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Sonntag, 17. Januar 2010, 18:14

DIE SCHWARZE MITTE
Cybersex


Ich sitze im Auto, aus den Boxen dröhnt ohrenbetäubende Technomusik. Ich heiße Maria, bin 24 Jahre und habe mich auf ein Spiel auf Zeit eingelassen. Ich konzentriere mich auf den Horizont, in dem ich meinen Blick über die weiten Felder schweifen lasse. Insgeheim bete ich, dass ich das geplante Ziel erreichen werde.Ich würde niemals zugeben, dass ich Angst hatte. Angst ist ein Zeichen von Schwäche..sagt man. Für einen kurzen Moment bereue ich meine Entscheidung in dieses Auto eingestiegen zu sein. Doch nun ist es zu spät. Jetzt sitz ich hier und muss diesem Mann vertrauen. Der Mann, vor dem ich mich fürchte und der von mir verlangt sein „Pfiffi“ zu sein.
Mit 200 km/h über die Autobahn. Dreißig Minuten sind inzwischen vergangen. Sie kommen mir wie Stunden vor. Nervosität macht sich in meinem Kopf breit. Dann endlich ein Ziel in Sicht. Wir sind angekommen. Ich lebe! Ich steige aus dem Auto und finde mich in einem Kaff wieder, wo vielleicht alle 10 Jahre ein Ereignis stattfindet. Vor mir ein Haus. Ein Haus wie jedes andere auch. Gespannt folge ich dem Mann, den ich mit großer Skepsis betrachte. Ein Fremder, der mir seine Hand gibt. Tretet ein! Im Haus angelangt, finde ich mich in einer altmöblierten Einrichtung wieder. Ein vertrauter Geruch steigt mir in die Nase. Ich erinnere mich für einen kurzen Moment an meine Kindheit..damals bei Oma...ich schweife ab..weiter geht es.
Ich folge ihm hinauf in die oberste Etage..Stufe für Stufe. Endlich oben! Es ist schlecht möbliert und irgendwie durcheinander. An den schrägen Wänden hängen Bilder von Frauen, welche leicht bis garnicht bekleidet und in zweideutig-eindeutigen Posen dargestellt werden. Scheinbar findet er Gefallen an solchen Fotografien. Ich finde es geschmacklos.
Er entscheidet sich Musik anzumachen. Ich ahnte schon, was jetzt wieder komme würde. Ich hoffte ich würde mich täuschen, aber diesmal hatte ich leider Recht. Der permanent dröhnende Bass, der monotone Beat, der meinen Schädel fast zum Platzen bringt, all das liebt er. Für mich bedeutet es Hirntot.
Aber noch bin ich guter Dinge. Lächle schüchtern und versuche so meine Anspannung zu überspielen. Er gibt mir einen Kuss, doch ich fühle nichts. Er vertraut mir...Glück gehabt. Glück im Unglück.
Wir reden miteinander über Gott und die Welt oder auch aneinander vorbei. Nebenbei läuft Dr. House im Hintergrund. Eines meiner Lieblingsserien neben GZSZ. Ich versuche mich mit all meiner Kraft auf den Bildschirm zu konzentrieren.Es fällt mir sichtlich schwer. Mittlerweile kommen wie zur Phase 2. Seine Hände graben sich unter mein Shirt. Gänsehaut. Aus Streicheln wird Kratzen. Ich beiße mir auf die Zunge und halte aus. Er beißt mir in den Hals..autsch......Jedoch wendet er sich nach relativ kurzer Zeit wieder ab und ich atme tief durch. TV macht süchtig. Nachdem er den Raum verlässt um seine Notdurft zu verrichten, sehe ich mich etwas genauer in seinem Zimmer um. Viel Interessantes sehe ich hier nicht, bis mein Blick auf ein S/M Buch fixiert bleibt. Neugierig blättere ich durch das Buch. Bin überrascht, erfreut, amüsiert und angewidert. Auch das Katheterisieren wird aufgeführt mit einer gratis Bedienungsanleitung..wow..weiter hinten entdecke ich eine Tabelle zum Ankreuzen..:“Was ich mir für heute Abend wünsche..“ Die verschiedensten Optionen werden aufgelistet:..Arschfick..Ja? Nein? Vielleicht? Ein Kreuz bei „Ja“ ist zu erkennen. Dies beunruhigt mich ein wenig, aber ich versuche erst garnicht mir das Bild in den Kopf zu rufen. Dann war er wieder da. Ich fürchte mich immer noch vor ihm. Er ist mir so fremd. Er küsst mich. Er will das ich ihn liebe. Ich kann es nicht.
Er konsumiert allerlei Drogen. Bio und manchmal auch Chemie..nur ein Grund für meine Angst..
---bitte schieben ;-) ---
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »+Satura+S.O.H.+« (17. Januar 2010, 18:17)


2

Sonntag, 17. Januar 2010, 18:17

Aber du hattest es doch schon gepostet, gelöscht, gepostet und gelöscht *gruebel*

3

Sonntag, 17. Januar 2010, 18:20

Zeit vergeht..es ist 3.00am..ich bin müde, aber ich weiß, dass ich heute nicht schlafen werde. Es fängt wieder an. Er beginnt mich zu küssen, weiterhin folgen Berührungen. Er zieht mich in sein Bett, reißt mir die Klamotten vom Leib. Es muss schnell gehen(nun nudelt da ein Typ auf mir rum, der anscheinend keine Ahnung davon hat, was er macht..ich schließe die Augen und versuche an was Schönes zu denken Sonne, Strand, Meer, Schokolade, Peter Murphy in jungen Jahren). Im Hintergrund läuft auf einmal Closer von Nine Inch Nails..oh Gott diese berühmte Textzeile des Refrains „I wanna fuck you like an animal..“
, ich wünschte sie würde wahr werden, aber warscheinlich hab nur ich sie gehört... Nach 5.3sec ist es vorbei. Ich bin frustiert, er gedemütigt. Er schämt sich und ist den Tränen nah. Natürlich tröste ich ihn, obwohl ich mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen kann. Ich liebe die männliche Naivität. Zuerst stellen sie sich als „tollen,potenten Hecht“ vor und dann versagen sie auf halber Strecke. Ich kann ihn beruhigen. Vertröste ihn aufs nächste Mal.
Er rief mich eines Abends an...:“Ich schulde dir noch etwas! Du meinst meinen Orgasmus? Genau, dass bin ich meinem Ego einfach schuldig,ich habe ja schließlich einen Ruf zu verteidigen“lacht er selbstsicher in den Telefonhörer. Doch auch die nächsten Male endeten in einer Katastrophe. Er zweifelt an sich selber. Seit diesem Moment sah ich ihn mit anderen Augen. Aus Angst wurde Gewissheit. Aus Gewissheit, Überlegenheit. Er versuchte mich zu benutzen, nun drehte ich den Spieß um. Er war nicht mehr als ein Spielzeug. Vor mir saß ein kleiner,weinerlicher Junge. Kein Mann, den ich mir gewünscht hatte. Alltag anders. Schachmatt!
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »+++Satura+++« (22. Juni 2010, 20:01)


4

Dienstag, 22. Juni 2010, 20:33

Sorry, ich finds plakativ, unglaubwürdig und abgedroschen.

Du kannst erzählen und das sogar recht ordentlich, verrennst dich aber völlig in Aussagen wie diese hier:

Zitat

 Er rief mich eines Abends an...:“Ich schulde dir noch etwas! Du meinst meinen Orgasmus? Genau, dass bin ich meinem Ego einfach schuldig,ich habe ja schließlich einen Ruf zu verteidigen“lacht er selbstsicher in den Telefonhörer.


oder:

Zitat

Aus Angst wurde Gewissheit. Aus Gewissheit, Überlegenheit. Er versuchte mich zu benutzen, nun drehte ich den Spieß um. Er war nicht mehr als ein Spielzeug. Vor mir saß ein kleiner,weinerlicher Junge. Kein Mann, den ich mir gewünscht hatte.


Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das provokant sein soll, oder von einem übermäßig gesteigerten Ego der Heldin erzählen soll.
Wenn ja, dann ist es ein akzeptabler Versuch der aber noch ein ganz großes Stück Arbeit erfordert und so wie er momentan ist, einfach schlecht ist.

Solche Passagen wie oben erwähnt würde ich ganz einfach streichen und durch andere ersetzen.

z.B.

"Er rief mich eines Abends an, es war nachts um elf und ich hatte für meine Abschlussprüfung zu lernen. Morgen früh um sechs musste ich wieder im Krankenhaus sein.
Kurz sein Anruf passte mir einfach gar nicht, zumal ich wusste, dass die Dinge mit uns beiden nicht gerade gut standen, womöglich würde es wieder in einem elend langen Streit am Telefon enden und am Telefon streiten mochte ich gerade überhaupt nicht.
Irgendwie muss ich ihn abwürgen, dachte ich, als er plötzlich, am anderen Ende der Leitung, ohne 'Hallo', zu mir sagte:
- Ich schulde dir noch einen Orgasmus.
- Was?
- Ja, du bist doch das letze Mal...
- Achso, ja... nein...
- Ja, irgendwie bin ich das meinem Ego doch schuldig...hab doch schließlich nen Ruf zu verteidigen. (lacht) Nachher erzählst du das noch rum... "
- Aha...ähm, ja...keine Ahnung, also...ich hab jetzt keine Zeit...
- Maria?
- Ich hab jetzt keine Zeit!

Ich legte auf!"

Oder:


"Aus Angst wurde Gewissheit, auf die Maria gut und gerne hätte verzichten können. Nun war er ihr nicht mehr gewachsen, obwohl er anfangs noch versucht hatte, sie zu benutzen, sein Ego über das ihre zu stellen. Sein Plan ging deutlich nach hinten los und nun war sie es, die ihm deutlich überlegen war. Das Blatt hatte sich gewendet und aus ihrem strahlenden Ritter, den sie anfangs so bewundert hatte, war nun ein Don Quichote auf einem Esel geworden. Sie fühlte sich elend, war traurig, hoffnungslos. Wieder ein Reinfall, auf ganzer Linie..."

Wie wäre es mit einem ruhigeren, sensibleren Duktus?

Wir erfahren kaum etwas über das Innenleben Marias, nichts über die Beweggründe, die sie veranlassen, auf diese Art und Weise über das was um sie herum und mit ihr passiert zu reagieren. Wieso ist sie so ekelhaft affektiert und von sich eingenommen. Wieso hat sie so ein Männer verachtendes Bild? Woher kommt sie? Was ist sie?

Kurzum, mit ein wenig mehr erzählerischer Sensibilität wäre dem Text wirklich sehr geholfen.

In etwa so wie oben, wo ich mal versucht habe die beiden Szenen etwas umzuschreiben und ihnen etwas Tiefe zu geben.

Vielleicht verstehst du dadurch was ich meine?
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42!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »saraswati« (22. Juni 2010, 20:42)


5

Dienstag, 22. Juni 2010, 22:34

Danke für deinen Beitrag!;-)
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6

Dienstag, 22. Juni 2010, 23:21

Interessant ist die differenzierte Wahrnehmung.

Ich " finde" im ersten Teil weder das skizzierte
übermäßige Ego, noch affektiertes Verhalten.

Das zeigt doch dann wie verschieden der "Film" als
Text im Kopf der Leserin / des Lesers läuft.

Wirklich interessant.

Natürlich könnte man, wie erwähnt, einige Gedanken etwas
breiter und tiefer ... mhm, eine Weinflasche die man ganz langsam in einer Stunde austrinkt
ist es nicht, mehr wie ein Whisky den man in zwei Schlücken hinter kippt
und der dann im Magen wirkt ... Kommt halt immer drauf an ...

Ich möchte bitte das diese Metapher nicht all zu erst
genommen wird, was besseres zur Verdeutlichung fällt
mir gerade nicht ein.
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DIES SOLIS PRID. ID. IVN. MMDCCXXV A.U.C.

7

Mittwoch, 23. Juni 2010, 06:04

Zitat von »Löwe«


Ich möchte bitte das diese Metapher nicht all zu ernst
genommen wird..


Korrekt erkannt...!
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »+++Satura+++« (23. Juni 2010, 06:04)


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Mittwoch, 23. Juni 2010, 10:30

pffffffff...
ich will mich nicht unbeliebt machen, aber mir gefiel der erste Part von Dir - Satura - so wie er war.

Aber - das ist nur meine subjektive Wahrnehmung - ich stehe auf Interpretationsmöglichkeiten und Kopfkino.. :-)

Dementsprechend, schließe ich mich Löwe an.
*fahne*
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"Life is like a box of chocolates... you never know what you're gonna get.” F.G.

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Mittwoch, 23. Juni 2010, 11:47

es geht mir um relativ objektive und meßbare bzw. nachprüfbare Qualität des Textes...So was wie Erzählstil, erzählhaltung Stringenz und Ausarbeitung der Handlung, Dynamik, Logik, Folgerichtigkeit der Ereignisse, Aufbau: Einführung, Hauptteil, Ende. Gestaltung der Szenen usw.

Dennoch finde ich Saturas Bemühungen wirklich klasse und sie hat da etwas, was man unbedingt noch ausbauen sollte...
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42!

10

Freitag, 25. Juni 2010, 23:10

Danke, danke!
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