Ok. Hab noch nicht im Philoforum nachgeschaut. Mit der Änderung scheint mir jemand zuvor gekommen zu sein^^
Ähnlich dem Satanismus ist auch der Setianismus eine individualistische Philosophie. Auch hier ist die eigene Göttlichkeit des Individiums von höchster Priorität. Genau gesehen geht der Setianismus in seinem Ursprung schon weit ins alte Ägypten zurück. Es gab damals schon einen Kult in dem der ägyptische Gott Set (oder auch Seth), im Gegensatz zu seiner allbekannten Rolle, als ein Gott der Weisheit verehrt wurde. In diesem Glaubenskonzept gab es weder Gut noch Böse, was auch heute im Setianismus beachtet wird. Es ist nicht genau bekannt, welche Rolle Sets älter ist. Auf jeden Fall weist die Geschichte der Götter im Setianismus wesentliche Unterschiede im Gegensatz zu der bekannteren Form auf. Beispielsweise soll Anubis der Sohn von Set und Nephtis gewesen sein, also war Set nicht unfruchtbar. Die praktizierenden Setianisten des alten Ägyptens haben nicht gebetet, sondern wollten die Götter in ihrer Weisheit und Macht erreichen. Jeder Mensch hat demnach die Möglichkeit ein Gott zu sein. Auch sollen die Setianer schon die Meditation gekannt und praktiziert haben. Zu bestimmten Blütezeiten soll der Setianismus sogar die dominierende Lehre im alten Ägypten gewesen sein. Vor allem zu Zeiten des Pharaos Sethos I (ja, mein Nick hat was damit zu tun
), der selber bevor er Pharao wurde ein Hohepriester Sets war. Der Glaube der Setianer beruht auf die Urlehre des "Xeper". Xeper ist gleichzusetzen mit dem Universum. Er umfasst alle Ströme und Energien, sowie Materie und spirituelle Kräfte. Die Welt, die Götter, wie auch alles Leben entstand ebenfalls in seinem Schoß. Es ist jedoch nicht mit einem Schöpfer-Gott zu vergleichen, sondern eher mit einem Kreislauf, aus dem alles entstand. Das Wesen des Xeper hatte keinen Einfluss auf den Lauf der Dinge, so ist das Leben im Prinzip aus sich selbst geboren. Der Setianismus besitzt ebenfalls, wie der Satanismus einen stark liberalistischen Grundgedanken. Auch hier wird "Tu was du willst" als Grundgesetz genutzt. Jedoch soll ein wahrer Gott dieses Gesetz weise einsetzen können, so das dabei das beste Ergebnis erzielt wird. In der modernen Zeit kam der Setianismus am stärksten durch Michael Aquino hervor. Er selber gehörte anfangs der Church of Satan an und war sogar einer der höchsten Priester, konnte sich aber mit La Veys Führung nicht anfreunden. Er verlies daher die CoS und suchte sogar eine Alternative zum Satanismus, entdeckte den Setianismus und gründete eine eigene Gemeinde: Den "Temple of Set". Man kann den modernen Setianismus natürlich nicht mehr mit dem altägyptischen nicht mehr vergleichen, jedoch ist sowieso nicht genug über die Praxis der alten Setianer bekannt um diese zu immitieren. Auch ist dies nicht das Ziel. Einflüsse eigener und anderer Denkweisen, sollten sie bereichernd sein, sind nicht nur zugelassen, sondern sogar erwünscht, man bleibt Setianer, solange das Grundprinzip erhalten bleibt. Im modernen Setianismus ist nicht ein mal ein Glaube an Set und die altägyptischen Götter notwendig um Setianer zu sein. Die Indentifikation mit der Philosophie und das Leben danach reichen voll aus.
Ich selber bin ein Setianer agnostischen Prinzips. Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Kräfte exisiteren, die wir Menschen Götter getauft haben und beschäftige mich daher auf granzwissenschaftliche Art damit, und benutze auch den Okkultismus teilweise dafür. Ich kenne und lebe den Setianismus bereits seit meinem 16ten Lebensjahr, jedoch hat meine Praxis dembezüglich aufgrund von Gymnasiumsstress nachgelassen, was ich aber demnächst wieder ändern will. Ich hoffe meine "kurze" Inhaltszusammenfassung hat euch gefallen und wir können jetzt tiefer ins Gespräch gehen.
Dark Greetings
Euer Sethos
@adipocire: Also, wie du siehst nein^^. Mein Setianismus ist schon etwas älter
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