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21

Montag, 10. Mai 2004, 17:37

also ich kann dazu nur ein ja von mir bingen, wenn ich an die bilder meiner langsam versterbenden oma denke die von ihrem krebs zerfressen wurde. sie war nur noch ein frack und wenn sie es gekonnt hätte, hätte sie sich sicherlich selbst das leben genommen.
ich bin der meinung das es anerkannt werden sollte, menschen nicht zu quälen, wenn sie doch schon so gut wie auf den ins jenseits sind.

22

Montag, 10. Mai 2004, 20:43

So, nun möchte auch ich mich zu diesem Thema melden.
LAso grundsätzlich würde ich "Ja" zur Sterbehilfe sagen, denn was bringt es wenn sich alte Menschen, die sich wirklich nur noch "quälen", noch Wochen oder Monatelang nur noch vor sich dahinvegetieren? Sie sich kaum noch bewegen können und die ganze Zeit nur noch von Schmerzen gequält werden.
Genau wie Casilda musste ich mit ansehen wie mein Opa langsam an seinem Krebs zugrunde geht. Und ich konnte nichts tun! Nichts! Man hat ihm richtig angesehen wie er sich gequält hat ... es war einfach furchtbar ...

Jedoch könnte dieser "Dienst" auch missbraucht werden. Denn so haben Menschen weniger Behinderung wahllos (alte) Menschen zu töten, sie müssen einfach nur als Sterbehelfer (?) anerkannt werden und alten (meist auch so kranken Menschen, dass sie kaum noch klar denken können) kann man dann einreden, dass sie es "brauchen" .

Man müsste genug "Vorrichtungen" schaffen, damit diesen Perversen (damit meine ich solche Mörder) eine Schranke vorgesetzt wird, damit es nicht zu solchen zwischenfällen kommt. (Hui, kompliziert geschrieben, aber ihr versteht sicher wie ichs mein *zustimm* )

23

Dienstag, 11. Mai 2004, 07:00

@ Lilis
kompliziert, aber ganz meine Meinung...
Sterbehilfe "ja", aber mit klaren Reglementierungen, um
Missbrauch zu vermeiden, aber auch die seelische Belastung, einer
solchen schwerwiegenden Entscheidung, von Ärzten so
weit wie möglich fern zuhalten...
______________________________

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24

Dienstag, 11. Mai 2004, 12:01

Zitat

Original von ndee
kompliziert, aber ganz meine Meinung...
Sterbehilfe "ja", aber mit klaren Reglementierungen, um
Missbrauch zu vermeiden, aber auch die seelische Belastung, einer solchen schwerwiegenden Entscheidung, von Ärzten so weit wie möglich fern zuhalten...


sehe ich gar nicht so.
äh, also ich bin durchaus der ansicht, dass sterbehilfe wichtig und notwendig ist, und habe nichts gegen den akt an sich. aber eine reglementierung, die eine entscheidung von den ärzten fern halten soll empfinde ich als unrealistisch und vor allem nicht praktikabel. jedes leiden ist individuell, jede krankheit hat ihren eigenen charakter, und das lässt sich einfach nicht in regeln fassen.
in meiner vorlesung zur praktischen ethik hatten wir n tolles beispiel, ich bin aber gerade zu fual mir den namen der krankheit rauszusuchen. auf alle fälle hatte ein ethiker gefordert, dass man doch allen menschen mit diesem, hier ungenannten, rückenleiden die aktive sterbehilfe gewähren müsste, damit sie von ihrem unwürdigen leben befreit werden.
er bekam darauf einige nicht sonderlich erfreute briefe von leuten mit ebendiesem leiden (in einer speziellen form), die den gedanken an sterbehilfe ziemlich scheiße fanden, weil sie eigentlich ziemlich schmerz- und problemfrei leben konnten.

die jeweilige entscheidung kann erst einmal nur von einer EINZIGEN person getroffen werden, nämlich von dem leidenden selbst. nur ER, und wirklich nur ER, darf entscheiden, was mit seinem leben geschieht. aus allein diesem grunde finde ich die tatsache, dass diese entscheidung ignoriert, ja verboten ist, geradezu schrecklich.
ist der patient nicht mehr in der lage sich zu artikulieren, muss erst einmal auf patientenverfügungen ("mein vorletzter wille") geschaut werden, aber auch hier gibt es eine menge ausnahmeregelungen ...

wie auch immer: ist keine der beiden meinungsäußerungen möglich, kann eben nur ein ARZT entscheiden, ob hier sterbehilfe zugebilligt werden kann, oder nicht. die familie hat dazu nicht die nötige kompetenz (weder fachlich (außer es sind ärtze), noch emotional), und eine reglementierung kann niemals alle fälle und möglichkeiten erfassen.
______________________________

Harry Potter#7
Es sterben Hedwig, Moody, Dobby, Fred, Snape und Voldemort - sein Todesfluch wird reflektiert.
Harry (= Horcrux!) bringt sich um, tötet damit aber nur den Voldemort-Teil in sich!
Harry heiratet Ginny, Ron heiratet Hermione.

25

Donnerstag, 13. Mai 2004, 02:40

lieber Abs...

ich habe geschrieben:

...aber auch die seelische Belastung, einer
solchen schwerwiegenden Entscheidung, von Ärzten so
weit wie möglich fern zuhalten...

so weit wie mögliches Fernhalten, heisst doch nicht...

lasst die Ärzte aussen vor... oder?

die Reglementierungen sollten doch nur so weitreichend
sein, dass der Arzt, der ja auch nur ein Mensch ist, nur in
echten Notfällen, diese Entscheidung mit seinem ethischen
Gewissen vereinbaren muss...

und dies beinhaltet unter anderem die von Dir genannten
Entscheidungsschritte...

Patientenwille, Patiententestament u.s.w.

wobei ich zu wenig von dieser speziellen Materie verstehe
um mir genaue Regelungen vorstellen oder gar Vorschläge
hierzu machen zu können...

nur über eines bin ich mir bewusst, die Entmündigung des
Menschen in diesem wichtigen Punkte, halte ich für mich,
für nicht vertretbar!

desweiteren scheint es in den Niederlanden recht gut zu
funktionieren...
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26

Donnerstag, 13. Mai 2004, 10:57

ok, dann habe ich dich falsch verstanden, sorry. ich glaube das philosophische studium hat langsam nebenwirkungen und ich nehme alles zu wörtlich:

"so weit wie möglich" ist für mich nun mal "außer reichweite" .-)
(oder den arzt auch umbringen, lol)
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27

Donnerstag, 13. Mai 2004, 23:40

Ich empfehle zu diesem Thema mal das Buch

AMSTERDAM

von Ian McEwan. Ist zwar schlichtweg Bellertristik, beinhaltet aber einen außerordentlich interessanten Denkansatz:

Was, wenn man vermutet, im Laufe der Zeit schwer zu erkranken, nicht mehr in der LAge ist, Dinge selbst zu steuern und zu koordinieren. bedingt durch geistig einschränkende Begleitumstände.
Was also, wenn man nun verlangt, dass eine Dir nahestehende Person genau dies durchmacht und von dir verlangt, ihm aktive Sterbehilfe zu leisten?!



Sehr schön geschrieben, ohne viel Pathos.



BTW: Thread ins soziale verschoben
______________________________

*kamera*zu meinen Photos*kamera*

28

Samstag, 6. September 2008, 18:34

*mal in der mottenkiste stöber*

is ne ganz schwierige frage, über die sich ja schon seit jahren der kopf zerbrochen wird.

zunächst sollte zwischen aktiver und passiver sterbehilfe unterschieden werden.
schon die klärung der begriffe an sich fällt im rechtlichen sinne schwer, da selbst diese u.U. unterlassene hilfeleistung bedeuten kann und somit strafbar ist...
ebenso bei aktiver sterbehilfe.

so wie ich das verstanden hab versteht man unter passiver sterbehilfe die unterlassung lebenserhaltender maßnahmen...
bei aktiver sterbehilfe wiederrum handelt es sich wohl um lebensverkürzende maßnahmen.


wann wäre denn das thema sterbehilfe überhaupt relevant?
sicherlich hauptsächlich bei erkrankungen/unfällen, die zum tode führen bzw ein starkes leiden des patienten "hervorrufen"


moralisch gesehen wäre für mich die aktive sterbehilfe absolut verwerflich. die momentane rechtslage is ja auch glaub ich, daß akt. sterbehilfe nich erlaubt is. das find ich ok.
bei passiver sterbehilfe sollte man aber dem patienten das recht einräumen selbst entscheiden zu können, ob er pass. sterbehilfe zulässt oder nicht.
in grundzügen ist dsa glaub ich sogar der fall, aber die grenzen sind noch nicht eindeutig festgelegt.

aber da könnte ja mit einer neuregelung der patientenverfügung klarheit geschaffen werden.
wenn nämlich der patient EINDEUTIG festlegt, daß in bestimmten fällen die lebenserhaltenden maßnahmen unterlassen werden sollen, dann sollte man dem wunsch auch straffrei nachkommen können.

was die aktive sterbehilfe angeht wäre ja dann eine solche patientenverfügung theoretisch auch bindend.
aber da sollte dann die allerletzte entscheidung dem "helfenden" überlassen werden, da dieser schließlich handlung durchführen muss, die zum tode eines menschen führen.

ich persönlich würde es glaub ich nich so ohne weiteres tun können.
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09.06.12 - Medieval Night @ Villa Musicdrome (Halle)
06.07.12 - W:O:A-Warm-Up-Party @ Turm (Halle)
14.07.12 - Metallgewitter @ Villa Musicdrome (Halle)

29

Dienstag, 21. Oktober 2008, 22:21

Schwierig, aber wenn der Patient selbst eindeutig klargemacht hat, dass Sterbehilfe ab einem gewissen Zeitpunkt zu leisten ist, dann sollte man diesem Wunsch auch gerecht werden... das macht den betreffenden Menschen glücklicher und erspart ihm unter Umständen viel Leid.
______________________________

Unleash my hysteria.

30

Mittwoch, 22. Oktober 2008, 10:01

Ich für meinen Teil bin für aktive Sterbehilfe.

Warum quält man Menschen mitunter jahrelang, obwohl die Aussicht auf Heilung oder die Hoffnung auf ein Erwachen aus dem Koma nicht besteht. Das schmerzt den Patienten und seine Angehörigen. Wenn aktive Sterbehilfe erlaubt wäre, könnten die angehörigen sie/ihn bis zum Tod begleiten, sich in aller Würde verabschieden, ihre Trauer ausleben, aber dann wieder normal leben und nicht endlos lange mit ansehen müssen wie ein geliebter Mensch förmlich dahinvegetiert. Ich meine Tiere die kein lebenswertes Leben mehr führen können, erlöst man doch auch von ihren Qualen!!!!!

31

Mittwoch, 22. Oktober 2008, 10:45

Meiner Meinung nach, sollte es zu ein Grundrechte sein, selbst zu entscheiden wann und wie man aus dem Leben gehen will.
Ich allein habe die Verantwortung über mein Leben und damit auch das Recht zu entscheiden, wie lange ich es leben will.
Dumm nur, daß ich genau ab dem Punkt, an dem es mir vielleicht unerträglich wird selbst nicht mehr in der Lage bin zu handeln.
Was jetzt tun?
a)Ich kann vorher eine Verfügung schreiben, daß ich keine lebensverlängernden Maßnahmen will
-wenn ichs mir in der Situation anders überlege habe ich dann leider Pech, da ich meine Meinungsänderung nicht mehr artikulieren kann.

b)die Verantwortung über lebensverlängernde Maßnahmen einem Menschen überlassen, dem ich vertraue:
Problem 1: s.o. ;
Problem 2: will ich das einem Menschen, der mir so nahe steht wirklich zumuten entscheiden zu müssen?
und Kann er das überhaupt wirklich entscheiden?
Wird er nicht vielleicht mehr noch auf meine "Rettung" hoffen?
(es gibt Angehörige, die die Organspende ablehnen, weil der "Patient" vielleicht in den 2 Tagen, in dem man ihn noch am Leben halten kann eine spontane Wunderheilung erfährt!!!)
Problem 3: Wie will ich entscheiden, ob der trauernde, treusorgende Neffe wirklich seinem Onkel Schmerz und Leid ersparen will
-oder grade knapp bei Kasse ist?

c) ich bin noch in der Lage, um aktive Sterbehilfe zu bitten.
hier habe ich wieder das Problem zu entscheiden, wie uneigennützig der "Erfüllungsgehilfe" agiert.
Was ich aber einschränken kann, wenn es genehmigt ist und es eine rechtlich verbindliche Form mit Zeugen usw. gibt.
Allerdings schließt auch das vorheriges unter-Druck-setzen und Beeinflussung nicht aus.
Und wiederum, will ich, kann ich das einem Menschen der mich liebt wirklich zumuten?

Tja, was jetzt?
Ich bin nicht in der Lage, hier eine Lösung zu finden.
Vom Gefühl her bin ich absolut dafür, aber es ist denke ich schwierig, einen Weg zu finden, der die Bedenken minimiert und vor Allem die Gefahr des Mißbrauchs ausschließt.

32

Mittwoch, 22. Oktober 2008, 22:17

Zitat

Original von grisu
c) ich bin noch in der Lage, um aktive Sterbehilfe zu bitten.
(...)
Allerdings schließt auch das vorheriges unter-Druck-setzen und Beeinflussung nicht aus.
Und wiederum, will ich, kann ich das einem Menschen der mich liebt wirklich zumuten?

Weiß ja nun nicht, ob Ich das gerade genau so verstanden habe, wie du es meintest, aber in der regel wird man doch eher seine Ärzte darum bitten, dem Leid ein Ende zu machen und nicht die Angehörigen... man kann es mit diesen höchstens absprechen, aber die müssen das "Sterben helfen" zumindest nicht ethisch mit sich auskämpfen... *amkopfkratz*
______________________________

Unleash my hysteria.

33

Donnerstag, 23. Oktober 2008, 11:24

Ich bin für sterbe Hilfe wenn man nur vor sich hin gammelt und nichts machen kann außer vielleicht noch zwinkern das wehre kein Leben da will ich lieber einschlafen und nie mehr aufwachen.
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Nimm das Leben nie zu ernst!

34

Dienstag, 27. Juli 2010, 10:57

*rauskram*

Palliativmedizin: "Letzte Hilfe"

Der Begriff "Letzte Hilfe" in Anlehnung an die "Erste Hilfe" triffts für mich ganz gut. Ich finde den Artikel sehr gut, er lässt durchblicken, dass dort jemand schreibt, der sich sowohl über Palliativmedizin, als auch über deren schlussendlich manchmal nicht zu verhinderndes Versagen sehr viele Gedanken gemacht hat. Vor allem die letzten beiden Absätze fassen meine Gedanken zu dem Thema besser in Worte, als ich es bisher gekonnt hätte.

Zitat

Zuletzt bedarf im Zusammenhang der ärztlichen Beihilfe zur Selbsttötung die Bedeutung des Wortes »töten« der Erläuterung. Die Gegner mögen auf diesem Wort beharren, weil es den in dieser Weise vollzogenen Vorgang »technisch korrekt« wiedergibt. Aber das Wort »töten« signalisiert, ohne dass es benannt wird, anderes, nämlich Unmenschliches: Es bezeichnet die Zerstörung einer Persönlichkeit. Doch nichts liegt einem Arzt, der sich unter den beschriebenen Voraussetzungen zu einer Suizidassistenz entschließt, ferner, als an der Zerstörung einer Persönlichkeit mitzuwirken.

Vielmehr kann die Selbstauslöschung für einen Menschen in auswegloser körperlicher Krankheit oder Versehrtheit die einzig noch verbliebene Möglichkeit darstellen, die Integrität seiner Persönlichkeit zu wahren. Seine Suche nach Lebenssinn und nach Wegen, sein Leben und seine Persönlichkeit zu entfalten, sind unwiderruflich an ein Ende gelangt, und sein Vorhaben, mit fremder Hilfe zu sterben, kommt einem Akt letzter Selbstbehauptung gleich, weil die Kapitulation vor einer übermächtigen Krankheit unabwendbar war. Als Arzt an einem solchen Akt teilzunehmen ist niemals unethisch, vielmehr Ausdruck äußerster empathischer Zuwendung des Arztes zu seinem Patienten.
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"Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Winston Churchill

"Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler."
Winston Churchill

35

Dienstag, 27. Juli 2010, 11:13

Sehr guter Artikel.
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Before criticizing someone, you should walk a mile in their shoes.
That way, when you criticize them, you're a mile away
and you have their shoes.