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1

Dienstag, 3. Mai 2005, 18:34

-Journalismus-

Aufgrund der Journalismusdebatte bzw. der Frage ,ob Medienberichte und Gewalt in Wechselwirkung stehen, möchte ich gerne eure Meinung dazu erfahren.
Was z.B. denkt ihr darüber,dass ein Journalist ( Kriesgreporter) die Menschen und ihr Unheil fotographiert/ filmt oder was auch immer und den Menschen doch in mancherlei Hinsicht helfen könnte. Eigentlich ist das teilweise schon unterlassende Hilfeleistung.? Steht damit der Journalismus über dem Gesetz?

______________________________

,,Ich bin viel zu lange, mit euch mitgegangen und ich glaub´ nicht daran, dass ich jetzt noch mal umkehren kann.´´
-Tocotronic

2

Dienstag, 3. Mai 2005, 19:00

?-|
wäre doch mal interessant es auszuprobieren...einfach mal die ganzen Journalisten, welche einfach nur daneben stehen und filmen, anzeigen.
Aber zu deiner Frage...Ich denke nicht das Journalisten über dem Gesetz stehen.Sie unterstehen dem Presserecht, welches ihn ihre Grenzen aufzeigt.Presserecht
______________________________

"Ach so ein Quatsch...[...]...ich geb es zu, ich bin nicht so ein begeistertes Apokalyptusbonbon wie du, aber ach herrje, wenn die Welt heute untergeht, lasse ich mir davon nicht den Tag verderben, sondern konzentriere mich auf die erfreulichen Aspekte"
*Spinne*

3

Dienstag, 3. Mai 2005, 20:56

Hm, und steht diese Presserecht höher als das Grundrecht ( von der Wertigkeit)?
Oder im Allgemeinen ,manipulieren statt dokumentieren die Medien nicht desöfteren.
______________________________

,,Ich bin viel zu lange, mit euch mitgegangen und ich glaub´ nicht daran, dass ich jetzt noch mal umkehren kann.´´
-Tocotronic

4

Dienstag, 3. Mai 2005, 23:04

Nein, es steht natürlich nicht darüber.. Grundrechte stehen nunmal ganz oben bzw. die Menschen/Naturrechte..

Unterlassene Hilfeleistung ist natürlich ni toll und das sollte sicher ni vor dem Job kommen etwas zu dokumentieren.. Find es also auch nicht richtig, wenn ein Journalist da nicht zuerst helfen würde, außer es sind eh schon massig Helfer da.. Moralisch gut ist es dennoch nicht wirklich. Aber Job ist Job ;) ..

Farbklecks

unregistriert

5

Montag, 16. Mai 2005, 20:14

ist es nicht ein wenig naiv zu sagen, dass journalisten sich erst um das wohl anderer kümmern sollen?? ich finde, dass man es ihnen nicht verübeln sollte, wenn sie anstatt zu helfen, ihren job tun.
journalisten kommen nicht, um zu helfen, sondern eben um zu dokumentieren und zu berichten!

6

Montag, 16. Mai 2005, 22:49

journalisten sind journalisten.. eben keine helfer. gehören keiner armee, keiner hilfsorganisation oder einem krankenhaus zu. ich finde es wichtig, dass es solche menschen gibt, die einem das leid anderer menschen zeigen. was wüsste man denn schon, wenn man nicht solche mitleidseregenden bilder sehen würde? und regen diese bilder, z.b. ein kleiner junge mit einem gewehr, nicht zum denken an?

es sind nicht die menschen, die es verdeutlichen, die nicht helfen, denn sie helfen. ich mein.. was tun wir denn? gar nichts!! nichts, was dazu beiträgt irgendwas zu ändern...

[sollte jetzt ein denkanstoß sein und keine beleidigung oder eine grundlegende aussage..]

Farbklecks

unregistriert

7

Dienstag, 17. Mai 2005, 20:19

@kruemel: andererseits frage ich dich dann, wie du es dir vorstellst, könnten wir helfen???
außer spenden lässt sich da nicht viel machen und spenden finde ich meist insofern nicht so gut, weil man oft einfach nicht sieht, wo das geld hinfließt!

8

Mittwoch, 18. Mai 2005, 08:37

Wäre zum Beispiel das Rote Kreuz oder Unicef so erfolgreich, wenn alle so denken würden? Ich finde es gut, das es so was wie Journalisten gibt. Ansonsten wüssten wir nen Scheißdreck von dem, was wir wissen! Zurück zur Ausgangsfrage: Das fällt meiner Meinung nach nich unter unterlassene Hilfeleistung. Sie leisten Hilfe, indem sie zeigen, wie sehr die Menschen leiden! Außerdem haben die doch nen kreußgefährlichen Job. Wenn man nur mal an Iran/ Irak denkt...*steinigung*
______________________________

* 06.02.2008 *knuddel*

Wo Macht und Lüge Wahrheit tritt,
tut die Dummheit meist den ersten Schritt.
(In Extremo)

9

Mittwoch, 18. Mai 2005, 11:46

Journalisten sind meiner meinung nach leute die mit ihrem job kohle verdienen und dementsprechend so schreiben das sie nicht gefeuert werden. hunter thompson hat gezeigt wohin das führt wenn mans übertreibt aber alle anderen tun so als würden sie nur berichten und bringen trotsdem massiv ihre eigene meinung mit rüber.
schon allein die tatsache was ich dem LVZ-fuzzi erzählt habe und was er dann über mich geschrieben hat hatte nix mehr mit der realität zu tun.

Und kriegsberichterstatter sind eh nix weiteres als ein längerer arm der propaganda.

wenn man sich also informiert, dann mindestens aus 2-3 quellen, das gibt oft interessante einblicke

10

Mittwoch, 18. Mai 2005, 15:27

@ XP666
Nicht alle Journalisten über einen Kamm scheren bitte, sonst fühle ich noch angemacht :-D
Hunter S. Thompson hat mit seinen Gonzzo Jounalismus bewußt die herschenden Zustände überspitzt dargestellt, das Ganze mit reichlich eigenen Drogenerlebnissen gewürtzt.*manic*

Warum wunderst du dich über den LVZ Schreiber ?
Der hat nicht das Verlangen einen Besucher (zufälligerweiße Du) real darzustellen , sondern nen Auftrag " einen Freak vom WGT in der LVZ zu prässentieren"

Ohne Jounalisten die aufkärenden Jounalismaus betereiben wäre die Welt noch schlimmer!
Watergate, DFB Bestechungsaffäre etc. wären ohne Sie nicht bekannt geworden.
Solche Jounalisten riskieren ihren Arbeitsplatz und Ausgrenzung, psychische / physische Gewalt.
dafür meinen Respekt !!!

Wenn ich euch erzählen würde wie :
Bekannte und beliebte Künstler der schwarzen Szene privat wenn das Mikro aus ist über die Szene denken / herziehen.
Gute Schauspieler eben die nur einen Markt bedienen.*wink*
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Zwischenwelten Jeden Montag 22.00 - 24.00 Uhr auf 95,9 FM
15.Mai 08 im Konzert : Les Fauves (Italien) Indie-rock meets Dance Halle/Saale Hühnermanhattan

11

Mittwoch, 18. Mai 2005, 15:35

tu ich ja nicht, aber wenn journalismus = berichterstattung ist dann erwarte ich von einer zeitung ebend auch das sich berichtet was los ist und nicht bunte geschichten über außenseiter schreibt.

ich habe großen respekt vor diesen menschen die einiges riskieren, aber oft überspitzen auch die ihre ergebnisse um noch mehr beachtung zu finden.

wenn du so etwas weißt, ist es doch eigentlich deine pflicht als journalist das zu veröffentlichen, oder?

12

Mittwoch, 18. Mai 2005, 16:06

@ XP 666
Habe ich doch in Leipzig bei Radio Blau :
Adrian Hates von Diary Of Dreams war zu Gast und hat sich im Vorinterview vor der Sendung benommen wie ein A****.

Habe ihn im Interview in der Sendung dementsprechend behandelt und dementsprechende Fragen gestellt.
Aalglat ist er mit 2 Gesichtern ...eins für die Öffentlichkeit eines Privat.
Frage Morticia, sie war im Studio anwesend.

Medusa habe ich in der Sendung bei Blau mit Wein abgefüllt und das Stratement/ Zitat entlockt "ich bin eben ein Boxenluder und bin für Kohle zu Allem bereit"

Du bist aber auch in so ner Situation in einer Zwickmühle:
Leute wollen verarscht werden bzw. ne heile Welt vorgegaugelt bekommen.
Ist doch schön bestätigt zu werden ?

Oft muss man Dinge überspitzen um im Einerlei nicht unterzugehen, das sagt sich Jounalist A, B oder C.

Heute defniert man sich nicht mehr über Aussehen oder welcher Szene man angehört ...man definiert sich über :
welche Medien man benutzt bzw. über welche man sich informiert.
Das Zitat stammt von Peter Gabriel (war ne Ansage in seinem Konzert)
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13

Mittwoch, 18. Mai 2005, 16:20

Glückwunsch, finde ich gut. dummerweise hör ich kein radio (zeitmangel) aber wenn man versucht solche leute zu entlarven ist das auf jeden fall richtig.

auf der anderen seite is es genau das was alle machen - den leuten nach dem mund reden. ich persönlich höre aber lieber jemandem zu der mir sagt was ich alles falsch mache und mir somit denkanstöße gibt, leute die mir erzählen was ich doch für ein toller typ bin finde ich an jeder ecke.

ich glaube das die realen geschichten noch immer die besten sind, um die allerdings herauszukitzeln muß man sich intensiv mit den menschen beschäftigen, und das machen die wenigsten

14

Mittwoch, 18. Mai 2005, 18:15

@Aravidria

"unterlassene Hilfeleistung" ist ein juristischer Begriff, konkret ein Straftatbestand. Ich würde daher auf Deine Frage aus zwei Perspektiven antworten, nämlich zum einen juristisch, zum anderen moralisch.

a) juristisch

-------------------------------------------
Strafgesetzbuch

§ 323c

Unterlassene Hilfeleistung

Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
-----------------------------------------

Wie man sieht, handelt es sich hier um eine einigermaßen komplexe Norm mit verschiedenen Tatbestandsmerkmalen. Aber jedenfalls sind Journalisten oder andere Berufsgruppen nicht pauschal vom Geltungsbereich der Norm ausgenommen.

Mithin gilt: Wenn die Tatbestandsmerkmale einschlägig sind, macht sich auch der Journalist schuldig, so wie jeder andere auch. Und um ein mögliches Missverständnis gleich auszuschließen: Die Pflicht seinem Beruf nachzugehen ist keine "andere wichtige Pflicht" im Sinne des § 323c, die die Nothilfepflicht per se erledigt.

Wenn also ein Journalist als erster und einziger an einen Unfallort kommt und statt zu helfen oder Hilfe zu rufen, nur das Opfer filmt und verrecken lässt, dann ist das strafbar.

Klar ist aber auch, dass das deutsches Recht ist, das nur in Deutschland gilt. Wenn wir hier von Kriegsberichterstattern reden, reden wir aber von Sachverhalten, die sich im Ausland ereignen. Dort gilt das jeweilige Landesrecht, das schärfer oder schwächer als unseres sein kann oder gar nicht vorhanden ist - und im Zweifel eh nicht durchgesetzt wird.

b ) moralisch

Es handelt sich um einen Interessengegensatz. Dass die Information der Öffentlichkeit wichtiger sein kann, als die Hilfe im Einzelfall, haben schon kruemel und gruft hier überzeugend dargestellt und begründet.

Wenn es hier aber um einen Interessengegensatz geht, dann wird der Wert des konkreten journalistischen Interesses für die moralische Beurteilung des Sachverhalts entscheidend sein.

In der heutigen Medienlandschaft geht es aber immer weniger um Erkenntnisgewinn, Aufklärung und Information, als vielmehr um Sensation, Krawall, Auflage und Quote. XP666 und corax haben das schon dargestellt (Anmerkung: sehr interessant, was corax da zu berichten hat).

Letztlich geht es um die Seriosität des Medienunternehmens, das die Journalisten beschäftigt. Wenn das Unternehmen selbst moralische Werte hat und nicht nur(!) Geld machen will, akzeptiere ich die Arbeit dieser Journalisten, auch wenn sie im Einzelfall zu Lasten einer konkreten und sofortigen Hilfeleistung geht.

Aufgrund der oben beschriebenen negativen Entwicklungstendenz der Medien entziehen diese sich aber selbst mehr und mehr die moralische Substanz, die ihre Arbeit rechtfertigt.

PS: Alles nur meine Meinung.

15

Mittwoch, 18. Mai 2005, 18:23

ich empfehle zu diesem thema die filma mad city und natural born killers. die machen die problematik auch ganz gut deutlich

16

Mittwoch, 18. Mai 2005, 19:09

Mir fällt gerade ein :
Habe nach dem Vorfall mit Adrian Hates von Diary Of Dreams : monatelang keine Promo CD`s mehr von Accession-Records bekommen.

Zufall? nein ...Adrian Hates ist der Labelchef von Accession-Records.

So läufte es halt: schreibe/ führe positive Reviews/ Interviews oder du bekommst keine Promo`s oder bei Zeitschriften ist das Druckmittel : Anzeigen ...die man dann nicht mehr schaltet als Label.

Money Makes The World Go Round *engel*

Ich bin immer noch beim Thema : Medienberichte ...etc.
Kein Journalist bewegt sich im freien Raum, er ist immer abhängig !!

Überlegt mal : es gibt Starreporter die von einem Kriegsgebiet zum anderen eingeflogen werden *kopfschuettel*
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17

Mittwoch, 18. Mai 2005, 19:18

Wer mit der Perspektivität der Medien nicht umgehen kann oder können will, sollte m.E. sowieso keine Bürgerrechte (Klar zu unterscheiden von den Menschenrechten, die absolut niemandem abgesprochen werden können sollten) haben. Insofern ist das Modell des demokratischen Zentralismus das im positiven Sinne aufklärerischste, auch wenn die Fixierung auf den doktrinären Vulgärmarxismus totaler Nonsens war.

Dass Journalisten perspektivisch berichten, ist nicht zu verhindern und auch nicht schlimm.

Zur Ausgangsfrage:
Meines Erachtens verhält es sich mit diesem Problem wie mit dem Problem gemobbter Kinder.
Neunmalkluge Eltern beschwören das Lehrerlieblingskind "westlicher Kapitalismus", sich nicht zu ärgern, weil das genau das wäre, was die auf die Noten neidischen Al-Qaida-Kinder wöllten und dann würden sie weitermachen.

Ich plädiere dafür, dass man diesen Rabauken den Hintern versohlt, weil sie erst aufhören, wenn sie vernünftig werden. Werden sie aber in ihren Indoktrinationscamps nicht...

Mir wollte doch vor zwei Wochen allen Ernstes ein 23 Jahre junger Marokkaner erzählen, der Reichtum und die Macht der USA sei darauf zurückzuführen, dass sie die Originalausgabe des Korans besäßen, die den Arabern von den Spaniern gestohlen wurde, die diese an die Engländer verloren und die sie wiederum nach Amerika brachten. Sowas lernt man im Islamunterricht in Marokko, einem der gemäßigtsten islamischen Länder...

Der Ursprung der Gewalt liegt nicht im Weinen des angegriffenen Kindes. Und das Weinen dafür verantwortlich zu machen, dass die Gewalt sich reproduziert, finde ich persönlich anstandslos.
______________________________

SPD
Die einzig vernünftige Partei!

Das größte Recht des Menschen ist es, klüger zu werden und nach seiner Vernunft handeln zu dürfen.

18

Mittwoch, 18. Mai 2005, 19:32

@farbklecks: ich weiß nicht inwiefern amn helfen könnte. aber ich finde es zum beispiel positiv, dass unsere schule sich dort eine partner"schule" gesucht hat um zu spenden. das geld, was sie bekommen haben, ging an die lehrer, die schulmaterialen etc eingekauft haben. die sind dann auch persönlich hingefahren und haben das überreicht. natürlich ist das kostenintensiv, aber man tut was.

eigentlich wollte ich auch nicht sagen, dass wir so viel tun könnte (mir z.b. fehlt es einfach am geld.. und der entfernung) , nur ist es eben falsch, journalisten zu beschuldigen, dass sie nicht helfen. was sollten sie denn tun? ich hab da mal eine reportage gesehen. die waren von der armee und hatten nur ihre kamara dabei, was willst du da tun? dein leben aufs spiel setzten für nichts? was könnte man erreichen? die dortigen wissen doch nicht einmal, ob es feind oder freund ist.

Farbklecks

unregistriert

19

Donnerstag, 19. Mai 2005, 13:45

wenn journalisten immer das berichten würden, was wirklich passiert, dann würden es wenige lesen.
wenn es um irgendwelche pop-sternchen geht: die menschen wollen doch gar nicht sehen, dass die leute so normal sind wie sie selber und brauchen in ihrem langweiligen leben auch mal ne neuigkeit. genau das wissen die journalisten und nutzen es aus...

20

Donnerstag, 19. Mai 2005, 13:53

@konterfei: das problem ist bekannt, die frage ist was tut man dagegen, gewalt ist da keine lösung denke ich.

übrigens:

Die Ärzte – Nicht wissen

Schuldig oder nicht? Wir wollen es nicht wissen.
Wer die Wahrheit spricht? Wir wollen es nicht wissen.
Wie viel ist Leben wirklich wert? Wir wollen es nicht wissen.
Warum ist Ernie fies zu Bert? Wir wollen es nicht wissen.
Ab wann zählt man zur 3. Welt? Wir wollen es nicht wissen.
Was macht die Bank mit unserem Geld? Wir wollen es nicht wissen.
Wir wollen es nicht wissen.
Das wollen wir nicht wissen.
Geht es anderen schlecht? Wir wollen es nicht wissen.
Sind wir zu selbstgerecht? Wir wollen es nicht wissen.
Warum dreht plötzlich jemand durch? Wir wollen es nicht wissen.
Und wem nutzt unsere Furcht? Wir wollen es nicht wissen.

Denn weil Wissen nur belastet, wollen wir nicht Mitwisser sein.
Wir lassen es unangetastet. Das Gewissen das bleibt rein.
Porentief rein.

Macht Atomkraft heut noch Sinn? Wir wollen es nicht wissen.
Was ist in unserem Essen drin? Wir wollen es nicht wissen.
Wie wird man Obdachlos? Wir wollen es nicht wissen.
Ist das Ozonloch echt so groß? Wir wollen es nicht wissen.
Wir wollen es nicht wissen.
Das wollen wir nicht wissen.

Denn weil Wissen nur belastet, wollen wir nicht Mitwisser sein.
Wir lassen es unangetastet. Das Gewissen das bleibt rein.
Porentief rein.

Gibt es mehr Mienen als CDs? Wir wollen es nicht wissen.
Ist Politik wahrheitsgemäß? Wir wollen es nicht wissen.
Fühlen Tiere Schmerz? Wir wollen es nicht wissen.
Sind die Ärzte schon Kommerz? Ich will es nicht wissen.
Wir wollen es nicht wissen.
Das wollen wir nicht wissen.

Denn weil Wissen nur belastet, wollen wir nicht Mitwisser sein.
Wir lassen es unangetastet. Das Gewissen das bleibt rein.
Porentief rein.

Sind ihre Brüste wirklich echt? Das wollen wir wissen.
Bekommen die Reichen immer Recht? Das wollen wir wissen.
Selbst die kleinste Ferkelei, wir wollen sie wissen.
Ist das alles vorbei?
Wir werden es bald wissen.