Du bist nicht angemeldet.


Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Schwarzes Halle. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

41

Samstag, 29. Oktober 2011, 10:07

möglich, sobald aber zwei irgendwo im Fernsehen sich für Occupy äußern, und von einem 'wir' sprechen, liegt es in der Natur der Sache, dass sie als solche gesehen werden, zumal der Herr ja Mitbegründer der Bewegung hier in Deutschland ist.

Ja man kann viel Kritik am Spekulationsmarkt üben, aber man möge ich vorstellen, was passiert, wenn er nicht mehr vorhanden wäre. Die Aufgabe und der Sinn dieses Marktes besteht ja darin, Liquidität zu schaffen, aber nicht vordergründig für irgendwelche privaten Anleger, sondern für die Wirtschaft, für Unternehmen und Staaten. Gleichzeitig ist der Markt hochgradig gefährlich für die Anleger, die neben der Möglichkeit hohe Gewinne zu erwirtschaften auch das Risiko des ebenso hohen Verlustes tragen.
Eine Regulation dieses Marktes ist kaum möglich, bzw. wurde ja, seitens der Politik in den letzten Jahren eher gegenteilige Maßnahmen durchgeführt... mit den bekannten Auswirkungen z.b. Immobilienblase in den USA. Hier aber den Spekulaten zur Verantwortung zu ziehen, ist viel zu kurzsichtig, denn der Spekulant und der Markt macht genau das, was er machen soll. Viel eher muss man da auch die Verantwortlichkeit der Politik betrachten.
Der Spekulant und der Spekulationsmarkt (nicht 'Zocker', das ist eine kleine Minderheit) ist weder gut, noch ist er böse.
Als privater Anleger diese Chancen zur Geldvermehrung zu nutzen ist völlig legitim, und jeder, der eine fondsgestützte Altersvorsorge, Immobilienfinazierung oder Lebensversicherung abschließt wäre, laut der Argumentation so manches Okkupisten, auch ein Spekulant und würde zu den 'Bösen' gehören. Das wären dann, in Deutschland und der ganzen Welt, ziemlich viele böse Menschen.
Auch die Hortung von Geld ist doch per se nichts was grundsätzlich als verurteilenswert zu betrachten ist. Jeder hortet Geld, wenn er denn welches hat und es kann, um Dinge zu finanzieren oder Sicherheitsreserven für den Notfall zu haben, Lebensmittel werden auch gerne gehamstert!
Das ist normal und auch nicht schlimm - auch nicht wenn es in der Form Spekulation oder Anlage passiert. Darüber hinaus handelt es sich bei der Spekulation eben NICHT! um eine Hortung! Da ist ein grundsätzlicher Denkfehler drin!
Denn auch die Spekulation führt dieses Geld wieder dem Wirtschaftskreislauf zu. Ins besondere dann, wenn das Spekulationsgeschäft des Privatanlegers über eine Bank stattfindet, was in aller Regel auch so ist - denn kaum einer der Privatiers handelt selbst. Das Geld ist also schon wieder dem Pol Kapitalsammelstelle zu geführt. Dazu kommt, dass der Spekulationsmarkt, und das ist seine Aufgabe, wie oben bereits geschrieben, der Wirtschaft Liquidität zuführt. Bricht diese Liquidität weg, sei es durch Panikverkäufe durch falsche Erwartungen, oder ähnliches, stehen ganze Unternehmen und Staaten ziemlich bescheiden da - und im Zweifel hat auch der Reiche eine ganze Menge Geld verloren. Kurzum - durch den Spekulationsmarkt können wirtschaftliche Risiken von den Unternehmen weg zu den mehr oder weniger privaten Anlegern delegiert werden - für die Wirtschaft bedeutet das vornehmlich Sicherheit und Handlungsfreiraum bei gleichzeitiger und zuverlässiger Kapitalisierung. Ich verstehe nicht, wie man darauf kommen kann, dass der Spekulationsmarkt realwirtschaftlich nutzlos ist.
Wollte man also die Spekulation verbieten müsste man ersteinmal darüber nachdenken, was man denn anstelle dessen setzen könnte, wie man diese ständige Kapitalisierung von Staaten und Unternehmen denn auf anderem Wege erreichen könnte...

Worauf ich hinauswill, diese deine Argumentation steht vom Ansatz her bereits auf mehr als wackligen Füßen, auch wenn du Adam Smith und Keynes richtig wieder gibst, sind deine Ausführungen zum Spekulationsmarkt grundlegend einfach falsch, da du die realwirtschaftliche Funktion des Spekulationsmarktes völlig außer acht lässt.
______________________________

42!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »sandria_girrith« (29. Oktober 2011, 14:38)


42

Montag, 31. Oktober 2011, 08:25

Nochmal zu Oakland: Hey, you look familiar!
______________________________

"Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Winston Churchill

"Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler."
Winston Churchill

43

Donnerstag, 3. November 2011, 12:27

@ sandria_girrith

Ich denke man sollte unterscheiden zwischen dem Finanz- bzw. Börsenmarkt und dem Spekulationsmarkt.
Der eigentliche Sinn der Börse, im Ursprünglichen, ist die Kapitalisierung der Unternehmen in Form einer direkten Beteiligung, namentlich Aktie.
Hier ist der Investor am Unternehmen beteiligt, gewissermaßen am Wohl und Wehe.
Genau genommen ist der investorische Profit lediglich die Dividende und die gibt es auf den Nominalwert der Aktie.
Leider ist diese Dividende, gerechnet auf den Börsenkurs der Aktie, eher zu vernachlässigen und der Investor "lebt oder stirbt" vom Handelskurs.

Soweit der urbane Sinn vom Marktkapitalisierung und dieser ist völlig OK.

Nicht OK sind Spekulationen welche eben nicht der Wirtschaft zugute kommen. Hier z.B. Leerverkäufe.
Dabei wird in großem Stil mit Papieren gehandelt, die der Investor gar nicht besitzt. Ergo auch mit der Real-wirtschaft nichts zu tun haben.
Diese Trades beeinflussen aber den realen Markt, was dazu führen kann, das ein Unternehmen mit einem realen Wert von bspw. 1 Mrd. € für einen Schleuderpreis zu haben ist. Und das gehört verboten!

Ätzend finde ich auch, dass ich auf mein Einkommen irgendwas um die 40% Steuern löhnen muss. Für die Zocker an den Finanzmärkten gerade mal die Abgeltungssteuer auf die Rendite (25%) fällig ist.

Da ohnehin z.T. nicht mal die Emittenten solcher Spekulations- und Hebelprodukte ihre Papiere verstehen, sei an dieser Stelle eine kleine humorvolle Erklärung erlaubt:

http://www.youtube.com/watch?v=h_hnY3KHpa0
______________________________

Es hört doch jeder nur, was er versteht. (Johann Wolfgang von Goethe)

44

Donnerstag, 3. November 2011, 13:10

Welche Funktion haben Leerverkäufe?

Ach, und es gibt dazu auch einen Thread auf dem Aktienboard - Leerverkäufe verbieten zum Thema. Lustig zu lesen - und darüber hinaus ist das ganze Forum sehr empfehlenswert! *suche*
______________________________

42!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »sandria_girrith« (3. November 2011, 15:07)


45

Donnerstag, 3. November 2011, 16:09

What ever!
Fakt ist, dass mit derartigen Transaktionen kein Realwert und kein Arbeitsplatz geschaffen wird!
Im Gegenteil! Wenn die Blase platzt zieht es gesunde Firmen in den Keller.
Die vermeintlichen Rechtfertigungsgründe, sprich die Absicherung gegen falsche Spekulation ist ja wohl der Gipfel der Dekadenz.

Das ist, als wenn einer am Rouletttisch seine Kohle auf Rot setzt und gleichzeitig eine Versicherung abschließt falls Schwarz fällt und die Versicherung mit Geld bezahlt das er nicht hat und ihm nicht gehört.


Faites vos jeux


Zero ... ups


Rien ne va plus *pirat*
______________________________

Es hört doch jeder nur, was er versteht. (Johann Wolfgang von Goethe)

46

Donnerstag, 3. November 2011, 18:38

Or...
What ever???

Sollte man nicht zuallererst erstmal wissen, wozu das, wogegen man wettert, eigentlich da ist und welchen Zweck und Sinn es hat? Oder meinste etwa, das ganze System ist einfach so entstanden, ohne, dass sich jemand was dabei gedacht hat?

*raeusper*
______________________________

42!

47

Samstag, 5. November 2011, 13:23

Identifizierbare Polizisten, diese Amis sind ja total crazy.

PS: Wer Ironie und/oder Wunschdenken für Deutschland entdeckt, gewinnt einen Blumentopf.
______________________________

"Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Winston Churchill

"Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler."
Winston Churchill

48

Sonntag, 6. November 2011, 17:31

Hier ist der Investor am Unternehmen beteiligt, gewissermaßen am Wohl und Wehe.
Genau genommen ist der investorische Profit lediglich die Dividende und die gibt es auf den Nominalwert der Aktie.
Leider ist diese Dividende, gerechnet auf den Börsenkurs der Aktie, eher zu vernachlässigen und der Investor "lebt oder stirbt" vom Handelskurs.

Soweit der urbane Sinn vom Marktkapitalisierung und dieser ist völlig OK.


Völlig Ok? Ein über die Börse organisierter Kapitalfluss hin zu den Produzenten birgt zwar Vorteile, denn die Aktienhändler, die in der Aufwärtsphase der Börse mehr Geld in der Tasche haben, stecken nicht alle Erlöse wieder in den Aktienmarkt, sondern kaufen auch Produktionsgüter, so daß ihr virtueller Reichtum durchaus zu mehr Produktion, mehr Arbeitsplätzen und mehr "Wohlstand" in der Gesellschaft führt.
Doch dem Vorteil steht ein erheblicher Nachteil entgegen, denn wie Lucas Zeise von in der "Zeit- online" schreibt:

"Leider gilt auch hier das Umgekehrte. Brechen Spekulation und Vermögenspreise zusammen, sackt auch die Nachfrage nach Brötchen, Porsches und Fabriken wieder in sich zusammen. Der verschwindende fiktive Reichtum löst eine reale Rezession aus."

Da stellt sich doch die Frage, ob eine Kapitalisierung der Realwirtschaft über die Börse einer nachhaltigen Wirtschaft dienlich ist, denn ein Hoffen auf unendliche Wachstumsphasen an der Börse halte ich für reichlich verrückt!
Sie ist jedenfalls nicht der einzig mögliche Weg.
Schließlich gibt es innerhalb des Systems auch die Möglichkeit dies über das klassische Kreditsystem der Banken zu organisieren oder, einen Systemwandel vorrausgesetzt, das Recht der Geldschöpfung und Kreditvergabe einer gänzlich neuen, staatlichen Institution zu überlassen.

49

Sonntag, 6. November 2011, 18:02

Sollte man nicht zuallererst erstmal wissen, wozu das, wogegen man wettert, eigentlich da ist und welchen Zweck und Sinn es hat? Oder meinste etwa, das ganze System ist einfach so entstanden, ohne, dass sich jemand was dabei gedacht hat?

*raeusper*


"Leerverkäufer sind Spekulanten, die auf fallende Kursen setzen. Dafür leihen sie sich Aktien gegen eine Gebühr von meistens um die zwei Prozent des Aktienwertes und verkaufen sie. Geht ihre Wette auf, können sie später die Papiere günstiger erwerben und dem Verleiher zurückgeben. Die Differenz zwischen Verkaufspreis und Rückkaufpreis ist ihr Gewinn. Ihre gefährliche Wirkung entfalten Leerverkäufe wie etwa bei Lehman, wenn die Aktie bereits schwächelt. Dann können sie einen Abwärtstrend verstärken. Doch es kann auch genau anderes herum kommen, wenn sich die Leerverkäufer verspekulieren. (...)
Ungedeckte Leerverkäufe von Aktien und von Staatsanleihen von Euro-Ländern sind seit vergangenem Sommer in Deutschland per Gesetz ganz verboten. Bei derartigen Geschäften haben Investoren die verkauften Papiere sich noch nicht einmal geliehen, was die Risiken noch erhöht." (Focus-Online)

Und? Welcher segensreiche Nutzen eröffnet sich Dir bei genauerer Betrachtung der Leerverkäufe, sandria? Etwa nicht die schnöde Rendite?

50

Sonntag, 6. November 2011, 19:05

Hab ich doch weiter oben schon verlinkt.

Hilfreich ist auch Wikipedia - Leerverkäufe

Dieser 'segensreiche', aber vor allem realwirtschaftliche Nutzen eröffnet sich, durch die Lektüre dieser beiden Links, doch recht schnell.
Was sollte ich dem noch hinzufügen? *schulterzuck*
______________________________

42!

51

Sonntag, 6. November 2011, 19:54

ok. Das ist vielleicht ein Nachtteil von schriftlicher Diskussion, dass man sich im Bereich zwischen den Zeilen auch verlesen kann. So kam mir bisweilen der Eindruck, als wolltest du auf einen klugen Plan hinweisen, der hinter all den Finanzinstrumenten und ihrer komplexen Systematik stecke und dass dieser kluge Plan stets irgendwie dem Wohle Aller dienlich sei.

Das wäre dann in meinen Augen ein Blick auf den Finanzmarkt durch eine doch arg rosarote Brille.

52

Sonntag, 6. November 2011, 20:16

"Leerverkäufe erfüllen oft auch einen wichtigen wirtschaftlichen Zweck. Denn damit können sich Firmen und andere Investoren gegen Kursrisiken absichern.(...)"
Mit einer solchen Erklärung, wie dieser aus deinem Link, könnte man auch Steuerhinterziehung oder Wucher einen wichtigen wirtschaftlichen Nutzen unterstellen.

Oder anders gesagt, nur weil am Ende Geld dabei rauskommt, bedeutet das noch lange nicht, das es gesamtwirtschaftlich einen positiven Effekt hat.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »blutbyte« (6. November 2011, 20:26)


53

Montag, 7. November 2011, 09:26

Na sicher hat Steuerhinterziehung einen wirtschaftlichen Nutzen. Welchen anderen denn sonst.
Positiver Effekt für den Einzelnen steht bei weitem nicht im Zhg mit Wohlstand und Verteilungsgerechtigkeit aller.

Und Leeverkäufe sind im Grunde her kein schlechte Idee. Nur bilden sie eben Warscheinlichkeiten ab und keine Realität. Das ist der Sinn von Leerverkäufen. Dem sollte vom Staat aber mehr Realität zugefügt werden, dass sollte seine Aufgabe sein, damit eben der Wohlstand aller nicht in Gefahr gebracht wird durch diese nun massive Schieflage zwischen "Arm und Reich" (lapidar gesagt).

Im Grunde ist das jedoch nur ein Punkt, der zu dem Chaos massiv beträgt- sozusagen das Ergebnis ist. Ich bin der Meinung, der Ausgangspunkt liegt bei Menschen (oh wie verrückt), nämlich in seinem egoistischen Verhalten. Streben nach Macht, Geld und das Erhabene etwas haben zu wollen was andere nicht haben. Jeder ist sich selbst der Nächste. Darin liegt doch die Ursache.
Mehr Verantwortung, mehr Ethik, mehr Mitgefühl, mehr Gemeinschaftsgebilde/-gefühl- das fehlt doch. An die eigene Nase fassen, egal in welcher Position man ist. Klar gibt es Trittbrettfahrer- muss du dann auch einer werden?

Simple gesagt: Auf das System schimpfen ist schön einfach. Selbst zur Veränderung etwas beitragen, darin liegt m.E. der Schlüssel. In jeder Postion!
______________________________


Im Leben zählt es nicht wieviel du austeilen kannst, sondern wieviel du einstecken und trotzdem weiterkämpfen kannst.
[R. Balboa]

What It Feels Like For A Girl

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »mieze666« (7. November 2011, 09:35)


54

Montag, 7. November 2011, 19:33

Ich möchte nicht auf einen klugen Plan - hinter allem und dem System - verweisen, wohl aber, dass es Gründe dafür gibt, wieso dieses System existiert und funktioniert. Oder eben auch nicht. Die Gründe dafür sind nicht einfach nur bei den vermaledeiten Spekulanten zu finden. Das wäre viel zu einseitig, und vor allem auch nicht zutreffend.

Als Anregung bzw. wirklich mal richtig gute Gedanken zu den eigentlichen Problemen, die gerade existieren, passt die neue Sendung von Maybrit Illner erfreulicher Weise ganz hervorragend. Sie kommt förmlich, wie gerufen. Insbesondere die Gedanken von Herrn Biedenkopf, die ich so, und ohne weiteres, unterzeichnen kann!

Illner vom 3.November
______________________________

42!

55

Montag, 7. November 2011, 20:31

@Mieze So habe ich auch einmal gedacht. Die Sichtweise vom allgemein, also durch alle sozialen Klassen hinweg, kranken gierigen Bewusstsein drängt sich ja auch förmlich auf, wenn man mitbekommt, wie sich Harz4'ler untereinander um Geld streiten können. Und der Versuch, vom Staat mit jedem möglichen Trick so viel Geld wie möglich abzugreifen ist nicht ein ausschließliches Privileg der Wohlhabenden. Man kann solche psychologisch kranken, aber gesellschaftlich allgemein als normal betrachteten Verhaltensweisen überall beobachten.
Bedeutet das nun, dass das Wesen des Menschen die Wurzel allen Übels ist? Einige Zeitgenossen glauben ja, dass der Rest an sichtbarem zivilisiertem Verhalten in der Gesellschaft nur oberflächliche Tünche ist. Getreu der These "Entferne Gesetze und Ordnungshüter und die Menschen werden über einander herfallen und sich gegenseitig wegen eines geringen materiellen Vorteils erschlagen!"
Die Statistiken über Suizide, psychische- und psychosomatische Erkrankungen, der Trend zum Burnout-Syndrom usw. belegen offensichtlich, dass die Seele der Menschen in dieser Gesellschaft vielerorts krankt.
Sie beweisen jedoch nicht, dass das eigentliche Wesen des Menschen von Natur aus böse ist.
Verhaltens- und Primatenforscher zeichnen hier auch ein gänzlich anderes Bild. Denmach ist sozialverträgliches Verhalten, Mitgefühl und Gerechtigkeitssinn kein Produkt unserer modernen Zivilisation. Denn schon für den Vormenschen, der in der Horde lebte und nur mit der Horde überleben konnte war sozialverträgliches Verhalten überlebenswichtig. Auch Verhaltensexperimente am Affen haben belegt, dass es bereits ein ausgeprägtes Empfinden für unfaire Behandlung (im Vergleich zu einem besser behandelten Artgenossen) gibt. Damit ist im Prinzip der Grundstein für den Gerechtigkeitssinn bereits im Tier angelegt - ich gehe soweit zu sagen, dass das Streben nach Gerechtigkeit ein Naturgesetz ist. Wer versucht gegen dieses Gesetz zu handeln - maßlos und auf materiellen Egoismus bedacht - dem wird das Selbe passieren wie jenen, die versuchen die Schwerkraft zu misachten- sie fliegen auf die Fresse!
Der Mensch war schon immer ein soziales Wesen, dass in der Gemeinschaft lebt. Das Leben in der Gemeinschaft und die Anforderungen an seine sozialen Fähigkeiten haben ihm zu dem gemacht was er ist. Daraus folgt, dass das Wesen des heutigen Menschen zum einen aus dem genetisch vererbten und evolutionsgeschichtlich erklärbaren Teil besteht und zum Anderen aus dem, was die heutige Kultur, in der er lebt, aus ihm macht.
Das, was der Mensch seine Psyche oder seinen Charakter nennt, entspringt nicht ursächlich aus ihm selbst und somit aus dem Nichts, sondern es ergibt sich aus den genetisch nachwirkenden und dem aktuellen Umfeld.
Und unser aktuelles Umfeld - eine Kultur, in der das Geld über alles Andere gestellt wird - wirkt sich selbstverständlich auf die Psyche derer aus, die in dieser Kultur leben.
Deshalb ist es für mich eine Herzensangelegenheit und meine tiefste Überzeugung, dass nicht nur Bildungs- und Auflklärungssystem, sondern das ganze Wirtschaftsystem, welches ja unser dominantestes Umfeld ist, von Grund auf verändert werden muss. Nur so wird der Mensch seine edelsten Wesenzüge herausbilden können.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »blutbyte« (7. November 2011, 20:39)


56

Donnerstag, 10. November 2011, 10:10

______________________________

Enno: die Randgruppe in der Randgruppe *kopfschuettel*
Facebook
___________________________
''Schwarzbrot'' auf Corax 95.9 ...Samstag 16.06.2012 ...21Uhr
>>> PostPunk : Indie : GothRock : GuitarWave <<< *gitarre2*

57

Sonntag, 20. November 2011, 00:30

Mal wieder: Wow.

Da fragt man sich doch, wie die Jungs zulangen, wenn NICHT gerade 50 Kameras auf sie gerichtet sind.
______________________________

"Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Winston Churchill

"Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler."
Winston Churchill

58

Sonntag, 20. November 2011, 11:11

Und im gleichen Atemzug empört sich die westliche Welt über afrikanische Staaten, in denen momentan Tränengas / Pfefferspray und Gummiknüppel gegen die demonstrierende Bevölkerung eingesetzt wird.

Sollte man nicht die NATO einschalten, um den Occupy-Protestierenden in den USA (und anderswo) mehr ... ähm, "Bumms" zu verleihen?


Nein im Ernst:
Wie kann man so offensichtlich doppelzüngig sein, sich als Regent über Assad und Co. aufregen, dann aber im eigenen Land den quasi gleichen Scheiß fabrizieren? (Ja, mit dem Unterschied, dass bei uns [noch?] keine Leute sterben.)
______________________________

/o/ NÖRGEL-GROUP ASSEMBLE \o\



_.«¤°'¯¦»Kµåøs«¦¯'°¤»._
"du bist nicht nur musikalisch hardcore" ^^

59

Montag, 21. November 2011, 20:23

Augenzeugenbericht aus Davis, CA. Tripledaumenhoch und absolute Hochachtung dafür, dass die Studenten sich selbst nach dieser Aktion friedlich verhalten und auf zivilen Ungehorsam beschränkt haben. Ich weiss nicht, ob ich da prinzipientreu geblieben wäre.

Nennt man wohl moralische Überlegenheit.

Alter, ich dachte die 70er wären vorbei.
______________________________

"Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Winston Churchill

"Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler."
Winston Churchill

60

Dienstag, 22. November 2011, 09:46

"I have no doubt that the world community will come to our aid so that this inclusive movement can not be defeated." Was das Pfefferspray mit dem Verstand macht, ist ziemlich heftig. (Auszug aus dem Augenzeugenbericht aus Davis.)

Ähnliche Themen