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41

Mittwoch, 5. November 2008, 01:01

Oh, Veri, die Menschheit ist ganz prima lernfähig. Denn die Menschheit besteht ja in ihrer Gesamtheit aus Individuen, und die sind alle durch die Reihe weg (okay, Ausnahmen bestätigen und so weiter) lernfähig. Hitler und Goebbels etwa, die haben prima von Cicero gelernt. Hab ich gestern erst etwas drüber gelesen, sehr spannend, in "Wolf Schneider: Die Macht der Sprache" (in dem Buch geht es nicht nur um die Obigen, natürlich).
Und auch in der Masse ist sie lernfähig. Nicht umsonst verändern sich Moralvorstellungen, Etiketteregeln und so weiter und so fort.
Das Problem ist vielleicht ein anderes. Nicht, dass wir nicht lernfähig sind, sondern dass wir alles - oder zumindest vieles - *könnten*, uns aber entscheiden und *handeln* müssen. Und während wir uns nicht entscheiden und nicht handeln (sondern lieber darüber disputieren, dass es ja doch keinen Sinn hätte *gg*), andere sich aber sehr wohl entscheiden und handeln, und so Dinge mit uns geschehen - und zwar in Wiederholungsschleife. Und wir es zulassen, obschon wir eigentlich bereits gelernt hatten, dass es falsch ist - oder zumindest ganz genau wissen, wohin es führt.

Ich frage mich manchmal, ob nicht der Stein der Weisen damit (neu) zu erfinden wäre, die Bildung in die wichtigsten Kernkategorien zu unterteilen und jedem Menschen die immer wiederkehrenden Einlullungsmechanismen rund um Macht, Profit, Gier und Unterwerfung so oft vorzukauen, bis er sie singen kann. Ihn so oft Transferdenken zu lehren, bis er sie im Schlaf erkennt. Und dann zu schauen, wie es dann weitergeht.

Die Geschichte (sagt der passionierte Historiker) lehrt uns die Gegenwart - immer wieder. Aber einige Parameter verändern sich doch und mischen die Karten neu. Ich würde etwa wahnsinnig gern in das Jahr 3000 schauen können, um zu sehen, wie das Netz langfristig die Welt verändern wird - und ob es sie wirklich verändern kann. Ich glaube ja daran - und werde vermutlich nicht mehr erleben, ob ich Recht behalte. Leider ;-)

Ein weites Feld. Und um einen wirklich fundierten Beitrag dazu zu schreiben, müsste, könnte und würde ich mich jetzt gern drei Jahre in Bücher und ins Netz vertiefen. Mindestens. Kann ich aber leider nicht - und deshalb bleiben es dann doch nur Gedankenfragmente 8-/
______________________________

Sieh zu, dass du ein ehrlicher Mensch wirst, denn damit sorgst du dafür, dass es einen Schurken weniger auf der Welt gibt.
[Thomas Carlyle]

42

Mittwoch, 5. November 2008, 19:54

Alles wahr und richtig. Aber wenn man sich mal durch den Kopf gehen lässt, dass es die Menschen jetzt seit über zweitausend Jahren gibt und trotzdem immer noch die gleichen Probleme vorliegen, von denen man sich eigentlich erhofft hatte, sie seien schon vor Jahrhunderten ausdiskutiert - Ich weiss ja nicht...
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass wir zu bequem sind um etwas wirklich zu ändern. Ich meine, das "Gute" und moralisch richtige zu tun ist ja immer schwerer, als sich treibenzulassen und einfach das zu tun, was angenehmer ist. *gruebel*
______________________________

Unleash my hysteria.

43

Donnerstag, 6. November 2008, 10:51

Sicher liegen die gleichen Probleme vor, und das wird sich auch nie wirklich ändern,
was aber nicht unbedingt daran liegt, daß der Mensch nicht lernfähig ist,
sondern daran, daß sich die äußeren Umstände ändern.

Die Definition von "das Gute" bzw. "das moralisch Richtige" hat sich doch währen der letzten 2000 jahre stark verschoben.
So wie jeder auf persönliche Fragen eigene Antworten finden muß, da es einfach kein richtig und kein falsch gibt,
muß auch jede neue Generation eine eigene Definition ihrer Werte entwickeln.
So gesehen ist die Veränderung von Moralvorstellungen weniger etwas mit aktivem "Lernen",
als vielmehr mit Anpassung an eine sich ändernde Umwelt zu tun .

Einzelne Menschen können sich sicher prima von historischen Vorbildern leiten lassen,
aber die Menschheit als Ganzes?
Milliarden Individuen in völlig unterschiedlichen Lebenssituationen sollen gemeinsam nach einem Ziel streben können?
Kann ich von jemandem, der hungert, ernsthaft erwarten, sich um Artenschutz zu sorgen? (nur als Beispiel)

Und stellt man nicht oftmals schon im privaten Bereich fest, daß man gerade wieder den selben Fehler macht,
obwohl diesmal doch alles anders laufen sollte, warum sollte das anders sein, wenn ich viele einzelne "Egos" habe?

@kleines rothaariges Mädchen:
Man merkt, daß du gut mit Sprache umgehen kannst, und genau aus diesem Grund frage ich mich nach deiner Absicht bei diesem Thraed:
Titel: Der Mensch ist das Gute?
Diskussionsthema: Ist die Menschheit schlecht?
meine Antwort in beiden Fällen: NEIN
Du siehst, worauf ich hinaus will?
Es wirkt auf mich etwas manipulativ, oder hab ich da etwas falsch verstanden?

44

Donnerstag, 6. November 2008, 13:01

Zitat

Original von grisu
Milliarden Individuen in völlig unterschiedlichen Lebenssituationen sollen gemeinsam nach einem Ziel streben können?


Nö, das ist nicht nötig. Sie sollen aber alle schnallen, wie man zumindest NICHT leben sollte. Da ergibt sich auch sowas wie ein gemeinsames Ziel.

45

Donnerstag, 6. November 2008, 16:42

Und welche Instanz legt allgemeingültig fest, wie man (nicht) leben sollte?

46

Donnerstag, 6. November 2008, 17:25

oO Instanz? Naja, wenn du so willst, die, die wissen, was man eben nicht tut.

Belehre deinen Nächsten nicht zu Morden, keine Kinder zu ficken, dem anderen in jeglicher Form etwas schlechtes zu tun. Bring ihm bei seine Umwelt zu achten und nicht gierig zu sein. Und so weiter.

Da brauchs keine Instanz zu. Es gibt welche. Klar. Aber die werden hier wie man aus Erfahrung weiß eh wieder nicht anerkannt und zerrissen. Sprich Religion. *keineahnung*

47

Freitag, 7. November 2008, 09:36

Was Grundwerte wie"du sollst nicht töten" angeht gebe ich dir ja völlig recht, aber das sind doch Werte, die allgemein gesellschaftlich gewünscht sind und an die sich die meisten auch halten.
Diejenigen, die dies nicht tun werden von der Gesellschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten zur Rechenschaft gezogen...
Warum läuft trotzdem soviel schief? das ist doch die entscheidende Frage.
Und das ist doch der Punkt, an dem die Ansichten darüber, wie man am Besten lebt, was für Prioritäten man setzt usw., weit auseinander gehen.
Der überzeugte Kapitalist ist sicher auch der Meinung, er tut Gutes, schließlich ist er kein "Sozialschmarotzer" und dank seines Engagements haben andere ebenfalls Arbeit.
Und wenn der Preis dafür halt ein wenig Umweltverschmutzung ist, was solls.
Halt eine Frage des Standpunktes...

Und Religion?
Ich weiß nicht; welche Religion legt allgemeingültig fest, wie man (nicht) leben sollte? *zwinker*

48

Freitag, 7. November 2008, 09:45

Zitat

Original von grisu

Und Religion?
Ich weiß nicht; welche Religion legt allgemeingültig fest, wie man (nicht) leben sollte? *zwinker*


die mit den" du sollst nicht..." im programm..aber auch daran hält sich kein schwein.

49

Freitag, 7. November 2008, 10:52

Du meinst die mit dem "du sollst keine Kleider aus zweierlei Stoff tragen"?
______________________________

"Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Winston Churchill

"Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler."
Winston Churchill

50

Freitag, 7. November 2008, 10:55

Und das ist dann die einzig wahre Religion?
"Du sollst nicht"?
Zum einen ist da auch eine Menge Auslegung, zum anderen gibt es da auch einige, die nicht mehr zeitgemäß sind.
Sicher sollten Forderungen, wie "Du sollst nicht töten" allgemeingültig, aber selbst hier stoßen wir doch schon an Grenzen -Stichwort: Abtreibung, Todesstrafe usw.
[SIZE=1](Ich will zu keinem dieser beiden Themen hier eine Meinung formulieren, nur verdeutlichen, daß es extrem unterschiedliche Standpunkte gibt)[/SIZE]
Und das mit dem Abbild, im Zeitalter von myspace?
Und was ist mit:

Zitat

Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;

Aufruf zum heiligen Krieg incl. Sippenhaft? aber das waren doch die von der"anderen", der "bösen" Seite?

Und muß ich Papa eigentlich auch ehren, wenn er ein pädophiler Schläger ist?
Wohl eher nicht. Warum wäre es also wünschenswet, sich an dieses "du sollst nicht..."-Programm zu halten?

*gruebel* Man kann es ja "anpassen", aber damit ist es schon wieder keine allgemein gültige Vorgabe mehr -oder?
Bzw. dann ist es auch wieder von der persönlichen Interpretation abhängig, und damit sind wir wieder bei s.o. ...

51

Freitag, 7. November 2008, 11:23

Zitat

Original von grisu

Sicher sollten Forderungen, wie "Du sollst nicht töten" allgemeingültig, aber selbst hier stoßen wir doch schon an Grenzen -Stichwort: Abtreibung, Todesstrafe usw.



warum .an diese grenzen würde man nicht stoßen wenn die forderung allgemeingültig wäre.du sollst nicht töten.punkt.wischiwaschiausnahmen gibts nicht.

ich glaube zwar wir kommen irgendwie vom weg ab aber wenn ich mag kann ich mir ja auch aussuchen was mir paßt -entweder die böse alttestamentarische auge-um auge-ich bin- ein- eifersüchtiger-rambo-gott version oder den weichspül-friede freude eierkuchen-jesus.
wie war noch mal die frage ?*amkopfkratz*

52

Freitag, 7. November 2008, 13:48

Zitat

Original von camillo
an diese grenzen würde man nicht stoßen wenn die forderung allgemeingültig wäre.du sollst nicht töten.punkt.wischiwaschiausnahmen gibts nicht.

ich glaube zwar wir kommen irgendwie vom weg ab aber wenn ich mag kann ich mir ja auch aussuchen was mir paßt -entweder die böse alttestamentarische auge-um auge-ich bin- ein- eifersüchtiger-rambo-gott version oder den weichspül-friede freude eierkuchen-jesus.

Ausnahmen gibts also schon, aber nur da, wo mir die Alternative gefällt?
Und andere Religionen lassen wir gleich ganz außen vor?
Ganz davon abgesehen geht es mir eigentlich eher darum, daß ich es zu einfach finde mit nem dicken Buch zu wedeln, das vor langer Zeit unter völlig anderen Bedingungen verfasst wurde.
Sollten Moralvorstellungen nicht zugleich übergreifender sein, als es eine Religion sein kann und andererseits flexibel genug um sich neuen Erkenntnissen anzupassen?
Ich meine damit nicht, alles so zurecht zu biegen wie es grade passt, sondern sie immer wieder kritisch und unvoreingenommen zu hinterfragen, ob sie noch angemessen sind...
Ja, ich weiß, welche Instanz könnte sich anmaßen, neue Verhaltenskodizes festzulegen und auch durchzusetzen...
Und genau hier sind wir wieder bei der Frage, in wie weit eine Gesellschaft lernfähig ist, oder sein kann.

Zitat

wie war noch mal die frage ?

Zitat

Und welche Instanz legt allgemeingültig fest, wie man (nicht) leben sollte?

[SIZE=1]Und das ist m.E. nicht offtopic sondern wichtig, denn letztendlich ist die Frage nach gut/böse auch ne Frage nach richtiger/falscher Lebensweise[/SIZE]

53

Freitag, 7. November 2008, 14:15

Zitat

Original von grisu

Ausnahmen gibts also schon, aber nur da, wo mir die Alternative gefällt?



genau.so machen das zumindest einige/viele anhänger der christlichen religion. ist zumindest mein subjektiver eindruck.das liegt aber auch daran daß du mit besagtem dicken buch jeweils völlig konträre positionen belegen kannst.

oh und klar sollten moralvorstellungen übergreifend und flexibel sein(wobei, flexibel ist schon wieder..hmm),das wär supi aber andererseits käme das doch genau so wieder dem menschlichen hang zur vereinfachung entgegen,oder ?
und dann sind wir -genau-wieder bei der lernfähigkeit der gesellschaft und wir drehen uns im kreis.*heul*

54

Freitag, 7. November 2008, 15:59

Ich habe nie geschrieben oder gesagt, dass es eine allgemeingültige Vorgabe gibt, die Probleme, die die Menschen, lösen zu können.
Es gibt Basics, darüber sind wir uns einig. Und nein, ich finde nicht, dass die standpunkt abhängig sind. Jemandem das Leben zu nehmen ist immer das selbe, auch wenn der Richter es im Namen eines Volkes verordnet hat.

Wenn ihr darüber reden wollt warum die Menschen nicht lernfähig sind, warum die Probleme immer mehr werden und die Menschen immer schlechter zueinander, sind es m.E. nach aber eben diese Grundlegenden Dinge, über die man reden muss. Weil sie in Frage gestellt werden und heutzutage für viele doch Standpunkt abhängig sind.
Das hat irgendwann mal angefangen.
Wenn man danach sucht, kommt man am Glauben aber nicht vorbei.
Religionen werden missbraucht. Das liegt sicherlich daran, dass der einzelne Mensch sich anders entwickelt, als "angedacht". Verkehrt ist es trotzdem nicht, wenn jmd an das glaubt, was in einem Buch steht, und dadurch weder mordert noch gierig ist *keineahnung*
Das Motiv ist doch eigentlich egal, hauptsache er tut es nicht.

Verlässliche Instanzen gibt es nicht und es ist nicht modern, die Natürlichkeit unserer Existenz anzuerkennen.
Weil nach den paar Tausend Jahren alles viel zu komplex geworden ist und bekanntlich liegt der Teufel ja nunmal im Detail.

Siehe hier:

Zitat

Der überzeugte Kapitalist ist sicher auch der Meinung, er tut Gutes, schließlich ist er kein "Sozialschmarotzer" und dank seines Engagements haben andere ebenfalls wichtig. Und wenn der Preis dafür halt ein wenig Umweltverschmutzung ist, was solls.


Mit Kohle rumwirtschaften, als ob es keinen Morgen gibt, aber nicht begreifen, dass die Umwelt unser Lebensraum ist, den man zuerst erhalten muss.

Ich empfinde unsere Freiheit als viel zu groß, als das vernünftig damit umgegangen werden kann.
Wir trotzen den natürlichsten Dingen, wir sterben nur noch dann, wenn es sich gar nicht mehr vermeiden lies. Wenn wir einen Wald umhauen pflanzen wir was neues, was natürlich nicht reicht, aber wir denken, damit etwas auszugleichen und wieder herzustellen.
Sowas finde ich persönlich eben nicht natürlich.

Zitat

wenn ich mag kann ich mir ja auch aussuchen was mir paßt -entweder die böse alttestamentarische auge-um auge-ich bin- ein- eifersüchtiger-rambo-gott version oder den weichspül-friede freude eierkuchen-jesus.


Eben. Aussuchen heißt ja, das man nicht wirklich glaubt.
Also wird es wohl kaum möglich sein, der Masse zumindest klar zu machen, was nicht richtig ist.
Was genau richtig ist, ist fernab der Basics sicherlich abhängig vom Standpunkt.
Jedoch denke ich, dass man die Grundlagen erstmal schnallen muss, um sich an komplexeren Dingen zu messen.

Zitat

Warum wäre es also wünschenswet, sich an dieses "du sollst nicht..."-Programm zu halten?


Weil es Sinn machen kann. Wenn du kein Kind vögeln darfst selektieren sich automatisch die heraus, die es trotzdem tun. Werden die entsprechend Konsequent behandelt findet ein Ausgleich statt. Scheiß egal, ob es Papi oder ein Fremder ist. *keineahnung*