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Montag, 18. Januar 2010, 18:26

China - Zukunft oder Untergang?

Großes Land, großes Thema.

Lasst uns (bitte ernsthaft bei echtem Interesse) darüber reden, wie Chinas Rolle in der Weltwirtschaft in Zukunft sein könnte, wie das Land im Inneren funktionieren wird, wie es den Menschen dort gehen wird und was "wir" evtl. von China befürchten müssen.

Es geht um Politik, Wirtschaft, Recht, aber gern im Kontext auch um Internet, Soziales, Philosophisches - eben je nach Kontext.


Ich mach den Anfang.
Ich habe nicht viel Ahnung darüber, was auf der Weltpolitischen Ebene tatsächlich gespielt wird. Mein Eindruck ist, dass der Aufschwung, der dort stattfindet letztendliche eine Folge jahrelangen Aushaltens ist.
China ist präsent, ist konsequent, rabiat und eckt deswegen natürlich international an. Nun frag ich mich allerdings, ob eine Schattenseite zu jeder Entwicklung dazu gehört?
Die Chinesen an meiner Uni (*rr*) sind sehr nett, finden vieles in ihrem Land nicht so toll, sagen aber auch, dass ihnen vieles in Deutschland nicht unbedingt "besser" vorkommt, z.b. die Beschäftigungspolitik. Der Bruder von einem Mädel, mit dem ich ab und an mal rede, ist z.b. dort das, was man hier als Geringfügig-Beschäftigter einstuft, hat aber eben ununterbrochen Arbeit, und wenn er den halben Tag mit Fahnen einen Baugrube absperrt.
Könnte das rüberschwappen? Oder machen wir aus Angst irgendwann dicht?

2

Montag, 18. Januar 2010, 22:34

Zitat von »[aoi«

] Der Bruder von einem Mädel, mit dem ich ab und an mal rede, ist z.b. dort das, was man hier als Geringfügig-Beschäftigter einstuft, hat aber eben ununterbrochen Arbeit, und wenn er den halben Tag mit Fahnen einen Baugrube absperrt.
Könnte das rüberschwappen? Oder machen wir aus Angst irgendwann dicht?


Gab es hier auch schon! Vor 89! Ist schief gegangen und wird in China auch schief gehen.

Stichwort: Separatismus (im Falle China)
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Es hört doch jeder nur, was er versteht. (Johann Wolfgang von Goethe)

3

Montag, 18. Januar 2010, 22:37

Verwechselst du gerade Separatismus mit Isolationismus?
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"Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Winston Churchill

"Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler."
Winston Churchill

4

Montag, 18. Januar 2010, 22:41

Zitat von »[aoi«

]
Könnte das rüberschwappen? Oder machen wir aus Angst irgendwann dicht?



"Rüberschwappen" kann das doch nur, wenn hier ähnliche soziale Verhältnisse wären, die das erfordern würden. Und Stichwort "dicht machen" - wir schaffen es ja nicht einmal, von unseren Nachbarländern zu lernen.
______________________________



Before criticizing someone, you should walk a mile in their shoes.
That way, when you criticize them, you're a mile away
and you have their shoes.

5

Montag, 18. Januar 2010, 22:54

Zitat von »DerHirntot«

Verwechselst du gerade Separatismus mit Isolationismus?


Nein! Ich denke das der Unterschied zwischen Stadt und Land in China exorbitant wachsen wird. Ich unterstelle, das die kleinen Chinesenroboter irgendwann das selbständige denken bekommen und sich erst separieren (a la Taiwan) und dann selbst tilgen.
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Es hört doch jeder nur, was er versteht. (Johann Wolfgang von Goethe)

6

Montag, 18. Januar 2010, 22:54

wie es den Menschen dort gehen wird und was "wir" evtl. von China befürchten müssen.
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Punkt 1. : wie es den Menschen dort gehen wird..??!...naja, mal abgesehen von Todesstrafe,Überbevölkerung,aufgezwungener Familienpolitik,keiner Presse-,oder Meinungsfreiheit,Billigstlöhnen,Vertreibungen,Folterung,Hunger...u.s.w. wohl eher schlecht !

Punkt 2. : was wir befürchten müssen..??!...naja,noch mehr billigramsch aus Fernost,Lohn und Preisdrückung,Abwanderung von Firmen in's gelobte "Billigland",Vogelgrippe,Keine Abschaffung der Todesstrafe.
..................................

nur gut das unser Westerwelle da war und sich rechtzeitig warnen lies den Dalai Lama zu treffen. Dafür hat er es aber den Chinesen richtig gegeben und sie auf die MENSCHENRECHTE hingewiesen. DANKE Guido
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--- in der Ruhe liegt die Kraft ---8-) *muhaha* *firedevil*

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »blackufo« (18. Januar 2010, 23:02)


7

Montag, 18. Januar 2010, 23:00

Zitat von »Orbis Unum«

Zitat von »DerHirntot«

Verwechselst du gerade Separatismus mit Isolationismus?


Nein! Ich denke das der Unterschied zwischen Stadt und Land in China exorbitant wachsen wird. Ich unterstelle, das die kleinen Chinesenroboter irgendwann das selbständige denken bekommen und sich erst separieren (a la Taiwan) und dann selbst tilgen.

Land wird sich von Stadt separieren, bzw. andersrum? oO Das wird spannend. Könnte geographisch auch schwierig werden.
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"Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Winston Churchill

"Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler."
Winston Churchill

8

Montag, 18. Januar 2010, 23:07

Zitat von »Deimos«

Zitat von »[aoi«

]
Könnte das rüberschwappen? Oder machen wir aus Angst irgendwann dicht?



"Rüberschwappen" kann das doch nur, wenn hier ähnliche soziale Verhältnisse wären, die das erfordern würden. Und Stichwort "dicht machen" - wir schaffen es ja nicht einmal, von unseren Nachbarländern zu lernen.



Erfordert unsere Arbeitslosigkeit nicht ein größeres Beschäftigungsfeld? Chinas Städte haben laut Statistik immerhin Quoten von 4%.
Ich fand das krass. Irgendwie wären solche Beschäftigungen hier undenkbar.

Zitat von »blackufo«

 Punkt 2. : was wir befürchten müssen..??!...naja,noch mehr billigramsch aus Fernost,Lohn und Preisdrückung,Abwanderung von Firmen in's gelobte "Billigland",Vogelgrippe,Keine Abschaffung der Todesstrafe.


Wieso befürchten WIR, dass in China die Todesstrafe bleibt? *amkopfkratz*

9

Montag, 18. Januar 2010, 23:09

Wieso befürchten WIR, dass in China die Todesstrafe bleibt?
.............................
nun ja....weil ich befürchte das es so sein wird *amkopfkratz*
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--- in der Ruhe liegt die Kraft ---8-) *muhaha* *firedevil*

10

Montag, 18. Januar 2010, 23:11

Ahso...ich meinte mit "befürchten" die Dinge, die wir hier bei uns als Folge von Chinas Handlungen "befürchten"/erwarten würden.

So gesehen kann man auch befürchten, dass es nochmal Erdbeben gibt, aber das meinte ich nicht. ^^

11

Montag, 18. Januar 2010, 23:27

Ich meine, dass China ein System kommunistischer Prägung ist auch wenn es in den letzten Jahren immer mehr in Richtung Kapitalismus tendiert. Nicht das gegen Kommunismus etwas einzuwenden wäre ... Aber: Schon Marx hat den Fehler gemacht, der Meinung zu sein, das man den Menschen dazu zwingen kann.
Bisher ist noch jedes Regime dieser Art gescheitert. Und auch in China wird es scheiten.
Was hat denn China zu bieten außer billigere Arbeitskräfte? Kaum Rohstoffe und sogar abhängig von Öl, Gas und Kohle!
Auch die Chinesen lernen langsam den Wohlstand zu schätzen, denken nach, kämpfen gegen Zensur und Staatsmacht.
Nun; wenn die Arbeit in China teurer wird, dann produziert die Industrie demnächst in Haiti, Bangladesch oder einem anderen "Armenhaus". China ist dann ganz schnell Geschichte.
ICH denke, wir machen uns da einen zu großen Kopf.
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Es hört doch jeder nur, was er versteht. (Johann Wolfgang von Goethe)

12

Dienstag, 19. Januar 2010, 14:11

China ist doch schon lange nicht mehr nur Werkbank des Westens. In dieser Rolle haben sie sich perfektioniert, sind aber gleichzeitig in Bereichen der Forschung und hochkomplexer Produktionsabläufe zum Sprint angetreten. Haben eigene Auto- und Flugzeugschmieden. Betreiben selbstständig Raumfahrt. Militärisch sind sie vollkommen unabhängig und müssen niemanden mehr fürchten. Machtpolitisch werden jedes Jahr und mit jeder Krise neue Grenzen gezogen, diese ausgetestet und wieder angepasst. Wirtschaftlich ruht inzwischen mehr Hoffnung auf China als Antrieb, als auf den stark geschwächten USA. Sicher: Umwelt- und Sozialpolitik sind nicht die Stärken; noch ist alles den Zielen Wirtschaftswachstum und geopolitischen Machtausbau untergeordnet.

Dass das Volk irgendwann auch etwas vom großen Kuchen abhaben will und dies zu Unruhen führen wird, höre ich schon seit 10 Jahren. Aufstände gibt es ja auch. Gemessen an der Größe Chinas und der Einwohnerzahl von 1,3 Mrd.(!) - ich finde man muss sich das immer mal auf der Zunge zergehen lassen - sind sie aber wie die abgefackelten Autos in Berlin - eher ein Wespenstich, kratzen am Stolz und Anspruch, aber nicht am System an sich. Die meisten Chinesen die zu Wanderarbeitern oder Festangestellten wurden, konnten in den Jahren des unaufhaltsamen Aufschwungs einen Gewinn ihres Lebensstandards verzeichnen - wie gering dieser auch gemessen am westlichen war. Sie sind stolz auf ihr Land und durchaus nicht unzufrieden mit der Führung. So lange das Waschtum vorhanden ist, genießt die politische Führungselite ausreichende Unterstützung, dessen bin ich mir sicher. Deswegen werden auch mal eben 400 Mrd. € in Wirtschaftsförderung investiert.

Letzlich hat es ein solches politisches Experiment noch nirgendwo gegeben. Insofern ist eine Vorhersage über Erfolg oder Misserfolg nicht zu treffen. Eher wären Länder wie Irland, Island und Griechenland ökonomisch längst untergegangen, wenn sie in dieser Wirtschaftskrise ohne Hilfe dastehen würden. Pleite. Ausverkauf. Übernahme durch die Gläubiger.

Unsere Hoffnung muss und kann nur sein, dass Chinas Führung machtpolitisch vernünftiger und friedlicher agieren wird, als dies viele europäische Staaten bereits taten - Imperialismus und Kolonialsismus als Stichpunkte.

Haiti und andere arme Staaten übrigens als Nachfolger Chinas zu ernennen, ist äußerst abwegig. Es ist ja nicht so, dass da nur ein paar Kinderüberraschungseierinhalte zu bemalen wären. Es bedarf eines Know How's und der nötigen Infrastruktur, wie sie in China über Jahrzehnte enwickelt wurden. Zudem der nötigen Bevölkerung - in Quantität und Opferbereitschaft und einer starken politischen Führung, die nicht nur kurzfristige Interessen verfolgt.
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--- Die Kapaku auf Papua sind davon überzeugt, dass es nicht gut ist, an zwei aufeinander folgenden Tagen zu arbeiten. ---

13

Dienstag, 19. Januar 2010, 15:02

Auch China geht vorbei...
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Warum sollte man Zeit mit unnützen Tätigkeiten vergeuden, wenn man sie doch einfach sinnlos verstreichen lassen kann ?

14

Dienstag, 19. Januar 2010, 15:32

Nicht ob, sondern wann und nach welchen Umwälzungen ist der Tagesordnungspunkt.
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--- Die Kapaku auf Papua sind davon überzeugt, dass es nicht gut ist, an zwei aufeinander folgenden Tagen zu arbeiten. ---

15

Dienstag, 19. Januar 2010, 17:45

Das es China noch nicht gegeben? Eine so rasante staatlich gelenkte Industrialisierung hat es auch im Russland der ersten Jahrhunderthälfte gegeben. Doch China kann das heute natürlich anders aufziehen, als Russland zu seiner Zeit.
Zur Werkbank des Westens. China hat seine Industrialisierung so weit differenziert, dass es eben selbst auslagert und andere Länder zu seiner Werkbank macht und im noch billigeen Ausland produziert.
Die Komplexitätssteigerung der chinesischen Wirtschaft kann noch einen weiteren Vorteil seines Landes nutzen. Auf chinesischem Boden gibt es große Mengen an sogenannten High-Tech-Rohstoffen. Ich bekomme das zwar nicht mehr zusammen und hab auch keine Zeit für Recherche, aber High-Tech-Bereiche sind von seltenen Rohstoffen abhängig. China hat zum Beispiel über 80% von irgend einem Rohstoff, den man für Solartechnologie benötigt.
Zur Größe Chinas noch eine kleine historische Perspektive. China hat eine sehr reiche Tradition. Das ist keine Floskel. Man kann vielleicht sagen, dass das chinesische Reich in einer globalhistorischen Perspektive die Welt nicht direkt dominiert hat, aber an Größe sicher einen verdammt langen Zeitraum politisch und wirtschaftlich der dickste Klotz unter Gottes Himmel war. Man könnte sagen, dass die Schwäche Chinas seit dem 19. Jahrhundert ein welthistorisches Intermezzo war und dieses Reich nun wieder an seine Tradition, anknüpft, größte Macht zu sein und wirtschaftlich mit den größten Kapazitäten zu operieren. Die Mongoleninvasion ist zwar nicht gerade sehr rühmlich für eine Weltmacht gewesen, aber diese ändert nichts daran, dass China auch zu diesem Zeitpunkt in verschiedenen Bereichen gewaltige Leistungsfähigkeit besessen hat.
Das China zum Motor der Weltwirtschaft wird, ist so eine Sache. Was hat VW davon, wenn in China ein Autokonzern heranwächst, der nicht nur den heimischen Markt dominiert, sondern auch in Europa bald Absatz machen wird. Am Aufbruch kann nur partizipieren, der etwas leisten kann, was in China gebraucht wird. Beispielsweise gibt es in Halle ein Unternehmen, welches Pumpen herstellt. Ein bedeutender Auftrag aus China für eben jenes Unternehmen hat es kürzlich in die MZ geschaft.
Wahrscheinlich wird die wirtschaftliche und technologische Leistungsfähigkeit Chinas sich in seinen Metropolen dem japaischem Standard angleichen. Die Großwirtschaftszone zwischen Australien und Korea/Japan ist bereits dabei das weltwirtschaftliche Epizentrum zu sein. Sein Herzstück wird China bilden. Vielleicht wird es längerfristig daran interessiert sein diesen Wirtschaftsraum ebenso zu einen, wie es in Europa geschehen ist. Und da die Osterweiterung gerade am Schwarzmeer angelangt ist, wird die EU da wohl China den Vortritt lassen müssen, außer China poltert weiter so rum, wie vor einiger Zeit, als es gegenüber Taiwan die Säbel hat rasseln lassen. Dann könnte die Osterweiterung auch Indonesien erreichen.

Die spannendste Frage wird wohl für den chinafremden Europäer sein, ob in China vielleicht ein drittes Imperium des Bösen heranwächst. Deutschland ist zu klein gewesen, Russland nicht reif, gilt für China vielleicht, dass alle guten Dinge drei sind? Ich denke, dass es sich eher in Tradition der USA treten wird. Aber gegenwärtig sieht es nicht so aus, als würde China seine politische Kultur exportieren. Die chinesische Expansion spielt sich auf der Ebene funktional sehr spezifischer und begrenzter Verträge ab, die eben auch Teil der Außenpolitik bilden, auch wenn es im Inderesse chinesischer Unternehmen geschieht. Außenpolitisch nehmen die Chinesen sich weit aus weniger heraus, als der atlantische Block, aber innenpolitisch sind sie schon ganz gut dabei. Wenn ich da nicht verarscht worden bin, dann gibt es in Tibet allgemeines Fortpflanzungsverbot für Tibetaner. Das ist ein Genozid ohne Gaskammern würd ich sagen.

16

Mittwoch, 20. Januar 2010, 09:45

Also im Vergleich zu den Zeiten der Kulturrevolution ist ja China wohl im Moment die Fleischwerdung von Toleranz und Freizügigkeit. Von daher...
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Warum sollte man Zeit mit unnützen Tätigkeiten vergeuden, wenn man sie doch einfach sinnlos verstreichen lassen kann ?

17

Mittwoch, 20. Januar 2010, 15:01

weniger schlecht ist nicht gut.

18

Mittwoch, 20. Januar 2010, 15:16

Niemand hat was anderes behauptet.
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Warum sollte man Zeit mit unnützen Tätigkeiten vergeuden, wenn man sie doch einfach sinnlos verstreichen lassen kann ?

20

Mittwoch, 20. Januar 2010, 17:33

Substanz bitte. *zaunpfahl*
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"Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Winston Churchill

"Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler."
Winston Churchill