Schwarzes Halle

Offensichtlich ja, wenn ich sowas hier lese:

http://www.taz.de/1/netz/netzoekonomie/a…gruppe-schueler

Herr, wir brauchen Hirn ! Jetzt !

Die Polemik ist doch genau dasselbe. Natürlich liegt es sprachlich woanders, aber allein was da oben in der Titelzeile steht ist doch wohl das volle Bild-Niveau. Genausogut könnte ich schreiben "Gysi ist Al Kaida-Sympatisant", bloß weil er für den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan ist.

Das ist doch Quark und das weißt du selber. Die Überschrift impliziert, daß Google vorsätzlich NPD-Werbung an Schüler ausliefert und das ist völliger Quark. Und daß Google die Anzeigen einer nicht verbotenen Partei nicht ablehnt ist wesentlich demokratischer als die konservativen Alt-Linken bei der taz. Aber ich weiß ja, taz schlecht machen und dann noch die Datenkrake in Schutz nehmen ist ja politsch keinesfalls korrekt. Und da fragt sich mancher, warum Politiker Gesetze machen, wo sie keine Ahnung haben...

Edit:
Ich glaube, ich muß Hirni doch recht geben. Ich dachte, daß da ein paar verkappte Sozis Stimmung gegen das böse Google machen wollen oder sie einfach genauso schlecht recherchiert haben wie die Zensursula, denn "Google schaltet NPD-Werbung" impliziert, daß Google der Aktive ist. Das ist aber falsch, denn Google betreibt nur die Plattform. "NPD schaltet Werbung über Google" wäre richtig, kling aber lange nicht so spektakulär. Wenn ich mir aber mal die letzten Monate ins Gedächtnis zurückrufe, dann fallen mir die Google-Nachrichten ein, die mich normalerweise nicht interessieren. Man muß z.B. Im Googlewatch-Blog nicht lange suchen, um fündig zu werden. Nach dem ganzen Hickhack um Urheberrechte und Auseinandersetzungen von Verlagen mit Google erscheint das plötzlich in einem anderen Licht. Klar, daß eine relativ altbackene Zeitung wie die taz Angst vor einem Konzern hat, eine Angst die der überwiegende Teil der Printmedien teilen. Da wird dann einfach mal die NPD als Instrument genommen, um der Krake einen reinzudrücken. Die NPD wird von der taz instrumentalisiert. Ich geh jetzt erstmal in den Keller...

Genausogut könnte ich sagen "Telekom unterstützt die Kinderporno-Industrie", weil man mit einem Telekom-Anschluß Kinderpornos laden kann. Und nein, das ist nicht weit hergeholt. Die Telekom hat als Vermittler zwischen Anbieter und User genau dieselbe Position und Verantwortlichkeit wie Google in ihrem Werbenetzwerk zwischen Advertiser und Publisher. Die filtern nämlich nur alles das raus, was straf- oder markenrechtlich Probleme macht. Da die NPD nicht verboten ist, können sie auch Anzeigen schalten, was ich persönlich sehr positiv finde, da ich Polizeistaatmethoden ablehne, auch wenn es gegen äußerst fragwürdige, aber dennoch (noch) legale Randgruppen geht. Verantwortlich für die Anzeigen ist einzig und allein der Blogbetreiber, denn Google gibt jedem Publisher die Möglichkeit, vorher anzugeben, welche Anzeigenarten er haben möchte. Genau da war er nicht sorgfältig genug.

PS: Wer die obige virtuelle These von mir trotzdem albern findet, der sollte mal ans Ende des Kipo-Threads schauen.