Hach die Emos...
Mal als zu keiner szene gehöriges etwas, mit relativ viel ahnung von dem zeug, dass er so hört´ne meinung:
1. Find ich den Begriff völlig lächerlich. Wer etwas ahnung hat, weiß, dass sein "richtiger" ursprung in der Hardcore(-punk)-szene von vor 25 jahren veranktert ist. damals hatte es überhaupt nix mit outfits sondern mit inhalten zu tun. Man mochte "hardcore" als musik, war aber nicht zwingend konform mit der politischen ausrichtung (wie etwa dem "militanten" straight edge.) --> hardcore-punk mit persönlichen/emotionalen texten+hörer=erste emo-generation=emocore.
Ganz genaugenommen ist diese ausrichtug noch nichtmal ausgestorben sondern fällt heute unter begriffe wie post-hardcore. gutes beispiel der jüngeren vergangenheit wären die (leider) aufgelösten BoySetsFire.
2. Die "outfits" darf man wohl den bands vom kaliber My chemical romance und 30 seconds to mars verdanken. Rein musikalisch ist das garkein "emotional hardcore"(emocore). sondern - wenn man´s denn so nennen will - "Emo-Rock".
aber weil die so alternativ aussehen und recht melodische musik machen is das natürlich ´ne tolle vorgabe für "teenies", dem nachzueifern., is halt nich so brutal wie metal, kann man notfalls auch den eltern vorspielen. und wirkt nich so böse wie die gothics...
damit hat das ganze schonmal die inhalte verloren - was für mich ein sehr wichtiges definitionselement einer szene is. von daher... es gibt auch "truen" emo ... mal weg vom wortwitz. wer über emos redet sollte definieren welche: die musikalischen, oder die "aussehenden".
ich wage mal zu behaupten, von den "aussehenden" kennt kaum wer den ursprung. und die paar die ihn kennen, können damit wohl kaum was anfangen.
ich führe mal ein sehr nettes kleines bsp an:
die eigene schwester. 16 jahre. vom outfit her "absolut" neu-emo. musikgeschmack: 30stm,bfmv,mcr,blind, etc.pp muss man nich viel erwähnen, oder? wenn die keinen bruder hätte der sie mit zu einigen konzerten schleift könnte die mit dem begriff hardcore als musik garnix anfangen. aber wehe der wind zerzaust, den scheitel... is wie ein weltuntergang, für die kleine.
die weiß, das. sie akzeptiert das. aber als "emo" würde sie sich selbst NIE bezeichnen.
dann gibt´s noch das kaliber, die zu alledem noch traurig vor sich hingucken müssen... ihren weltschmerz gerne austeilen und mitunter um (meiner PERSÖNLICHEN meinung nach) mit ritzen&co nach aufmerksamkeit schreien. was soll ich dazu sagen, in zeiten in denen die "bravo" "emo-lovestories" als bildergeschichten druckt? In meinen augen sind das (vorsicht! niveauabfall und sehr persönliche meinung) nur fehlgeleitete wänster, die mit sich selber nich klarkommen. gründe sind vielfältig und persönlich unterschiedlich. (sind ja alles nur menschen).
Mal abschließend zum thema "ich seh so aus, bin´s aber nicht" möchte ich mal klaus Farin zitieren. Er ist der Gründer des Archives für Jugendkulturen in Berlin und ich durfte ihn mal bei ´nem seminar zum thema Jugengruppen persönlich kennenlernen und er haute folgendes raus: "Emo 2000 ist nur ein Modetrend."
eine aussage die ich einfach mal kommentarlos unterschreibe.
Bestätigt bekomm ich die aussage bei jedem "größeren" konzert.
mals als bsp: Bullet for my valentine im werk2. die bude is voll (RANDVOLL) mit emo. vorwiegend kleine mädchen. soweit kein prob. musik und stimmung könnten ja trotzdem aufkommen. nun spielte aber im Vorprogramm die "metalcore" (für die laien: Metal mit Hardcore-elementen. inzwischen aber so vielfältig, dass es noch zig untergruppen gibt. je nachdem, wie das ganze zusammengesetzt ist... mit trash-death-wasauchimmer metal ... mit straight edge- oder emo-core...) Truppe As I Lay Dying. nicht wenige kamen nur wegen dieser band in´s werk. und lieferten sich einen pit in hardcore-manier. die ganzen (tschuldigung) wänster wussten garnicht wie ihnen geschieht, als ´ne halbe stunde da drinnen ein krieg ausbrach. bei BFMV das gegenprogramm. die atzen an die bar (wahlweise bier oder alkoholfreies) und die kleinen mädchen in die erste reihe zum kreischen und anhimmeln...