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Freitag, 2. Januar 2009, 15:19

Perfektion und andere Maßstäbe

Das Thema wurde ja im anderen Thread schon angefangen, ich denke aber, dass es doch recht interessant sein kann, wie gesellschaftliche Maßstäbe und Bilder eigentlich entstehen können.
Immerhin bildet ja jeder die Gesellschaft mit, und trotzdem ist es oft so, dass jene irgendwo losgetreten und völlig alleine funktioniert.

Vielleicht mal an nem Beispiel:

Zitat von »dbk@singlethread«

ach ja: nehmen wir zum beispiel madonna. die gute schien ja alles im griff zu haben. meine haus, mein auto, mein pferd, mein oberdurchtrainierter Körper, mein glattgebügeltes gesicht, meine beiden kinder, von jeder sorte eins, mein ausgefeilter terminkalender, meine spiritualität, mein bekanntheitsgrad, meine erfolgsgarantie... mein... ehemann? wo isser denn? wech! sex nach terminplan. juhuu! gaaaanz super.
wobei ich dann noch anführen kann: perfektion macht angst und minderwertigkeitskomplexe.
ich möchte jedenfalls nicht mit so nen durchtrainierten knorpel zusammensein, der früh mit nem strahlenden zahnpastalächeln entgegengrinst, nen 3sterne frühstück serviert und mit den terminplan bis 2085 vorsagen könnte


Mal unabhängig davon, ob man selbst so leben will oder nicht: So ein Mensch, der im Prinzip kein Privatleben hat weil sein Leben und sein Job teil der Unterhaltung aller anderen sind kann doch garnicht anders, als versuchen "perfekt" zu sein und doch scheitern, oder?
Wieso ist es für Madonna nicht möglich eine Beziehung so zu führen, dass bspw. Krisen dort durchgestanden werden, wo sie hingehören und nicht in den Zeitungen?

Woher kommt denn dieser doofe Maßstab, den jmd wie sie für alle anderen verkörpern muss?

2

Freitag, 2. Januar 2009, 15:28

ich denke, das mag daran liegen, dass man soetwas, wie den fluch der bekanntheit nur bewältigt bekommt, wenn man sich IMMER im griff hat. wenn man IMMER die beste ist.

dem grunde nach geht ja mit dem erfolg eine gewisse einsamkeit einher, die auf einen lauert, sobald man die hotel-zimmertür zu macht. all der trubel, das überlaute, das übergrelle, heiße liebe und beißender hass bleiben draußen und dann saugt einen plötzlich diese gähnende leere in sich auf... packt einen ein wie in watte... und nichts, was man tut, kann dies lindern.
entweder wird man ein kontrollfreak oder man flüchtet sich in fremde welten. chemische oder im kopf.

ich würde um nichts in der welt solche ein leben haben wollen. du gehörst dir ja nicht mal mehr selber. udn wenn du dir gehörst, bist du dir so fremd, so fad... so gänzlich ohne haut, dass du es nicht erträgst.
______________________________

alkohol konserviert alles, ausgenommen würde und geheimnisse.

3

Freitag, 2. Januar 2009, 15:34

Jo, ist ja auch ein Extrem, so zu leben.
Und was ist mit "unseren" Erwartungen untereinander? Vom Partner und von Freunden, Familie usw...? Aber auch von Fremden?

Sind Leute wie Madonna nicht nur extreme Beispiele davon, wie es sein mussen, allen immer was Recht machen zu müssen?

4

Freitag, 2. Januar 2009, 15:35

einen solchen level wie zb madonna zu erreichen, -muß- man sich selbst aufgeben und sein leben straff durchgeplant haben. ob nun selbst oder durch andere. die klassifizierung (a/b/c-klasse) eines stars ist durch seine bekanntheit und sein schaffen definiert.. ergo ist klar, daß mit steigender beruehmtheit sich auch mehr menschen fuer einen interessieren.

wenn sich irgendwann die musik erschoepft, muss zwangslaeufig auch privates freigegeben werden. ein ganz normaler prozess in meinen augen. selbst kleine bands erzaehlen doch gern, wie sie ihre musik machen, welche drogen sie unter umstaenden konsumieren und wie sehr die letzte trennung doch das neue album beeinflusst hat.

daher ist ein solches leben ein zweischneidiges schwert. einerseits erleben sie dinge, von denen wir traeumen und es oeffnen sich eine menge tueren. aber eben durch jene tueren kann der rest der welt schauen. in das innerste. erstrebenswert? in meinen augen nein.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »m« (2. Januar 2009, 15:36)


5

Freitag, 2. Januar 2009, 15:39

ja .... auch solche Menschen haben das Recht , mal "schwach sein" zudürfen ... genau wie du und ich und er und sie und überhaupt .
Wenn die Medien über mich berichten würden ... na dann juute Nacht^^
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Ich will aus dem Rahmen fallen und weich landen, dann zu der Musik in meinem Kopf schön aus der Reihe tanzen, mich zum Ausruhen zwischen die Stühle setzen, danach ein bißchen gegen den Strom schwimmen, unter allem Geschwätz wegtauchen und am Ufer der Phantasie so lange den Sonnenschein genießen, bis dem Ernst des Lebens das Lachen vergangen ist ...

6

Freitag, 2. Januar 2009, 16:54

ich finde es unmöglich, dass die Prominenten, egal ob Musiker, Schauspieler, Politiker ecetera p.p. überhaupt kein Privatleben haben dürfen. Ihnen wird hinterhergeschnüffelt, aufgelauert und im Müll gewühlt, ohne Rücksicht auf diese Leute, ihre Familien...
Und die sensationsgeilen "normalen" Menschen, wie Ihr und ich, lechzen danach irgendwas über die Promis zu lesen, oder zu sehen...
Mich interessiert das Privatleben dieser Menschen nicht die Bohne und ich schüttle den Kopf über Berichte im Fernsehen, die die Fehler und Macken dieser Leute auseinander nehmen.
Niemand ist perfekt und ohne Fehler, jeder hat seine Probleme und Nöte.
______________________________

Suche den Tod nicht, er wird dich finden...!
I'll give you my skin, so you can feel, how I feel....

*miez* *stricken*

7

Freitag, 2. Januar 2009, 17:23

Ich habe als Kind bis zu meiner Jugend versucht, für meine Eltern perfekt zu sein, wahrscheinlich aus Angst vor Ablehnung. Ihren geforderten Standart habe ich trotzdem nie erreicht. Damit habe ich mich nur kaputtgespielt.
Ende vom Lied: ein Burn-Out mit 19 Jahren, Klasse. *schrei*
Naja, jetzt versuche die Anforderungen an mich nicht zu hoch zu setzten. *stricken*

Irgendwie kann ich verstehen, dass manche Stars mit Alkohol, Drogen, Magersucht und co. zu kämpfen haben, der Druck, besser zu sein als alle anderen ist auf Dauer nicht auszuhalten. Und wie willst du mithalten können, wenn du dir Auszeiten für dich, deine Partnerschaft oder die Familie nimmst? *zaunpfahl*
______________________________

Entschuldige dich nie für etwas, was dein Herz dir sagt! Denn das ist das einzig Ehrliche in dieser verdorbenen Welt!
*miez*

8

Freitag, 2. Januar 2009, 22:20

was ist mit unseren erwartungen untereinander? ... ja.. gute frage.

ich meine, dass kleine loiebvolle udngrößere manchmal nervende macken wichtig sind für eine partnerschaft. man kann nicht wachsen, wenn der andere nichts davin hat.-.. was andererseits auch wiederum utopisch ist. marotten gewöhnt man sich an udn der andere kennt diese nicht udn kann hlat während der partnerschaft mehr oder minder gut damit umgehen...

ich hasse es zum beispiel zugeplant zu werden. wenn ich schon weiß, was ich welchen tag machen soll, entscheiden soll, ob ich morgen früh lieber ein brötchen oder eine schnitte esse, da krieg ich laque. ich möchte in meiner freizeit spontan sein dürfen. ich mag gammeln... und ich hasse spazieren gehen und hocke gern in meiner bude, mich stört kein staub... kleinigkeiten, die sich aber zum problem auswachsen können, wenn der partner anders tickt.
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9

Samstag, 3. Januar 2009, 09:09

Zitat von »dbk«

ich denke, das mag daran liegen, dass man soetwas, wie den fluch der bekanntheit nur bewältigt bekommt, wenn man sich IMMER im griff hat. wenn man IMMER die beste ist.

Und ich denke, genau hier liegt das (ein) Problem.
Warum muß man versuchen perfekt zu sein? Meist aus Angst vor der Ablehnung anderer, wenn man Promi ist wohl noch mehr, weil man von wesentlich mehr Häme abbekommt.
Aber warum kommt diese Häme? Eben weil versucht wird ein perfektes Leben vorzugaukeln. Das verstört Otto-Normal-Bürger, der wenn er sich selbst betrachtet in erster Linie seine Fehler und Mißerfolge sieht. Und somit fühlt er sich in seinen Verständnis von "Gerechtigkeit" bestärkt wenn es dem scheinbar perfekten Idol schlecht geht.
Es gibt doch durchaus auch Promis, die von der Presse einigermaßen in Ruhe gelassen werden, bzw.die verständnisvoll und wohlwollend behandelt werden.
Der Schlüssel hierzu ist glaube ich ein bewußtes Umgehen mit Fehlern. Das soll nicht heißen, daß man jeden unerwünschten Gedanken nach außen tragen soll. Aber gewisse Schwächen sollte man vielleicht bewußter nach außen tragen, um menschlicher zu scheinen. Schwächen sind halt einen Menschen auch sympathischer.

Was meine beiden Vorredner betrifft:
Ich denke genau diese Vorstellung von erwünschtem Perfektionismus sind es, die zu Problemen führen.
Eben weil sie eher ein Zeichen für einen Komplex oder einen Zwang sind.
Flexibilität z.B. ist ja durchaus auch beruflich gefordert und erwünscht. Ebenso das Setzen von Prioritäten.
Wer das nicht kann, der überfordert sich selbst und wird sofort aus der Bahn geworfen wenn mal was nicht so läuft wie es sollte.
Nicht grade perfekt -oder?
Ich glaube es ist wichtig, sich seiner Schwächen bewußt zu sein, auf dieser Basis zu versuchen, das Beste aus sich heraus zu holen dabei aber seine eigenen Grenzen anzuerkennen. Das wiederum führte dann zu einer gewissen Ausgeglichenheit, die nach außen hin vielmehr den Eindruck vermittelt, ein perfektes Leben zu führen, als es z.B. ein schickes Auto je könnte.
Ganz davon ab, daß es mir höchstwahrscheinlich egal ist, wie es nach außen wirkt wenn ich mit mir selbst zufrieden und im Reinen bin.

10

Samstag, 3. Januar 2009, 10:00

Ich bin gern, nicht perfekt. Perfekt ist langweilig und berechenbar.Grad die Schwächen, die Reibungen und die Macken machen das Leben interessant.Ich brauche auch mal Streit.Wenn immer alles harmonisch ist und alles passt was gibt es denn dann zu verändern? Und Leben soll doch aus Veränderungen bestehen.Man erlebt doch oft ,das gerade diejenigen die alles erreicht haben am unglücklichsten sind.
______________________________

Faulheit ist der Hang zur Ruhe ohne vorhergehende Arbeit (Kant) *schlaf*

11

Samstag, 3. Januar 2009, 12:31

ungluecklich wohl eher nur, weil sie kein neues ziel haben, auf das sie hinarbeiten koennen. streben nach erfolg kann ein zwang sein.

12

Samstag, 3. Januar 2009, 17:43

Zitat von »[aoi«

]....
Woher kommt denn dieser doofe Maßstab, den jmd wie sie für alle anderen verkörpern muss?


na den maßstab hat sie sich doch alleine gestellt.so kommt es seit jahren von ihr "rüber".
am anfang ihrer karriere reichlich ausziehen, widerspenstigkeit konstruieren, immer funktionieren und erwartungen anderer erfüllen um "ganz oben zu bleiben".
danach sich immer wieder neu erfinden. vor lauter druck in sich kehren und meinen man versteht die welt.die frau strahlt absolute kälte aus.
sry, aber ich kann dieser "frau" absolult gar nix abgewinnen und ihr wahnsinniges streben nach perfekten aussehen etc. hat sie sich ja selbst ausgesucht.
viell als verdrängungsmechanismus bezüglich ihres alters. :-D
aber dann ist man ja nicht mehr perfekt. :-D
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Im Leben zählt es nicht wieviel du austeilen kannst, sondern wieviel du einstecken und trotzdem weiterkämpfen kannst.
[R. Balboa]

What It Feels Like For A Girl

13

Samstag, 3. Januar 2009, 17:52

In Sachen Aussehen kann man nie perfekt sein ,denn Schönheit ist Geschmacksache. Wer danach strebt verrennt sich.
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Faulheit ist der Hang zur Ruhe ohne vorhergehende Arbeit (Kant) *schlaf*