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1

Montag, 6. Oktober 2008, 21:47

Die Kunst des negativen Denkens

Inhalt:

Geirr (Fridtjov Såheim), 33, steht auf "Apocalypse Now", Knarren und fette Joints. Dazu dröhnt düster Johnny Cash aus den Boxen - denn Geirr sieht die Welt in schwärzesten Farben, seit er nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt. Seine Freundin Ingvild (Kirsti Eline Torhaug) hält die üble Laune bei aller Liebe kaum noch aus und lädt darum die Gruppentherapeutin Tori (Kjersti Holmen) samt ihrer Truppe vorbildlich Behinderter ein, alle mit zuckersüßem Lächeln und eiserner Hand darauf getrimmt, ihr Schicksal "positiv" zu sehen.

Als das Feelgood-Kommando gegen Geirrs Widerstand die Villa entert, dreht er den Spieß um und pariert Toris Psycho-Phrasen mit rabenschwarzem Sarkasmus und schlagenden Argumenten. Bald kommt es zum Aufstand gegen die Sozialdompteuse und alle verordnete Heuchelei. Dies ist die Stunde der bissigen Wahrheiten, eine wüste Nacht voller Sex, Drugs & Rock'n'Roll - und unerwarteter Einsichten ...

Die schwärzeste Komödie seit "Harold und Maude" - eine unwiderstehliche Attacke auf den Kult des positiven Denkens von den Produzenten von "Elling - Nicht ohne meine Mutter".


Das ist mal wieder ein skandinavischer Film vom Feinsten.
Schwarzer Humor bis zum geht nicht mehr.
Ich habe schon lange nicht mehr so lachen können.*totlach*
Kann ich nur empfehlen, wird aber sicherlich nur in kleineren Kinos laufen.
______________________________

*evilbat*
"Es gibt nur zwei dinge, die unendlich sind. Die menschliche Dummheit und das Universum. Wobei ich mir im Falle des Universums noch nicht sicher bin." Albert Einstein

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Montag, 6. Oktober 2008, 22:08

weißt du eventuell den originaltitel von dem film?denn hier oben n deutschen film zu bekommen*skeptisch* ...na ja ist nicht leicht zumindest

3

Montag, 6. Oktober 2008, 22:15

Ich bin mal so frei und antworte darauf. Auf der Homepage ist ganz links unten der Originaltitel: Kunsten a tenken negativt.

4

Montag, 6. Oktober 2008, 22:19

danke...bin mal gespannt

5

Donnerstag, 16. Oktober 2008, 19:39

Ich hab ihn auch gesehen.

Er ist anfangs wirklich ziemlich lustig. Manchmal wußte ich dann nich genau ob ich da lachen darf, so moralisch und so, weil man doch zu irgendeinem "Glauben" erzogen wird, und gegen Ende wird es mir irgendwie zu hysterisch.

Cool ist auf jeden Fall, dass es anscheinend wieder so ein Dogmafilm ist. Also technisch auf das absolute Minimum reduziert. Kein Stativ, kein künstliches Licht, keine Effekthascherei usw. Er ist auf jeden Fall eine Abwechslung.

@Lestat: Wenn dir das Gefallen hat, könnte dir auch das Fest gefallen oder noch viel eher Idioten .

Ein bisschen haben sie ja auch so filmische Schemen abgearbeitet. Alle Protagonisten sind traurig. Alle Probleme lösen sich von allein. Alle sind jetzt mal sauer...Naja. Die haben sich jedenfalls eine außergewöhnliche Ausgangssituation einfallen lassen und die Charaktere sind auch tiefgründig und man kann sich in vielen wiederfinden und wenn nicht sich selbst, dann zumindest Menschen aus seinem Umfeld. So gesehen ist auch nicht jede Aktion vorhersehbar, aber manchmal scheinen sie inhaltlich nicht weiter zu kommen. Also es ist dramaturgisch quasi ein totaler Stillstand.

Ich hoffe ich verrate hier nicht zu viel. Aber sonst scheint noch keiner darauf aufmerksam geworden zu sein.

Fakt ist, dass es einem hinterher besser geht und der Film -nicht nur- der pure spaßige Zeitvertreib ist.*schuechtern*

6

Donnerstag, 16. Oktober 2008, 20:08

bei uns kommt der hier am 3.nov.als dvd und da werd ich gleich mal loszuckeln

7

Freitag, 17. Oktober 2008, 00:19

Hmm,
ich hab den Film im Lux gesehen und wenn angekündigt wird:
Wenn man "die schwärzeste Komödie seit "Harold und Maude"" ankündigt, dann vergleicht man da Birnen mit Äpfeln.
Sowohl was die Optik (Dogma hin, das Fest her) als auch Inhalt wie Konfliktgestaltung und -Lösung angeht.

Der Eingangspost besteht ja zu 99% aus Originalwerbetext und von daher spiegelt er schon alles wieder was der Film bieter.....auf den ersten Blick....

Auf den Zweiten Blick ist für mich insbesondere der Protagonist einfach nur ein Zyniker (und nicht mit IRONIE behaftet9, der sich bis zum Ende eben als Einziger nicht wirklich entwickelt und genau das macht ihn tragisch und traurig. Die gesamt Situationsgestaltung hat für mich nichts von Komödie und das nicht, weil ich ne Antipathie gegen schwarzen Humor habe, sondern weil es einfach in keiner Weise lustig ist, was sich auch in 90Prozent der Kinobesucher unseres besuchs wiederspiegelte.
Im Gegenteil kann man fast behaupten, dass unter dem Deckmantel der Komödie hier unausgegorene Konfliktlösungen (ja, ich hau der "Alten in die Fresse" da wird alles gut und wenn ich mit ner Schreckschusspistole die Leute bedrohe zeig ich mal, wie lustig ich bin. Und auch da sehe ich keine Ironie oder Persiflierung drin, denn dazu fehlt einfach irgendwann die Pointe oder DIE kleine Spitze, welche die Lächerlichkeit der Handlung entlarvt....)

Wie oberflächlich und kalkuliert der Film selber ist (und das trotz der DogmaOptik) zeigt die Bewerbung mit der J.Cash Thematik, die in der Form gar keine Rolle spielt: 1 Song wird zweimal kurrrrrrrz angespielt (Ring of fire? I Walk the line? weiß grad erschreckender Weise nicht mehr genau), ein Plattencover wird einmal kurz von der phösen Therapeutin in die Hand genommen und c'est ca.

der Film war kurzweilig aber abstruser Weise auch bedrückend und auf seine Art betäubend langweilend. (Gewalt und Arroganz ist stets die Lösung des Problems) aber als Komödie vollkommen falsch beworben.

*sorry*
______________________________

*kamera*zu meinen Photos*kamera*

8

Freitag, 17. Oktober 2008, 20:32

Die anderen Charaktere entwickeln sich eh kaum. In erster Linie -so hab ich es in Erinnerung- sind sie einfach nur ehrlich und offenbaren sich gegenseitig. Klar, dass das bewusst werden auch eine Entwicklung ist. Grenzwertig halt.
Jedenfalls kommt mir manches wie zum Beispiel das Russisch Roulette so wilkürlich und ungeplant vor.Keine Ahnung wie das den Film weiterbringt. Bei den knappen 90min., die man hat sollte man doch eher konsequent zum Aussagekern vordringen. Vielleicht nicht immer so, dass man es allen 3 mal unter die Nase reibt, aber doch bestimmt.

Ingvild scheint auch keine Ahnung zu haben was sie von der Gruppe und von Geirr erwartet. Sagt sie auch nie. Mir sagt sie es nicht mal indirekt. (Wobei die Vorgeschichte nur grob umrissen ist.)Die Trennung benutzt sie ja nur als Druckmittel damit er aufhört sie herumzuspinnen.

@zykosomatic: Ich glaube, du bist nicht gut genug im negativen Denken, sonst würde dir der Film auch was geben. :-)

Is doch egal was Jonny Cash damit zu tun hat, oder? Auch wenn sie damit werben. Wegen sowas gucke ich mir doch keinen Film an. :-D
( Übrigens, hab ich dem Film die Ehre erwiesen und ihn bis zum Ende des Abspanns angeguckt -auch weil keiner aufgestanden ist. Eines des Lieder war Cry Cry Cry.)

Und du meinst, es ist nur Dogma-OPTIK? So durcheinander wie der Film ist - passt ja ein wenig auch...kommt er mir echt vor. Irgendwas von wegen Minimalismus stand auch im Abspann. So nahm ich an, dass es sich um eine neue, aber durchaus vergleichbare Strömung handelt. Die Idee Film auf das "Ursprüngliche" zu reduzieren finde ich sehr edelmütig, sympathisch sozusagen, wenn die nur nicht immer so schreien würden...:-)

Technisch-handwerklich haben sie zum Teil sehr schönes Licht gehabt. Oben im Schlafzimmer wo der Kerl mit Ingvild redet ist tolles Gegenlicht. Sehr angenehm, aber zugegeben auch etwas sehr Spezifisches was nicht gleich jedem ins Auge sticht.

@Fräulein P...Und was sagst du dazu? Hast ihn doch bestimmt auch gesehen.

9

Freitag, 17. Oktober 2008, 22:56

Stimmt, es war Cry Cry Cry....
ich werd alt (und hab auch ne Weile gesessen)

Womit wir beim Thema wären:
Cash könnte man eben in seiner Verbissenheit und SEINEM Weltschmerz prima als parabel nutzen, um sich mit dem Protagonist auseinanderzusetzen. Macht man aber nicht und auch DAS ist NICHT schlimm aber warum betont man dann eben jene Komponente seitens des Verleihs?
(ja, ich weiß: Damit Cash Huldiger wie ich hingehen *reingefallen*)

Evtl passt das genau zur DOGMA Optik.... Es ist eben nur die Optik (ok, verwirren wir das etwas: Auch die inhaltliche Optik) die überzeugen soll.

Naja, und inwiefern das wirklich ne rein äußerliche Dogmaoptik ist, mag ich nicht mal beurteilen, denn ich empfinde die Möglichkeit nicht unbedingt als passende, eine einst revolutionäre Herangehensweise so bewusst zu nutzen...

Schauen wir uns dochmal von Triers Geister an....das ist zugleich so kostengünstig und doch so durchstyled gedreht das einem da schlecht werden kann (sei es vor cinematogrphischem Überreiz oder einfach Geschmacksfragen) und so verhält es sich eben für mich auch mit der Kunst.....

Menno, und ich kann negativ denken *anstreng* *nix*
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*kamera*zu meinen Photos*kamera*

10

Samstag, 18. Oktober 2008, 12:46

ich habe ihn auch gesehen. teilweise überdrehte charaktere, die sich die dinge an den kopf knallen, die schon lange gesagt werden sollten.
ich konnte viel lachen. meiner meinung nach war die therapeutin die ärmste sau. wer probleme mit einem "kotzbeutel" lösen will, muss ja nicht ganz dicht sein. *amkopfkratz*
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"Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart."

11

Sonntag, 19. Oktober 2008, 21:00

Über den Film nen Urteil zu bilden ist schwer.
Also vorneweg, es kam mir so vor, als ob hier nen Erstlingsspielfilm vorliegt, der nicht unbedingt viel Geld für die Produktion hatte. Vielleicht deswegen auch Dogma. Vielleicht auch nicht.
Und ehe jetzt Empörungswellen hochschlagen, Geld ist nicht alles, das stimmt.
Kameramäßig gab es ein paar Einstellungen die echt toll waren z.B. wie er am Anfang mit dem Lift die Treppe runterfährt...das war Rock`n`Roll, aber ich fand das es eine dieser Filme war, die anfangen und man denkt die Handlung baut sich noch aus und das war es. Abgesehen von den paar lustigen Szenen, war er dramaturgisch nicht umhauend. Es gab keine Entwicklungen, war aber meiner Meinung auch nicht Dogma, da der Konflikt an sich im eigentlichen Sinne nur am Rande stand. Klar sie sind behindert und es kotzt sie an, aber warum sie am Ende so zufrieden waren, ist mir nicht ersichtlich. Vielleicht weil sie sich mal ausgekotzt haben, aber auch das nicht. Es scheint mir eher, dass es sich hier um ne Teenagerpartykomödie ohne Teenager handelt...... aber das ist jetzt nicht so negativ gemeint wie es aussieht.
Man kann ihn sehen...aber als wertvoll wird ich ihn nicht bezeichnen ( trotz des tollen Titels, von dem man mehr erwartet).
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,,Ich bin viel zu lange, mit euch mitgegangen und ich glaub´ nicht daran, dass ich jetzt noch mal umkehren kann.´´
-Tocotronic