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Donnerstag, 18. September 2008, 11:58

Ossis, Wessis - Lohnschere, Hirnschere, Wesensschere ... heute noch?

Heute trat eine "meiner" Redaktionen an mich heran,. sie hätten gern etwas über die Konflikte zwischen Ossis und Wessis. Zunächst hab ich mal behauptet, die gäbe es in der Form gar nicht mehr so deutlich, aber jetzt sitze ich gerade hier und überlege, ob das wirklich so stimmt.
Die meisten meiner Wessi-Freunde kennen den Osten höchstens vom Durchfahren und können bis heute nicht verstehen, was in drei Gottes Namen ich hier in der Diaspora überhaupt verloren habe und warum ich nicht endlich wieder in den Westen ziehe.
Bis heute fragen mich immer wieder mal Leute, insbesondere Auftraggeber aus dem Westen: "Sie kommen aber nicht aus dem Osten... oder?" "Nö, aus dem Ruhrpott." "Na, das dachte ich mir. Aber wenn ich mal so direkt fragen darf: Was machen Sie denn dann da?!?" "Oh, ich bin mal der Liebe wegen hergezogen." "Ach so... na dann... aber Sie bleiben doch sicherlich nicht dort..?" etc.
Und nicht zuletzt ist das Lohnniveau hier wirklich unterirdisch. Mich haben doch tatsächlich schon ein paarmal Leute ganz entsetzt angeschaut, als ich ihnen meinen Stundenlohn gesagt habe (der für meinen Job im guten oberen Mittelfeld liegt), und dann gemeint: "Aber Sie kommen doch aus dem Osten - wir dachten ja jetzt schon, da wär es etwas günstiger bei Ihnen." Na ja - ich hab sie dann in die Wüste geschickt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Gibt es die Ossi-Wessi-Front noch? Fühlt ihr euch als "Ossis" benachteiligt? Sind Wessis doof? Und: Warum ist das so und wie könnte es sich ändern?
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Sieh zu, dass du ein ehrlicher Mensch wirst, denn damit sorgst du dafür, dass es einen Schurken weniger auf der Welt gibt.
[Thomas Carlyle]

2

Donnerstag, 18. September 2008, 12:10

Gibt es irgendwo im Netz einen Nachweiß was Bezahlungen in Bundesländer angeht wie Brandenburg, Hamburg, Sachsen und sonst wo ?

klar gibt es Unterschiede, dafür sind dementsprechend die Mieten, Abgaben, Gebühren,Preise in Discounter und Großmärkte teurer bzw günstiger...oder liege ich fda alsch ?

Ich fühle mich nicht beschissen als Ossi.

Und dieses Battle zwischen Ost und West finde ich derbe.
Kliechees wie Ossis sind bessere Liebhaber oder besser im Bett finde ich etwas überholt.
Sowas wird einem zumindest gerne mal im Fernsehen erzählt.
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Diese Signatur dient zum allgemeinen Zeitvertreib, damit sie was zum lesen haben.
Lesen sie weiter, vielleicht finden sie noch eine schlaue Erkenntnis darin.
Sie merken zumindest, dass es inhaltlich um unnützes Wissen handelt?
Internet - Eine Plattform für alles.

3

Donnerstag, 18. September 2008, 12:13

Zitat

Original von Kleines rothaariges Mädchen
Lange Rede, kurzer Sinn: Gibt es die Ossi-Wessi-Front noch? Fühlt ihr euch als "Ossis" benachteiligt? Sind Wessis doof? Und: Warum ist das so und wie könnte es sich ändern?


Imho gibt es diese "Front" schon noch. Zwar nicht mehr in einem allzu ausgeprägtem Sinn, aber sie ist da. Grad die Ecke NRW ist sehr vorurteilsbelastet gegenüber "Ossies". Das ist zumindest mein Empfinden und mein Urteil (resultierend aus dem Kontakt mit diversen NRWlern). Das ist aber weitestgehend nicht negativ aufzufassen, da es recht oft doch nur scherzhafte Klischee-Sachen sind (jaja, das gute alte Bananen-Klischee).

Wie es "wirtschaftlich" aussieht, kann ich schlecht beurteilen. Ich weiß nur, dass mein Ausbildungsbetrieb im Jahre 2002 die letzte Anpassung an das "West-Gehalt" (auf 100%) vollzogen hat. Ich denke aber gehört zu haben, dass das aber eher in sehr wenigen Betrieben der Fall ist.

Ob ich mich dadurch jetzt zwangsläufig benachteiligt fühle, kann ich nicht sagen, da ich der Meinung bin, dass die Lebenshaltungskosten im Osten auch etwas niedriger sind als in diversen West-Regionen. Aber auch da fehlt mir der gesamte Überblick.

Ob Wessies doof sind? Nö. Nur wenn sich aufgrund des Klischeedenkens per "Baut die Mauer wieder auf und sperrt die Ossies aus" äußern. Gibt aber auch Ossies, die so denken.

Wäre aber meines Erachtens nach knapp 20 Jahren Vereinigung nun die Frage nach dem Sinn des "Solidaritätszuschlags" angebracht. Ob dieser noch seinen gedachten Sinn und Zweck erfüllt oder doch eher einige Bundesländer benachteiligt und andere bevorteilt, ist fraglich.

Meiner Meinung nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis dieses Ost-West-Denken versiecht und die Klischees nur noch als Witze aus der Vergangenheit existieren. Ansonsten denke ich, dass "wir" auf einem guten Weg sind. Es hätte auch eher die negative Tendenz entstehen können, dass quasi ein gewisser Hass zwischen Ost und West entsteht und sich irgendwann die Regionen voneinander separieren wollen. (aktuelles Beispiel: Georgien/Südossetien?)
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/o/ NÖRGEL-GROUP ASSEMBLE \o\



_.«¤°'¯¦»Kµåøs«¦¯'°¤»._
"du bist nicht nur musikalisch hardcore" ^^

4

Donnerstag, 18. September 2008, 12:28

@Daveman: Es gibt so eine Untersuchung des Statistischen Bundesamtes (destatis) auf Basis der Zahlen von 2004; hier ist der gesamt Bericht: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/c…operty=file.pdf

Ein Auszug aus Kapitel 2.1.2. (wo es um Deine Frage geht):
2.1.2 Arbeitskosten nach Regionen Bei der Differenzierung der Arbeitskosten nach Regionen zeigt sich ein West-Ost-Gefälle. Der Abstand der neuen Bundesländer zum früheren Bundesgebiet einschließlich Berlin betrug im Jahr 2004 im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich 28,2%. Während die Arbeitskosten je geleistete Stunde in Hamburg mit 31,80 Euro den Spitzenwert erreichten, waren sie mit 20,41 Euro in Thüringen am geringsten (vergleiche Schaubild 2). Die neuen Bundesländer ohne Berlin weisen seit Jahren auf der Ebene des Produzierendes Gewerbes, des Handels und des Kredit- und Versicherungsgewerbes vergleichsweise geringe Niveauunterschiede auf. Brandenburg hat in den vier Berichtsjahren seit 1992 die höchsten, Thüringen jeweils die niedrigsten Arbeitskosten. Dabei ist die Rangfolge zwischen den Bundesländern aufgrund ähnlicher jährlicher Veränderungsraten fast unverändert geblieben. Der Durchschnitt für diese fünf Bundesländer war in den o.g. Wirtschaftsbereichen im Jahr 2004 um 35,4% niedriger als im früheren Bundesgebiet einschließlich Berlin. Dieser Abstand hat sich seit 1992 (47,1%) kontinuierlich verringert (1996: 37,9%, 2000: 36,9%). Dabei ist in den vier Jahren nach 1992 die stärkste Annäherung zu beobachten. Die jährliche Veränderungsrate ist in diesen vier Jahren in den neuen Bundesländern um mehr als vier Prozentpunkte höher als im früheren Bundesgebiet (einschließlich Berlin). In den nachfolgenden Jahren stiegen die Arbeitskosten in Ostdeutschland nur noch geringfügig stärker als in Westdeutschland (siehe Tabelle 2, Seite 13). Im früheren Bundesgebiet wurden 1992 und 2004 jeweils in Schleswig-Holstein die niedrigsten und in Hamburg die höchsten Arbeitskosten ermittelt. Die Rangfolge der Arbeitskosten hat sich in den westdeutschen Bundesländern teilweise deutlich verändert: 1992 hatte nur Hamburg höhere Arbeitskosten als Nordrhein-Westfalen, im Jahr 2004 lag Nordrhein-Westfalen beim Arbeitskostenniveau an siebter Stelle. Berlin nimmt bei dieser Betrachtung eine Sonderrolle ein. Als ehemals geteilte Stadt sieht man eine Mischung aus ost- und westdeutschen Entwicklungen. Bis 2000 liegen die Veränderungsraten der Arbeitskosten folglich zwischen den Angaben von Ost- und Westdeutschland." (und so weiter)
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Sieh zu, dass du ein ehrlicher Mensch wirst, denn damit sorgst du dafür, dass es einen Schurken weniger auf der Welt gibt.
[Thomas Carlyle]

5

Donnerstag, 18. September 2008, 14:44

Zitat

Original von Kleines rothaariges Mädchen
Lange Rede, kurzer Sinn: Gibt es die Ossi-Wessi-Front noch? Fühlt ihr euch als "Ossis" benachteiligt? Sind Wessis doof? Und: Warum ist das so und wie könnte es sich ändern?
gute frage.. um nicht zu sagen hervorragende frage *g*

das erste was mir dazu einfällt ist der chat in dem ich bin.. es ist ein regionenchat, in dem falle der für die region dresden. und am tag kommen da ca 3-4 leute rein, die nichts besseren zu tun haben als alle anwesenden als ossis zu beschimpfen, von der mauer zu reden oder "uns" anderweitig für unseren wohnort anzugreifen. was macht das bitte für einen sinn ?-| mit solchen leuten kann man auch nicht normal reden, das sind einfach nur provokatoren. die sich vielleicht langweilen oder so.. *piep* aber das zeigt mir, dass in mancher menschen kopf doch noch dieser ost-west-unterschied verhaftet sein muss. ohne jetzt jemanden denunzieren zu wollen würde ich meinen, dass das vorallem auf "einfacher denkende" menschen zutrifft, welche sich keine großen gedanken darum machen sondern einfach so denken wie das in ihrem elternhaus/freundeskreis so üblich ist. und das find ich schlimm..
ich habe die letzten jahre jedoch einige aus dem "westen" näher kennengelernt, habe freunde die dort geboren sind und dort wohnen, und da war ost/west NIE ein thema.. weils einfach keins mehr ist. man kommt mit den menschen genauso gut aus wie mit "ossis", da wird einfach kein unterschied gemacht.

wirtschaftlich sind wir - soweit ich das weiss - jedoch noch nicht vollständig aneinander angeglichen. ohne zahlen zu kennen sondern rein vom gefühl her (und was man hier und da so hört) bekommen menschen aus westdeutschland mehr gehalt, zahlen aber auch mehr für miete und zur lebenserhaltung. heisst unterm strich beibt bei ihnen "mehr" und bei uns "weniger" gelb übrig, was wir dann aber auch wieder für dinge ausgeben die dort mehr und hier weniger kosten. *g* diese differenz macht sich glaub ich erst bemerkbar wenn man zb in den urlaub fährt, wo ja beide das gleiche bezahlen müssen, oder etwas "größeres" kauft, was deutschlandweit einheitlich viel kostet.

im westen gibts wahrscheinlich genauso viele doofe menschen wie im osten *kicher*

und ich fühle mich nicht benachteiligt. keine deut..

abschließend möchte ich noch sagen, dass ichs nicht gut finde, studien was persönliche dinge angeht (zb wo frauen zufriedener mit dem sex sind) in ost und west zu unterteilen. was wirtschaftliches oder das bildungsniveau angeht sehe ich das ein, da sind diese notwendig um eine gleichheit besser einstellen zu können. aber bei die menschen persönlich betreffenden dingen halte ich die ost/west-grenze für extrem willkürlich. und sie fördert wieder das ost/west-denken.. welches wir ja eigentlich so langsam mal ablegen wollen, nicht?
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Narrenhaft herumgesprungen, sich geöffnet ohne Sinn
Leichtigkeit zu schnell entwunden, nun in Marmor bis zum Kinn

6

Donnerstag, 18. September 2008, 14:59

Ossis haben andere Werte als Wessis. Das sehe ich hier auf Arbeit recht deutlich. Das sage ich auch völlig wertfrei, denn für seine Erziehung kann niemand was. Allerdings kann man das auch nutzen, z.B. im unternehmerischen Sinne. Mich nerven jammernde Ossis genauso wie klugscheißende Wessis. Aber die Person mir gegenüber - da ist es doch egal bzw. ist da der Unterschied genauso wie der Unterschied zwischen Mann und Frau, zwischen Juden und Moslem, zwischen Maurer und Mathematiker. Man hat hauptsächlich andere Diskussionsthemen. Denn Idioten gibt in beiden Hälften Deutschlands.
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Warum sollte man Zeit mit unnützen Tätigkeiten vergeuden, wenn man sie doch einfach sinnlos verstreichen lassen kann ?

7

Donnerstag, 18. September 2008, 16:10

@Kleines rothaariges Mädchen

Ich komme auch aus dem Ruhrpott! Wohne jetzt seit August ein Jahr hier im Osten! Bin wegen der Liebe hier her gekommen und auch weil es mir hier gefällt! Ich musste mich auch solchen Fragen und Äußerungen stellen wie bei dir @ Kleines rothaariges Mädchen. Für mich habe ich festgestellt, dass viele Leute im Westen denken, hier sei alles viel günstiger! Was aber nicht der Fall ist! Wir haben natürlich sehr viel Glück mit unserer Wohnung gehabt! Aber die Lebensmittel zum Beispiel sind hier überhaupt nicht billiger! Ob man zum Netto geht oder sonst wo hin! Ich habe schon sehr oft mit meinen Freunden im „Westen“ verglichen! Da tut sich nichts.

Was auch rausgekommen ist, dass viele Leute gar nicht wissen, dass der „Ossi“ genauso Soli zahlen muss wie der „Wessi“, oder das er ihn überhaupt zahlen muss! Das weiß da drüben kaum jemand! So hab ich es bisher mit bekommen.

Zu den „Vorurteilen“ : Klar haben viele „Wessis“ Vourteile, weil sie noch nieeeeeeeee hier waren und Land und Leute mal kennen gelernt haben. Ich finde, dass es hier im „Osten“ viele schöne Gegenden und andere Sachen gibt! Ich fühle mich pudelwohl hier, sonst wäre ich nicht her gezogen!

Trotz allem, muss ich mich „Wessi“ Witzen stellen*schmoll* , was ich natürlich mit Humor auffasse und andersrum ist es genauso!

Man kann, denke ich, hin und her diskutieren, aber es wird immer „Wessis“ und „Ossis“ geben, die bei der alten Denkweise sind und auch bleiben!

Bisher bin ich hier sehr freundlich aufgenommen und akzeptiert worden und kann mich überhaupt nicht beklagen! Ich bin stolz darauf ein „Wossi“ zu sein! *kicher*

Und "doofe" Menschen gibt es nicht nur in Ost und West , sondern auf der ganzen WELT!

8

Donnerstag, 18. September 2008, 17:21

PERSÖNLICHE erfahrungen in nrw und bayern (ach nee, franken) sagen:

(nicht DIREKT in großstädten) sind die mieten sehr viel günstiger als hier.
für ein ein-familienhaus mit garten löhnt man in etwas das, was 80m² altbau an straße hierzulande sind.

lebensmittelpreise in discountern: keine unterschied.
zu den lohnkosten gibts ja wohl genug statistiken...

mentalität: meist noch immer unterschiedlich. das denken, man wäre der einzige der arbeiten würde, ist "drüben" noch immer sehr weit verbreitet. "wir" können nix und ohne die wende würden wir kein feuer mehr machen können. leider immer noch eine einstellung.
außerdem sind die ansprüche enorm hoch: wir haben gelernt vergleichsweise wirklich bescheiden(er) zu sein.
oberflächlichkeit und eigene wichtigkeit, bzw. der drang nach aufmerksamkeit und wichtigtuerei sind mir extrem aufgefallen.
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*niemalsnicht*

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Donnerstag, 18. September 2008, 17:40

In Vergleich zu Berlin sind die Mieten in Halle das Paradies, hab ich heute bei immonet festgestellt. Ansonsten ist es z.B. bei Ölmultis so, daß sie Preiserhöhungen in S-A testen, wenn die nicht meckern, meckert auch der Rest nicht. Weiß ich aus zuverlässiger Quelle. Daher wird ih u.U. einiges sogar teurer sein. Bei der Bezahlung im IT-Bereich hab ich festgestellt, daß das Nord-Süd-Gefälle deutlich größer ist als das Ost-West-Gefälle.
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Warum sollte man Zeit mit unnützen Tätigkeiten vergeuden, wenn man sie doch einfach sinnlos verstreichen lassen kann ?

10

Donnerstag, 18. September 2008, 19:47

In der Firma, in der ich arbeiten sind die Kunden eigentlich nur aus Westdeutschland. Letztens mussten wir erfahren, wie erleichtert sie teilweise waren, dass wir hochdeutsch sprechen.

@Black Angel33: Vielen Dank, so muss ich nicht jeden meine Gehaltabrechnung unter die Nase reiben, nur um zu beweisen, dass ich auch jeden Monat den Soli bezahle.

Diese Ost-West-Trennung wird es meiner Meinung nach länger geben, als Leute die in einem geteilten Deutschland aufgewachsen sind. Es wird halt von Generation zu Generation weitergegeben, ob bewußt oder unbewußt.

11

Donnerstag, 18. September 2008, 22:34

Meine Firma is in in ganz Mitteldeutschland vertreten... dadurch, aber vielmehr durch meine GBR/ GBA- Arbeit bin ich regelmäßig mit Kollegen der anderen Betriebe im "Kontakt"... und es is faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich die Arbeitsmoral der Kollegen is... auch im eigenen Betrieb... "fleißige" und "weniger fleißige" gibt es überall... auch, wie über die Kollegen geschimpft wird... von Ost nach West und von West nach Ost... im Osten über die Ossis und im Westen über die Wessis.... das wird sich leider auch nich ändern... wir hatten schließlich 19 Jahre dazu Zeit *omg* ...
Im Großen und Ganzen versteh ich mich mit den Kollegen, egal, ob WESSI oder OSSI... es gibt schließlich in beiden Teilen Deutschlands genügend Idioten!!! *five*


Aber die Krönung is dann bei der Bezahlung!!! Die Unterschiede sind enorm!!!! Ein Kollege im Westen bekommt für seine Vollzeitbeschäftigung etwa 500€ mehr brutto. [SIZE=3]WARUM?[/SIZE] ...der Kollege macht nix anders bzw. anderes!!! Und das is ungerecht!!!

Alle 2 Jahre sind Tarifverhandlungen und Abschlüsse... und wir sind froh, für Sachsen- Anhalt den selben Tarif abzuschließen, wie z.B. Bayern, Baden- Würtemberg oder Hamburg... denn nen besser Abschluss wirds in unsrer Branche bundesweit keinen geben. Schlechter oft auch nich...

Und wenn die Kollegen dort jetzt schon 500€ mehr verdienen und bekommen dann noch 5% mehr... dann weißte, was bei unserem Geld und den 5% rauskommt...

Die Schere wird immer größer!!!
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[SIZE=3]"Niemand ist den Frauen gegenüber herablassender als ein Mann, der sich seiner Männlichkeit nicht ganz sicher ist."[/SIZE]
Simone de Beauvoir

12

Samstag, 20. September 2008, 15:12

Neben meiner Studententätigkeit bin ich auch in ´nem nebenjob tätig (im weitesten sinne: baugewerbe) der mich stets und ständig quer durch deutschland führt.

Ja, die vorurteile gibt es noch... und zwar zuhauf. musste aber grade mal über meine erfahrungen sinnieren als ier NRW fiel... und kann das ganze nur bestätigen. Von ´nem spruch (den man mitunter mit humor nehmen kann) bis hin zu ´nem dresche-angebot weil man nach ´nem weg fragt (Köln...) war schon alles dabei...

muss aber mal einwerfen dass ich (was meine erfahrungen betrifft) finde, dass man in bayern allgemein am besten "aufgenommen" wird, bzw. in zwischenmenschlichen kontakten so gut wie garnicht benachteiligt wird.

Zu den lebenhaltungskosten kann ich schwerlich was sagen:
habe freunde und familie quer verteilt (köln, stuttgart, münchen, hamburg, hanau und noch ein paar kleinere örtchen).
rein am mietspiegel und den von mir gesehenen einkaufspreisen würde ich da keine so großen unterschiede feststellen. kommt halt auf spezifische stadtteile an, die halt aber immer auffallen und als beispiele herhalten müssen.

Lohnschere? definitiv da! so erzählte mir doch ´ne studentin im zug nach köln am mo erst, dass sie dort für´nen nebenjob im call-center 11,50 die stunde kassiert...
wer mir ein call-center in halle zeigen kann, das so gut zahlt, bekommt ein bier ausgegeben...

vllt. sollte man noch erwähnen das beamte im öffentlichen dienst hier ´ne 40h woche für nicht mal 90% west-gehalt haben....

ich denke andere bsp. muss man garnicht mehr rauskehren...
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TOLERANZ Sonst gibt´s was auf die Fresse!

13

Freitag, 26. September 2008, 22:26

ich wohne jetzt seit 6 jahren in hessen. natürlich gibt es dieses gefälle. kann man garnicht übersehen.
löhne sind bis 10% unterschiedlich aber die kosten sind eigentlich die gleichen. der absolute beschiss...
*nix*

auch die mentalität ist einfach nur anders.

sicherlich gibt es überall blöde und komische menschen, aber im osten sind die menschen eben "menschlicher" klingt komisch ist aber so.

da lebt vielmehr dieses gemeinschaftsgefühl. hier ist jeder der einzelkämpfer.

und der "ossi" hat eh keine ahnung vom arbeiten.
man manchmal kotzen die mich hier richtig an.

diese trennlinie wird noch ewig bestand haben.

ich bin für revolution....
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... es gibt immer einen der besser ist, aber der muss es mir erstmal beweisen!

14

Freitag, 26. September 2008, 22:59

@SNA:FU: Dass ausgerechnet der Pott hier so schlecht wegkommt, macht mich natürlich unglücklich (bin ja Potti im Halle-Exil und mag den Pott auch sehr gern). Und gerade im Pott sind die Löhne auch nicht gerade der Hit. In München hingegen ... aber vielleicht setze ich auch München völlig zu Unrecht mit Bayern gleich.

@darkfla: Ich finde auch, dass der Osten "menschlicher" ist und weiß auch sehr genau, was Du damit meinst. Und ich hoffe, dass das noch lange so bleiben wird.
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Sieh zu, dass du ein ehrlicher Mensch wirst, denn damit sorgst du dafür, dass es einen Schurken weniger auf der Welt gibt.
[Thomas Carlyle]

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Samstag, 27. September 2008, 13:26

Zitat

Original von darkfla
ich wohne jetzt seit 6 jahren in hessen. natürlich gibt es dieses gefälle. kann man garnicht übersehen.
löhne sind bis 10% unterschiedlich aber die kosten sind eigentlich die gleichen. der absolute beschiss...
*nix*

...



10 % ? ...der Unterschied is viel größer!!!
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[SIZE=3]"Niemand ist den Frauen gegenüber herablassender als ein Mann, der sich seiner Männlichkeit nicht ganz sicher ist."[/SIZE]
Simone de Beauvoir

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Samstag, 27. September 2008, 14:45

sicherlich hast du recht. die einen mehr die anderen weniger.

das ist eigentlich das ungerechte an der sache, da im westen nicht anders gearbeitet wird. im gegenteil. eher weniger ( arbeitsstunden )
vielleicht sollten sich die gewerkschaften dahingehend mal einsetzen.

wie auch schon weiter oben beschrieben. diejenigen, die am meisten über den osten schimpfen, waren noch nie hier. das sind alles absolut engstirnige banausen.

manchmal frage ich mich schon, ob das so beabsichtigt ist. vielleicht kann mir mal jemand erklären, warum zum teufel nicht landesweit die gleiche bezahlung anfällt. einen vernünftigen grund.
die gewinne sind landesweit die gleichen. gerade exportfirmen verdienen durch gestiegene produktion im osten ja auch wesentlich mehr.

sehe ich das nur nicht oder wo ist da der zusammenhang?
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... es gibt immer einen der besser ist, aber der muss es mir erstmal beweisen!

17

Dienstag, 20. Januar 2009, 17:36

So, jetzt hab ich öfters gelesen das die Menschen im Osten "menschlicher" sind.
Woran glaubt ihr, liegt das?

Ich studier jetzt seit 2 Jahren in Franken und muss dasselbe auch immer wieder feststellen.
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„Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“

William Blake

18

Dienstag, 20. Januar 2009, 21:01

Vielleicht liegt das daran, dass die Leute hier lernen "mussten", (mehr und besser) miteinander auszukommen - dass heißt auch auf seine Mitbürger (mehr) Rücksicht zu nehmen, sich gegenseitig zu stützen und in einer Zeit des Mangels gegenseitig auszuhelfen.
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/o/ NÖRGEL-GROUP ASSEMBLE \o\



_.«¤°'¯¦»Kµåøs«¦¯'°¤»._
"du bist nicht nur musikalisch hardcore" ^^

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Dienstag, 20. Januar 2009, 21:04

Zitat von »^^Isa^^«

"wir" können nix und ohne die wende würden wir kein feuer mehr machen können. leider immer noch eine einstellung.
oberflächlichkeit und eigene wichtigkeit, bzw. der drang nach aufmerksamkeit und wichtigtuerei sind mir extrem aufgefallen.


Und genau das ist der Punkt. Dieses extreme Selbstwertgefühl. Keine Ahnung, woher diese Leute Ihre Arroganz nehmen. Bestes Beispiel ist unsere Firma. Wir machen die internen Arbeiten für Bankfilialien. O-Ton: "Bei Euch arbeiten doch sowieso nur frustrierte Hausfrauen und Studenten, die vor Langeweile nicht wissen, was sie machen sollen." Oder "In der ..... werden Sie doch nicht fürs Denken bezahlt."
Viele Wessis sprechen den Ossis einfach Intelligenz ab. Denn die wurde wahrscheinlich nach dem Krieg nur im Westen verteilt.

20

Dienstag, 20. Januar 2009, 21:13

Das wäre für mehr Menschlichkeit ein Argument.
Ich mein, im "Westen" kennen die meisten Leute nix anderes als den Kapitalismus und folglich kümmert sich jeder nur um sein eigenes Wohl, Karriere und so weiter mit inbegriffen. Ich weis es net, aber wie Khaos schon sagte, könnte ein Mangel an Mitteln und die daraus enstandene Hilfe untereinander die Menschen im "Osten" wirklich zu mehr Menschlichkeit und Rücksicht "erzogen" haben. Wenn man mal schaut wie teilweise die heutige Jugend mit ihrem Umfeld und sich selber umgeht, wird dieses Argument auch irgendwo unterstützt, da sie diese Zeiten net kennen.
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"Hauptsache die Haare liegen und dOr Schlüppi sitzt"


"LuschenMugge RuUulezZz"