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1

Freitag, 13. August 2010, 17:03

Pakistan - who cares?

Wie hoffentlich trotz des geringen medialen Interesses mitlerweile jeder mitbekommen hat, in Pakistan herrscht Ausnahmezustand.
Das Ausmaß der Katastrophe sowie das geringe Interesse dafür ist erschreckend. Beispielhaft hier die Zahl der zur Verfügung stehenden Mittel:

Zitat

Umgerechnet sei jedem Flutopfer bislang nur 3,20 Dollar an Hilfe zugesagt worden, hat Oxfam berechnet. Nach dem Erdbeben in Haiti seien es zur gleichen Zeit bereits 495 Dollar pro Kopf gewesen, nach dem Beben in Kaschmir 2005 immerhin 70 Dollar.
(Quelle: die vergessene Katastrophe)

ein wenig Lesestoff:
Pakistan-Flut trifft mehr Menschen als der Tsunami
Im Norden fehlt Nahrung, der Süden ertrinkt
Wegschauen hilft nicht
die vergessene Katastrophe
das netz ignoriert die Flut
(alle Artikel vom Onlineportal der Zeit)

Für mich wirft diese Ruhe, aber mehr noch die ersten lauten Reaktionen, eine Menge Fragen auf.
Den ersten längeren Beitrag über die Katastrophe (von den Randnotizne mal abgesehen) las ich im Zusammenhang damit, dass die Taliban und andere islamistische Organisationen die Flut nutzen würden um neue Anhänger zu werben.
Auch einige der Kommentare unter den oben geposteten Artikeln haben eine ähnliche Stoßrichtung.
Warum soll man denen denn helfen, da kann sich doch der Iran drum kümmern. Hätten "die" nicht ihr Geld für Waffen ausgegeben, könnten sie sich auch selbst helfen. Warum soll man terroristen helfen. etc.

Wenn man fürchtet, die Taliban würden die Situation ausnutzen, wäre das dann nicht die Chance, in Pakistan für mehr Nähe zum Westen zu sorgen?
Wenn ich in einer absoluten Notsituation wäre, wäre mir völlig egal, ob ein Kreuz oder ein Mond über dem Flüchtlingslager prangt. Wenn ich die Chance bekomme, wieder in mein Leben zurück zu kehren bin ich deshalb nicht "bekehrt", höchstens offener gegenüber dem, der mir geholfen hat.
Was ist das für eine Denkweise? Auge um Auge, oder wie? Demnach hätte man "uns" nach dem 2. WK auch nicht helfen dürfen.
Mache ich die Frage ob ich dem einzelnen menschen helfe davon abhängig, in welchem Regime er lebt und wen sein regime unterstützt? (dann aber bitte auch nie wieder Beschwerden wegen ziviler Opfer in Afghanistan, die haben es nämlich auch nicht besser verdient...)
Abschließend:
Da unten sterben Menschen und aufgrund des fehlenden sauberen Trinkwassers ist davon auszugehen, dass es in den nächstenTagen und Wochen noch deutlich mehr werden. Sollte das nicht vor allem anderen Priorität haben?
Aber was solls, irgendjemand wird sich schon drum kümmern...

2

Freitag, 13. August 2010, 17:55

Zitat

Auge um Auge, oder wie?


Steht doch so in der Bibel, ist doch christlich... *nixwieweg*
______________________________

*scared*

3

Freitag, 13. August 2010, 18:59

Das Ausmaß der Katastrophe sowie das geringe Interesse dafür ist erschreckend.


Ist doch normal, dass alles was nicht "westliche Welt" oder Israel betrifft, völlig irrelevant ist. Bei Afrika hört man seit Jahrzehnten so gut wie nichts. Nur bei Urlaubsorten wird kurz Mitleid und Mithilfe angeboten *pfeif*
______________________________

"He's like fire and ice and rage
He's like the night and the storm in the heart of the sun.
He's ancient and forever.
He burns at the centre of time
can see the turn of the universe.
He's... wonderful."

4

Freitag, 13. August 2010, 19:07

Naja, dass ist ja nicht das einzige. Ölkatastrophen, in Russland geht das Feuer nicht aus und den hungernden Menschen hilft "keiner". Überschwemmte Gebiete treiben die Weizenpreise in die Höhe und irgendwo anders wird für eine für den Staat verbotene, angebliche Liebe zum Galgen verurteilt.
Ich weiß ehrlich nicht mehr was ich dazu sagen soll. Vorbei geht das auch an mir nicht, aber viele Machenschaften sind für mich einfach unbegreiflich. Einfach abscheulich. Und da fehlen mir die Worte.
______________________________


Im Leben zählt es nicht wieviel du austeilen kannst, sondern wieviel du einstecken und trotzdem weiterkämpfen kannst.
[R. Balboa]

What It Feels Like For A Girl

5

Freitag, 13. August 2010, 19:13

Ich stimme euch durchaus zu...
aber kritisieren wir hier alle mal Politik und Kapitalismus, oder wollen wir handeln? Kennt jemand eine Spendenmöglichkeit, die den Opfern wirklich hilft, oder ein unterstützenswertes Projekt?
______________________________

Wenn einer keine Angst hat, hat er keine Phantasie.
Erich Kästner

6

Freitag, 13. August 2010, 20:23

JA das thema habe ich auch schon mitbekommen... allerdings ist es schon erschreckend wie Ignorant die hiesigen Medien diesbezüglich sind... hab ja meinen Onlinedienst und somit ein recht breites Skeptrum zur Auswahl aber dass du schreibst, du und viele andere hätten es nur über die Meldung mitgekriegt: "Terroristen helfen FLutopfern - kann das uns gefährlcih werden?" ist einfach traurig.

Mein Gedanke dabei war eher: In Pakistan sterben hunderte und Tausende die keine Flcuhtmöglichkeit mehr hatten, sterben an Epedemien und fehlender Nahrung/Wasser... die Menschen haben ALLEs verloren was sie besaßen, was sowieso nicht viel war und haben keine staatliche Absicherung... AAAAAABER Hauptsache wir nennen den Deichbruch an der Neiße eine "Flutkatastrophe" und betrauern Leute, die trotz mehrfacher Warnungen im Keller ihre Waschmaschinen retten wollten... *wand*
DAS is meiner Meinung nach das Schlimme daran (einzig auf die deutschen MEdien bezogen) In Pakistan sind ja die wenigsten in Urlaub, bsiher is bei der Flut kein Deutscher ums Leben gekommen, wirtschaftlichen Nutzen haben wir auch nicht an dem Land, also Wayne... zeigen wir lieber Bilder vom bedrohten Weltkulturerbeschloss...

In Teilen Chinas ist die Lage btw ähnlcih... auch da schreibt kaum einer ausführlich.

Und Franzi du hast Recht: wenigstens helfen die ihren LEuten wenns sich die anderen zu schade dafür sind, weil ihnen anderes Investitionen mehr Gewinn versprechen. Dass sie dafür schlecht gemacht werden... Politik in ihrer offensten Schlechtigkeit. Selbst wenn die Talis genug aufm Kerbholz haben. Besser hilfe von den Falschen als keine Hilfe von den "Richtigen"

Warte darauf, dass das Sommerloch sich wieder auftut und Bild und Co aus reeeiiin gemeinnützigen Gründen Spendenhotlines einrichten, wo ein guter Teil für den Eigenbedarf abgezwackt wird. Ist doch so.
Aber wie hatte der Weihbischoff von Salzburg kürzlich gesagt: Wenn Gott eine Katastrophe schickt, dann ist das um "aus Liebe" zu bestrafen... ganz schön viele Sünder da unten was? --_--
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God is an illusion and there ain't no paradise
and there is no underworld below
Out there is no Heaven and there ain't no Antichrist
Welcome to the real World and the show!
(Gamma Ray)

7

Samstag, 14. August 2010, 01:32

Kennt jemand eine Spendenmöglichkeit, die den Opfern wirklich hilft, oder ein unterstützenswertes Projekt?

Eine Liste von Organisationen, die in Pakistan tätig sind:

Ärzte ohne Grenzen: Spendenkonto 97 0 97; Bank für Sozialwirtschaft; BLZ 370 205 00. Online-Spenden nimmt die Organisation hier entgegen.
Caritas international Freiburg: Spendenkonto 202; Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe; BLZ 660 205 00; Online-Spenden hier
Deutsches Rotes Kreuz: Spendenkonto 41 41 41; Bank für Sozialwirtschaft; BLZ 370 205 00; Online-Spenden hier
Deutsche Welthungerhilfe e.V.: Kontonummer 1115; Sparkasse Köln-BonnBLZ 370 501 98; Online-Spenden hier
Diakonie Katastrophenhilfe: Kontonummer 502 707; Postbank Stuttgart; BLZ 600 100 70; Online-Spenden hier.
Die Diakonie nimmt Spenden auch per SMS entgegen: Wer diesen Weg nutzen möchte, sendet eine SMS mit dem Stichwort NOT an die Nummer 81190.
Das kostet fünf Euro zuzüglich die übliche SMS-Gebühr. 4,83 Euro davon gehen an die Nothelfer
medico international: Kontonummer. 1800; Frankfurter Sparkasse; BLZ 500 502 01; Online-Spenden hier
Oxfam: Spendenkonto 13 13 13; Bank für Sozialwirtschaft Köln; BLZ 370 205 00; Online-Spenden hier
Save the Children: Spendenkonto 929; Bank für Sozialwirtschaft Berlin; BLZ 100 205 00; Online-Spenden hier

da sollte für jeden was dabei sein ;-)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Franzi« (14. August 2010, 07:32)


8

Samstag, 14. August 2010, 06:23

Zitat

DAS is meiner Meinung nach das Schlimme daran (einzig auf die deutschen MEdien bezogen) In Pakistan sind ja die wenigsten in Urlaub, bsiher is bei der Flut kein Deutscher ums Leben gekommen, wirtschaftlichen Nutzen haben wir auch nicht an dem Land, also Wayne... zeigen wir lieber Bilder vom bedrohten Weltkulturerbeschloss...

Das ist ja generell so.... bei Anschlägen und Unglücksfällen kommt ein Bericht ala "es starben drei Deutsche und 180 andere". Und wenn gar keine Deutschen beteiligt waren, bekommt das ganze in den Nachrichten 30 Sekunden Sendezeit, und zwar nach der Bundesliga. Die ist schließlich wichtiger *wand*


@Franzi: danke, werd mich da mal informieren was die jeweils so tun.
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Wenn einer keine Angst hat, hat er keine Phantasie.
Erich Kästner

9

Samstag, 14. August 2010, 23:08

reichen euch nicht die eins zwei bilder die man im tv zu sehen bekommt....wollt ihr dabei zusachaun wie das wasser immer mehr und mehr wird....

weis nicht warum man immer so ein tara um irgendwelche katastrophen stricken muss....gestern abend kam doch zum beispiel ein ausführlicher bericht darüber....das wasser wird sogar noch einmal mehr ansteigen...aber das ausmaß könnt ihr euch doch denken....das muss ich doch nicht noch tausend mal im tv präsentiert bekommen....

wer helfen will soll sich informieren....oder ne reise buchen....da könnt ihr den menschen vor ort helfen....viele spendenaktionen laufen auch ohne publicity...

10

Sonntag, 15. August 2010, 01:30

reichen euch nicht die eins zwei bilder die man im tv zu sehen bekommt........viele spendenaktionen laufen auch ohne publicity...

Wie aber die Zahlen zeigen, laufen sie ohne Publicity wesentlich schlechter.
Otto-Normalbürger braucht eben mehr als eins zwei Fotos (Luftaufnahmen) um sich was "vorstellen" zu können. Er wird sich nicht denken. "Ach, mal schauen, wem ich heute helfen kann" und sich dann informieren, wo es grad Probleme gab. Der sieht eher Bilder und wird dann aktiv.
Vor diesem Hintergrund ist das (bisher) geringe mediale Interesse für die Menschen dort nachteilig. (Dass das Interesse jetzt zunimmt ist daher doch positiv.)
Außerdem, wie in einem der oben geposteten Artikel beschrieben, sind auch die Reaktionen im Netz sehr zurückhaltend, was man als durchaus Indikator für Desinteresse werten kann. Und das ist in Anbetracht des Ausmaßes der Überschwemmungen traurig.
Man mag es abfällig "Mitleidsindustrie" nennen, für die Betroffenen ist es eventuell eine Frage des Überlebens.

11

Sonntag, 15. August 2010, 06:39

Hier mal ein kleines Beispiel von Spiegel online, was Priorität hat in den Nachrichten....
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Erich Kästner