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41

Montag, 18. Juli 2005, 17:28

Danke das du mich mal wieder an den Thread erinnert hast Karas!
Hab ganz vergessen das der mal da war.... *engel*
Also , nur mal so kurz nebenbei, wie man an dem Artikel, den Hirntot uns mal reingestellt hat sieht, das Problem nimmt immer weiter zu! Jeder sollte sich mal Gedanken darüber machen, und wenn es nur die Leute hier im Forum sind die sich dieser Gefahr bewußt werden, es sind dann wenigstens ein paar!
Und das man in Afrika echt glaubt, durch Sex mit ner Jungfrau würde das weg gehen wußt ich auch noch nicht..... *amkopfkratz*
so viel dummheit tut ja fast schon weh... *schüttel*
Und wenn man du unten schon helfen will dann bitte auch richtig! * auf die sache mit den kondomen anspiel*
achja, hirntot, ich hab grad so gelesen das du uns was über aids in zusammenhang mit blutkonserven erzählen wolltest ^^
Raven
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Mit glühenden Schläfen bin ich gelaufen, habe geglaubt, mit meinen Schritten die Stimmen der Vergangenheit ersticken zu können, die uns umtreiben und uns die Totenglocken läuten

42

Mittwoch, 5. Oktober 2005, 21:19

Aktuelle Zahlen und Fakten:

Zitat

Zahl der HIV-Infektionen steigt dramatisch

Die Zahl der HIV-Infektionen in Deutschland ist sprunghaft gestiegen. Im ersten Halbjahr 2005 haben sich 20 Prozent mehr Menschen mit dem Aids-Erreger angesteckt als in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres.

Kondome: Ungeschützter Sex lässt HIV-Infektionszahlen steigen
REUTERS
Kondome: Ungeschützter Sex lässt HIV-Infektionszahlen steigen
Berlin - Nach den jüngsten Berechnungen des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI) haben sich von Januar bis Juni 1164 Menschen mit dem Aids-Virus infiziert. Das waren rund 20 Prozent mehr registrierte Fälle als im entsprechenden Zeitraum des vergangenen Jahres. Es seien auch die meisten Neuansteckungen seit Beginn der detaillierten Berechnungen des Instituts im Jahr 1993, sagte RKI-Experte Ulrich Marcus in Berlin.

In fast 60 Prozent aller Fälle seien homosexuelle Männer betroffen gewesen, teilte das Institut mit. Nur 17 Prozent der neuen Virusträger hätten sich bei heterosexuellen Kontakten infiziert. Sechs Prozent seien Drogenkonsumenten, die sich durch Spritzen infizieren, heißt es im jüngsten RKI-Bericht. Die übrigen Betroffenen, rund 18 Prozent, stammten aus Ländern mit hohen HIV- und Aidsraten.

Das Risiko, sich mit HIV anzustecken, sei für Männer mit gleichgeschlechtlichen Kontakten derzeit so groß wie nie in den vergangenen zwölf Jahren. Inzwischen sei die Gefahr bereits fast doppelt so hoch wie noch 2001. Dies habe eine Auswertung der HIV-Erstdiagnosen ergeben, die von den Untersuchungslaboratorien nach Berlin gemeldet wurden.

"Die Entwicklung dieser vermeidbaren Infektion gibt Anlass zur Sorge", sagte RKI-Präsident Reinhard Kurth. Die Hauptursache sehen die Forscher darin, dass selbst bei neuen oder kaum bekannten Sexpartnern immer öfter auf Kondome verzichtet werde. HIV-Experte Marcus vermutet, dass sich homosexuelle Männer auch zu stark auf regelmäßige Aids-Tests verlassen. "Diese Tests schützen nicht vor Ansteckung", betonte er.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) bezeichnete die neuen HIV-Zahlen als "ernste Entwicklung". Jeder müsse wissen, dass Aids trotz der medizinischen Fortschritte eine unheilbare Krankheit sei. Aufklärung und Information sei die wirksamste Strategie gegen die Ausbreitung des HI-Virus.

Seit Beginn der Aids-Epidemie in den achtziger Jahren sind in Deutschland rund 24.000 Menschen an der Immunschwäche erkrankt. Jedes Jahr kommen laut RKI-Berechnungen rund 800 neu diagnostizierte Fälle hinzu. Zu 80 Prozent sind Männer betroffen.
Quelle: www.spiegel.de


Zitat

Original von Raven
Und das man in Afrika echt glaubt, durch Sex mit ner Jungfrau würde das weg gehen wußt ich auch noch nicht..... *amkopfkratz*
so viel dummheit tut ja fast schon weh... *schüttel*
Das hat weniger mit Dummheit, sondern mehr mit fehlender Aufklärung und tiefverwurzeltem Aberglauben zu tun.

Zitat

achja, hirntot, ich hab grad so gelesen das du uns was über aids in zusammenhang mit blutkonserven erzählen wolltest ^^
Auch wenn die Frage schon eine Weile her ist, werde ich mal versuchen sie noch zu beantworten: Mitte/Ende der 80er gab es eine große Welle von Nachrichten über HIV-Infektionen durch Blutkonserven, Plasmakonserven und Präparate, die aus menschlichem Blut hergestellt wurden (Impfstoffe, Bluter-Faktoren, Antikörper-Präparate für Onkologie und ähnliche Sachen). Damals wurden gerade die erste wirklich sicheren Antikörper-Tests etabliert. Es gab dann nachgewiesenermaßen Fälle, bei denen Blutpräparate trotz positiver HIV-Tests aus Europa und den USA in Entwicklungsländer vertrieben wurden (natürlich mit Preisnachlaß ^^).
Seit diesen Vorfällen wurden die Unternehmen verpflichtet:
a) alle Blutpräparate, bei denen das möglich ist, durch Hitze zu sterilisieren und
b)jede abgegebene Spende vor der Freigabe oder Weiterverarbeitung zu testen.
Und das wird auch gemacht, soweit ich weiß mit einem Antikörpertest, der immer für eine "Mischung" aus 50 eigegangenen Spenden durchgeführt wird. Wenn der Test positiv ausfallen sollte, werden die 50 Proben gesperrt und einzeln getestet. Theoretisch besteht natürlich die Möglichkeit, daß der Spender so "frisch" infiziert ist, daß er noch keine bzw. zu wenig Antikörper für einen positiven Testausfall gebildet hat. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit dafür minimalst und die Wahrscheinlichkeit, dadurch eine HIV-Infektion zu übertragen, noch geringer. Denn in so einer frühen Phase der Infektion, wenn noch keine Antikörper gebildet wurden, ist die Viruslast, also die Anzahl der Viren im Blut, noch sehr gering und damit die Wahrscheinlichkeit, daß das Immunsystem des Empfängers mit den wenigen, durch die Verarbeitung des gespendeten Blutes noch verringerten und "geschwächten" Viren, fertig wird, relativ hoch.
So, ich hoffe, weitergeholfen zu haben. Durch die Länge dieses Posts sind meine aufgebackenen Brötchen seeeehr knusprig geworden :-D

PS: Bevor jetzt jemand mit "Threadfledderer" kommt ... ich wollte eigentlich nur den aktuellen Beitrag aus dem Spiegel posten und hab dann gesehen, daß da noch eine Frage offen war ...
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"Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Winston Churchill

"Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler."
Winston Churchill

43

Sonntag, 23. Oktober 2005, 14:48

ich finds ja löblich, dass in der schule über aids aufgeklärt wird, aber wie man an den statistiken sieht, sind hier in deutschland die leute, die sich anstecken, in den mittleren jahren. aufklärungskampagnen wie poster sind schön und gut, sagen aber so viel auch nicht aus.
ich fände es gut, wenn man seminare über aids machen würde, zu denen dann jeder gehen muss/ will
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Der Schrei ist die Sprache der Wortlosen

44

Mittwoch, 1. Oktober 2008, 21:06

*fledder*

[URL=http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,581755,00.html]HI-Virus älter als vermutet[/URL]

Lässt die CIA-Theorie in einem etwas anderen Licht dastehen, aber das ist sicher nur eine weitere Verschwörung. XD
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45

Donnerstag, 13. November 2008, 23:03

Neuigkeiten

Zitat

Spektakulärer Erfolg an der Charité: Ein Berliner war schwer an Leukämie und Aids erkrankt - jetzt ist er dank kreativer Stammzelltherapie vom Krebs geheilt und laut Ärzten HIV-negativ. Doch Experten warnen vor überzogenen Heilungshoffnungen. Der 42-Jährige hatte vor allem Glück.
[...]
Vor zwei Jahren transplantierten die Ärzte dem Mann das Knochenmark. Heute ist er Klinikdirektor Thiel zufolge von der Leukämie geheilt. Und eben auch HIV-negativ: "Bislang haben wir weder im Blut noch im Nervensystem oder im Magen-Darm-Trakt des Patienten Viren gefunden. Das ist weltweit das erste Mal, dass so etwas gelungen ist." Thiel und sein zehnköpfiges Team wollen die Arbeit an dem Fall nun im renommierten Fachjournal "New England Journal of Medicine" dokumentieren.


Aber:

Zitat

ZEIT ONLINE: Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis das Virus bei dem Patienten aus Berlin wieder auftaucht?

Brockmeyer: Ja. Das Problem ist, und das wissen wir schon seit Jahren, dass das Virus seine Affinität für Rezeptoren ändert. Es gibt noch einen zweiten Rezeptor, den sogenannten CXCR4, den das Virus nutzt, um eine Zelle zu infizieren. Die Frage ist jetzt, wie lange braucht das Virus, bis es sich wieder so weit vermehrt hat, dass es auf der einen Seite wieder nachweisbar ist und auf der anderen Seite den Rezeptortyp gewechselt hat. Noch sieht alles sehr fantastisch aus, aber wir müssen schauen, was in den nächsten Monaten passiert.


Quelle: zeit.de / spiegel.de
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46

Donnerstag, 13. November 2008, 23:38

ich habe mal für die AIDS-hilfe kondome verteilt und war echt schockiert, wie wenige die angenommen haben. dabei sind die ja sogar kostenlos.
kostenlos aids zu bekommen, gefiel da wohl einigen echt besser. *oooh*
und wenn man sie fragte, wie sie sich denn sonst schützen, meinten viele nur: "sowas brauch ich nicht." *amkopfkratz* *kopfschuettel*
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"Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart."

47

Donnerstag, 13. November 2008, 23:46

Zitat

Original von vivremort
und wenn man sie fragte, wie sie sich denn sonst schützen, meinten viele nur: "sowas brauch ich nicht." *amkopfkratz* *kopfschuettel*


Du weisst ja nicht, ob die sich nicht einen Jahresvorrat angelegt haben *kicher*

Und wenn irgendwer ankommt und mir Kondome anbietet, würde ich auch denke "Wuah, Pervert!" *allesdoof*
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"He's like fire and ice and rage
He's like the night and the storm in the heart of the sun.
He's ancient and forever.
He burns at the centre of time
can see the turn of the universe.
He's... wonderful."

48

Freitag, 14. November 2008, 00:03

@Mundilfari: 1. wissen konnte ich das natürlich nicht. aber viele haben kondome auch abgewertet und 2. es war schon klar zu erkennen, dass wir das von der AIDS-hilfe aus machen und deren arbeit würde ich nicht als "irgendwer" abwerten.
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"Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart."

49

Sonntag, 16. November 2008, 23:32

Ein dreifach Hoch auf die Pharmaindustrie !!!

http://www.express.de/nachrichten/news/g…5959849593.html

Aber wen wundert es. Die Pharmaindustrie ist meines Erachtens nach nichts weiter als die SS der Neuzeit. Wer durch Leidensdruckanalysen billig herzustellende Medikamente um ein Vielfaches verteuert und damit den Tod von Menschen billigend in Kauf nimmt, macht sich in meinen Augen des Totschlags strafbar.
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Warum sollte man Zeit mit unnützen Tätigkeiten vergeuden, wenn man sie doch einfach sinnlos verstreichen lassen kann ?

50

Montag, 17. November 2008, 20:50

@ darth lommel

recht hast du!!! absolute verbrecher.

obwohl es für viele ziemlich hart werden wird, aber da kann man nur hoffen, dass diese leute durch die derzeitige finanzkrise ihren tritt bekommen werden.

ist das nicht fast schon ein verbrechen an der menschheit?

ein fall für den haag...
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... es gibt immer einen der besser ist, aber der muss es mir erstmal beweisen!

51

Montag, 17. November 2008, 20:55

Ja genau. Wenn eine Firma ein Produkt, das ihr keinen Gewinn bringen wird, NICHT entwickelt und auf den Markt bringt, dann ist das eine Menschenrechtsverletzung.
Sag mal hackts?

Wenn es so einfach ist, wieso kauft das Patent nicht einfach eine der staatlichen oder nichtstaatlichen Anti-AIDS-Orranisationen?

Ein Pharmaunternehmen ist ein Unternehmen wie jedes andere. Es kann und wird nur Produkte herstellen, die es gewinnbringend verkaufen kann, weil es nur so konkurrenzfähig bleibt. Und das ist auch gut so, weil man den Vorständen dieser Konzerne sonst jegliches Urteilsvermögen absprechen müsste. Wohltätigkeit können sich nur Vereine leisten, die vom Steuerzahler finanziert werden.
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Montag, 17. November 2008, 21:07

könnte da nicht noch etwas mehr dahinterstecken...?
industriemensch hat angst, würde ich meinen.
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*niemalsnicht*

53

Montag, 17. November 2008, 21:11

Wovor? Davor, dass die Neger *) dieser Welt sich unkontrolliert vermehren, weil sie nicht mehr an AIDS krepieren? Tschuldigung, das halte ich für eine verwegene Verschwörungstheorie.

*) sarkastische Wortwahl, bezogen auf die Rhetorik der imaginären Verschwörer
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54

Montag, 17. November 2008, 21:16

So krass vielleicht nicht.
Aber das Zurückhalten oder Nicht-Fördern von Medikamenten oder Wirkstoffen hat, rein vom Gefühl her, nicht immer was mit der Wirtschaft zutun.

Keine Ahnung mit was sonst. Überbevölkerung ist ja kein stupides Thema. Und nicht alle sehen die Lösung darin aufzuklären und mehr Nahrung zu produzieren.
Irgendeinen Zweifel gibts da, wo auch immer der herkommt.

55

Montag, 17. November 2008, 21:25

Aber den phösen Pharmakonzernen müsste die Überbevölkerung doch egal sein? Je mehr Menschen, desto mehr potentieller Profit oder?
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56

Montag, 17. November 2008, 21:28

Keine Ahnung. Solang sich der große Profit auf die Industrieländer beschränkt? *keineahnung*

57

Montag, 17. November 2008, 21:41

Solange sich das Virus weiterverbreitet, weil in den fraglichen Ländern "Kondome sozial nicht akzeptiert" werden, ist jegliche Forschung vergebliche Liebesmüh.
Ein universell wirksamer (und bezahlbarer) Impfstoff ist nicht in Sicht, eine eventuell wirksame Stammzelltherapie Zukunftsmusik und von unseren Ethik-Krähern blockiert.

Ein heilendes oder vorbeugendes Medikament könnte wohl nur in internationaler Zusammenarbeit der Non-Profit-Organisationen entstehen. Hmm, doch würden die sich damit auch ihre eigene Existenzberechtigung entziehen. Wieso unterstellt denen eigentlich nie jemand Böswilligkeit in ihrem Versagen im Kampf gegen HIV/AIDS?

Momentan wäre ein wirklich wirksames Medikament, selbst wenn man nur die Patienten in den Industrieländern behandeln würde, für den Patentinhaber eine Goldgrube. Warum man trotzdem kaum noch in die Forschung investiert?
Imho gibts da zwei Gründe:
a) die bisherige HIV-Forschung hat schon oft vielversprechende Ansätze gezeigt, die sich in klinischen Tests dann in Luft aufgelöst haben. Für die Konzerne ist das im Nachhinein Geld, das sie zum Fenster rausgeworfen haben.
b) es besteht immer das Risiko, dass man nach der Milliardeninvestition in die Forschung den "Gewinn" nicht einstreichen kann. Generikahersteller in diversen Ländern scheren sich nen Dreck um Patente und streichen ohne teure Forschung den Lohn für die Arbeit anderer Leute ein.

Vom wirtschaftlichen Standpunkt ist die Zurückhaltung der Pharmakonzerne mehr als verständlich, auch ohne Verschwörungstheorien. Und für einen Konzern kann nunmal nur der wirtschaftliche Standpunkt zählen, da daran seine Existenz hängt.
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58

Montag, 17. November 2008, 21:53

Welcher Sinn ist darin, daß die Pharmaindustrie gegen indische Billigkopien von AIDS-Präparaten kämpft, die die Inder eh nur in Afrika vertreiben können, weil sie sonst eine aufn Deckel kriegen ? Da unten kauft doch eh keiner diesen überteuerten Scheiß. Und wenn ich dann höre, daß (erfundenes Beispiel, hab das echte vergessen) ein Arzt das billige Anti-Hämorrhiden-Mittel nicht bei Alzheimer verschreiben darf, weil derselbe Wirkstoff in einem anderen Präparat gegen Alzheimer drin ist, der zufällig das achtfache kostet, und meine Oma deshalb das Mittel nicht kriegt, weil das Budget des Arztes alle ist, dann frag ich mich, wos hier hackt. Da ist für mich der Spaß zuende, besonders wenn es um sowas geht. Verkaufen kann man den Kram ja garantiert auch, es wird sich bloß nicht so rentieren wie anderes. Mit derselben Logik könnt ich ja Kuwait bombardieren, wenn ich nen Ölkonzern hab. Da Endergebnis ist dasselbe, ein paar Tote und mehr Gewinn.
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59

Montag, 17. November 2008, 22:30

Der Sinn liegt darin, dass die Ami-Pharmas Milliarden für die Entwicklung antiretroviraler Mittel ausgegeben haben und eben auch mit dem Verkauf an die Inder kalkuliert haben. Klar kann man jetzt argumentieren, dass sie ja immernoch an die verkaufen können, freier Markt und so. Das funktioniert aber nicht, wenn man preislich mit Generikaherstellern konkurrieren muss, die null Forschungs-, Entwicklungs- und Zulassungskosten haben.

Für Budgetierung und andere Späße sind weder die Ärzte noch die Pharmakonzerne verantwortlich zu machen. Das wächst auf dem Mist von Politik und vor allem Kassen. Auch dort logisch, dass Dr.Müller deiner Oma ihr Medikament oder ihre Physiotherapie nicht verschreiben kann, wenn er bei Überschreitung seines Budgets von den Kassen nix mehr bezahlt bekommt.

Das Verschreiben von Medikamenten gegen Krankheiten, gegen die sie nicht indiziert sind, ist gang und gäbe. Letztens erst einen guten Artikel dazu gelesen, finde ich aber gerade nicht mehr. Einen großen Teil der Verantwortung dafür tragen überzogene Anforderungen an klinische und pharmakologische Tests, bevor die Zulassung auch nur für eine EINZIGE Indikation erfolgt. Und wenn ich das Hämorrhidenmittel dann gegen Alzheimer zulassen will, fängt die ganze Prozedur von vorne an. Unglaublicher Aufwand, finanziell und zeitlich.
Wenn Dr. Müller der Omma aber trotzdem das H-Mittel gegen A verschreibt, begibt er sich selber in eine rechtliche Grauzone, inclusive potentieller Klagen usw.

Nochmal: Das Problem liegt bei der Verteilung der finaziellen Last der Forschung (Pharmas statt "staatliche" Institutionen), bei den Zulassungsbestimmungen und bei den Kassen.
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Montag, 17. November 2008, 23:11

Ich sehe eins: Seit Ewigkeiten wird im Bergmannstrost Sauerstoff genommen. Irgendwann ist mal ein findiger Konzern auf ein Gestz gestoßen, hat einfach auf seine Flaschen "Medizinischer Sauerstoff" draufgeschrieben und es für ein Vielfaches verkauft. Dank des Gesetzes, das wahrscheinlich sogar nen Sinn hat oder vielleicht einfach nur durch Lobbyisten entstanden ist, MUSS das Bergmannstrost das jetzt zu dem Preis kaufen, obwohl es exakt dasselbe auch zu geringerem Presi, nur mit anderem Etikett gäbe. Das ist keine Fiktion, sondern das wurde mir damals von einem Angestellten so berichtet.

Wenn man jetzt noch weiß, wie die Konzerne ihre (natürlich auf keinen Fall abgesprochenen) Preise kalkulieren, nämlich nicht durch Herstellungskosten sondern dadurch, wieviel die Leute bezahlen würden, was natürlich dazu führt, daß sich einige lebensverlängernde Medikamente nicht leisten können, obwohl sie billig herszustellen sind, dann haben diese Leute, die im Endeffekt durch Not und Leid Kasse machen und Kollateralschäden in Kauf nehmen, nur um ihre Aktionäre zu befriedigen, bei mir sämtliche Sympathien verspielt.

Ich wünsche mir, daß diese Mafia in die Verantwortung genommen wird. Die sollen gefälligst Mittel entwickeln, egal ob sie wollen oder nicht. Ansonsten würd ich einfach Generika zulassen. Patente bedeuten auch Verantwortung, wer das nicht kann, hat Pech. Und warum das alles ? Ganz einfach. Wenn in Deutschland nur ein einstelliger Prozentsatz der neuen Medikamente überhaupt einen neuen Wirkstoff hat und eine fallende Zahl von verkauften Medikamenten in Deutschland trotzdem zu höheren Umsätzen und stark steigenden Gewinnen führt, dann muß ich nicht BWL studiert haben, um zu merken, daß uns da wer ganz schön abzockt. Und da kenne ich in DEM Bereich echt keine Freunde, wer Medikamente entwickelt, weiß daß diese benötigt werden und wer die Verantwortung nicht wahrnehmen will, der soll Wunderbäume produzieren.
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