Schwarzes Halle

Ein doch recht neuer Thriller, der sich mich gerade zu aufgedrängt hat als ich im Thalia durch die Reihen stromerte und der es jetzt geschafft hat von mir adoptiert zu werden und es sich neben meinem Bett gemütlich gemacht hat

Worum es geht kann man sich leicht her leiten:
Es war ein mal vor nicht allzulanger Zeit an einem nciht allzufernen Ort da grub man in Wangen bei Nebra ein Stück altes Metall aus... nachdem dieses eine kleine Odysee hinter sich hatte kam es in fachkundige Hände und seit dem zerbrechen sich viele viele Leute den Kopf darüber...

Nun zum Buch:
Eine zähe Archäologin - bereits Titelheld von zwei weiteren Büchern desselben Autors bekommt vom Landesmuseum für Vorgeschichte Halle den Auftrag das Geheimnis der Himmelsscheibe herauszufinden - tappt aber seit Monaten komplett im Dunkeln.
Ein alter Bekannter - er ist für sie ein Versuch eine Spur zu bekommen, doch wie es aussieht ist ihm seine Anstellung bei einem finanzkräftigen Kunstsammler wichtiger weshalb er sich nciht scheut sie auszuhorchen um den Ruhm einem anderen zu verkaufen
Ein verwitterter Schamane - überbleibsel vergangener Zeiten deutet er die Sterne und bereitet sich auf eine Zeremonie vor der er sein Leben verschrieben hat
Ein gebranntes Kind - der Gerechtigkeit wegen lange weggesperrt und eine dunkle EWrinnerung in sich tragend tritt sie mit ihren Springerstifeln ein und lässt abwarten welche Rolle sie und die ihren zu spielen haben

während dies geschieht (und ich bekenne, ich bin erst bei Kapitel 12 von insgesamt 75) bereiten Thale und Harz sich auf Walpurgis vor, dreht sich das Firmament in seinem ewigen Lauf, schleichen vergessene Wesen über Wände von rituellen Stätten und wartet der Brocken - Götterberg des Nordens darauf mitsamt Umland aus tiefem winterlichem Schlaf zu erwachen...


Auch wenn diese Beschreibung seltsam anmuten könnte - sie versucht lediglich ein Gefühl wieder zu geben dass schon seit dem ersten Kapitel in mir zur Knospe spross und mehr und mehr seine Schönheit entfaltet... gleichzeitig darf man gerne ein wissendes Lächeln hineininterpretieren, wenn der Kölner Autor Thomas Thiemeyers Orte beschreibt an denen man als Hallenser dreimal die Woche vorbeifährt und den Zauber aus Dingen lockt, die einen selbst beständig in Bann ziehen...

würd ich jetzt so nicht sagen...

ich bin selbst Hobbyautor (mehr oder weniger) und von daher weiß ich es zu würdigen wenn mal jemand kreativ ein Thema umsetzt... bei Büchern gehts ja außerdem weit weniger um Marketing als beim Film, sieht man schon allein daran wie "uncool" ja lesen angeblich sein soll (tzz... )
von daher find ich es schön mal ein Buch über Sachen zu lesen an denen man dran wohnt, das ist von der Story viel einfühlbarer als irgendwelche Alienkristallschädel in Peru

fühle dich von mir liebevoll als Banause bezeichnet für diese Antwort, während ich mich genüßlich in etwas vertiefe was definitiv nicht einem unsinnigen Hype unterliegt wie namhafte Vampirromane von deren Hauptfiguren es mittlerweile schon Barbiefiguren zu kaufen gibt.....

*grusel* ein Glitzervampir...

nun - gehört in der Tat wenig, obgleich ich es mir wohlweißlich denken kann, aber wie in dem Buch schon anklingt: würde man Harz, Walpurgisnacht und Himmelsscheibe weglassen was hätte dann Sachsen-Anhalt überhaupt noch um zahlende Touristen anzuziehen? - Ich meine jetzt Sachen von erhöhtem Bekanntheitsgrad
von daher ist logisch dass möglichst stark die Werbetrommel dafür gerührt wird, meines Erachtens aber noch immer besser das Interesse auf ein 3.600 Jahre altes Stück Geschichte und Mythologie zu lenken als auf einen stumpfsinnigen Film für pubertierende Teenies, die plötzlich unbedingt einen großen blutrünstigen Vampir heiraten wollen aber kreischend wegrennen wenn sie ne 2mm Spinne an der Decke haben...