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1

Donnerstag, 30. Juni 2011, 17:51

Entschädigung für Soldaten?

Die Idee an sich ist ja nicht mal übel, Zeichen setzen gegen die Kriegseinmischung unserer lieben Regierung.
Aber meiner Ansicht nach sollten die Spenden an Organisationen gehen, die sich gegen Kriege stark machen (falls es die gibt) - und sei es nur durch Aufklärung. Denn die Soldaten, die aus Schland an die Kriegsschauplätze ziehen, machen das meines Wissens aus eigener Entscheidung, setzen ihr Leben also freiwillig aufs Spiel und müssen daher m. E. auch nicht (noch mehr als das sozialpolitisch eh getan wird) für die Folgen entschädigt werden...
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"Die hohlsten Nüsse machen, wenn man auf sie tritt, die lautesten Geräusche." (Martin Walser)

2

Freitag, 1. Juli 2011, 06:13

weißt du, wie die Familien entschädigt werden ? das ist ein Witz. Und weißt du, wie es ist, einen Vater, Sohn, Bruder, Freund o.ä. so zu verlieren ? Und die Organisationen, wie das Soldatenhilfswerk u.a. bekommen ebenfalls was vom Kuchen ab. Keine Sorgen.

und sie setzen nicht nur ihr Leben (und das nicht unbedingt freiwillig) aus lauter Gaudi aufs Spiel.
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Die Männer beteuern immer, sie lieben die innere Schönheit der Frau - komischerweise gucken sie aber ganz woanders hin.
Marlene Dietrich

3

Freitag, 1. Juli 2011, 08:35

aus welchem Grund dann? und wieso nicht freiwillig?

hat zwar jetzt nur bedingt was mit dem event zutun, aber ich kann mir vorstellen, dass anderen leuten auch ähnliche fragen kommen.
scheiße, dass sowas passiert ist, aber warum ist es soweit gekommen? weil man soldat sein muss?

4

Freitag, 1. Juli 2011, 09:25

hat zwar jetzt nur bedingt was mit dem event zutun



Ich hab mal einen extra Thread draus gemacht.
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Rule #3: Don't believe what you're told. Double check.
Rule #7: Always be specific when you lie.
Rule #8: Never take anything for granted.
Rule #38: Your case, your lead.

5

Freitag, 1. Juli 2011, 10:10

entschädigung vom staat?
natürlich. eine nation ist verpflichtet sich um seine soldaten und deren anhang zu kümmern.
spenden? ansichtssache. als angehöriger eines gefallenen möchte ich nicht vom tod dessen profitieren wollen.den verlust mit geld aufwiegen geht nicht und soll auch nicht sein.
die hilfe für überlebende - versehrte oder traumatisierte kameraden macht da schon mehr sinn.
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jede wahrheit braucht einen mutigen , der sie ausspricht

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »grausam« (1. Juli 2011, 10:13)


6

Freitag, 1. Juli 2011, 11:23

Es geht in der ganzen Sache nicht darum, Profit zu schlagen. Die Idee entstand daraus, dem Sohn des gefallenen halleschen Soldaten zu helfen. Am Ende ist der Stand, das ALLE Familien Hilfe bekommen. Weil eben vom Staat nicht genügend Unterstützung gewährleistet ist. Die Kosten, die die betreffenden Familien haben, sind enorm. Und auch das Soldatenhilfswerk, welches sich nicht nur um die Angehörigen der Toten, sondern auch um die Verwundeten, Traumatisierten und ausgeschiedenen Soldaten kümmern, sind involvert.

Warum Soldat sein ? was wäre ohne ? Den Krieg, der so schon nicht weit weg ist, direkt vor der Haustüre haben möchte ich nicht. Krieg wird es immer geben, auch wenn nicht im eigenem Land. Und ich ziehe den Hut vor den Frauen und Männer, die dort unten sind. Einen guten Freund haben wir verloren, um Schwager und Bruder gebangt. Und aus diesem Grund stellt sich mir nicht die Frage, warum ich spenden soll, sondern was wir noch tun können, um anderen zu helfen, in gleichen und ähnlichen Situationen

Florians Eltern möchten im übrigen nichts davon haben, unterstützen uns nach ihren Kräften und spenden ebenfalls an diesen Fond.
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Die Männer beteuern immer, sie lieben die innere Schönheit der Frau - komischerweise gucken sie aber ganz woanders hin.
Marlene Dietrich

7

Freitag, 1. Juli 2011, 11:47

Die Idee an sich ist ja nicht mal übel, Zeichen setzen gegen die Kriegseinmischung unserer lieben Regierung.
Aber meiner Ansicht nach sollten die Spenden an Organisationen gehen, die sich gegen Kriege stark machen (falls es die gibt) - und sei es nur durch Aufklärung. Denn die Soldaten, die aus Schland an die Kriegsschauplätze ziehen, machen das meines Wissens aus eigener Entscheidung, setzen ihr Leben also freiwillig aufs Spiel und müssen daher m. E. auch nicht (noch mehr als das sozialpolitisch eh getan wird) für die Folgen entschädigt werden...


Wer lesen kann ist klar im Vorteil, es ging und geht nicht um ein Zeichen gegen den Kriegspaln unserer Verräterregierung, sondern es geht darum die Folgen dessen einzudämmen / zu lindern. Es geht ausserdem am ende darum Leiden zu lindern und Menschen zu helfen.

Und ganz ehrlich wenn du keine Ahnung von der Materie hast dann beließ dich bitte vorher oder halt den Rand.
Bisher gab es die allg. Wehrpflicht in Deutschland, was ergibt sich aus dem Wort Pflicht? Richtig: NICHT FREIWILLIG
Davon mal ganz abgesehen wird der Einsatz angeordnet ob du nun SAZ bist oder nicht. Natürlich kannst du verweigern und damit defakto kündigen.
also ich kündige nicht unbedingt einen Job in so einer wirtschaftl. lockeren Zeit.

"Soldat = Mörder" denkt ihr wirklich immernoch so? Euch ist aber schon bewusst das es Ärzte und Sanitäter, Informatiker und Telekomunikationsspezialisten dort gibt, oder???




aus welchem Grund dann? und wieso nicht freiwillig?
..., aber ich kann mir vorstellen, dass anderen leuten auch ähnliche fragen kommen.
scheiße, dass sowas passiert ist, aber warum ist es soweit gekommen? weil man soldat sein muss?


Es gibt tatsächlich unter den ach so holen Soldaten einige Menschen denen es nur darum geht zu helfen.
So weiß ich zum bespiel von einer Ärztin die sich verpflichtet hat um in den Auslandseinsatz zu gehen um im Kinderkrankenhaus von Maza-i-Sharif zu arbeiten.
Ja es ging ihr in der Tat um die Kinder, sonst hätte sie sich nämlich nur als niedergelassese Ärztin in Deutschland ansiedeln müßen.

Ein Freund von mir war vor vielen Jahren beim Bund und hat im Kosovo die Massengräber mit entdeckt, er bekommt die Bilder bis heute nicht aus dem Kopf.
Die Krankenkasse will die Therapiekosten nicht tragen weil sie es nicht als Wehrschaden anerkennen, ist das fair?

entschädigung vom staat?
natürlich. eine nation ist verpflichtet sich um seine soldaten und deren anhang zu kümmern.
spenden? ansichtssache. als angehöriger eines gefallenen möchte ich nicht vom tod dessen profitieren wollen.den verlust mit geld aufwiegen geht nicht und soll auch nicht sein.
die hilfe für überlebende - versehrte oder traumatisierte kameraden macht da schon mehr sinn.



Wie Eiskristall schon schrieb geht es hier nicht um Profit sondern darum das Freunde und Eltern des gefallenen versuchen für seinen Sohn da zu sein
denn sein Vater kann es nicht mehr. Und wie bei Benefits-Veranstalltungen welcher Art auch immer muss ein bestimmter Prozentsatz immer
abgegeben werden an eine gemeinnützige Organisation. Es wird hier nicht ein einziger Geld gut machen sondern eher drauf legen.

und wenn ihr es ganz genau wissen wollt zahlen sogar die organisatoren ihre Karte so wie jeder andere Gast...


Edith möchte noch was hinzufügen:
Da ich auch aus persönlicher Involvierung evtl. nicht in der Lage bin das ganze sachlich und unemotional zu betrachten tut mir und euch doch mal einen Gefallen
seht euch folgendes Video an und sagt mir was an dem Video verkehrt ist, welche Aussage eurer Meinung nach nicht stimmt.

Youtube: Soldat sein....
______________________________

R.i.P. Bruder, wir sehen uns an einem fernen Morgen....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »-Shadow-« (1. Juli 2011, 12:16)


8

Freitag, 1. Juli 2011, 20:59

Die Idee an sich ist ja nicht mal übel, Zeichen setzen gegen die Kriegseinmischung unserer lieben Regierung.
Aber meiner Ansicht nach sollten die Spenden an Organisationen gehen, die sich gegen Kriege stark machen (falls es die gibt) - und sei es nur durch Aufklärung. Denn die Soldaten, die aus Schland an die Kriegsschauplätze ziehen, machen das meines Wissens aus eigener Entscheidung, setzen ihr Leben also freiwillig aufs Spiel und müssen daher m. E. auch nicht (noch mehr als das sozialpolitisch eh getan wird) für die Folgen entschädigt werden...


Wer lesen kann ist klar im Vorteil, es ging und geht nicht um ein Zeichen gegen den Kriegspaln unserer Verräterregierung, sondern es geht darum die Folgen dessen einzudämmen / zu lindern. Es geht ausserdem am ende darum Leiden zu lindern und Menschen zu helfen.

Und ganz ehrlich wenn du keine Ahnung von der Materie hast dann beließ dich bitte vorher oder halt den Rand.
Bisher gab es die allg. Wehrpflicht in Deutschland, was ergibt sich aus dem Wort Pflicht? Richtig: NICHT FREIWILLIG
Davon mal ganz abgesehen wird der Einsatz angeordnet ob du nun SAZ bist oder nicht. Natürlich kannst du verweigern und damit defakto kündigen.
also ich kündige nicht unbedingt einen Job in so einer wirtschaftl. lockeren Zeit.

"Soldat = Mörder" denkt ihr wirklich immernoch so? Euch ist aber schon bewusst das es Ärzte und Sanitäter, Informatiker und Telekomunikationsspezialisten dort gibt, oder???


An dieser Stelle würde ich gerne einhaken. Die laut Grundgesetz (noch) bestehende allgemeine Wehrpflicht bezieht sich auf die Landsverteidigung. Nur weil Politiker solche tollen Sprüche wie "Deutschland wird am Hindukusch verteidigt" vom Stapel lassen, wird niemand automatisch verpflichtet auf Auslandseinsätze zu gehen. Zu meiner Zeit durfte man zu seiner Musterung entscheiden, ob man eine verlängerte Dienstzeit wünscht bzw. Interesse an Auslandseinsätzen hat. Bei einer freiwillig gewählten Laufbahn bei der Bundeswehr ist dies natürlich Grundvoraussetzung.

Bei der Frage, ob Soldaten Mörder sind, kommt es ganz darauf an, wie man einen Mörder klassifiziert. Dabei ist es unerheblich, welche Tätigkeit dieser beim Bund ausübt. Denn (zumindest alle männlichen) Soldaten haben in der Grundausbildung, die Handhabung von Waffen und somit auch das Töten gelernt.

9

Freitag, 1. Juli 2011, 21:37

Was hat denn das Ganze damit zu tun, ob wer freiwillig da runter geht und / oder freiwillig seinen Dienst verlängert oder Berufssoldat ist?

Ich kenne einen Berufssoldaten, der als Netzwerkadmin vor Jahren in Afghanistan war und seit er zurück ist ein psychisches Wrack ist. Und selbst wenn das kein Netzwerkadmin gewesen wäre, sondern ein Soldat, der dorten runter geht (oder weiß weiß ich wohin) und mit der Waffe für die Dinge gerade steht, die unsere Gesellschaft von ihm verlangt, dann ist es wohl leditim, diesen Menschen und seine Angehörigen auch aufzufangen, wenn er nicht oder krank an Körper oder Seele zurückkommt.

Wir reden hier von Respekt vor Leuten, die ungeliebte Drecksarbeit erledigen, damit wir ruhig in unseren Bettchen liegen können.

Darüber hinaus mag es legitim sein, sich über Sinn und Unsinn einer solchen Veranstaltung auszulassen. M.E. ist es aber vermessen, die Leute, die eh schon den Verlust erlitten haben in Diskussionen über Sinn bzw. Unsinn des Soldatenseins und Sinn und Unsinn einer Entschädigung für "solche Leute" zu verwickeln. Muss doch keiner hin oder was geben, der das doof oder unsinnig findet. Aber dieses Geseihere wird ja sowieso weitergehen. *raeusper*
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alkohol konserviert alles, ausgenommen würde und geheimnisse.

10

Freitag, 1. Juli 2011, 22:23

Tjoar, aber wer gibt denn überhaupt Denkanstöße zu diesem Thema, wenn nicht die Betroffenen? Es mag hart klingen, aber man muss sich schon, gerade wenns einen persönlich betrifft, überlegen, ob man solche Themen anspricht. Denn man kann nicht erwarten, dass jeder Verständnis aufbringt, aber darüber hinaus nicht weiter denkt.

Über die Argumente GEGEN das Soldatenleben kann keiner was sagen, find ich. Man riskiert Gesundheit und mehr, um die konstruierten Interessen irgendwelcher Leute zu schützen, die sich einen Dreck darum kümmern, ob man als Arzt, Ingenieur oder It-Experte in Krisengebieten der Zivilbevölkerung hilft. Im großen Ganzen geht es immer nur am Machtgerangel und dabei interessieren persönliche Schicksale keine Sau. Das sollte man sich klar machen, bevor man Berufssoldat wird. Mich wundert sowieso, wie soviele Soldaten mit solchen Fragen umgehen können. Es muss eine riesen Last sein.
Und trotzdem bleibt derjenige Soldat, an der Waffe ausgebildet, in bewaffnete Konflikte geschickt. Für den einen mag der Taliban der Feind sein, für den Taliban ist er es eben umgekehrt. Wo fängt man da an zu bedauern? Ich finde, das geht über das normal Verständnis hinaus. Am Ende sind alle Opfer, weil alle ihre eigenen Interessen schützen wollen. Wer helfen will, kann auch zivile Wege nehmen. Mag, wenn es dumm läuft, ähnlich enden, ist aber m.E.n eine ganze andere Ausgangsbasis.

Was sich mir allerdings überhaupt nicht erschließen will, ist der mehrfach angesprochene "Schutz vor der eigenen Haustür". Was soll der Mist? Fühlt sich ernsthaft jemand von Leuten bedroht, die im Hindukush ihrerseits ihre eigenen Leute beschützen wollen? Schützen "unsere" Soldaten wirklich uns? Schützt der GI seine Familie in Iowa, wenn er im Irak auf Leute schießt?

Um mal den Faden nicht zu verlieren - wenn Entschädigung von Seiten des Staates, der diesen Leuten vorlügt, dass sie im Krisengebiet was zu suchen hätten, nicht ausreichen oder gekürzt und gestrichen werden, ist das natürlich bedauerlich, ohne Frage. Aber was erwartet man von diesem System eigentlich? Bzw, wie kommt man dazu, zu erwarten/hoffen/wünschen, dass es anders wäre?

11

Freitag, 1. Juli 2011, 22:32

Denn (zumindest alle männlichen) Soldaten haben in der Grundausbildung, die Handhabung von Waffen und somit auch das Töten gelernt.



Also ich habe in meiner Grundausbildung die Handhabung von Waffen gelernt, um mich damit in Gefahrensituationen zu verteidigen. Das hieß in erster Linie, den Angreifer kampfunfähig zu machen. Von gezielter Tötung, die ein Mord wäre, war nie die Rede.
Es ist das eine, wenn der Gegner in Kampfhandlungen stirbt, die er i.d.R. selbst verursacht. Mord ist aber definitiv etwas Anderes. Ich nenne sowas (aus Sicht der Bundeswehrsoldaten) Selbstverteidigung.

Es ist auch das eine, den Einsatz an sich zu kritisieren. Den kann man gerechtfertigt finden, oder eben nicht. Es ist aber auch etwas Anderes, die Leute dafür zu diskreditieren, sich dafür zu entscheiden und einen Heidenarsch zu riskieren, für diese Entscheidung einzustehen, sie durchzusetzen und zu verteidigen. Ganz zu schweigen von den Familien und weiteren Angehörigen, die den eventuellen Verlust erleiden müssen. Sie wissen genauso wie die Soldaten selbst, wie hoch der Preis sein kann, wenn man in den Einsatz geht. Mitleid erwartet von denen mit Sicherheit niemand. Achtung und Respekt gegenüber den Gefallenen wäre aber nicht verkehrt. Mitgefühl dahingehend, dass die Familien von denen, die die Soldaten in Gefahrensituationen "schicken", nicht mit dem Arsch angesehen werden und sie im Stich lassen.
Darüber regt sich komischerweise niemand auf. Dass diejenigen, die den größten Verlust erleiden müssen, im Stich gelassen werden. Von der Politik, von den Fürsorgern, von halb Deutschland*, die noch auf ihnen und den Toten rumhacken.

* Die Hälfte, die die Leute, die die Einsätze anordnen und sonst kein Bein krumm machen mit denen verwechseln, die diese Einsätze durchsetzen "müssen" und dabei zum Teil ihr Leben lassen.
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"du bist nicht nur musikalisch hardcore" ^^

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »-=]KhAoS[=-« (1. Juli 2011, 22:38)


12

Freitag, 1. Juli 2011, 22:35

Aber was erwartet man von diesem System eigentlich? Bzw, wie kommt man dazu, zu erwarten/hoffen/wünschen, dass es anders wäre?


Ich würde erwarten, dass das System (die Politik, Regierung, etcpp, also die Leute, die "was zu sagen haben"), also so gesehen die Leute, die "mich" irgendwo in den Einsatz hinschicken, auch dafür gerade stehen, wenn mir etwas passiert und sich um die Leute kümmern, die es dabei am Härtesten trifft: die Familien.
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Freitag, 1. Juli 2011, 22:50

Naja, aber wieso? Wer glaubt denn ernsthaft, dass der Soldat, der dort hingeschickt wird, einen Wert fürs System hat? Sag mir mal eine Zeit, ein System, einen Konflikt, in dem ein Soldat mehr als Kanonenfutter bzw. eine Person war, deren Verletzung oder Tötung man als System in Kauf nehmen kann.

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Freitag, 1. Juli 2011, 22:59

Muss ein Mensch denn einen besonderen (Stellen)Wert haben, damit man sich um ihn oder seine Angehörigen "kümmert"? Wir leben, dachte ich, in einem Sozialstaat, in dem man sich um die Leute, die Hilfe brauchen, kümmert.
Oder warum haben wir Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung?

Warum Unfallversicherungen? Die Leute sind doch selber Schuld, wenn sie auf dem Bau arbeiten und sich die Hände brechen, oder? Oder auf dem Weg zur Schule aufm Eis ausrutschen.


Wenn du verstehst, was ich meine.
Es geht hier nicht darum, dass Soldaten nen anderen oder besonderen Stellenwert haben sollen oder darum, dass sie ja ach so viel tollere Menschen seien als anderswer. Es geht nur darum, dass sie EBEN AUCH NUR MENSCHEN sind und auch so (unserem System gerecht) behandelt werden sollen. Das heißt: Fürsorge für sie und die Angehörigen. Und nicht, sie im Stich zu lassen mit ihren Sorgen, Verletzungen, Hinterbliebenen, Krankheiten etcpp. Das ist "unfair". Wenn Deutschland beschließt, deutsche Soldaten irgendwo hinzuschicken und damit beschließt, auch eventuelle Todesopfer zu riskieren, dann wäre es doch nur "fair", sich wenigstens doch um sie zu kümmern, wenn sie ihren "Job" für Deutschland gemacht haben, oder?
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Freitag, 1. Juli 2011, 23:08

Du hast mich missverstanden glaub ich. Genau das ist der Punkt. Ein Soldat hat, weil er Soldat ist, doch seit jeher überhaupt keinen Stellenwert. Er ist der geringste in der Hierarchie. Selbst der Bürger steht über ihm, denn, wie man ja hier auch liest, der Bürger wird beschützt, sei es durch den Verlust des Soldaten.

Genau das macht ja das ganze Militärwesen so sinnlos. Sehen wir von den paar Leuten ab, die Soldat werden, um anderen den Arsch aufzureissen - die Leute gehen mit guten Absichten an die Sache, ich glaub das schon. Helfen wollen, das ist echt klasse. Aber um welchen Preis? Es ist ja nicht so, dass man ne Wahl hat, wenn man einmal im Krisengebiet ist. Dann muss man helfen, egal ob man selbst denkt, die Leute brauchen Hilfe oder währen ohne vielleicht sogar besser dran. Befehl ist Befehl. Das ist ja auch in Ordnung, solang es gut geht. Aber wehe wenn nicht. Siehste ja. Der Staat hat dann nix mehr mit zutun und die, die übrig bleiben, haben nen Lebensschaden.
An der Stelle respektiere ich jeden mehr, der den harten Weg geht, und z.b. über zivile Organisationen in Krisengebieten hilft und ganz bewusst NEIN zur Armee sagt. Wie bei der Musterung damals: Nein, denn es ist unter keinen Umständen mit dem Gewissen vereinbar, eine Waffe gegen andere zu führen.

16

Freitag, 1. Juli 2011, 23:16

Du weißt hoffentlich schon, was mit "zivilen Organisationen in Krisengebieten" passiert, oder?
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Freitag, 1. Juli 2011, 23:21

Türlich, deshalb schrieb ich auch vom "harten Weg".

Ich war mit einer in der Schule, die Ärtzin geworden ist und zu Ärzte ohne Grenzen wollte - die Geschichten, die man da hört, findest du in keiner Doku im TV. Die Hilfe wird meist von den Regierungen nicht gewollt oder geduldet und mit den Helfern wird mehr als hart umgegangen. Aber rechtfertigt das aufgezwungene Hilfe? Durch Truppen?

Klär mich auf, wenn du etwas anderes meintest.

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Freitag, 1. Juli 2011, 23:30

Ja, der Weg ist hart und diejenigen, die diesen Weg gehen sind mit Sicherheit beachtenswert, die Ziele sind löblich etcpp. Streit ich nicht ab.
Aber sie sind wehrlos.

Was nützt einem das freiwillige Zivilprogramm XY-Bla, wenn diese Leute von Menschen, denen sie nicht passen, entführt, zerstückelt und auf den Straßen verteilt werden? Oder entführt werden, um damit Geld zu erpressen?
Klar erreichen sie auch viel, aber manchmal hat es null Bestand, weil sie das, was sie aufbauen, nicht "verteidigen" können, ganz zu schweigen von sich selbst.

Die Schule für Mädchen? Wird abgefackelt oder die interessierten Mädchen unter Druck gesetzt, getötet oder verstümmelt. Im Irak so passiert.
Irgendwo in Afrika: Die selbe Schule drei mal aufgebaut, drei mal abgefackelt. Dank Korruption im Land, Bürgerkrieg etcpp.

Was ich meine: zivile Organisationen sind toll. Funktionieren aber meist effektiv nur, wenn auch am "beschädigten System" selbst gehändelt wird. Und diese "Macht" haben Zivilorganisationen kaum. Dafür sind manchmal Interventionen nötig.
Zivile Hilfe hat keinen Bestand, wenn sich keiner um den Bürgerkrieg kümmert, der drumherum tobt. Oder die Korruption im Land beseitigt. Oder die "Terroristen" bändigt.
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19

Freitag, 1. Juli 2011, 23:31

Bleibt die Frage, mit welchen Recht man andere Systeme ändern darf. Wir würden uns auch wehren, wenn uns einer seine Version der Story aufändern wollte.

20

Freitag, 1. Juli 2011, 23:38

Sicher.
Aber das ist ein anderes Thema. Ich meinte ja schon: Den Einsatz an sich kann man befürworten oder eben nicht.

Da frag doch die alte deutsche Bundesregierung oder die NATO, die den Einsatz in Afghanistan beschlossen hat und sich damit das Recht "herausgenommen hat", den Versuch zu wagen, das System in Afghanistan und Irak zu ändern.

Es ist okay, wenn man den Einsatz scheiße findet.
Man sollte es aber auch berücksichtigen, dass es Leute gibt, die den Einsatz als gerechtfertigt sehen und dafür "kämpfen". Im wahrsten Sinne des Wortes.



Würdest du zur Waffe greifen, um Deutschland zu verteidigen? Mal zusammengesponnen, uns bestünde eine Invasion bevor.
Und mal ab davon, ob du die deutsche Regierung, Politik oder wasweißich magst. Würdest du versuchen, deine "Heimat", deine Familie zu beschützen?
Oder würdest du beim Pazifismus bleiben?
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