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Montag, 7. März 2011, 18:43

Constanze S. - Märchenland im Müll

"Der Zauber des Elends"

Zitat

"Ich möchte mit meinen Büchern Schallmauern durchbrechen um meine Mitmenschen für Lebenswelten zu sensibilisieren, die außerhalb konventioneller Denkmuster existieren. In meinen Auseinandersetzungen beleuchte ich vor allem die tabuisierten Fassetten des Menschseins, um durch deren Transparentmachung ein höheres soziales Verständnis zu erlangen. Ich sehe es als meine Berufung, zwischen den Welten zu vermitteln und Brücken zu bauen. Als Sozialpädagogin und als Mensch Halte ich wenig von samtbehandschuhten Scheinheiligkeiten. Nur wer nach unten steigt und nach oben fällt kann seine wahre Mitte finden.


liest man auf der Seite http://www.blindverstehen.de. Diese Seite gehört der blinden halleschen Schriftstellerin Jennifer Sonntag.
Unter dem Pseudonym Constanze S. veröffentlichte sie 2006 ihr erstes Buch "Märchenland im Müll". Sie schreibt auf ihrer Seite selbst darüber:

Zitat

In meinem Tatsachenbericht "Märchenland im Müll – Der Zauber des Elends" dokumentiere ich meine Feldforschungsergebnisse in der Straßenpunk- und Junkieszene der Stadt Halle.

Ich trug schon in meiner frühen Jugend den Wunsch in mir, den Kampf gegen die sozialen Missstände in der gern ignorierten untersten Unterschicht anzutreten. So war ich als besorgte Beobachterin mit Phänomenen wie Obdachlosigkeit, Drogenmissbrauch und Drogentod, Prostitution, HIV-Infektionen, psychiatrischen Diagnosen und juristischen Vollzügen konfrontiert und erkannte schnell den Hilfsbedarf, der sich an der Basis ergab. Ich nahm mir vor, mit großem Engagement in die niedrig schwellige Sozialarbeit einzusteigen. Streetwork und Suchtberatung waren die bevorzugten Inhalte.
[...]
"Märchenland im Müll" ermöglichte mir eine Abschiednahme von Menschen die, wie ich, anders "normal" sind. Unter dem Deckmantel der Constanze S. entführe ich den Leser in den Zauber des Elends und offenbare ihm ein Gesicht unserer Gesellschaft, in welches nur Wenige zu blicken wagen.


Jennifer Sonntag ist als Diplomsozialpädagogin im Berufsförderungswerk für blinde und sehbehinderte Menschen in Halle im Bereich der Rehabilitations- und Öffentlichkeitsarbeit tätig und moderiert für das MDR die „SonntagsFragen“ in der Sendung „Selbstbestimmt!“. Ihre Bücher „Märchenland im Müll“, „Verführung zu einem Blind Date“ und „Hinter Aphrodites Augen“ erschienen im Verlag Edition PaperOne

"Märchenland im Müll" kann man direkt bei Amazon kaufen.
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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »sandria_girrith« (7. März 2011, 19:12)


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Montag, 7. März 2011, 22:25

Ein wirklich schönes Buch. Es ist zwar schon eine ganze Weile her, dass ich es gelesen habe, aber gerade wenn man in Halle wohnt und vielleicht schon immer dort gewohnt hat, dann erkennt man so viele Orte wieder. Man macht selbst eine Zeitreise, also man findet eigene Erinnerungen wieder von denen man nie geglaubt hätte, dass man sie vergessen hat und man bekommt ein erweitertes Bild von der Stadt und den Häusern, den Menschen. Dadurch wird einem natürlich auch klar wie viel sich geändert hat seit der Wendezeit und auch der direkten Nachwendezeit. Manchmal fällt es einem ja schwer Sachen als Vergangenheit anzuerkennen, aber das sind doch sehr schöne Erinnerungen, die in Ehre gehalten werden. Der Schreibstil ist sehr persönlich, weil sie sich immer wieder direkt an den Leser wendet. Ja, doch kann ich ebenso weiter empfehlen. Auch weil es mir eine Zeit vor Augen hält die ich im Grunde nur in den Nachwehen erlebt habe/erlebe. Man baut sich ja ganz unweigerlich ein Bild davon und natürlich ist das verschieden von jenem im Buch liest...

3

Montag, 7. März 2011, 23:11

Toll!!!
Vielen Dank für diese wichtigen (!) Anmerkungen.
Schließe mich bedingungslos an.
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