Schwarzes Halle

Grundsätzlich finde ich es gut und sinnvoll, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken, aber...
Ich halte eine Informationskampagne für sinnvoller, oder auch die Ausweise an jeden Haushalt zu verschicken etc.
Ich habe vor nicht allzu langer Zeit mal mit ein paar Leuten über Organspenden diskutiert - einer der Gründe, die gegen einen Ausweis genannt wurden war, die Befürchtung, so zum Opfer von Organhandel zu werden. Ich weiß, das klingt erstmal hirnrissig, aber wenn das die Bedenken sind, muss man sich wohl damit auseinander setzen. Demjenigen war gar nicht klar, dass ein Organspendeausweis nichts ist, was irgendwo zentral festgehalten wird. (Ganz davon ab ist es ohnehin zweifelhaft, ob sich mafiaähnliche Strukturen durch das Nichtvorliegen abschrecken lassen.) ^^

Egal, was (außer der Trägheit, sich einen Ausweis zu besorgen) hält Leute noch davon ab? Es kursieren ja immer wieder Gerüchte, dass Menschen absichtlich für tot erklärt werden um an die Organe zu kommen. Und sicher kennt man jemanden, der jemanden kennt, der Arzt ist und deshalb keinen Ausweis hat.
Diese Angst ist nachvollziehbar, und da hilft die Möglichkeit eines neuen FB-Status nichts, da hilft nur Aufklärung.
Interessant fand ich in dem Zusammenhang ein Gespräch mit einem der Verantwortlichen für Organspenden in Sachsen-Anhalt im Rahmen der langen Nacht der Wissenschaften vor 2 Jahren. Dass zwei Ärzte unabhängig von einander den Tod feststellen müssen, ist ja hinlänglich bekannt. Aber dass die meisten Krankenhäuser gar nicht so erfreut über Organspenden sind, weil damit ein unheimlich hoher organisatorischer und finanzieller Aufwand verbunden ist, wusste ich vorher nicht.

Fazit: Nette Idee von Zuckerberg (um FB einen sozialeren Anstrich zu geben?), aber nicht hinreichend durchdacht.