Schwarzes Halle

Die Veranstaltung war glaube anders angedacht. Waren auch viele jüngere Schüler mit ihren Eltern da, die tatsächlich dachten, was Gutes zu erreichen.
Allerdings tun die mir Leid. Auf einer Veranstaltung für mehr Bildung zu sein, bei der in einer der zukünftigen Unis Feuer gelegt und Ausstellungen zerstört werden - ich würd mir reichlich blöd vorkommen :D

Hm, ich denke nicht, dass du Angst haben musst, Hirni.
Spätestens nach der Schule müssen sie ihre Zeit doch so einteilen, dass entweder Haare färben und Bier süffeln ODER was lernen geht.

Edith zynelt gerade rum: Ach, die haben doch nur Spaß xD

Ahja, war ja insgesamt eher ne Ausnahme. Wenn auch ne ziemlich alberne und peinliche. Für die Demonstranten versteht sich.

Ich zweifle sowieso den Sinn dieser Demonstrationsveranstaltung an. Genauso, dass die Schüler da wirklich aus Protestgründen hingegangen sind In Sachsen-Anhalt gabs sowas nich. Wir sind schließlich kuhl

Zwischenfrage:
Auch hier wieder eine Frage des Anstands?
Ich weiß nicht, irgendwie, irgendwann war jede Generation mal dagegen,
ist mit den "Scherben" als Soundtrack demonstrieren gegangen und wollte 68 zurück
(der Fluch der späten Geburt?*g*).
Aber das?
Warum wird da eine jüdische Ausstellung demoliert?
Wieder mal ein Fall von nicht nachgedacht, Grupendynamik usw.
[SIZE=1](oder war das beabsichtigt? Die Juden als Urkapitalisten, geldgierig und was sie nicht alles sind? -nein, ehrlich gesagt glaube ich nicht, daß dafür genügend politische/geschichtliche Bildung vorhanden ist)[/SIZE]

Worauf wollte ich hinaus? Ach ja, Anstand, treffender: Respekt;
Wir haben (so um 2000/2001 rum) auch das Dekanat der hiesigen Uni besetzt , waren empört ob der Ungerechtigkeit von Studiengebühren und der Streichung von Stellen in der Lehre und den damit zusammenhängenden verschlechterten Studienbedingungen
aber es wäre uns nie in den Sinn gekommen, dort Dinge zu zerstören!
Schon allein aus Respekt vor dem Eigentum/der Arbeit anderer.
Waren wir zu angepasst?
Braucht auch der momentane Trend hin zu Karriere und Oberflächlichkeit, weg von sozialem Bewußtsein in der "Bildungselite" (zumindest habe ich oft den Eindruck) eine andere Form des Protests?
Doch eher nicht.
Ich halte es für richtig und wichtig auf die Straße zu gehen um seine Meinung kund zu tun und das eigentliche Thema ist auf jedem Fall "bestreikenswert" .
Und gerade deshalb ist es schade, daß so eine Veranstaltung durch solche Idioten ad absurdum geführt wird.
Sicher, sie haben es geschafft, daß über sie diskutiert wird, aber eben über sie, nicht über ihr Anliegen und dieser feine Unterschied scheint vielen dabei nicht bewußt zu sein.
Auf jedem Fall brauchen diese SchülerInnen(Um bei der richtigen Protestrhetorik zu bleiben ) eindeutig noch ein paar Jahre um erwachsen zu werden
Vielleicht begreifen sie dann auch, daß sie die Uni, die sie gerade angezündet haben, vielleicht nochmal brauchen und daß eben jenes System, das sie abschaffen wollen ihnen das Recht auf Versammlungsfreiheit garantiert....

Und dann kann auch aus einem Steineschmeißer ein ganz passabler Außenminister werden *g*

Und was die Kritik des Beitrags daran betraf, daß scheinbar niemend so wirklich wußte, wofür er da war:
Es erwartet doch keiner ernsthaft von Jugendlichen, die Gründe für genehmigtes Schulschwänzen zu hinterfragen.
Und wenns dann noch Action gibt, schlägt doch das Herz des pubertierenden Gymnasiasten höher.

Zitat

Original von DerHirntot
[...] Ist das echt Deutschlands Elite von Morgen? Muss ich echt Angst haben, dass die mal meine Atommeiler bedienen, meine Gesetze schreiben und meine Kinder betreuen?

Nein, denn ihren Ansichten nach darf es keine Atommeiler und Gesetze geben... Kinder sind bestimmt erlaubt...

Tjoar... da haben sich wohl zuuuufälligerweise zwei Fronten vermischt...
Schüler, die 'wirklich' für eine 'Verbesserung' des Schulsystems protestiert haben [und die üblichen Mitläufer]...
Und 'Besucher' des 'Europäischen Aktionstages gegen militärische Infrastruktur und Militarismus', die gegen die am zivilen Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft betriebene Interventionskriegsforschung demonstriert haben... und natürlich gegen Kapitalismus und Co...
Bis auf die Ausschreitungen in Berlin lief es ja friedlich ab...

und wer jetzt lust auf demo bekommen hat fährt samstag in die kapitale zu :http://de.indymedia.org/2008/11/232607.shtml

Tja, das passiert eben, wenn strunzdumme Punks die Initiative ergreifen. Dass die Ausschreitungen nichts mit der eigentlichen demo an sich zu tun hatten, sollte jedem klar sein.

Ist ja völlig richtig, aber ich wage es zu bezweifeln, daß allein die Punks so viele Leute zusammenbekommen hätten...

Das nicht, aber irgendwie ist es ja langsam schon Tradition, dass sie Demos jeglicher Art nutzen, um irgendwas kaputtzumachen oder sinnlos Streit zu provozieren. Da fallen mir hier in Halle noch genug Anti-Irakkrieg-Demos oder Naziaufmärsche ein, wo es zwar keine Feuer in der Uni, aber trotzdem genug anderen Blödsinn gab.....

Edith möchte trotzdem ausdrücklich betonen, dass ich natürlich nicht alle über einen Kamm scheren will, aber bin ja selbst schon mitgerammelt und hab mitbekommen, dass diverse Provokationen von den Punks ausgingen.
Dass das nichts mit dem Kampf für ein besseres Bildungssystem zu tun hat, war mir schon nach den ersten zehn Sekunden des Videos klar. Irgendjemand flippt ja immer aus und macht alles zunichte.

Dem würde ich absolut nicht widersprechen.
Es ist aber genauso eine Frage des Respekts dem Thema gegenüber, der Reife, der Zivilcourage (was auch immer) dieses kleine Grüppchen radikaler abzukanzeln und eben nicht zum Zuge kommen zu lassen, sich eben nicht zu sinnlosen Aktionen provozieren zu lassen.
Ich war nicht in Berlin, kann mich daher nur auf den oben geposteten Beitrag beziehen und in diesem entsteht der Eindruck, daß es doch sehr viele Mitläufer gab.
Das von dir angesprochenen Problem ist genau das, was ich oben versucht hatte darzustellen.
Das eigentliche Thema geht völlig verloren, und im Endeffekt hat man nichts erreicht, außer daß es wieder Presse für die "linken Chaoten" gibt.

Das ist es ja. Ich denke, dass auch auf dieser Demo ausreichend Leute mitmarschiert sind, die sich wirklich für eine Verbesserung des Bildungssystems einsetzen wollten. Natürlich werden für die sensationsgeile Masse mal wieder die blödesten Idioten rausgepickt und das Ganze noch lächerlicher gemacht.....aber da kann man sich jetzt auch sinnlos drüber aufregen ^^.
Das Problem ist, dass sich am Ende zu viele dazu mitreißen lassen, irgendwas kaputtzumachen. Somit geht der eigentliche Sinn der Demo den Bach runter. Vor 100 Jahren bin ich selbst mal als Schulkind bei sei so 'ner Demo gegen Schulgeld mitgelatscht und alles fing auch ganz gut an. Aber das Ende vom Lied war, dass irgendwelche komischen Typen Mülleimer auf die Straße geworfen und Polizeiautos mit Klopapier umwickelt haben......keine Ahnung, ob es überhaupt möglich ist, so eine Demo auf vernünftige Art und Weise (ohne Zwischenfälle) aublaufen zu lassen, sodass das Ziel nicht um Kilometer verfehlt wird.

Zitat

Original von DerHirntot
Man klicke ...

Ist das echt Deutschlands Elite von Morgen? Muss ich echt Angst haben, dass die mal meine Atommeiler bedienen, meine Gesetze schreiben und meine Kinder betreuen?

http://www.politikundunterricht.de/3_99/sechzi57.gif

das wurde vor 40 jahren auch gefragt.nur das medium war ein anderes.


also wenn bei einer demo mit 100 tausend teilnehmern welche mit der aufschrift spiegel-tv auftauchen dann kann man nur reisserische, einseitige und selektive berichterstattung erwarten.bestenfalls unter humoristischen gesichtspunkt brauchbar.wenn man glück hat bekommt man 20 euro und paar farbbeutel in die hand gedrückt.ist ja auch was für armen schüler.

Zitat

Original von DerHirntot
Man klicke ...

Ist das echt Deutschlands Elite von Morgen? Muss ich echt Angst haben, dass die mal meine Atommeiler bedienen, meine Gesetze schreiben und meine Kinder betreuen?

Tja, das ist meist dieses wohlstandsverwahrloste Pack. Und da bald nur Reiche studieren können, wirds wohl noch schlimmer. Ein hoch auf die Bildungspolitik.

Ich finde bevor man sich Sorgen über die "Elite von morgen" macht, sollte man sich lieber erstmal über das eigene Medienverhalten sorgen.

Ist nicht böse gemeint, aber man lässt sich doch tatsächlich (leider viel zu oft) super schnell beeinflussen von Berichterstattungen.

Und in diesem Fall ist es ja auch wieder so, Tausende demonstrieren für bessere Bildung. Aber was macht der Bericht? Er greift sich die 10% Leute raus, die alles andere als repräsentativ für das Anliegen sind um in bunten, unterhaltsamen Bildern, die eher Missgunst schüren, das Ereignis darzustellen. Er zeigt genau das, was schief läuft, aber nicht das, was richtig läuft. Er eröffnet keine Diskussion über Inhalte, sondern nur über das oberflächliche Erscheinungsbild. Er provoziert bewusste Ablehnung und Aufregung.

Das Problem ist glaube ich, dass Berichte natürlich geschnitten werden, man sucht die besten Bilder raus (und die besten Bilder sind die, die auffällige Aktionen zeigen und Emotionen wecken, am besten Ablehnung, Aufregung etc.), der Zuschauer ist sich dessen aber nicht bewusst, er hat den Eindruck, ein Gesamtbild vermittelt zu bekommen. Er weiß nicht, dass evtl. 50 Leute interviewt wurden, von denen 30 eine gescheite Antwort gegeben haben (die für den Zuschauer aber zu lang oder zu kompliziert gewesen wäre, bzw. einfach nur langweilig oder ununterhaltsam weil Inhaltslastig), 15 nicht so recht wussten, ob sie Antworten sollen und wenn ja was (oder ein Problem mit dem Sender oder der Presse haben, und darum gar nicht antworten wollen) und 5 etwas antworten, das zwar super unterhaltsam aber auch total peinlich und lächerlich ist, und dass man eher die 5 Leute im Bericht zeigt, die eben nicht gerade durch qualifizierte Antworten glänzen.

Darum denke ich, wäre es richtiger, sich nicht so sehr von der Presse leiten zu lassen. Gerade das Fernsehen ist alles andere als objektiv, und wer nicht gerade näher damit zu tun hat, kennt auch nicht die Hintergründe und lässt sich dann oft von einer absichtlich subjektiven Darstellung beeinflussen. Denn dem Fernsehen geht es ja nicht um einen vernünftigen Diskurs, es soll unterhalten und Einschaltquoten sichern.

Es ist schade, dass oft immer nur das Auffällige und Schlechte wenn es um eine an sich gute Sache geht, den Weg in die Medien findet. Und man das Anliegen absichtlich untergehen lässt und den Blick umlenkt, aufs oberflächliche Getöse. Wäre die Demonstration rein friedlich verlaufen, ohne jegliche Zwischenfälle, bezweifle ich, dass man sich überhaupt die Mühe eines Berichtes gemacht hätte. Denn womit hätte man dann arbeiten sollen, wenn es keine aufregenden Bilder gibt? Mit Inhalten? Dafür ist das Thema für einen einfachen Fernsehbericht viel zu komplex.

PS: Das oben hat meine Schwester geschrieben nicht ich (sie wollte sich nicht extra anmelden, hat aber grad im Forum rumgestöbert und wollte jetzt was dazu schreiben)

Es gibt derzeit keine Fernsehsendung und keine Zeitung, der ich über den Weg traue. Journalismus ist zur Kunst der Desinformation durch Populismus verkommen und das flächendeckend. Mehr gibts dazu auch gar nicht zu sagen.

richtig.
Dinge werden verschwiegen, zensiert, geschnitten etc.
Aber ein gerade biegen? nö.

Das ändert nur wenig daran, dass die Aktionen weniger, die ganze (durchaus gute) Sache deutlich schlechter dastehen lassen. Es ist eben ein enormer Unterschied ob man sagen kann "Die Demonstration hinsichtlich xyz verlief friedlich" oder "Die Demonstration hinsichtlich xyz verlief weitestgehend friedlich, am Rande gab es Ausschreitungen". Dabei ist es tendenziel irrelevant wie darüber berichtet wird, wenn es ein Fakt ist, dass es passiert ist. Dass die ursprüngliche Sache eine gute war bestreitet ja keiner. Aber der Pöbel zieht halt alles in Mitleidenschaft

@Mundilfari
Ich finde es ebenfalls gefährlich, eine Demonstration danach zu beurteilen, dass ein paar Leute sich auffällig verhalten haben. Denn schließlich wird es so einfach für die Gegenseite die Demonstration als verwerflich hinzustellen, indem man einfach ein paar Leute bezahlt, die sich unter die Demonstranten begeben und ein wenig aufmischen. Ich will gar nicht behaupten, dass dies hier der Fall ist. Aber wenn es um eine ernste Sache geht, und ich wüsste, dass die Leute meine Gedanken/Regierungs-'Feinde' danach beurteilen, wie ihre Demonstration abläuft, und ich wüsste, sie denken so wie du, dann wäre mir die Sache ein paar Tausender wert und ich würde ein paar unterschmuggeln, die sich daneben benehmen, damit die ganze Sache sowie ihre Anhänger in den Augen der Öffentlichkeit als verwerflich dasteht. Eigentlich erschreckend, wenn es tatsächlich so einfach geht. Vermutlich ist es sogar möglich, eine ganze Demonstration zu infiltrieren, indem man in die Organisationsbasis einfach ein paar Trubelmacher einschleußt. Und schon verliert evtl. die ganze Bewegung ihre eigentlichen Ziele aus den Augen.

PS: Ich hab mich grad neu angemeldet damit ich 'nen eigenen Account hab wenn ich jetz doch öfter was schreiben sollte, der Post oben unter Schattenkinds Account war ja auch von mir

Der Pispers hat das mal gut erklärt:

Reporter: Können sie das ausschließen ?
Politiker: Pff...ähm...naja, eher gewinnt die Fußballnationalmannschaft in der nächsten WM im Finale 10:0 gegen Brasilien, aber ausschließen kann ich das nicht.

Den nächsten Tag steht in der Zeitung: Minister schließt die Bombardierung Berlins nicht aus !