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Montag, 18. Oktober 2010, 08:27

Petition - Gegen die Schließung des Thalia Theaters Halle

Der Aufsichtsrats der Theater, Oper und Orchester GmbH beabsichtigt, dass Theater zu schließen.
Tu etwas dagegen. Es ist nicht unbedingt so, dass Halle so einen Verlust verkraftet.
Aber das sehen die im Stadtrat mal wieder nicht.

Zur Petition


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2

Montag, 18. Oktober 2010, 09:37

Ich habe unterschrieben, wenn auch mit Bauchschmerzen.

Die Aufgabe des Thalia wäre sicher ein großer Verlust für die hallesche "Kulturszene", daran besteht kein Zweifel. Allerdings kenne ich keine Stadt vergleichbarer Größe und Finanzlage, die sich eine Oper und zwei Theater (eines noch inclusive Puppentheater) von dieser Dimension leistet. Wenn die Wahl aufgrund finanzieller Zwänge nur darin besteht, entweder das Thalia aufzugeben und Oper und Insel konsequent finanziert weiterzuführen, oder bei allen drei Standbeinen qualitative Abstriche zu machen, dann würde ich mich schweren Herzens eher vom Thalia verabschieden.

Unter aller Sau finde ich allerdings, dass Herr Stiska sich nicht entblödet, in Interviews offen zuzugeben, bei der Vorlage des Haushaltsplanes die damals schon bekannten anstehenden Tariferhöhungen verschwiegen zu haben, "da der Haushalt sonst nie genehmigt worden wäre".
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"Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Winston Churchill

"Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler."
Winston Churchill

3

Montag, 18. Oktober 2010, 11:23

Ich hab auch unterschrieben trotz ähnlicher Bedenken.
Das Thalia Theater hat jetzt in den letzten Jahren qualitativ eh schon mächtig abgebaut, sodass ich da nicht besonders dran hänge.
Da geh ich doch lieber ins Puppentheater oder die Oper. Keine Ahnung wie viele Kinder/Jugendliche das wirklich nutzen/genießen.
Aber grundsätzlich bin ich für kulturelle Einrichtungen in Halle.

4

Montag, 18. Oktober 2010, 13:25

In dem Zusammenhang sollte man zusätzlich noch den Finger auf die Wunde "Was tut die Stadt für die freie Theaterszene in Halle?" legen.
Da tut sich nämlich seit über 2 Jahren nach der Schließung der Theatrale auch nichts. Und somit geht immer mehr Vielfalt verloren, weil die freie Szene ohne Förderung, Fundus und Probenräume auch gezwungen ist, immer mehr Abstriche zu machen, bzw. den Verein aufzulösen :/

Kleiner Offtopic-Link zum Thema.
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Das ist eines der Geheimnisse des Lebens:
Die Seele mit den Mitteln der Sinne und die Sinne mit den Mitteln der Seele zu heilen.
Oscar Wilde (1854-1900)

5

Montag, 18. Oktober 2010, 19:22

Das Thalia Theater hat 51 VollzeitArbeitsPlätze. Das macht grob geschätzt 51x30.000€ = 1.530.000 € nur fürs Personal. (30.000 p.a. sind nicht nur brutto). Erste Frage - was machen denn bitte 51 Mitarbeiter/innen da? Ist für meine Begriffe ganz schön viel. Zweites Problem: im öffentlichen Dienst sind die Kosten extrem hoch. Grundsätzlich ist Kultur und das drum herum für mich extrem wichtig. Aber ich denke das geht auch mit deutlich geringeren Kosten. Und ist allen die die Petition mit tragen klar, welcher Kostenblock da in der Stadt und damit bei allen Bürgern hängen bleibt? Ist auch klar wie die Haushaltslage aussieht? Wobei sich als Stadt jetzt hinzustellen und Tariferhöhung "vergessen" zu sagen geht natürlich auch nicht.
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DIES SOLIS PRID. ID. IVN. MMDCCXXV A.U.C.

6

Montag, 18. Oktober 2010, 19:30

Als ob die Stadt am schlechten Haushalt nicht selbst Schuld wäre. Welchen Wert hat denn der Standort Halle? Dass es bald direkt neben einem neuen Wohngebiet eine Verbrennungsanlage für Krankenhaus-Abfälle geben wird?
Ich mein ja nur... solange an der Kultur gespart werden soll, und nicht an sinnlosen Projekten wie Riebeck-Rondell oder anderen Sternstunden der halleschen Wirtschaftsplanung gespart wird, werden Petitionen wie diese auftauchen. Egal, wie die Lage aussieht.

7

Montag, 18. Oktober 2010, 19:44

Na ja - die Haushaltsschulddebatte würde ich mal außen vor lassen. Theatermenschen neigen dazu gerne mal die Kosten aus den Augen zu verlieren ... siehe Theatrale. Das war zwar ein Verein mit einer anderen Kostenstruktur. Die haben haben einige sehr teuer Produktionen gemacht und dann nur ein kurze Zeit bespielt... Ergebnis ist bekannt. Ich bin dagegen Kunst mit dem Holzhammer platt zu machen. Stelle aber - als Steuerzahler - auch die Frage nach einer gewissen "Effizienz". 91 % des Budget sind Steuermittel. Nur 9 % kommen über die Eintrittskarten. Kinder und Jugendtheater - gerne. 51 Mitarbeiter ungern, weil zu aufgebläht. Theater zu sein ist kein Freibrief in Bezug auf die Kosten. Das gilt natürlich auch für die anderen Häuser. Eine Tageskasse mit zwei Angestellten - 60.000 im Jahr. Muss das sein? Nein, die Tickets könnte man auch in einem Ticket Shop erwerben.

Ich würde alle Häuser auf eine Verschlankung hin prüfen, Synergien besser nützen und die bestehenden Theater so lassen wenn ich der Chef wäre. :-)
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DIES SOLIS PRID. ID. IVN. MMDCCXXV A.U.C.

8

Dienstag, 19. Oktober 2010, 15:55

Zitat

Ich würde alle Häuser auf eine Verschlankung hin prüfen, Synergien besser nützen


Und wieso lese ich dieses Argument nur in Bezug auf die Theater? Wieso nicht auch in Bezug auf die ganzen Ämter die auch der Stadt unterstehen? Die Verwaltungsstruktur der Stadt an sich. Wenn man da verknappen würde, hätte man sicherlich die Kosten des Thalias wieder drinne.
Abesehen davon ist es ein Kinder-und Jugendtheater und soweit ich weiß, haben sie mit dem Budget das sie von der Stadt bekommen schon Jahre nicht mehr den Handlungsfreirum, den sie brauchen würden um das Programm zu machen, was sie wirklich machen wollen.

Gehört zwar nicht ganz hier hin, aber die Stadt spart momentan bei allen kulturellen Einrichtungen und Instanzen, viele Förderungen sind einfach weg gefallen mit den entsprechenden Konsequenzen.

Für mich geht es bei dieser Sache hier auch irgendwie ums Prinzip. Man kann nicht sonstwelche wirtschaftlichen Interessen durchsetzen und deswegen bei der Kultur sparen. halle hat nicht umsonst den Status einer 'Kulturhauptstadt'. Und den sollte man nicht aufs Spiel setzen. Da als 'Steuerzahler' zu argumentieren und fürs Sparen zu argumentieren, finde ich sehr kurzsichtig, denn überlege mal, wieviel Geld hier durch Touristen und Besucher, die gerade wegen der kulturellen Vielfalt nach Halle kommen, in die Stadtkassen gespült wird.
Da sind wir dann auch gleich beim Thema Gewerbesteuer...
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42!

9

Dienstag, 19. Oktober 2010, 16:52

solang man keine zahlen hat, welche die nachhaltigkeit und wirklichen mehrwert von den erwaehnten (kultur)touristen usw darstellt, waere ich vorsichtig mit derlei aussagen. bis dahin gilt: (grob gesagt) aemter und theater sind zwei verschiedene toepfe, die nichts miteinander zu tun haben. aktuell ist der kultur-topf in der oeffentlichen diskussion. vll sind auch streichungen innerhalb der aemter geplant? von denen werden wir aber gewiss nur wenig erfahren.

10

Dienstag, 19. Oktober 2010, 17:37

... wenn man sich immer nur die Zahlen vor die Augen hällt, sieht man natürlich nicht, was in der Stadt, z.B. auf dem Marktplatz oder auf dem Domplatz so passiert.
Es wäre doch interessant, wenn sich Ämter und Theater den gleichen Topf teilen würden... ^^
Danke für diese Anregung.

Dass der Kulturtopf aktuell diskutiert wird, ist uns sicher allen nicht entgangen und auch nicht, dass das eine mit dem anderen relativ wenig zu tun hat.

Streichungen in Ämtern werden für gewöhnlich durchaus in den Lokalblättern thematisiert. Oder z.B. auf dem Halleforum, auf dem es heißt:

Zitat

Durch verwaltungsinterne Kürzungen sollen 8 Millionen Euro eingespart werden, weitere 12 Millionen Euro sollen städtische Unternehmen beisteuern.


Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Post -.-
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42!

11

Dienstag, 19. Oktober 2010, 17:56

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42!

12

Dienstag, 19. Oktober 2010, 18:00

sollte man sich, statt auf zahlen, eher auf subjektive empfindungen verlassen und darauf aufbauend entscheidungen treffen? wie sollen dann die verschiedenen interessen konform zu vorhandenen geldmitteln vereint werden? jede partei, jedes entscheidende mitglied hat andere interessen und moechte sie durchgesetzt wissen. wenn jeder seinen willen bekommen wuerde, waere halle hoechstwahrscheinlich in einem halben jahr noch knapper bei kasse, als die stadt ohnehin schon ist bzw zu sein scheint. davon unabhaengig sehe ich die dinge, die rund um den marktplatz oder domplatz passieren. sie zeigen engagement der stadt, ohne frage - aber es zeigt wieder die schwierigkeit einer "optimalen" verteilung der mittel: fuer manche ist ein schicker markplatz mit begruenung wichtiger als zb das thalia. fuer andere spielt beides keine rolle, da er lieber das geld in sportanlagen investiert sehen moechte. der naechste waere erfreut, wenn es mehr parkplaetze geben wuerde usw usw.

thematisiert werden streichungen in aemtern sicherlich, aber in der regel nur pauschal und mit absoluten angaben. keine genaue information ueber wieviel, warum, wann, bei wem genau und mit welchen konsequenzen fuer die mitbuerger. wenn streichungen bedeuten, dass ich auf dem einwohnermeldeamt eine stunde laenger warten muss oder stempel plus unterschrift eine erhoehte gebuehr mit sich zieht? unschoen.

darum geht es mir halt.. die aussagen sind alles in allem sehr wage. ein fuer und wieder gibt es immer. ohne fakten keine schluessige begruendung. ohne einen konkreten plan keine vernuenftige loesung fuer die zukunft. der verlust des thalia ist unbestritten, aber vll macht eine konsolidierung mit den anderen einrichtungen nicht doch (auch) sinn, um am ende des tages das kulturelle angebot interessanter zu gestalten? warum werden freie theatergruppen nicht mehr involviert und gefoerdert, warum fliessen gelder nur fuer - in meinen augen - stellenweise "must-have" prestige-objekte ala oper?

aber da werden jetzt zuviele themen mit einmal angerissen..

13

Dienstag, 19. Oktober 2010, 18:18

Ja, nicht umsonst wurden dieses Jahr manche Entscheidungen betreffs des Haushaltes hart umkämpft, oder sogar abgelehnt.

Man kann also nicht sagen, dass die Verantwortlichen sich diese Entscheidungen einfach machen, dennoch stehen, so wie du schreibst m, die unterschiedlicen Interessen meist unvereinbar gegenüber. Es ist ja nicht so, dass die Stadt das Thalia schließen will, sondern, sie hat, soweit ich das bis jetzt verstanden habe, nicht genügend Mittel vom Land um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten.

Es gibt wohl ein 50 Mio Defizit, dieses Jahr sollten 20 Mio. eingespart werden und bis 2012 nochmal 34 Mio.
Da wird wohl noch einiges mehr wegfallen. :(

Meiner Meinung nach, sollte man einfach nicht jene Stätten schließen, die für die Stadt Halle und ihre Außenwirkung von großer Bedeutung, die Gäste in die Stadt locken, die etwas für junge Menschen und Kultur für/von/mit jungen Menschen anbieten. Halle verliert dadurch viel.

Ich bin mir nicht sicher, ob das nt die Aufgaben des Thalias so einfach übernehmen kann...
Klar muss man das kostengünstiger gestalten, aber abschaffen sollte man nicht gleich!
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42!

14

Mittwoch, 20. Oktober 2010, 11:01

Aber wenn man alles kostengünstiger gestaltet, können ja die Defizite auch nicht behoben werden. Vielleicht sollte man das Konzept etwas ändern. Also vor ein paar Jahren bin ich gerne ins Thalia Theater gegangen, aber irgendwie haben mir dann einige Stücke nicht mehr so gefallen. Gut man muss auch was Neues probieren. Vielleicht sollte man eine größere Bandbreite ansprechen mit den Stücken.
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Lass uns das Leben genießen, solange wir es nicht begreifen!

15

Dienstag, 23. November 2010, 00:55

Ach ja, falls es noch nicht durchgesickert ist: Dank Haustarifvertrag ist der Betrieb des Thalia (vorbehaltlich der Zustimmung der Zustimmung des Aufsichtsrates) zumindest bis 2016 gesichert.
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16

Mittwoch, 24. November 2010, 08:09

Wie bei allem gibt es dabei ein 'Aber':

Zitat

Mit einer geplanten Laufzeit ab Beginn des Jahres 2011 bis zum 31. Juli 2016 verzichten alle Beschäftigten auf Gehalt und künftige Lohnsteigerungen in den kommenden fünf Jahren. Für diesen Zeitraum wären betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.


Link zur Quelle

Ich nehme mal an, dass der Passus "verzichten alle Beschäftigten auf Gehalt" etwas anders gemeint ist, als man auf den ersten Blick denken könnte...
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42!

17

Mittwoch, 24. November 2010, 08:52

Ich glaube, etwas von einem Lohnverzicht von ca. 7% an allen Spielstätten gelesen zu haben. Genau das war doch aber mit dem Haustarifvertrag beabsichtigt.

Grade mal durchgerechnet, 7% bei 500 Mitarbeitern und brutto 30k Jahresgehalt macht grob 'ne Million. Das entspricht ungefähr dem Finanzloch, das postuliert wurde.
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18

Donnerstag, 27. Januar 2011, 10:34

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Donnerstag, 27. Januar 2011, 10:57

Schön fand ich ja, dass sie die Gewerkschaften gegen den Haustarifvertrag gestellt hatten. Denkt doch mal jemand an die Kinder!
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Montag, 7. März 2011, 11:53

Das sieht nicht gut aus...
MZ-Informationen nach soll der Haustarifvertrag nun doch nicht zustande kommen, Kultur GmbH-Chef Stiska will heute in einer Pressekonferenz über den Stand der Dinge informieren.
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