Schwarzes Halle

juhuu ich wusste es schon immer... ich bin prokastanie oder so was... dachte auch erst immer, ich bin stinkendfaul. werd gleich mal meine krankenkasse anrufen und mir nen behindertenausweis austellen lassen. aber da sind bestimmt wieder ne menge wege zu erledigen. boar... nöö... da hab ich aber nun gar keine lust drauf....

ach verdammt... hab jetzt kein bock weiter zu schreiben...

ich halte davon nicht viel.... wer einfach nix auf die reihe kriegt weil er immer wieder alles wegschiebt ist und bleibt ein faulpelz....

es gibt studenten/schüler/andere die den ganzen tag pennen, ihre aufgaben, diplome ect.. nie fertig kriegen selbst in monaten nicht, aber abends zur party rennen und einen auf große backe machen, andere leute verurteilen und danach wieder den ganzen tag auf dem sofa rumgammeln...

FAULPELZE....

wenn dem so ist, wären dann ja zu 90% die ich kenne Prokrastinierer

wahrscheinlich is es krankhaft wenns zum dauerzustand wird und man nur noch vor sich hinlebt... und zu nix mehr lust hat...

hm aber nennt man das nich depression?

solche leute kenn ich... hör bloß auf, kein arbeiten mit denen...

Zitat

Original von slowmotion
Scheint so, als blieben prokrastinierer also gern unter sich
Aber mal im ernst, es beschäftigen sich tatsächlich ärzte mit diesem thema, wo fängt das eine an und hört das andere auf, vorallem aber ab wann ist es krankhaft.

Ich kann mir sogar vorstellen bei einigen Exemplaren, warum die so sind...
bei mir wiederum gar nicht.
Mir fallen jetzt etliche Beispiele bei den Leuten und mir ein, was einen Prokrastinierer ausmacht in dem Sinne.

Ich glaube aber bei dem einen ist es das pure großfressige Studenten Dasein und bei anderen tiefgründiger, was die Gründe angeht......bei manche scheint das auch angeboren zu sein...

was es nich alles für´n blödsinn gibt.... und leute die dafür bezahlt werden, sowas zu erfinden.

Es ist doch normal, dass man nicht jeden Tag Bock hat bestimmte Pflichten zu erledigen. Ob´s nun heißt, sich in Vorlesungen zu setzen, auf Arbeit zu hocken, etc. pp.

Klar hat man auch selten lust, noch zusätzliche Pflichten (wie bspw. Hausaufgaben, Arbeiten) zu übernehmen. Man zieht ja nicht sofort ´nen nutzen draus...
Das man deswegen, mal abgebrannt und lustlos ist kommt vor und kennt wahrscheinlich auch jeder von uns.
Und ich wage zu behaupten, das gab es schon immer und wird´s auch immer geben.

Ich halte es auch für möglich, dass das gut und gerne in den letzten jahren zugenommen hat. Schließlich haben sich gewisse Ansprüche geändert... So muss bspw. ´ne 16-jähige in der elften Klasse am Gymnasium inzwischen 36h die Woche reißen .... was meiner Erfahrung nach (und ich bin erst 22) vor ein paar Jährchen anders war (bei mir waren´s nur 32h).

Wenn man aber als Student (und ich red wieder aus eigener Erfahrung) keinen Bock hat Arbeiten abzuliefern, ist man entweder stinkendfaul, oder hat Prüfungsangst. So muss ich zu meiner Schande gestehen im letzten Semester auch ´ne Prüfung verschoben zu haben (mach sie dieses semester), weil ich spätabends, nach den Vorlesungen und der Arbeit, keinen nerv und keine lust hatte mich noch vor ´nen weiteren hefter zu klemmen.
Die Quittung dafür bekomm ich evtl. später irgendwann mal, wenn das bafög-amt nach scheinen, fragt (machen sie zum glück erstmalig nach´m dritten semester) und dann bspw. weniger zahlt. Soviel zum thema faulheit.
Auf der anderen Seite gibt´s aber auch leute die (kein scherz) im 15. Semester sind(7,5 Jahre Studium!!!)
und Angst davor haben sich mit dem Diplom alles zu versauen. Deswegen schieben sie´s halt schon 2 jahre vor sich her....
In der Arbeitswelt, wird´s wohl auch vergleichbare Sachen geben.

Nichts desto trotz, sind das aber wohl keine neuigkeiten.
Deswegen aber "psychische" Krankheiten zu erfinden ist in meinen Augen absoluter Unsinn.

Kann natürlich auch völlig falsch liegen und hab nur kaputte ansichten.... aber faulheit bleibt bei mir immernoch faulheit. und die is nix anderes als fehlende motivation. woher die nun kommt ist von fall zu fall unterschiedlich. Wer lieber im Bett bleibt anstatt zur Schule zu gehen, der weiß einfach noch nicht worauf es ankommt. Wer keinen Bock auf seine Arbeit hat, hat entweder den falschen Beruf gewählt, oder die falsche Einstellung.

Hab hier erst letztens was gelesen über "bescheidene" maßnahmen vom Arbeitsamt.... meine Meinung: Egal, wie doof es ist, da muss man nun mal durch. Wer lieber zu hause hockt: siehe schüler die nich aus´m bett wollen. Auch wenn man´s nur macht um was vorweisen zu können. Man ist beschäftigt und hat auch ein etwas höheres einkommen (- kann mich aber auch täuschen bei letzterem. hab die erfahrung zum glück noch nich machen müssen.)


Wer wegen sowas zum psychologen rennt - und das hat ja anscheinend irgendwer getan - sucht in meinen Augen nur ´ne rechtfertigung für seine faulheit.

oO wenn dein/das leben so einfach ist wie du es hier grad beschreibst, mach ich irgendwas falsch.

Zitat

Wer wegen sowas zum psychologen rennt - und das hat ja anscheinend irgendwer getan - sucht in meinen Augen nur ´ne rechtfertigung für seine faulheit.

Leider sind das die wenigsten.
Stichwort Leistungsgesellschaft.
Durch Schule und Uni kann man sich relativ einfach "durchmogeln".
Wenn du die Prüfung verschiebst hat das geringe Konsequenzen für dein Leben und dein geistiges Wohlbefinden.
Wenn du aber zwei Kinder zu Hause hast und kein Bafögamt, was für ein paar Jahre zahlt gehts um viel mehr.
Die Anforderungen in vielen Jobs vertragen sich nicht mit dem Wunsch nach Familie und seelischem Ausgleich.
Dass das zu pathologischen Störungen der Psyche führt ist nichts neues und seltenes.

Du hast keine kaputten Ansichten. Du steckst einfach noch nicht so tief drin, wie viele andere Menschen.
Denn das diese Form der Gesellschaft die Seele der Menschen krank macht ist mehr als logisch. Das ist fast schon Gesetz. Leider.

Zitat

Original vonSN:AFU
Wer wegen sowas zum psychologen rennt - und das hat ja anscheinend irgendwer getan - sucht in meinen Augen nur ´ne rechtfertigung für seine faulheit.

schöne verallgemeinerung.

Zitat

Original von [aoi]
Wenn du die Prüfung verschiebst hat das geringe Konsequenzen für dein Leben und dein geistiges Wohlbefinden.
Wenn du aber zwei Kinder zu Hause hast und kein Bafögamt, was für ein paar Jahre zahlt gehts um viel mehr.
Die Anforderungen in vielen Jobs vertragen sich nicht mit dem Wunsch nach Familie und seelischem Ausgleich.
Dass das zu pathologischen Störungen der Psyche führt ist nichts neues und seltenes.

Du hast keine kaputten Ansichten. Du steckst einfach noch nicht so tief drin, wie viele andere Menschen.
Denn das diese Form der Gesellschaft die Seele der Menschen krank macht ist mehr als logisch. Das ist fast schon Gesetz. Leider.

klar hat es konsequenzen wenn du deine prüfungen verschiebst- und zwar nicht gerade geringe. manchen ist das nur nicht gleich bewußt( da muss nicht gleich immer geld dahinter stecken).

und wegen kaputten ansichten: vielleicht ist auch hier der tellerand ziemlich hoch?vielleicht ist es auch nicht die "feine art", ALLES als unsinn abzutun?

ich glaub hier verhält es sich so ähnlich wie bei der "neuen,altbekannten volkskrankheit" depression. es wird gern als ausrede benutzt. deswegen gibt es jedoch trotzdem ernsthaft betroffene.

Prokrastination hat aber nicht einfach nur was mit Verdrängung zu tun.
Es hat mehr damit zu tun das ein Mensch immer einen Plan hat.
Alles was er bewältigen will wird bestimmt durch diesen Plan und ohne Kompromiss.
Prokrastinierer haben eher Angst anderes zuzulassen oder einen anderen Weg zu gehen,
einfach weil sie für ihr Ziel einen "Plan" haben um dieses Ziel zu erfüllen.
Da das Leben aber nunmal nicht immer planbar ist, fallen sie halt aber auch ab
und an auf die Gusch und dann kommt die Verdrängung.
Also mit reiner Faulheit hat das eigentlich nix zu tun, zumindest ist es
das, was in dem Beitrag vom Zweiten Deutschen zum Ausdruck gebracht wurde.



Hier mal noch ein Nachtrag, eben bei Wikipedia gefunden:

Die unangenehmen Gefühle, die den Betroffenen von einer Aufgabe abhalten, entstehen demnach u. a. durch unklare Prioritätensetzung, schlechte Organisation, Impulsivität, mangelnde Sorgfalt, Abneigung gegen Aufgaben durch Langeweile, Ängste und Perfektionismus. Kognitiv gesehen findet häufig eine dysfunktionale Verzerrung beim Betroffenen statt: Schlechte Einschätzung von Zeiten, Überschätzen der Wirkung zukünftiger emotionaler Zustände, Unterschätzen des Zusammenhanges zwischen einer Aufgabe und den Gefühlen, die zu dieser in Verbindung stehen. Teils liegt die Haltung zugrunde, dass Arbeit nur dann etwas bringe, wenn man in der „richtigen Stimmung“ sei.

Weitere Erklärungen werden in mangelnder Aufmerksamkeit und Impulsivität gesehen. Diese können dazu führen, dass der Betroffene auf der Suche nach Reizen bzw. Erregung ist, sich nicht durch Hinweisreize beeinflussen lässt oder unfähig ist, Belohnungen aufzuschieben (Gratifikationsaufschub).

Des Weiteren können Versagensängste und Neurotizismus eine Rolle spielen, die sich u. a. in Discomfort anxiety – Angst davor, dass das eigene Wohlbehagen gefährdet ist –, Mangel an Selbstwirksamkeitserwartung und Selbstachtung, External-variable Attribution von Erfolg und Vermeiden von Feedback und Selbsterkenntnis äußern.

Für Prokrastination existiert auch ein psychodynamisches Erklärungsmodell. Dieses sieht das Aufschieben als Symptom von Persönlichkeitsstörungen und neurotischen Konflikten in den Bereichen Angst (vor Versagen, Erfolg, Alleinsein, Nähe, Ablehnung), Ärger/Wut, Perfektionismus, Abhängigkeit/Ohnmacht, Scham und Selbstwert. Weitere Erklärungsmöglichkeiten liefern die PSI-Theorie (Kuhl) oder das Vorhandensein von ADS/ADHS.

Zitat

Original von mieze666
ich glaub hier verhält es sich so ähnlich wie bei der "neuen,altbekannten volkskrankheit" depression. es wird gern als ausrede benutzt. deswegen gibt es jedoch trotzdem ernsthaft betroffene.

Nichts anderes wollte ich ausdrücken.

Zitat

klar hat es konsequenzen wenn du deine prüfungen verschiebst- und zwar nicht gerade geringe. manchen ist das nur nicht gleich bewußt( da muss nicht gleich immer geld dahinter stecken).

Ja, ich weiß.
Ich hab gering geschrieben, weil die Relation eine andere ist.
Mit dem Stress, der daraus entsteht, kann man fertig werden.
Mit dem Stress, den so mancher Job bringt leider manchmal eben kaum noch.

ich denke, hierbei gehts auch um eine innere blockade.

vielleicht so, als stünde man an einer wege-kreuzung mit 5 wegen und es ist einem schier unmöglich eine wahl zu treffen.
vielleicht aus angst, es könne die falsche wahl sein.

ich meine mich zu erinnern, es gäbe eine anekdote von kleist, in der es um einen hund geht.

der besitzer des hundes hatte einen alten, guten freund, der dem hund sehr vertraut war.

eines tages (sorry das das klingt wie ein märchen) machten sich die beiden einen spaß daraus, gleichzeitig nach dem hund zu rufen, der ungefähr in der mitte der beiden stand, die ein gutes stück außeinander standen.

der hund drehte sich freudig von einer in die andere richtung.

hin und her.

die beiden freunde ließen nicht davon ab, zu rufen und der hund ist beinahe verrückt geworden bei der entscheidung, zu wem er rennen sollte.

also legte er sich an ort und stelle einfach hin.

die geschichte ist im origninal besser, aber ich hoffe der sinn kam rüber.