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Samstag, 21. Februar 2009, 11:20

Venezia

Leere Gesichter vor mir, hinter mir, überall um mich. Maskenball in Venedig, Straßen gefüllt von ausdruckslosen Verzierungen der reinen Bleichheit. Kanäle gefüllt mit Gondeln die Leute durch die Stadt bewegen, Lärm, Getöse, Musik und Geruch überall. Meine Sinne tanzen. Ich nehme einen Geruch wahr. So schwach und gleich unbeschreiblich stark. Ich vergehe, verlange, sehe das Bildnis dieses Geruches vor mir. Wie keine Zweite schleicht sich diese Sinneswahrnehmung in mein Herz. Ich irre durch die Kanäle, getrieben von der Gier nach mehr. Ich muss die Ursache dieses Geruches finden. Er wird intensiver! Verlangen und Gier nehmen unvorstellbare Größen ein. Du!?! Selbst mit Maske erkenne ich dich. Deine schamvolle leichte Verbeugung zu mir bestätigt mich. Dein Geruch macht mich wahnsinnig, ich will dich besitzen. Sehnsucht erfüllt mein Herz, denn ich weiß, du bist vergeben. Diese eine Nacht könnte die einzige sein, die wir haben. Niemand weiß, wer wir sind. Nur zwei Unbekannte unter tausend Anderen. Ich hebe deine Maske so leicht, dass sie nur nicht mehr deinen Mund bedeckt. Ich streiche so furchtbar langsam über deine Lippen, bevor ich meine dazugeselle. Ein Kuss, so ewig lange und doch so sündhaft kurz. Ich höre dich flüstern, du kannst nicht. Eine Träne wandert über deine Wangen. Ich blicke in deine Augen und weiß, wir beide fühlen die gleiche Traurigkeit im Herzen. Ich stürze davon, nein, du darfst nicht leiden, nicht wegen mir. Ich renne, bis mir die Lunge zu platzen droht. Tränen befeuchten mein Gesicht. Was soll ich nur tun? Und so lange ich hier stehe und meinen Tränen freien Lauf lasse, so sicher kommt die Gewissheit. Die Kälte empfängt mich. Du sollst nicht leiden, nicht wegen mir. Immer und immer wieder ertönt dieser Satz in meinen Gedanken, als sich das Licht der Straße weiter entfernt. Vergiss mich! Vergiss mich, denn nun bin ich nur eine weitere treibende Seele unter Venedig.
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Alle Intelligenz dieser Welt gleicht einer Konstante... Lediglich die Bevölkerung wächst.