@Deimos
Meist ohne Symptome? Machst du bei jedem eine Anamnese?
Gerade Müdigkeit,innere Unruhe, Konzentrationsmangel, brüchige Fingernägel, blasse Haut und Haarausfall ist recht verbreitet.Frauen haben durch ihre monatlichen Beschwerden eher die Neigung zu diesem Problemchen.
Die heutige schlechte Ernährung tut ihr Übriges noch dazu.
Zur Bildung roter Blutkörperchen sind zahlreiche Substanzen notwendig. Einer der wichtigsten ist Eisen. Die roten Blutkörperchen transportieren den Sauerstoff von den Lungen in den gesamten Organismus. Ist zu wenig Eisen im Körper vorhanden, kann nicht genügend roter Blutfarbstoff (Hämoglobin) gebildet werden und dadurch sind die roten Blutkörperchen zu klein. Dadurch wird die Sauerstoffversorgung des Körpers verschlechtert.
Der Körper einer erwachsenen Frau enthält etwa 35 Milligramm Eisen pro Kilogramm Körpergewicht, bei Männern sind es etwa 50 Milligramm. Rund zwei Drittel des Eisens sind im roten Blutfarbstoff gebunden, der Rest wird im Knochenmark, in der Leber und Milz gespeichert. Bei zu wenig Eisenzufuhr braucht der Körper seine Reserven auf. Erst danach tritt die Eisenmangel-Anämie in Erscheinung.
Eisenmangel ist weltweit der häufigste Ernährungsmangel. Vor allem Schwangere benötigen mehr Eisen, aber auch körperlich stark beanspruchte Menschen, etwa wenn sie Leistungssport betreiben.
In Mitteleuropa sind etwa 10 Prozent der Menschen anämisch aufgrund eines Eisenmangels. Davon sind 80 Prozent Frauen im gebärfähigen Alter.
Ursachen
Eine Eisenmangel-Anämie tritt bei Erwachsenen am häufigsten durch chronischen Blutverlust auf. Eine verstärkte Menstruation ist bei Frauen die häufigste Ursache für Eisenmangel-Anämie. Frauen neigen durch starke Monatsblutungen und durch den erhöhten Eisenbedarf in der Schwangerschaft besonders zu einem Eisendefizit. Der sich entwickelnde Fötus braucht viel Eisen, das er aus den Reserven der Mutter erhält. Darüber hinaus leiden auch stillende Mütter häufig an Eisenmangel, weil der Körper die Eisenspeicher nach der Geburt erst wieder auffüllen muss. In dieser Zeit wirkt sich eisenarme Ernährung besonders negativ aus. Ernährungswissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen nur zu drei Viertel ihren Eisenbedarf aus der Nahrung abdecken.
Kinder und Jugendliche können durch eine eisenarme Ernährung in der Wachstumsphase an Eisenmangel-Anämie leiden. Bei Säuglingen zwischen drei und sechs Monaten kann diese Erkrankung auftreten, wenn sie mit selbst bereiteter Milch ohne Eisenzusatz gefüttert werden. Fertige Säuglingsmilch ist mit Mineralstoffen angereichert.
Außerdem zählen Störungen der Eisenaufnahme im Verdauungstrakt - zum Beispiel durch zu geringe Magensäureproduktion oder als Folge einer Magenoperation - zu den Ursachen für eine Unterversorgung des Körpers mit Eisen. Auch der häufige Genuss von schwarzem Tee, der viele Gerbstoffe enthält, kann Eisen im Darm binden und damit für den Körper nicht verfügbar machen.
Lang anhaltende Infektionen und entzündliches Rheuma führen ebenfalls manchmal zu einem vermehrten Eisenverbrauch im entzündeten Gewebe.
Eisenmangel-Anämie kann den Körper schwächen, ist aber im Normalfall nicht lebensbedrohlich.
Vorbeugung
Der Eisenbedarf kann durch bewusste Ernährung gedeckt werden. Allerdings nehmen laut ernährungswissenschaftlichen Untersuchungen nur Frauen, die älter als 56 Jahre sind, und Männer genug Eisen aus der Nahrung auf. Bei allen anderen ist die Eisenzufuhr über die heute übliche durchschnittliche Ernährung nicht ausreichend. Vor allem vegetarisch lebende Menschen decken ihren Eisenbedarf in geringerem Ausmaß über Lebensmittel als jene, die zumindest in kleinen Mengen Fleisch essen. Das Eisen aus tierischen Nahrungsmitteln kann vom Körper leichter aufgenommen werden als aus pflanzlichen Produkten. Eisen aus Fleisch wird vermehrt aufgenommen, wenn gleichzeitig Säure dazu gegessen wird - z. B. Zitronensaft oder Essig (Salat). Große Mengen Eisen sind in Fleisch und Fisch - vor allem in Salzheringen - enthalten, aber auch in Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Nüssen, Hirse, Sesam und in grünem Blattgemüse. Allerdings wird pflanzliches Eisen bei Anwesentheit von Vollkorn nicht so gut aufgenommen, weil die im Korn reichlich vorhandenen Phytate das Eisen binden und das Eisen so gebunden nicht aufgenommen, sondern mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Spinat enthält entgegen landläufiger Meinungen nur wenig Eisen. Vitamin C und Kupfer können die Eisenaufnahme des Körpers fördern.
Beschwerden
Die Eisenmangel-Anämie führt auf Dauer zu ständiger Müdigkeit, innerer Unruhe, Kurzatmigkeit und Konzentrationsmangel. Weitere Symptome sind blasse, trockene Haut, Haarausfall, brüchige oder löffelförmig eingebuchtete Fingernägel, Entzündungen der Zungenschleimhaut, Einrisse der Nasenschleimhaut und Mundwinkel. Auch kalte Hände und Füße, Schlaflosigkeit, Libidostörungen und Impotenz können auf Eisenmangel hindeuten.