Du bist nicht angemeldet.


Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Schwarzes Halle. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

1

Freitag, 16. Januar 2009, 07:51

Ein Ganzes

Eins meiner Gedichte, nach einer wahren Situation und Erkenntnis.


[SIZE=3]Ein Ganzes[/SIZE]

Nebel zog ins grüne Tal,
wie ein dunkler Schleier.
Nur selten noch ein Sonnenstrahl,
am kalten, tiefen Weiher.

Am Abend kam ein Sturmwind auf,
brach Äste alter Bäume
Ein infernaler Donnerhall,
zerriss mir meine Träume.

Ein Lichtblitz gleißend, silbrig, hell,
scharf wie stählern Schneide,
schnitt einen Teil aus meiner Brust,
ein Teil von meinem Leibe.

Suchend irrte ich umher,
vor Furchtsamkeit benommen.
Beschwor die alten Götter dann,
war einsam – traurig - UNVOLLKOMMEN.

Um meinen Teil, mein Element,
sollt ich noch langzeit bangen.
Ich suchte auf der ganzen Welt,
wollt Linderung erlangen.

Als die Hoffnung wollt mir schwinden,
weil ich müd war von der Jagd.
Ließ ich mich am Ufer nieder,
verloren, bitter und verzagt.

Traurig hatt ich losgelassen,
wollte schon ins Wasser gehen.
Als ein warmer Feuerschein,
eine Lichtung ließ mich sehn.

Ich mochte meinem Blick nicht trauen,
denn auf dieser Lichtung stand,
eine Blume wunderschön,
wie gemalt - von Meisterhand.

Wo ich der Blüte näher kam,
erhofft sie zu berühren,
erklang ein göttlich Glockenspiel
und lies mein Herz vibrieren.

Langsam und auch mit Bedacht,
dann schneller, schon behänd`,
gab sie ganz ihr Inn`res frei,
wo ich fand - mein Element.


Ein Lied voll Glück und Heiterkeit,
erklang aus meiner Kehle.
Als das lang entbehrte Teil,
ward EINS mit meiner Seele.

-------------

Eigentum von Orbis Unum und meinem Schatz, dem ich es gewidmet habe.
______________________________

Es hört doch jeder nur, was er versteht. (Johann Wolfgang von Goethe)

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Orbis Unum« (16. Januar 2009, 08:54)


2

Freitag, 16. Januar 2009, 08:22

Mir sind da nur ein paar formale Dinge aufgefallen: (*klugscheißer*)

...zerriss mir meine Träume...

...weil ich müd war von der Jagd...

...traurig hatt' ich losgelassen...
(da Verkürzte Form von "hatte", "hat" wäre Präsens)

...eine Lichtung ließ mich sehen...

...langsam und auch mit Bedacht...

Ich weiß, daß sind alles Kleinigkeiten, aber grade bei nem Gedicht spielt denke ich die Form ne große Rolle.
Wäre schade, wenn die Wirkung verloren geht, weil man über so etwas stolpert.

Über was ich noch gestolpert bin:
Wo ich der Blume näher kam ?
Kann man theoretisch machen, klingt aber find ich nicht wirklich gut, stattdessen ein "als"?

"Furchtsamkeit" ist vielleicht etwas gewagte. Klingt meiner Meinung nach ein wenig konstruiert. Hast du noch ne alternative Idee?

Hakt in der vorletzten Strophe nicht der Rhytmus etwas? Und gehört hinter das "schneller" nicht auch noch ein Komma?

3

Freitag, 16. Januar 2009, 08:47

Danke!

Verzeih bitte die Fehler der Rechtschreibung und der Grammatik. Ich habe beim Abschreiben wohl geschludert und korrigiere das im Anschluss. Die Wortkonstruktion und das "wo" möchte ich bestehen lassen, das es die Ursprünglichkeit meiner Gedanken widerspiegelt.
Für Deine Meinung zum Gesamteindruck wäre ich dankbar.
______________________________

Es hört doch jeder nur, was er versteht. (Johann Wolfgang von Goethe)

4

Freitag, 16. Januar 2009, 09:09

Das mit Wortkonstruktion und "wo" war auch nur ein Vorschlag *zwinker*

Was den Gesamteindruck betrifft, man merkt wo deine Vorbilder liegen.
Wie war nochmal das Gedicht vom ollen Goethe mit dem Blümchen, welches er ausbuddelt? Hab grade keine Lust es raus zu suchen.

Hmm, klassische Reimform, Auseinandersetzung mit innerer Zerrissenheit verbunden mit intensivem Naturerlebnis.
Ein wenig "Sturm und Drang" würd ich sagen.
War das deine Intention?

Ich finde es immer schwierig, ein Gedicht nur nach dem Lesen zu beurteieln.
Meiner Meinung nach sollte man ein Gedicht hören und erstmal "verdauen" und dann muß es auch noch zur eigenen momentanen Gefühlswelt passen.
Ich find es daher schwierig jetzt ein Urteil von wegen "Find ich gut" oder auch nicht abzugeben.
Und auch ein wenig anmaßend für etwas, in das du sicherlich viel Zeit gesteckt hast und das dir wichtig ist.
(Ich gehe davon aus, daß du's sonst nicht posten würdest.)

Warst du vielleicht mal beim Poetryslam?
Ist diese Woche Sonntag wieder (schau mal in die Termine)
Da hat -soweit ich weiß- jeder die Möglichkeit eigene Sachen vorzutragen.
Ich denke, du brauchst dich jedenfalls nicht zu verstecken, und solltest vielleicht wirklich mal die Reaktion eines Publikums testen wenn du vorliest.
Dann merkt man auch nochmal, ob man selbst mit dem "Gesamteindruck" zufrieden ist.
Und die Atmosphäre ist auch irgendwie "gedichtfreundlicher" als vorm Rechner in nem Computerkabinett mit 15 anderen Leuten.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »grisu« (16. Januar 2009, 09:09)


5

Samstag, 17. Januar 2009, 02:06

Du bist wohl eher ein analytischer Mensch?

Weniger Sturm und Drang.
Es handelt von Verlust, Suche, Wiederentdecken und ist eine Liebeserklärung.

Ich denke mal über das Vortragen nach sobald ich noch einige weitere Stücke geschrieben habe.

Danke für Dein Urteil und die Grammatikhilfe.
______________________________

Es hört doch jeder nur, was er versteht. (Johann Wolfgang von Goethe)

6

Samstag, 17. Januar 2009, 18:57

Ich habe das Gedicht mal mit dem Herzen und nicht mit dem Verstand gelesen.
Es hat mir Freude bereitet, mich in dem Gedicht zu versenken, es zu lesen und wirken zu lassen.
Es liest sich gut, der Inhalt ist schön bildlich, was mein Herz ansprach, der Inhalt und die Emotionen sind spürbar.
Mir gefällt es... :)
______________________________

[CENTER]*ommm*

Wenn du leidest, hast du dich selbst dafür entschieden!. [/CENTER]

7

Sonntag, 18. Januar 2009, 02:21

Das erfreut mich sehr! Danke für Deinen Post!
______________________________

Es hört doch jeder nur, was er versteht. (Johann Wolfgang von Goethe)