So, hier eine spontane Eingebung... konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge, bitte
(Es empfiehlt sich übrigens, erst die komplette Geschichte zu lesen... Ich fürchte, sonst gibt es u.a. Verständnisschwierigkeiten.)
Spielplatz
Er sitz auf der Bank und geniest es, sie alle zu betrachten. Was gibt es schöneres, als im Park zu sitzen, auf einer Bank, die Sonne zu trinken, die einen bis ins tiefste Innere mit warmem Rot füllt, bis man glaubt, man löse sich vor Wohlbehagen in winzige, glühende Bällchen auf? Rot. Warm. Das Blut pulsiert frischer, benahe euphorisch. Reinste Wonne.
Und dann sind da noch die anderer Freuden. Feiner, subtiler. Denk nicht zu genau darüber nach, sonst entziehen sie sich dir. Sie bleiben nur klar, wenn du sie möglichst nicht beachtest. Weißt du wie es ist, wenn man einen Stern betrachtet? Ganz hell erscheint er nur aus dem Augenwinkel. Blickt man ihn direkt an, erlischt ein Teil der Pracht.
Ein Nachmittag auf einer Parkbank kann durchaus die beste Zeit des ganzen Tages sein. Es hängt ganz davon ab, was du daraus machst. Sie betrachtet den Schatz, den einzig wahren und wichtigen, den sie in der Welt ihr Eigen nennen darf. Und doch ist es ein Schatz, den man unweigerlich einmal an diese Welt verlieren wird. Dieses Wissen tut weh, oder ist es gerade das, was sie so glücklich macht und jeden Moment kostbar?
Ihre Tochter.
Woher kommt das Glück beim Betrachten dieses Wesens? Neun Monate untrennbares Verbundensein, im Grunde nicht mehr als Biologie und Chemie. Vielleicht ist es die Zerbrechlichkeit, die einer Mutter beim Anblick ihres Kindes bewusst wird. So etwas Kleines, Zartes. Es muss beschützt werden, umsorgt, getröstet, ferngehalten von seiner Umgebung. Es geht zu schnell, dass man sein Kind verliert.
So etwas passiert einer guten Mutter einfach nicht.
Die warmen Sonnenstrahlen umschmeicheln die spielenden Kinder, sprühen Funken um sie her, tanzen mit im Reigen der süßen Abenteuer. Für die Dauer eines Nachmittages existiert die Welt um uns herum nicht, gibt es noch sprechende Frösche und nachts legt Peter Pans Schiff vor dem Fenster an. Halt den Glauben daran fest! Immer schneller spürt man irgendwann, wie er einem entgleitet und klammert sich umso hartnäckiger an ihn. Denk nicht daran. Heute Nachmittag nicht.
Vorsicht, dahinten, Indianer! Nimm dich in Acht vor den Pfeilen die sie durch die Lift zischen lassen! Dort hinten, der Mann auf der Bank wird von einem Geschoss getroffen, merkt der das nicht? Sitzt weiter ruhig und schaut uns freundlich zu. Erwachsensein ist offenbar gefährlich.
Sie schaut rasch zu ihrer Mutter – Mama sitzt an einer sicheren Stelle – und rennt weiter durch den Sand, auf das kleine Holzhäuschen zu. Daraus wird ein Widerstandslager, in dem sich die Freiheitskämpfer versammeln. Überlebenspläne werden geschmiedet und auf einmal befinden sie sich schon auf einer Expansion zur magischen Insel, auf der man Schutz findet. Ist es das Nimmerland? Wir werden es wissen, wenn wir da sind.
Zweimal in der Woche, manchmal auch dreimal wenn die Arbeitszeiten es erlaubten, kam er hierher um sich nach einem langen tag etwas Gutes zu tun Es gibt keinen schöneren Anblick, als spielende Kinder. Sie sind so unschuldig, fröhlich in allem, was sie tun. Sie sind hübsch und doch scheinen sie geschlechtslos, sind weich und anschmiegsam, bevor sie sich irgendwann in Jugendliche verwandeln, hager, unnahbar. Mit zerkratzten Händen und rauen Stimmen von verbotenen Zigaretten. Mit einemmal wird der Schrecken des Erwachsenseins zum ersehnten Ziel. Kinder sind dem Herzen näher, es fällt leichter jemanden zu lieben, der sich noch trostsuchend zu dir flüchtet, wenn etwas ihn quält. Sogar Kinderschmerz ist Unschuldig und rein. Kann etwas anderes passieren, als das einem das Herz aufgeht?