Jawoll. Meine Prognose war ja für den Fall, dass Japan so spielt, wie im letzten Spiel, und das haben sie leider ganz und gar nicht.
Der aggressive Angriffsfußball wie weggeblasen, ständig Fehlpässe, klare Nachteile bei den Steilpässen, da sie mit ihren kurzen Beinen einfach nie rankamen, und aktiv wurde man immer erst, wenn man im Rückstand war. Die völlige Planlosigkeit sah man schon speziell in der ersten Hälfte daran, wie oft grundlos zum Torwart zurückgegeben wurde. Aber sie haben wohl wieder auf ihren Defensivfußball gesetzt und auf die Lücke gelauert.
Nur rächt es sich einfach immer, wenn man nur verteidigt und den anderen das Spiel machen lässt, denn irgendwann ist einer drin. Und so kam’s ja dann auch.
Deswegen hätte ich nicht im Traum mehr damit gerechnet, dass Japan gleich zweimal den Ausgleich schafft, und sah auch fürs Elfmeterschießen schwarz, wegen Solos verdammt guten Reflexen.
Aber wer ahnt denn, dass sich die Amis bei den Elfern auch derartig birnig anstellen. :D
Verdient hätten es die Amis ganz klar eher gehabt, weil sie überzeugender und wahrlich geackert haben (bis auf die paar Minuten, wenn Japan mal wieder aufholen musste und auch mal aktiv wurde).
Den bescheidenen Japanern gönne ich es trotzdem mehr, weil sich die Amis nun nicht wieder in ihrer patriotischen Arroganz sonnen können. Schönes Ergebnis. ^^
PS: Da ich gerade den Spiegel-Kommentar dazu gelesen hab, füge ich noch was hinzu. So ungerecht, wie man es dort sieht und auch schon der Kommentator im Spiel sah, war es dann doch nicht.
Als Torchancen werden immer gerne nur solche Sachen gewertet, wo Latte oder Außennetz wackeln. Bei Japans Pässen haben stets ein paar cm gefehlt, die sie aber dennoch nicht weniger torgefährlich gemacht haben (von dem falschen Abseits mal ganz abgesehen) - nur sieht das eben nicht so spektakulär aus.
Was bei den Amis für die maßgebliche Gefahr gesorgt hat, waren solche Todesmaschinen wie Wambach und Morgan, die man nicht frei rumlaufen lassen darf.
Nur haben es die Japaner eben trotz Druck und innerhalb weniger Minuten geschafft, auszugleichen. Und das spricht wohl klar für Strategie (müde laufen lassen) und spielerische Klasse. Nur sieht das eben nicht so toll aus wie bei denen, die sich da den Arsch aufreißen.
Erkennen oder Mutmaßen, gerade bei Kommentatoren, die dafür bezahlt werden, sollte man Taktik trotzdem, und nicht von ungerecht schwafeln. So was ist dann so peinlich wie amerikanische Punktrichter beim Boxen, die den siegen sehen, der mehr rumfuchtelt. ;)
Eher gefühlt verdient hätten es die Amis, ungerecht war es nicht. So. ^^
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »corvis« (18. Juli 2011, 01:46)