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1

Sonntag, 9. Juni 2013, 16:25

Schwarze Szene im Wandel der Zeit

Hallo liebe Community

Die Szene hat ja nun schon einige Jahre und Jahrzehnte hinter sich und hat deshalb sicher auch schon einige Veränderungen durchgemacht, denn dem Wandel der Zeit kann sich wohl niemand entziehen.
Was sind eure Erfahrungen? Wie hat sich die Szene und die Menschen wie auch die Musik und die Partykultur gewandelt? Was stößt euch sauer auf und was bringt die Veränderung auch für Chancen mit sich?

Fragen über Fragen in meinem Kopf und ich würd gern eure Erfahrungen dazu kennenlernen und zur Diskussion anregen :-)

LG Anthro *huhu*
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Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten ;-)

2

Montag, 10. Juni 2013, 21:30

"früher" hättest du hier schon 20 antworten. heute 30 besuche (r).
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jede wahrheit braucht einen mutigen , der sie ausspricht

3

Montag, 10. Juni 2013, 22:28

Früher war ja nicht nur alles "gut", sondern "besser" oder "mehr" oder so.
Ich fürchte, dass sagt nur aus, dass es früher eine aktivere Szene ohne facebook gab. Jedenfalls war das Kommunizieren, Kennenlernen und Treffen noch schwerer als sich die ganzen Foren (wie SH, SL, SB, SG und was weiß ich) entwickelt haben. Dementsprechend wurden sie sehr gut angenommen.
Vielleicht war die Grufti-Szene in Halle auch noch angesagter. Ich hab die Theorie entwickelt, dass man heute -wenn man sich mit einer Subkultur identifiziert und eher so ein melacholischer Typ ist- Emo wird. Weil man damit eher in Kontakt kommt. Oder sich eh jeder schon so fühlt als wäre er so individuell, dass er selbst eine Subkultur darstellt. :-D
Oft gibt es ein Kommen und Gehen oder hier vor allem ein "Gehen". Die aktuelle Belebung des Forums macht schon Hoffnung darauf, dass es noch nicht ganz vorbei ist.

Zumindest hab ich das Gefühl, dass es da zwischen Leipzig und Halle große Unterschiede gibt. Andere Städte kann ich nicht beurteilen.
Im SL gibts einerseits viele Menschen in bunter wenig gruftiger Aufmachung, auch weil viele erwachsen geworden sind, andererseits gibt's dort auch noch alte Hasen und wesentlich mehr Veranstaltungen.
Ich halte es für nötig, dass sich eine Szene weiterentwickelt, denn alles andere um sie herum verändert sich auch. Mir kommt die hallesche Szene sehr starr vor. Neuerungen wirken immer so untrue, brauchen lange bis akzeptiert, integriert werden. Werden vielleicht auch nie integriert. Wobei ich da nun nix Konkretes benennen kann. Es ist ein schwammiges Gefühl.
Vielleicht gibt es heute weniger den Versuch durch (textiles) optisch Wahrnehmbares Gleichgesinnten klar zu machen, dass man ähnlich fühlt und denkt, weil das doch im Profil eines Netzwerkes klar zu erkennen ist. Und weil sich solche Profile besser mit Jobs vereinbaren lassen. Ich glaube die Selbstdefinition hat sich verändert. Damit auch das Selbstverständnis.
(Auch wenn Kleidung heute immer noch ein wichtiger Aspekt der Profilierung ist.)
Möglicherweise hat das auch mit der Globalisierung zu tun. Der Aktionsradius der Menschen hat sich enorm erweitert. Die Art wie man sich von anderen Menschen abgrenzt und wie man seine Zusammengehörigkeit ausdrückt und aufrecht erhält sind stark von Internet beeinflusst. Aber bei Facebook, soweit ich das beurteilen kann, gibt es weniger die Abgrenzung zwischen Schule, Arbeit/Kollegen, Kegelclub und Subkultur. Es sind halt alles User. Menschen im weitesten Sinne. Solche die viele Facetten und weniger Schwerpunkte haben. Diese Facetten sind gleichberechtiger. Simpsons schauen und Sister hören sind dann vielleicht eine Stufe. Diese Bedeutungsverschiebung hat sich ja erst durch das Internet entwickelt.
Und um nochmal auf die Melancholie zurück zu kommen. Die heißt doch jetzt Depression und ist eine gut behandelbare Volkskrankheit. Burn Out. Hat jeder Mal. Da spricht man mal drüber, nimmt gegebenfalls Medikamente und weiter gehts. Ich denke, dass Gruftisein auch ein Ausleben von Melancholie ist - auch wenn man nicht gleich jeden Tag rumheult.

Sehr wirre Gedanken. Ich glaub die sollt ich nochmal ordnen und neu artikulieren. Bis dahin muss das hier her halten. *lolli*

4

Dienstag, 11. Juni 2013, 09:23

Ich kann jetzt leider nicht viel wissenschaftliches dazu beitragen, sehe aber an mir selbst eine starke Entwicklung / Änderung.
War ich mit 12 / 13 - da wurde ich langsam gruftig - noch stark auf Äußerlichkeit bezogen, was sich etwas bis zum 18. Lebensjahr hinzog, trage ich heute nur noch das, was mir gefällt. Und viel Schwarz ist das nicht. Ich glaube, man erkennt außerhalb der Foren auch nicht, dass ich mich der schwarzen Szene zugehörig fühle.
Ich definiere mich durch das Sein und viel durch Musik. Die Musik macht viel aus, verbindet. Oder auch die Literatur.

Im Großen und Ganzen stimme ich Annagret zu - mit ein bisschen weniger Hang zum Thema Melancholie.

5

Mittwoch, 12. Juni 2013, 14:32

aaaaaaaalso *Hände locker schüttel* ich hab ja nun das 30. Lebensjahr schon ne gaaaanze Weile hinter mir gelassen, dementsprechend bin ich mehr als die Hälfte meines Lebens im Schwatten unterwegs. Durch meinen so genannten Werdegang hab ich auch verschiedene lokale Internet-/Livecommunities an verschiedenen Standorten innerhalb Deutschlands kennen gelernen dürfen...

Grundsätzlich find ich es toll, dass es eine Szene (ich find diese Bezeichnung überkandidelt) ist, in der man auch alt werden kann. Ich stelle mir vor, dass es in der Skaterszene merkwürdiger ist 60 oder gar 70 zu sein...baggy pants und Rollator sind bestimmt eine klasse Bildzusammenstellung *kicher*
Zu schwarz passen graue bzw. weiße Haare einfach...und wegen Tattoos, Piercings etc. mach ich mir keine Gedanken, denn schließlich werden die Altersheime voll sein mit Körperschmuckrentnern. Body Mod ist schließlich in allen Berufsgruppen und Musikrichtungen etc. etabliert. Witzig, wenn ich mir vorstelle, wie die armen Altenpfleger auch noch Piercingnachsorge während der Waschorgie durchführen müssen... wird sowat auch mit Sekundenabrechnung von der Krankenversicherung bezahlt? *grins*

Zurück zum Thema...
Meine Beobachtung ist, dass die Äußerlichkeiten oft zu wichtig geworden sind - die Selbstinszenierung ist, glaub ich, einem Miteinander eher abträglich.
Klar, als Jugendlicher muß man sich erst positionieren und abgrenzen durch schocken etc. aber mich nervt es total, dass es nicht möglich ist einem anderen fremden Grufti (egal welchen Alters) über den Weg zu laufen und ein freundliches Kopfnicken oder Lächeln aus zu tauschen... Jeder geht am anderen obercool (weil lachen ist ja völlig untrue) vorbei und man freut sich dann später im Keller, dass man wen gesehen hat. *vogel zeig*
Ich hab mal vor ...ähm *räusper*...einigen Jahren für ne damals neue community sporadisch Flyer verteilt und es war erstaunlich, wie positiv die Reaktionen auf direkte Ansprache waren, während es normaler Weise wie oben beschrieben läuft. Schade eigentlich! So mit anderen Schwatten ins Gespräch zu kommen macht echt Gaudi! Warum geht das kaum noch? Ist die Inszenierung der "virtuellen Realität" so wichtig? Ich glaube, anstatt heute nen fremden Gleichgesinnten aus m selben Viertel anzuquatschen, wo man schwarz hingehen könnte oder man sogar zusammen in nen Club geht, geht jeder für sich ins Internet um Anschluss zu suchen...
Das ist aber denk ich keine "szenespezifische" Entwicklung...

Allem Gemecker zum Trotz, ist es echt klasse, dass es immer wieder "Nachwuchs" und neue Impulse gibt, so bleibt die Szene lebendig. Hat natürlich auch die Kehrseite, dass zu viele Impulse ein nötiges Abgrenzen zum Beispiel von rechten Inhalten schwer macht...
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Sie: "Schatz, hörst Du die Grillen?"
*totlach* Er: "Ich riech nix!" *totlach*


*taetschel* "Mama, woraus sind Möhren gemacht?" *stricken*

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »WickedWitch« (12. Juni 2013, 14:36)