ich hab den artikel gelesen und finde ihn ziemlich einseitig. er greift pauschal schlechte umgangsformen an. bzw er behauptet, daß selbige pauschal schlechter werden.
gleichzeitig werden punkte wie nettiquette und selbstregulierendes netz verklausuliert als humbug und nichtexistent/nicht wirksam bezeichnet.
genauso wie im realen umgang miteinander ist auch die kommunikation im netz durch wechselwirkungen untereinander gekennzeichnet. diese sind in der bandbreite m.E.n. nicht wirklich verschieden von den realen. aber, das muss ich dennoch feststellen, bisweilen sinkt die hemmschwelle für beleidigungen etc.
also ja... das phänomen kann man nicht wegdiskutieren, sprich, es ist definitiv existent.
aber längst nicht in dem ausmaß, wie es der artikel glauben machen will. zumindest nicht nach meinen erfahrungen.
desweiteren ist natürlich das ausmaß bzw die menge an geistigem dünnpfiff sicherlich auch abhängig von der nutzerzusammensetzung.
jetzt mal plakativ (und idealisiert) ausgedrückt:
ein forum, in dem sich mehrheitlich studenten tummeln wird sicherlich etwas "zivilisierter" sein, als eines, in dem mehrheitlich hauptschüler verkehren.
ja, das beispiel ist ebenfalls pauschalisierend bzw vorurteilsbehaftet. mir ging es aber um die verdeutlichung des prinzips an sich.
zu deiner these:
ich stimme dieser nicht zu, da foren und facebook für mich zwei verschiedene dinge sind.
zum einen, was die verfügbarkeit von themen, themenkomplexen usw angeht, ist ein forum weitaus dauerhafter als fb.
bsp: sofern er nicht gelöscht ist, könnte ich sicherlich noch meinen ersten thread, den ich hier erstellte, aufrufen und durchlesen.
was ich aber bei fb vor ner weile zu veranstaltung xy geschrieben hab, ist glaub ich nicht mehr so einfach auffindbar. ggf noch vorhanden, aber schlechter aufzufinden.
desweiteren ist fb auch eher auf schnelle, unmittelbare kommunikation ausgelegt (siehe chat). ebenso ist es einfacher, veranstaltungen zu bewerben bzw auf bestimmte sachen aufmerksam zu machen.
in foren ist das auch möglich, aber der nutzerkreis ist insgesamt kleiner.
fazit:
foren und facebook haben unterschiedliche schwerpunkte. der schwerpunkt eines forums liegt in der dauerhaften diskussion über bestimmte themen. und dies geschieht auch weiterhin. zumindest im sl.
was mir aber jetzt grad noch eingefallen ist... wie genau definierst du "forenkultur"?
zum stellenwert von fb bei mir persönlich:
ich nutze sl und fb gleichberechtigt. der großteil meiner kontakte bzw kommunikation läuft aber dennoch über fb ab. ist einfach unmittelbarer und schneller. im sl lese ich dafür bisweilen mehr und informiere mich auch vorwiegend dort über diverse veranstaltungen.
ist fb interessanter als sl? (sh klammere ich aufgrund weniger aktiver user aus)
es ist bei mir gleichberechtigt. wie gesagt. sl und fb haben bei mir unterschiedliche nutzungsschwerpunkte. über fb läuft die tagtägliche alltagskommunikation, kontaktpflege, bisweilen zerstreuung (lustige bilder zB). übers sl läuft primär die veranstaltungssuche, sonstige kommunikation (zB in zusammenhang mit veranstaltungen).
so, das reicht erstmal. auch deine letzten beiden fragen müsste ich implizit schon mit beantwortet haben.
zumindest teilweise^^