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1

Freitag, 27. November 2009, 03:03

Wie steht ihr zum Bildungsprotest?

Ja...mich würde halt mal ein Stimmungsbild zu den aktuellen Studentenprotesten interessieren.
Wie steht ihr dazu?
Was sagt ihr zu den Besetzungen an den verschiedenen Unis (auch MLU) ?

2

Freitag, 27. November 2009, 10:06

Ich bin da derzeit eher schlecht informiert, traue mich aber dennoch anzumerken, dass ich mich wundere, dass die Proteste jetzt erst (also in den letzten Monaten) hochschwappen. Ich erinnere mich zumindest, dass unsere Profs schon damals bei der Einführung des BA/Master-Systems dazu anregten, zu protestieren, weil ja da (vor 6 Semestern?) schon abzusehen war, dass das Schwachsinn ist und dass die Unis auf eine adäquate (inahltliche, organisatorische) Umstellung gar nicht vorbereitet sind. *schiel*

Grundsätzlich isses natürlich gut, seine Meinung (wie auch immer) zu bekunden und man kann nur hoffen, dass sie so vorgehen, dass es ihnen nützt bzw. zu echten Verbesserungen führt.
______________________________

"Die hohlsten Nüsse machen, wenn man auf sie tritt, die lautesten Geräusche." (Martin Walser)

3

Freitag, 27. November 2009, 10:58

Zitat von »dim«

Ich bin da derzeit eher schlecht informiert,

Komm doch im HS XXII vorbei, dort gibts Informationen und eben auch den Raum für Diskussionen (v.a. abends^^)

Zitat

traue mich aber dennoch anzumerken, dass ich mich wundere, dass die Proteste jetzt erst (also in den letzten Monaten) hochschwappen. Ich erinnere mich zumindest, dass unsere Profs schon damals bei der Einführung des BA/Master-Systems dazu anregten, zu protestieren, weil ja da (vor 6 Semestern?) schon abzusehen war, dass das Schwachsinn ist und dass die Unis auf eine adäquate (inahltliche, organisatorische) Umstellung gar nicht vorbereitet sind. *schiel*

Grundsätzlich isses natürlich gut, seine Meinung (wie auch immer) zu bekunden und man kann nur hoffen, dass sie so vorgehen, dass es ihnen nützt bzw. zu echten Verbesserungen führt.


Es geht ja nicht nur um Ba/Ma, sondern beispielsweise auch um die Änderung des LHG, die desaströse Unterfinanzierung der Uni (12,3 mio 2010, 14,2mio 2011; ab 2010 keine Rücklagen mehr usw.) oder eben auch die HRK

Es gab ja bereits im Juni Proteste, allerdings nicht so intensiv bzw. weitreichend wie aktuell.

Ich würde behaupten (ohne das ichs natürlich genau weiß), dass Proteste vor der Einführung von Ba/Ma nicht so erfolgreich gewesen wären, bzw. man den Rückhalt nicht gehabt hätte. Man hätte nicht die Fakten gehabt die es jetzt gibt (also die Probleme die es nun direkt in den Fakultäten&Instituten gibt), sondern nur Prognosen und Vermutungen wie es werden könnte.

4

Freitag, 27. November 2009, 11:05

Zitat von »WuErFeL«

Ich würde behaupten (ohne das ichs natürlich genau weiß), dass Proteste vor der Einführung von Ba/Ma nicht so erfolgreich gewesen wären, bzw. man den Rückhalt nicht gehabt hätte. Man hätte nicht die Fakten gehabt die es jetzt gibt (also die Probleme die es nun direkt in den Fakultäten&Instituten gibt), sondern nur Prognosen und Vermutungen wie es werden könnte.


Das kann natürlich sein. Andererseits kann man Professoren und Dekane durchaus als Experten dieses Bereiches verstehen, deren Meinung sicherlich auch damals schon Gewicht hatte. Vielleicht haben auch schlichtweg die Betroffenen damals den Ernst der Lage nicht erkannt (was nicht verwunderlich wäre, wenn man gerade anfängt und noch keine Erfahrung mit dem Studienbetrieb hat).

Zitat von »WuErFeL«

Komm doch im HS XXII vorbei, dort gibts Informationen und eben auch den Raum für Diskussionen (v.a. abends^^)


Da ich mittlerweile fertig bin und arbeite, wird das wohl nix. Aber vielleicht fühlen sich andere ja aufgerufen. *schoen*
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"Die hohlsten Nüsse machen, wenn man auf sie tritt, die lautesten Geräusche." (Martin Walser)

5

Freitag, 27. November 2009, 11:35

Zitat von »WuErFeL«



Es gab ja bereits im Juni Proteste, allerdings nicht so intensiv bzw. weitreichend wie aktuell.



Irgendwie sehe ich das anders oder nehme es anders wahr. Bei den Juni-Protesten hat die Kommunikation und die Informationslage aller Institute und Fachschaftsräte etc. viel besser funktioniert als bei den jetzigen Protesten. Ich als Institutsgruppenmitglied der Kunstgeschichte habe erst am Montag erfahren, dass letzten Freitag das Audimax besetzt wurde. o.O Ganz tolle Leistung vom StuRa, das so schnell bekannt zu geben. *ironie*
Bei den Juni- Protesten wurde eben nicht nur das Mel besetzt, sondern auch diverse andere Gebäude und Institute, man hat mehr Krawall gemacht und besser zusammen gearbeitet.
Das Problem damals lag schlichtweg darin, dass eben nur die Geistes- und Kulturwissenschaften von den Kürzungen der Gelder und der Einführung des Ba/Ma betroffen waren, so dass eben auch nur diese auf die Straße gingen. Daher haben die tausenden Studenten der Naturwissenschaften auf der Straße gefehlt, weshalb es der Schuss damals nach hinten los ging.

Von den derzeitigen Protesten bekomme ich gar nichts mit, da ich nie am Uniplatz zugegen bin. Man hört weniger, man erfährt weniger und mich interessiert die Besetzung des Audimax mal gar nicht.

Wo ist das denn dann bitte intensiver? o.O

Und die Stimmen gegen die Art der Proteste sind noch immer die gleichen wie im Juni:

Ein Beispiel aus dem Unimagazin:

Zitat von »Unimagazin«

 Nicht alle Studenten empfanden die Leipziger Demonstration jedoch als sinnvolle Aktion. Marcus Gedai, Vorsitzender des Rings Christlich-Demokratischer an der MLU, kritisierte auf halleforum.de: “Die konstruktive inhaltliche Arbeit wird überschattet von inhaltslosen Aktionen und schadet den Streikenden selbst.“


Quelle: http://www.unimagazin.uni-halle.de/index.php?id=814
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[CENTER]*ommm*

Wenn du leidest, hast du dich selbst dafür entschieden!. [/CENTER]

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mondscheinbluete« (27. November 2009, 11:39)


6

Freitag, 27. November 2009, 11:46

Ich finds cool. :-D
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Warum sollte man Zeit mit unnützen Tätigkeiten vergeuden, wenn man sie doch einfach sinnlos verstreichen lassen kann ?

7

Freitag, 27. November 2009, 13:11

Ich war selber 5 Tage bei den Besetzern (muss nur gerade arbeiten und schaue wohl ab Samstag wieder hin).

Ich kann alle (gerade die die wenig mitbekommen) nur dazu aufrufen hin zu gehen.

Nächste Woche ist auch wieder eine Vollversammlung.

Nur wer mit abstimmt und sich eine Meinung bildet, kann auch mitreden oder sich beschweren.

Es gibt wahnsinnig viele Gründe zu protestieren. Und die ersten Erfolge sind schon sichtbar.

Seien es verschiede Landtagsabgeordnete die persönlich bei uns vorbei geschaut haben.
Seien es schon die ersten Zugeständnisse (zum Beispiel in NRW)

Was die Infos vom StuRa angeht, ja da läuft es schleppent (war am Montag bei deren Sitzung).

Und es gibt ja auch eine offizielle Stellungname der Besetzer zu dem Rings Christlich-Demokratischer.

Also wenn jemand Interesse oder anregungen hat, ich stehe für diskussionen am Abend zur Verfügung.

8

Freitag, 27. November 2009, 14:46

Also im Juni gab es u.a. ein Bildungscamp auf dem Uniplatz der MLU in Halle.
Es wurde auch gestreikt, das Audimaxx besetzt usw.

Ich finde gut das sich viele so engagieren und etwas bewegen wollen.
Ich habe dieses WS mit meinem Studium angefangen und leider trifft all das Schlechte zu was man über das BA System sagt: Überfüllte Seminare (55Leute in einem Seminar welches für max. 30 sein sollte und Sitzplätze und Pulte für 25-30StudentInnen verfügbar sind).
Die Demo gegen die HRK am vergangenen Dienstag war leider nicht von so vielen besucht wie erwartet ( ca. 4000 waren nach offiziellen Schätzungen da, mit 10000 wurde gerechnet..).
Ob es was bzgl der HRK bringt bleibt abzuwarten so wie die sich zur Zeit sträubt.
Da wird den Studenten vorgeworfen, dass diese nicht kooperieren wollen und zu agressiv sein.
Den zweiten Punkt kann ich leider bestätigen-am Dienstag wurden einige Flyer dazu verbreitet und einer von einer sehr links orienteren(links extrem) Ecke sprach davon nicht nur die Uni mit Papierflammen anzuzünden sondern richtig zu tun. Es war sehr, sehr hart formuliert.
Zu dem sind wohl einige Studenten der Humboldt Universität in die HRK Sitzung gelangt was so nicht geplant war.
Wir werden sehen was kommt.

Leider muss ich sagen das es sehr unrealistisch ist, dass das gesamte neue System wieder umgeschmissen wird- eigentlich wäre es zu erwarten, in der Schulbildung hat man sich die letzten Jahre auch im zweijahres Takt für ein neues System entschlossen.

Hier noch ein interessanter Link bzgl MLU [url]http://www.tagesschau.de/multimedia/vi
deo/video609208.html[/url]

Mal sehen was am 3.12.09 bei der nächsten Vollversammlung heraus kommt. Hier hoffe ich einfach auf bessere Organisation da ich pers. es unmöglich fand den Hörsaal das letzte mal nicht zu wechseln- Demokratie hin oder her. Es saßen mehr Leute als darum gestanden haben.. da ist es nicht verwunderlich das 700Leute in einem Raum für 300 bleiben müssen.

Es gibt zwar ein paar mündliche Zugeständnisse aber wirklich ändern will doch noch niemand etwas, oder?

9

Freitag, 27. November 2009, 15:00

Ich, 3. Semester, FH Merseburg, find es an sich wichtig und richtig Missstände einzuklagen und ggf. auch zu streiken.

Doch artet dieser Streik nach dem, was ich so mitbekomme, bei vielen zu einer "Hauptsache dabei sein"-Sache aus.

Und wirkliche Inhalte kennen leider auch wenige.
Die Kritik am Bachelor/Master find ich persönlich in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit und Finanzkrise eher bescheuert.
Klar ist es manchmal hart und stressig, aber wenn man die Hälfte des Studiums nicht auf irgendwelchen Partys verbringt, ist es definitiv zu schaffen.

Außerdem, und diesen Punkt finde ich noch viel wichtiger, kommt es darauf an, wie Professoren und Leiter von Fachbereichen, Fakultäten und Co. den Studienalltag organisieren und planen. Da gibt es nämlich Freiräume, die oft nicht genutzt werden.
Es gab auch mal einen Artikel (den ich gerade noch suche =) ) darüber, dass die Rektoren und Dekane deutscher Hochschulen beklagen, dass die Professoren die notwendigen Anpassungen zugunsten von Forschungssemestern u.ä. versäumt haben, obwohl diese im Bologna-Prozess ausgiebig erarbeitet wurde.

Wo ich schon beim Punkt Arbeitslosigkeit/Finanzkrise war:
Klar haben Hochschulen zu wenig Mittel, aber m.E. nach immer noch genug, um Studenten vernünftig auszubilden.
Wieso sollte man auch Seminarräume für 100 und mehr Leute "bauen". Nur, weil heute sehr viele Leute die Möglichkeit haben, zu studieren? Wovon die meisten gegen Studiengebühren und Co sind? Wo soll das Geld denn herkommen. *keineahnung*

Die Mittel werden an anderen Stellen m.E. nach viel dringender gebraucht und es obliegt zu großen Teilen den Verantwortlichen den Alltag für Studenten angenehmer zu gestalten.
Dagegen kann man streiken, dass seh ich ein. Machen aber leider zu wenig Leute *augenroll*

10

Freitag, 27. November 2009, 15:15

Die Ausgaben für Bildung in Deutschland sind ein absoluter Witz. Anders kann man es garnicht sagen. Es geht bei den Bildungsausgaben nicht ausschließlich um Hochschulen (aber halt auch).

Nach dem OECD Bericht befindet sich Deutschland auf einer Stufe mit der Elfenbeinküste was die Bildungsausgaben pro Kopf angeht.

Und gerade in der Krise ist Investition in Bildung so ziemlich das Vernünftigste was man machen kann. Vorallem wenn man sieht wieviel Geld locker gemacht wird um Privatfirmen zu retten, die es verdient hätten bankrott zu gehen und es ja am ende auch meistens trotzdem tun.

Was das Studium angeht. Natürlich kann man es schaffen. Aber zu welchen Preis. Die Uni ist keine Schule. Dort sollte das selbstständige Wissenschaftliche Arbeiten im Vordergrund stehen. Eine Vielfalt an Lehrangeboten, etc.

Aber im Moment ist es reiner Schulbetrieb. Eine strikt vorgelegte Fächerliste, kaum Wahlmöglichkeiten, und Unterricht der den Namen Frontalunterricht absolut zu recht trägt. Es geht nur um Masse, Bücherwissen und Prüfungen.

Was am Ende mit nem BA da raus torckelt sind Leute die nichts können, und Ihr Abschluss bescheinigt ihnen nur, dass sie in der Lage sind unter Druck viel zu lernen.
So einen würde ich niemals in meiner Firma haben wollen.

11

Freitag, 27. November 2009, 19:43

Zitat

 Und gerade in der Krise ist Investition in Bildung so ziemlich das Vernünftigste was man machen kann. Vorallem wenn man sieht wieviel Geld locker gemacht wird um Privatfirmen zu retten, die es verdient hätten bankrott zu gehen und es ja am ende auch meistens trotzdem tun.


Ob es Firmen "verdient" haben, gerettet zu werden oder nicht, ist aber keine Entscheidung, die Studenten zu treffen haben.
Als Student bist du eben nicht gleichwertig einem Berufstätigen, der Steuern und Co. abdrücken muss.
Zu Krisenzeiten Unternehmen zu retten, anstatt die zu unterstützen, die, wenn es nach ihnen selbst ginge, in 10 Jahren mal aktiv auf dem Arbeitsmarkt sind, find ich persönlich mehr als nachvollziehbar.

Zitat

Was das Studium angeht. Natürlich kann man es schaffen. Aber zu welchen Preis. Die Uni ist keine Schule. Dort sollte das selbstständige Wissenschaftliche Arbeiten im Vordergrund stehen. Eine Vielfalt an Lehrangeboten, etc.


Ich denke nicht, dass man hier allgemein vom deutschen Durchschnitt reden kann. Keine Ahnung, ich persönlich vermisse in meinem Studium nix davon. Wie das bei anderen ist, kann ich leider nur bedingt beurteilen, aber ich musste in den letzten Tagen auch mehrfach von Leuten hören, die wirklich super Studienbedingungen haben, dass alles noch nicht gut genug ist.

Zitat

Was am Ende mit nem BA da raus torckelt sind Leute die nichts können, und Ihr Abschluss bescheinigt ihnen nur, dass sie in der Lage sind unter Druck viel zu lernen.
So einen würde ich niemals in meiner Firma haben wollen.


Tjo, dazu ist der Master-Studiengang da, damit man sich weiter spezialisieren kann.
Was die Einstellungspolitik angeht haben Masterleute nicht weniger Fachwissen als Diplomer und Co, sie sind nur eher fertig, weil ihnen die Möglichkeit genommen wurde, ewig rauszuschieben :B