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21

Mittwoch, 4. Februar 2009, 01:00

Meine Entscheidung, nicht Soldat zu werden, hat mit dem Thema hier recht wenig am Hut. Das hatte andere Gründe.

Zu deiner Frage:
Es gibt keinen realistischen Film vom Krieg. Punkt.
Kein Film kann das rüberbringen, was man dort empfindet, wie man darauf reagiert mit der entsprechenden Persönlichkeit, wie einen das bewegt. Man kann es andeuten, sodass man sich seinen Teil dazu denken kann, mehr nicht. Filme zeigen (zeitliche) Ausschnitte. Es fehlt einfach alles drumherum.

Ich denke so ziemlich jeder Soldat macht sich seine Gedanken zu speziellen Extremsituationen im Einsatz, spätestens, wenn er seinen Einsatzbefehl in der Hand hält.
Nur wie gesagt kann man sich nicht vollständig vorbereiten.
Ich denke, dass ein Teil sich mit den Fragen und entsprechenden Antworten darauf selbst belügt, oder nicht tiefgründig genug überlegt. Sprich, dass es Leute gibt, die das alles viel zu einfach sehen und sich vorher schon viiiel zu cool fühlen, als dass sie irgendwelche Probleme kriegen könnten.
Ich mein, ich hab auch darüber nachgedacht, ob ich auf Menschen schießen würde, würde es die Situation erfordern (!).
An der Stelle gibt es sicher Menschen, die einfach "klar!" sagen, so wie es Leute gibt, die von vornherein sagen, dass sie es nicht könnten / wollen. Ich persönlich bin zum Schluss gekommen, dass ich mir das nicht beantworten kann, bis ich in so eine Situation gekommen wäre. Und ich glaube kaum, dass man in einer entsprechenden Situation die "Ziele" als Personen - als MENSCHEN sieht, sondern als... naja... Ziele eben, die zur Notwehr (!) kampfunfähig gemacht werden müssen, auch wenn sie dazu getötet werden müssen. In der Situation hat man glaub ich ansonsten recht wenig Zeit, sich über moralische Einstellungen Gedanken zu machen. Sowas kommt alles im Nachhinein. Die berühmten Flashbacks eben.

Das Ding ist, und das haben mir viele Offiziere bestätigt, dass die Leute, die mit großer Fresse ins Ausland gehen ("...mir kann NICHTS irgendwas...") diejenigen sind, die als Erste schreien, dass sie heim zu Mutti wollen und in Extremsituationen total überfordert sind.
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"du bist nicht nur musikalisch hardcore" ^^

22

Mittwoch, 4. Februar 2009, 01:42

Ich bin durch sekundäre Erfahrung absolut überzeugt davon,
das KEIN Film und KEIN Buch auch nur annähernd realistische "Echtzustände" im Krieg(sgebiet)
vermitteln kann.

Man befindet sich mit/bei jedem einzelnen Atemzug im Ausnahmezustand
und kann nur auf sich selbst vertrauen und hoffen, u.a. auch, das die "Truppenmoral"
hoch ist, und das man lebend und vollständig irgendwann wieder nach Hause kommt.


Kein Mensch mit Herz und Verstand glaubt, das der Krieg ein Videospiel ist
und die, die sich für Snake Plissken halten, erwachen ziemlich fix
aus dieser Vorstellung, wenn der erste reale Eindruck in ihren Verstand vordringt.


EditH sagt "Huch!"...wir sind ja schon auf Seite 2 - hab ich verpennt.
Aber ich schließ mich Khaos ziemlich reibungslos an, sieht man ja *five*
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21 is only half the truth.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sway« (4. Februar 2009, 01:46)


23

Mittwoch, 4. Februar 2009, 09:10

Ich muß mal sagen, daß ich Krieg mit echten Menschen eh überholt finde. Sollen doch die Staaten ihre überschüssigen Millionen per Robot-Soldat in Rauch umwandeln. So bleiben wenigstens keine Söhne im Krieg. Oder wir schicken je 50 Hoolgans los und wer als letzter steht, dessen Land gewinnt. Dann könnte man sogar richtig mitfiebern.
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Warum sollte man Zeit mit unnützen Tätigkeiten vergeuden, wenn man sie doch einfach sinnlos verstreichen lassen kann ?

24

Mittwoch, 4. Februar 2009, 09:32

Dann hätten wir aber hier bald den nächsten Thread ... "Doping im Krieg" oder sowas in der Richtung!Ausdiskutieren,ob die "Gegner" vielleicht irgendwie gepusht waren für den "Sieg".So wie früher bei Olympia & Co! *zwinker*

So gesehn haben wir doch schon zum Teil ein Computerspiel aus dem Krieg gemacht,mit all den modernen Waffen.Man erinnere sich an die Bilder vom Irak.Allein durch den Abstand sind viele Greuel des Krieges doch gar nicht mehr greifbar für viele Soldaten.Außer man liegt dann selber unter Beschuß oder wird hautnah mit dem Tod oder Verletzungen konfrontiert.

25

Mittwoch, 4. Februar 2009, 10:14

Also ich denke, dass diese ganze Vorbereitung beim Bund hinfällig wird, wenn man dann im Auslandseinsatz ist. Ich bin auch der Meinung es ist ziemlich schwer sich vorher klar zu machen was da auf einen zu kommt und ich denke auch, dass es niemanden kalt lassen würde, wenn er/sie einen Menschen, im realen Leben, sterben sieht oder wie er/sie angeschossen wird. Meistens baut man ja zu seinen Kameraden eine emotionale Bindung auf.

@ Khaos:

Könntest Du mir vielleicht ein bisschen darüber verraten, was dann da unten wirklich auf einen zukommt?? Mein Bruder will sich nämlich verpflichten und da hab ich schon gr0ße Angst um ihn!!!! Vielleicht per PN? Wäre lieb.

26

Mittwoch, 4. Februar 2009, 14:33

@ Anneliese Brown

Wie gesagt, im Vornherein sagen, was wirklich auf einen zukommt, ist sehr schwierig.
Oder meinst du das Prozedere an sich? Also Fahrt nach Köln --> Flug nach Afghanistan --> Busfahrt ins Camp etc.?
Ansonsten hängt das schwer von der eigentlichen Verwendung ab.
In Afghanistan verlassen zum Beispiel nur "grüne Einheiten" (also Kampfeinheiten wie zB Grenadiere oder Jäger) das Camp zu z.B. Patrouillenfahrten. Der Rest ist an sich in seiner Freiheit sehr eingeschränkt und darf das Camp ausschließlich zu dienstlichen Zwecken verlassen. In aller Regel verlassen zum Beispiel Stabsdiensteinheiten das Camp nur, wenn´s wieder Richtung Heimat geht. Die restlichen (mittlerweile nur noch) vier Monate verbringen sie in ihren Containern und Zelten.
Somit sollten sich tatsächlich nur Soldaten von Kampfeinheiten darüber Gedanken machen, dass sie in Gefechte / Hinterhalte / Checkpoint-Miseren verwickelt werden könnten. Bei den anderen ist das eher von geringerer Wahrscheinlichkeit (Was nicht heißt, dass es UNwahrscheinlich ist). Jene müssen sich nur darüber Gedanken machen, dass sie die vier Monate nicht eingehen, weil es an Abwechslung, Beschäftigung, Unterhaltung etcpp fehlt. Dazu kommt wie erwähnt, dass es auch an Leuten nagen kann, dass die Familie und Heimat so weit weg sind, nicht gesehen werden kann usw.
Alles in allem aber sehr typabhängig.
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27

Mittwoch, 4. Februar 2009, 14:44

Genau bei den Jägern is mein kleines Bruderherz. Na so ein Mist.

So alles im allen is das schon hilfreich was Du schreibst. Hatte gedacht dass Du evntuell ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern könntest, weil Du doch etwas weiter vorne, im Thread, geschrieben hattest, dass du dich schon mit Leuten von dort unterhakten hast.

(Gott kann ich verschachtlte sätze schreiben. Sorry)

28

Mittwoch, 4. Februar 2009, 14:55

Naja, das ganze ist mittlerweile schon über 2 Jahre her. An die genauen Details kann ich mich leider nicht erinnern und bevor ich hier nur die halbe Wahrheit erzähle, belass ich es bei dem, was hier nun schon alles steht.

Aber wie erwähnt hab ich mich mit (U-)Offizieren unterhalten, einem BW-Psychologen etc. Summa Summarum kann man da nur sagen, dass man eben nichts vorher sagen kann. ^^
Wie zB Kameraden heute noch leiden, nachdem sie ihre Kameraden tot oder in Einzelteilen im/neben dem Bus haben liegen sehen, muss man nicht erwähnen. Oder die Verletzten an sich...
Oder wie Menschen psychisch absacken, nachdem sie jemanden erschießen mussten (!).
Oder was es für ein beschissenes Gefühl ist, was bleibt, nachdem insgesamt knapp 5000 Schuss auf ein einzelnes Fahrzeug abgegeben wurden, was das Feuer eröffnet hat.


Zum Thema Videospiel:
Ich hab mal ein Interview mit einem amerikanischen Soldaten gesehen, der hatte nach einem Einsatz sofort seinen Dienst aufgegeben. Derjenige saß in einem Panzer an der MG-Steuerung und der Trupp nahm einen irakischen Konvoi unter Beschuss. Er meinte, es hatte einfach Videospielcharakter und hat deswegen fast schon Spaß gemacht. Die Ziele hat er selbst nicht direkt gesehen, nur den Bildschirm... mit Fadenkreuz etc. Und als er realisiert hat, dass er nicht mehr Menschen, sondern Ziele auf einem Bildschirm gesehen hat und es nahezu Spaß gemacht hat (bitte nicht falsch verstehen*), sie a lá Moorhuhnschießen vom Bildschirm zu fegen, hat er seinen Armeedienst aufgegeben.


* - Spaß deswegen, da durch die Bildschirmsteuerung der Bezug zur Realität teilweise einfach verloren geht.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »-=]KhAoS[=-« (4. Februar 2009, 15:00)


29

Mittwoch, 4. Februar 2009, 14:59

Ich dank dir recht herzlich. Weiß ich a bissel besser Bescheid.

30

Mittwoch, 4. Februar 2009, 15:53

Zitat von »Orbis Unum«


Ich meine, jeder der mal einen realistischen Film über Krieg gesehen, oder ein Buch darüber gelesen hat, könnte doch eine Vorstellung der "Schattenseiten" haben.

..ich kann diese aussage gar nicht fassen. zum einen weißt du beim schauen (wenn auch unbewusst), dass es gestellt ist, und in dem moment niemandem wirklich was passiert. selbst wenn es auf einer wahren begebenheit beruht. es ist deiner person viel zu fern. zum anderen würdest du darin niemanden persönlich kennen und um ihn trauern müssen, so wie es nunmal dort unten der fall sein könnte. dies hier zeigt mir, wir abgestumpft die film- und fernsehgesellschaft ist. tote menschen können auf der mattscheibe reihenweise betrachtet werden, ohne dabei zugrunde zu gehen. und schon müsste man das auch in der wirklichkeit können ?!

musstest du bei waltz with bashir weinen ? ich schon. und jener war nur ein animierter film. aber die zusammenhänge sind mir auch dann so tief bewusst, dass ich meine emotionen kaum beherrschen kann, wenn ich solche bilder sehe. ich habe direkt angst davor, so etwas zu schauen, und lasse mich nur selten darauf ein, um mehr zusammenhänge zu verstehen. anscheinend fehlt dieses bewusstsein vielen, die losmarschieren und denken "ach ich hab sowas eh schon im film gesehn, das wird schon". nein wird es nicht. es kommt anders.

was die anfängliche frage angeht: sicher müssen nicht alle soldaten dort solche grausamen dinge erleben und ganz wenige dürften auch nur schauspielern, um eine abfindung zu bekommen. schade um ihr wesen. doch darum zu fragen, welche menschen hingeschickt werden, die so etwas nicht aushalten, ist unglaublich. hier geht es nicht um irgendeinen job, dem man mit genügend routine unbeeindruckt nachgehen kann. hier geht es um etwas überwiegend unkontrollierbares. sowohl bei den ereignissen als auch bei der persönlichen veränderung. und welchen nullkommairgendwasstelle die statistik aussagt, ist hierbei vollkommen egal. nicht jeder soldat dürfte von dem erzählen, was in ihm vorgeht

31

Mittwoch, 4. Februar 2009, 19:37

hm war denn von euch schon jemand in so einem auslandseinsatz?man kann sich ja viel denken und drüber reden...aber so n Bericht aus 1.hand wäre vielleicht nicht verkehrt *zwinker*

32

Mittwoch, 4. Februar 2009, 23:46

@~°silberfaden:

Die Kritik mit meinem Filmvergleich kam nun schon ein paar mal, deshalb noch ein kurzes Statement.

Natürlich ist der normal denkende Mensch, sich darüber im klaren, das Film halt nur Film ist. Ich denke aber wer sich für den Bund und Auslandseinsätze interessiert und mal den Film "Der Soldat James Ryan" oder "Black Hawk down" gesehen hat bekommt auch ziemlich krass die Schattenseiten vorgeführt. Nun kann man zumindest mal versuchen, sich vorzustellen wie es sein könnte, am Omaha Beach zu liegen. Also ich kann mir das vorstellen.
Es bleibt dennoch ein Film aber es vermittelt einen Eindruck.
Ich hoffe ich habe nun den Gedanken besser vermittelt.

Ich glaube nach wie vor, dass der Beruf Soldat sich von den meisten Berufen unterscheidet und das man bei der Entscheidung für den Bund ein bisschen gründlicher überlegen sollte. Es ist halt nicht die Entscheidung Bäcker oder Verkäufer.
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Es hört doch jeder nur, was er versteht. (Johann Wolfgang von Goethe)

33

Mittwoch, 4. Februar 2009, 23:58

Black Hawk Down:
Naja, der Film zeigt vielleicht annähernd die Dramatik, die ein paar Soldaten vom US Militär durchmachen. Und vielleicht findet man´s auch traurig, wenn einer der Soldaten stirbt. Gut, einer von 18. Der Film zeigt aber in keinster Weise die Gegenpartei, auf der weit mehr als 1000 Menschen den Tod fanden.
Überblick
Der Film zeigt nicht, wie es dem Menschen (Durant) erging, nachdem er in Gefangenschaft geriet, zeigt nicht die Qual der tausenden somalischen Familien, denen mit dem Einsatz nicht geholfen wurde.
Das meinte ich eben auch damit, dass in Filmen das gesamte Drumherum fehlt.
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34

Donnerstag, 5. Februar 2009, 00:21

Das möchte ich auch gar nicht bestreiten! Mir geht es ja darum, das es nur eine Möglichkeit ist, sich der Realität Krieg in seiner Vorstellung anzunähern.

Ich kannte mal Einen der zum Bund wollte. Dessen Leben bestand bis dahin darin, Nutella zu futtern, das Sonnenlicht zu meiden, vor dem PC zu sitzen und Couter Strike zu zocken. Ich glaube; der hielt sich für einen tollen Krieger. Ich könnte mir vorstellen, dass da einer dieser Filme, bei anschließender Reflexion, gewisse Ernüchterung gebracht hätte.

Meinst Du nicht, das auch einige Soldaten mit einer falschen Vorstellung vom Krieg, nach Afghanistan wollen?
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Es hört doch jeder nur, was er versteht. (Johann Wolfgang von Goethe)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Orbis Unum« (5. Februar 2009, 00:22)


35

Donnerstag, 5. Februar 2009, 00:26

Natürlich, meistens die die Rambo cool finden und meinen, daß Schindlers Liste nichts mit ihrem Leben zu tun haben könnte. Den zweiten Film hab ich übrigens mit Bedacht ausgewählt.
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36

Donnerstag, 5. Februar 2009, 00:31

Zitat von »Orbis Unum«

Meinst Du nicht das auch einige Soldaten mit einer falschen Vorstellung vom Krieg, nach Afghanistan wollen?


Nein. Es gibt sicher genug Leute, die mit falschen Vorstellungen zur Bundeswehr gehen. Dort wird dann einem aber schon innerhalb der ersten 3 Monate klar gemacht (unabhängig davon, ob man Zeitsoldat, FWDL oder sonstwas ist/werden will), dass der Bund keine Rambos will, keine dummen Draufgänger oder rechten Leute haben will, die Bock drauf haben, einfach mal ein paar Leute zu killen. Sowas wird auch ausgesondert, sofern das ans Licht kommt.
Auch in den ersten 3 Monaten erlebt man einen kleinen Teil der Auslandseinsatz-Ausbildung. Dort erlebt man dann mal (Temporary) Checkpoints mit Angriffen von zivilen Mobs und schwer bewaffneten Warlords bishin zur absoluten Eskalation, Patrouillen mit Scharfschützen-Beschuss etc. Das ist alles geschauspielert, aber wenn man dort drin steckt, vergisst man recht schnell auch mal, dass es nur geschauspielert wird und die Aufregung, Unkoordination, Verwirrung und teiweise auch Aggression werden immer "echter". Wenn der Checkpoint von aggressiven "Zivilisten" überrannt wird, sodass letztendlich das MG auf einem LKW das Feuer eröffnet (Übungs-Munition), hat das teilweise ein recht mulmiges Gefühl zur Folge, weil man sich denkt: "Gut, wir hätten so eben einen Haufen Menschen getötet."
Und was die "echt" werdende Aggression angeht: Ich kann dir heute noch die Spuren vom Stacheldraht zeigen. ;-)
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »-=]KhAoS[=-« (5. Februar 2009, 00:32)


37

Donnerstag, 5. Februar 2009, 00:41

@-=]KhAoS[=-
Ja; zeig mal! *kicher*

Also für mich klingt das alles sehr professionell. Da ich selbst gelegentlich als "Darsteller" beim Antiaggressionstrainig beteiligt bin, weiß ich wie real so manche gestellte Situation werden kann.
Wenn das immer so läuft und die Leute für den Auslandseinsatz selektiert werden, wieso bekommen dann so viele PTBS? *gruebel*
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Es hört doch jeder nur, was er versteht. (Johann Wolfgang von Goethe)

38

Donnerstag, 5. Februar 2009, 00:46

Zitat von »Orbis Unum«

@-=]KhAoS[=-
Wenn das immer so läuft und die Leute für den Auslandseinsatz selektiert werden, wieso bekommen dann so viele PTBS? *gruebel*


Weil die Realität nicht trainiert werden kann. Es ist und bleibt ein Unterschied, ob das Knattern vom MG einfach nur ein Knattern ist oder ob da scharfe Munition rauskommt und dir um die Ohren fliegt.
Und die tatsächliche Dauer(!)belastung bzw. -anspannung und Entfernung von der Heimat kann genauso wenig vorher gezeigt werden, sodass man auch nicht vorher weiß, wie dann tatsächlich jemand darauf reagiert.
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39

Donnerstag, 5. Februar 2009, 00:54

*mundverzieh*

Weißt Du ob die Soldaten vor Ort entsprechen betreut werden. Gibt es da Psychologen und Seelsorger? Bei der geschilderten Vorbereitung muss es ja eigentlich so sein?
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40

Donnerstag, 5. Februar 2009, 00:58

Wie es vor Ort (im Ausland) aussieht, weiß ich nicht.
Ich glaube aber gehört zu haben, dass jeder Soldat nach dem Auslandseinsatz pauschal zum BW-Psychologen kommt.
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