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1

Freitag, 13. August 2010, 15:27

Urteil gegen Journalisten gefällt.

Heute wurde das Urteil gegen die beiden Journalisten gefällt, die im Zusammenhang mit dem "Sachsensumpf" recherchiert haben.
Die Anklage und das Urteil beziehen sich im Endeffekt auf eine Aussage - besser Frage; nämlich folgende:

Zitat

"Ermittelten die Polizisten möglicherweise illegal oder verdeckt gegen N.? Gerieten sie unter Druck, weil der einflussreiche Richter Dienstaufsichtsbeschwerde gegen sie erhob?"


Vorranging geht es hierbei um die zweite Frage im Zitat. Man sah hier den Tatbestand der üblen Nachrede erfüllt.
Die beiden Journalisten wurden zu je 50 x 50 Euro Geldstrafe verurteilt, die Staatsanwaltschaft klagte auf 6000 Euro, die Nebenkläger sogar auf ein Jahr Haft.

Ich möchte jetzt nicht den gesamten Hintergrund widergeben - dieser ist komplex -, es sei aber gesagt, dass dieser Fall bis zum Himmel stinkt. Allein dass genannter "N." - ein Richter, der damals einen Zuhälter, der Minderjährige anschaffen ließ, zu nur 4 Jahren Haft verurteilte - heute Leiter des Gerichtes ist, dass den Fall der Journalisten behandelte, ist in meinen Augen ein Unding.

Gegen das Urteil wurden natürlich sofort Rechtsmittel eingelegt.

Nun steht natürlich die Frage im Raum, ob in Zukunft die Pressefreiheit stark gefährdet ist, Reporter und Journalisten fürchten müssen, bei brisanten Themen oder kritischen Aussagen und Fragen mundtot gemacht zu werden.
Kann man hier auch von Amtsmissbrauch reden?
Dürfen Journalisten alles sagen, alles fragen?

Ich für meinen Teil hoffe, dass die nächsthöhere Instanz etwas objektiver ist und den Fall entsprechend behandelt - das heißt für mich: Straffreiheit für die Journalisten und eine Ermittlung in Richtung der Polizei und Justiz, die den Fall bisher behandelten. Denn: die Intention, die Journalisten tatsächlich anzuzeigen, ging nicht mal von (auch) betroffenen Polizisten aus, sondern von der Staatsanwaltschaft, die sie fragte, ob sie denn nicht Anzeige erstatten wollen würden. Weil sie das nicht wollten, erstattete ihr Vorgesetzter die Anzeige.



Verloren im Sumpf.
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/o/ NÖRGEL-GROUP ASSEMBLE \o\



_.«¤°'¯¦»Kµåøs«¦¯'°¤»._
"du bist nicht nur musikalisch hardcore" ^^

2

Freitag, 13. August 2010, 17:38

Ich erkenne in der Frage ehrlich gesagt nichts was die Ehre der Polizisten angreift.
Es ist wirklich merkwürdig. Da lassen sich andere Journalisten im Hetzen um die krassesten Schlagzeilen zu ganz anderen Sachen hinreißen, ganz ohne Konsequenzen. Normalerweise, würde man doch eine Richtigstellung oder etwas Derartiges Einklagen.

Also so gesehen, könnte ich mir auch vorstellen, dass man darauf abzielt andere Journalisten von vorschnellen, aber eben auch wirklich investigativen Recherchen bzw. Berichten abzuhalten.

Es ist wirklich ein Problem, dass Journalisten nicht ordentlich genug recherchieren und nicht oft genug Informationen überprüfen. Das geschieht aus Kostengründen und wegen dieser grenzenlosen Informationsflut im Netz. Mitunter hat man kaum eine Chance Infos noch richtig zu prüfen. Will halt jeder als erstes von etwas Spektakulären berichten um die Quoten usw zu halten, zu verbessern. Diese Gier nach Zuschauer-/Leseraufmerksamkeit lässt einiges unter den Tisch fallen.

Wobei es ja so aussieht als wäre gerade die beiden Verurteilten nicht aus dieser Kategorie und gerade Fragen (wie die zitierte) sind doch ein gute Möglichkeit um Vermutungen zu formulieren und eben warum sollten die gekränkten Polizisten darauf nicht antworten. Ist die Klage um Schmerzensgeld die Antwort, müsste man glauben, dass es weh tut die Wahrheit gesagt zu bekommen...,oder?

3

Samstag, 14. August 2010, 00:46


Ich für meinen Teil hoffe, dass die nächsthöhere Instanz etwas objektiver ist und den Fall entsprechend behandelt - das heißt für mich: Straffreiheit für die Journalisten und eine Ermittlung in Richtung der Polizei und Justiz, die den Fall bisher behandelten. Denn: die Intention, die Journalisten tatsächlich anzuzeigen, ging nicht mal von (auch) betroffenen Polizisten aus, sondern von der Staatsanwaltschaft, die sie fragte, ob sie denn nicht Anzeige erstatten wollen würden. Weil sie das nicht wollten, erstattete ihr Vorgesetzter die Anzeige.


So wünschenswert dies auch wäre, aber die Ermittelungen wurden eingestellt. Wer würde denn hier den Fall neu aufrollen wollen?

Nur die Journalisten können wenigstens hoffen, dass die Geldstrafe wegen übler Nachrede fallen gelassen wird.