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1

Montag, 8. August 2005, 01:06

Paradoxen der Realitätsflucht

Man begehe Realitätsflucht -
sicherlich ein Vorwurf, den manch einer bereits gehört hat.
Flucht in Fantasiewelten, Traurigkeit, Rollenspiel,Träume, auf welche Art und Weise auch immer. Ich glaube, es ist ein gemeinsamer Nenner von vielen. Einfach diese Unzufriedenheit bis unglücklich sein mit der Realität, in der wir gezwungen sind zu leben und der Wunsch, dem zu entkommen.
'Realitätsflucht' - warum wird es desöfteren als Vorwurf entgegen gebracht?
"Bietet die reale Welt nicht genug Anlaß zur Flucht, als daß dies ein Vorwurf sein könnte?" (T.Adorno)
Oder sollte man Realitätsflucht mit Vorsicht genießen?Allein schon wegen des Begriffes 'Realität' ?

Um den Faden wieder aufzunehmen, Realitätsflucht in welcher Form auch immer ist daher immer nur eine Scheinflucht. Aber gerade durch diese kleinen Fluchten, die Momente des sich-Lösens, wird die Realität ertragenswert.


Diese Überlegungen jezt in den Raum geworfen - was sagt ihr dazu?

2

Montag, 8. August 2005, 01:13

Schwieriges Thema. Aber dennoch mal meine Meinung dazu:

Keine Flucht - egal in welcher Form - löst ein persönliches Problem. Auch wenn man in bestimmte 'Welten' flieht, bestehen die meisten Probleme bei der 'Wiederkehr' weiterhin. Also hat man im eigentlichen Sinne nichts gekonnt.

Ausserdem sollte man auch vorsichtig mit Scheinrealitäten, Traumwelten und der Gleichen sein. Einige Menschen verlieren sich dort und scheinen nicht wieder zu kehren. Wie sowas dann aussieht, kann man in bestimmten Anstalten 'betrachten'.

Gerade durch den Job meiner Mutter bekomme ich auch diesbezüglichst einiges zu hören.
Fakt ist, dass es nicht wenige - vor allem Kinder - sind, die diese Art von 'Flucht' betreiben. Demnach steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich einige Menschen verlieren... und eben "wahnsinnig" werden...

Demnach sollte man lieber die Problemlösung der Traumwelt vorziehen.

--> meine Meinung.
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/o/ NÖRGEL-GROUP ASSEMBLE \o\



_.«¤°'¯¦»Kµåøs«¦¯'°¤»._
"du bist nicht nur musikalisch hardcore" ^^

3

Montag, 8. August 2005, 01:33

Kann man Realitätsflucht auch als eine Art 'Droge' - die Dosis macht es, ansehen?

4

Montag, 8. August 2005, 01:36

Hmmm...schwer zu sagen... Keine Ahnung.


Andere Frage:
Ist Realitätsflucht eine (andere) Art von Meditation?
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/o/ NÖRGEL-GROUP ASSEMBLE \o\



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"du bist nicht nur musikalisch hardcore" ^^

5

Montag, 8. August 2005, 11:03

vor was soll ma denn fliehn?*schulterzuck*
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*geschlossen*

6

Montag, 8. August 2005, 11:15

ich weiß nicht,was an realitätsflucht so befremdlich sein soll... sobald ihr ein buch lest,einen film schaut, musik hört, ein instrument spielt oder am pc ein spiel zockt, begeht ihr realitätsflucht im weitesten sinne. und das ist doch an und für sich nichts schlimmes... ?-|
______________________________



Before criticizing someone, you should walk a mile in their shoes.
That way, when you criticize them, you're a mile away
and you have their shoes.

7

Montag, 8. August 2005, 11:21

das gleiche hat magiciane doch obn auch gesagt *hammer*
______________________________

*geschlossen*

8

Montag, 8. August 2005, 11:28

und auch gleich nach unserer meinung dazu gefragt *applaus*
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Before criticizing someone, you should walk a mile in their shoes.
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9

Montag, 8. August 2005, 11:40

Zitat

Original von Magiciane
Oder sollte man Realitätsflucht mit Vorsicht genießen?Allein schon wegen des Begriffes 'Realität' ?



versteh das ja scho nich. wieso wegn den wort realität?
ich seh aba die beispiele wie buch lesn oda film guckn nich als flucht. füa mich is das mehr n hobby in was für ne welt soll ich da abschweifn? *kopfschuettel*
______________________________

*geschlossen*

10

Montag, 8. August 2005, 13:55

Zitat

Original von Piraniabraut
versteh das ja scho nich. wieso wegn den wort realität?


Naja, allein der Begriff. "Realität" ist doch in diesem Fall etwas schwammig.


@topic: Wie ist das aber bei psychisch Kranken? Bei Menschen, die von phantastischen Vorstellungen, verschobener Wahrnehmung, Paranoia oder irgendeiner Art von Wahnsinn solcher Art geprägt sind, dass sie in ihrer eigenen Welt leben? Diese sind dann nicht mehr ein Teil 'dieser' Realität, sondern ihrer eigenen.. haben sie dann nicht etwa die Flucht erfolgreich geschafft? Wenn ihre Umwelt nicht mehr zu ihnen durchdringt.. und die "Realität" tatsächlich das ist, was im Kopf dieser Leute vorgeht.. wer kann dann noch sagen, es sei nicht "wirklich"?

11

Montag, 8. August 2005, 14:07

Zitat

Original von Magiciane
Wie ist das aber bei psychisch Kranken?


Zitat

Original von Magiciane
wer kann dann noch sagen, es sei nicht "wirklich"?


Der Psychiater ;-)
Und ich. Weil ich denke, dass jede 'andere Realität', ausser der "Wahren", falsche sind. Egal ob digitale Welten, oder nur im Hirn entstandene. Sie mögen zwar für den Betroffenen real erscheinen, sind es aber dennoch nicht. Sie sind lediglich auf das "Krankheitsbild" der Person zurückzuführen.
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"du bist nicht nur musikalisch hardcore" ^^

12

Montag, 8. August 2005, 15:58

Zitat

Original von K-Oz
Der Psychiater ;-)
Und ich. Weil ich denke, dass jede 'andere Realität', ausser der "Wahren", falsche sind.


*kopfschuettel* also das ist ne total dämliche Behauptung!

Eine "andere Realität" kann nicht richtig oder falsch sein. Und eine "wahre Realität" gibt es nicht!
Realität ist doch was total subjektives! Auf dumm deutsch: jeder sieht die Welt doch durch andere Augen!

Davon ausgehend ist eine Flucht in eine andere Realität evtl. sogr recht interessant! Und so lang man den Draht zur eigenen Realität nicht verliert isses auch ok! *gaehn*

Nur manche Momente und Situationen erfordern einfach mal eine Art Besinnung auf die eigene R.!
Und wer das nicht kann, dem kann man auch mir ruhigem Gewissen sowas vorwerfen!

13

Montag, 8. August 2005, 16:07

Na, die Grenze zur psychischen Krankheit ist ja erst dann überschritten, wenn diejenige Person die Scheinwelten nicht von der "realen" Welt unterscheiden kann. Und der Weg dahin ist ziemlich weit *zustimm*

Ich habe an dem Escapismus, der Realitätsflucht auf Zeit, nichts auszusetzen.
Ist es denn nicht so, dass bei vielen, gerade unter der Woche, viel Routine herrscht und dadurch eine gewisse abstumpfende Langeweile einkehrt? - In dem Fall ist es doch praktisch, mal in eine "andere Welt" einzutauchen, um sich von dieser Welt hier ein wenig zu entspannen und nicht an nervigen Alltag zu denken. Halt eine, die mit dieser nix zu tun hat und der Alltag dann für ein paar Stunden gaaaaaaanz weit weg ist.

Gefährlich wirds erst dann, wenn man diese Scheinrealität oder Ersatzrealität eine größere Bedeutung zumisst als dieser hier. Will heißen: Nur noch dort hängt man sich rein und lässt das eigene Leben dafür schleifen. Das kann dann auch ganz schnell verkümmern ...

Kurz gesagt: Kurzfristige Flucht ist der Ablenkung wegen gar nicht schlecht. Längerfristige schädlich, und dauerhafte macht krank -im wörtlichsten Sinne.
______________________________

[SIZE=1]Du hast keine Chance, nutze sie nicht! (Schlingensief, etwas abgewandelt ;) )[/SIZE]

14

Dienstag, 9. August 2005, 21:26

Realitätsflucht sehe ich inzwischen ziemlich kritisch.
Sie gehört sicher mit dazu: ein Buch lesen und in spannende Welten eintauchen oder ein Computerspiel spielen und einmal jemand anders sein, das ist an sich etwas Schönes, aber nur wenn es mit Mass genossen wird. Und dieses Mass fehlt leider manchen. Ich habe es schon bei so vielen erlebt, dass sie ihr "richtiges" Leben total vernachlässigt und nur für die "Scheinwelt" gelebt haben (war auch bei mir selber schon der Fall), aber auch wenn in dem Moment diese Scheinwelt einem alles zu geben scheint, sie ist eben doch kein adäquater Ersatz für das "richtige" Leben. Man gaukelt sich da selber etwas vor.

Also:
pro "richtiges" Leben
und
pro Realitätsflucht zur Entspannung, zum Ausgleich für den stressigen Alltag
aber
contra Realtitäsflucht als Ersatz für das eigene Leben, für alle Hobbies, Freundschaften etc.

Für Interessierte hier noch eine kleine (erfundene) Geschichte zu dem Thema: ( die ich eigentlich gar nicht für so abwegig halte ;) )

Einige Anmerkungen zuerst:
MUD: Multi User Domain ->Es handelt sich um ein textbasiertes Rollenspiel.
Bersi: Berserker, eine bestimmte Gilde also.(Paladin, Druide sind weitere Gilden, aber ich vermute ihr kennt das alles. ;) )
-b: ein "Kanal" auf dem man Fragen stellen kann.

Zitat


Mein Name ist Lena!

Ich arbeite in einer kleinen Firma, schon seit Jahren. Niemand
sieht mich, niemand hoert mich. Nicht einmal ich selbst moechte mich
sehen. Zuviel Speck auf den Hueften, viel zu wenig Oberweite und
weiss wie eine Kalkwand. Ich bin einfach nur eine von vielen
Sekretaerinnen. Keiner nimmt mich wahr. Nicht einmal der Hugo, ja
genau dieser Hugo. Ich bin verliebt in ihn seit ich anfing zu
arbeiten. Nur leider hat selbst er mich einfach nicht wahrgenommen.
Ich war immer nur die, die den Kopierer bedient hat. Aller meiner
kleinen Versuche und Andeutungen zum Trotz hat er mich einfach
ignoriert. Und auch die anderen ignorieren mich. Egal was ich mache,
ich werde einfach nur mit einem Laecheln belegt oder schlimmer noch,
mit einem mitleidigen Blick.

Oft stand ich vor dem Spiegel und dachte: Kein Wunder, so wie ich
aussehe. Doppelt so alt wie ich eigentlich bin, und diese Schwimmringe,
Faeltchen im Gesicht, einfach nur widerlich.
Da beschloss ich mein Glueck im Internet zu versuchen. Erst Chats, aber
die wollten alle einfach nur Sex, keine Beziehung, nur rammeln.
Einfach nur ekelhaft. Irgendwann sah ich eine Seite mit Muds.
"Was zum Henker sind Muds?" dachte ich. Ich loggte ein und kannte mich
erstmal gar nicht aus. Doch sofort stuermte ein Haufen (maennlicher)
Mudder auf mich zu, nahm mich an die Hand, versorgte mich mit Ausruestung,
Ratschlaegen, und eindeutigen Angeboten. Mir war klar: Hier bleib ich,
hier finde ich Beachtung, hier werde ich all die Aufmerksamkeit finden,
die mir im RL immer versagt blieb.

Oh, was fuer ein gutes Gefuehl! All die Mudder haben mich beachtet!
Jeden Tag wieder werde ich gefragt: "Wie hast Du es auf so eine hohe
Stufe geschafft? Wie schaffst Du soviel Xp am Tag? Warum liegen dir alle
maennlichen Muder zu Fuessen?" Ich hab mich so gut gefuehlt. Diese
Anerkennung, diese Aufmerksamkeit! Auf einmal war ich wer. Wo ich doch
sonst rl nie wahrgenommen werde. Gerne hab ich die Fragen beantwortet.
Ach wie gut hab ich mich gefuehlt. Wie wohl es mir war, doch auf einmal
wer zu sein. Und all diese Jungs, die von mir, und nur von mir?etwas
wollten, einfach herrlich.
Diese Euphorie hat sich sogar bis weit in meinen naechsten Arbeitstag
gezogen. Ich ging zur Arbeit und fuehlte mich einfach gut. Ich war ja
schliesslich in einem Mud ein Gs 12 Bersi oder Gs 16 Druidin oder Gs 16
Paladin und einfach ein maennermordender Vamp.
Doch lange hielt dieses Gefuehl nicht an, im Rl war alles beim Alten.
Die Kollegen (bei Gott die Unwissenden! wie koennen sie nicht wissen das
ich in einem Mud so etwas besonderes bin!) sahen mich immer noch als die
haessliche Lena, die Lena die immer nur still und leise den Kopierer
bedient, die Lena die sich nie traut den Mund aufzumachen, weil sie
Angst hat, noch mehr falsch zu machen und noch unbeliebter zu werden.
Ich wuenschte mir daheim vor meinem Pc zu sein. Endlich da zu sein wo
mich wer wahrnimmt. Dann endlich kam ich heim...Das Erste: Rechner an.
Und gleich ueberhaeuften mich die kleinen Spieler und die Kerle mit
Fragen und Angeboten. Wie gut ich mich wiederum fuehlte.

Am naechsten Tag ging ich in eine Bar.. Ich als Gs12 Bersi, Gs16 Paladin,
Gs16 Druide und Vamp hab ja so einen Auftritt. Nur leider...kein Kerl
beachtet mich, keine Einziger!
Ich versuche krampfhaft Kontakt zu einem zu bekommen. Der serviert mich
einfach ab. Beim naechsten Kerl war dann alles Selbstvertrauen dahin, ich
bin eben doch nur ein virtueller Vamp.
Was bleibt? Heim an den Rechner, rein ins Mud und endlich wieder
grossartig fuehlen, die ganzen Kerle hoeren, ihre Anmachen und eindeutigen
Angebote.

Meine ganzen Gedanken, waehrend der Arbeit, waehrend der verzweifelten
Versuche, etwas besser auszusehen, stuetze ich auf diese Spieler, die mich
ach so anhimmeln. Die wollem was von mir! Da bin ich mir ganz sicher! Ich
seh nicht gut aus, aber das interessiert hier nicht, hier bin ich eine
Goettin, hier liegen mir alle zu Fuessen. Auch wenn ich RL mich nicht
traue den Mund aufzumachen, klappt das hier, in der Sicherheit der Anonymitaet
sehr gut.
Schliesslich gebe ich doch immer Antworten auf -b wenn wer was fragt,
schliesslich reisse ich doch mein Mundwerk ganz gross zu jedem Thread in der
Zeitung auf. (Eigentlich schliesse ich mich der Mehrheit an, damit ich beliebt
bin, aber das geb ich nicht zu, dass weiss ich gar nicht selbst, das ist mein
Unterbewusstsein),

Mein ganzes Leben wurde vom MUD beherrscht, von den Jungens und Maennern,
die etwas von mir wollten.

Doch irgendwann merkte ich, das einige der Jungens nur spielten, andere
sahen noch grausamer aus als ich, und wieder andere waren nur auf Sex aus,
egal mit wem. Ich fuehlte mich mies und hintergangen.

Was ich nicht sehe ist: Ich bin Lena, ich bin liebenswert und auf eine
verquere Art und Weise bin ich schoen. Die Geschmaecker sind verschieden,
es gibt da draussen sicher einige Maenner die genau fuer mich gemacht sind.
Ich bin an sich eine nette Person, aber ich habe mich in einem Mud viel zu
sehr hervorgehoben, viel zu viel auf meine Erscheinung gegeben, anstatt mit
dem zu Leben was mir im RL gegeben war zurecht zu kommen. Ich habe nicht
bemerkt, dass ich ein liebenswuerdigen Menschen bin, der Makel hat, wo doch
ein jeder Mensch Makel hat, und genau diese Makel jemanden doch liebenswert
und besonders machen. Ich haette einfach ein bisschen mehr Selbstvertrauen
haben muessen. Und jeder Mensch haette mich gemocht. Nicht wegen der Person
die ich vorgebe zu sein, sondern wegen der Person, die ich tatsaechlich bin.

Mfg Lena



(Entnommen der "Silberland-Mud-Zeitung", gepostet von Katarok.)


ps: Ich habe mir die Regeln nochmals durchgelesen und nichts gefunden, wo solch ein Zitat gegen verstossen würde. Ich hoffe, dass ich damit richtig liege.

15

Mittwoch, 10. August 2005, 00:53

ich flüchte gerne. und ich möchte es immer wieder tun.


und jedes mal wenn ich aufwache...
wünsche ich mir, es nicht getan zu haben...
______________________________

*niemalsnicht*

LordIggi

unregistriert

16

Mittwoch, 10. August 2005, 16:26

Zitat

Original von Deimos
ich weiß nicht,was an realitätsflucht so befremdlich sein soll... sobald ihr ein buch lest,einen film schaut, musik hört, ein instrument spielt oder am pc ein spiel zockt, begeht ihr realitätsflucht im weitesten sinne. und das ist doch an und für sich nichts schlimmes... ?-|


Nunja wenn du in einem Buch oder irgendeinem Spiel dich von der Realität absonderst, dann tust du es nach Vorgabe der Geschichte, jedoch wenn man sich in seine "eigene" Scheinwelt oder Traum welt verflüchtest, dann ist es doch die eigene Phantasie in der du lebst. Und ich denke mal da ist es schwieriger rauszukommen als in der Vorgegebenen Welt.

Meine Meinung

17

Mittwoch, 10. August 2005, 16:57

da widersprech ich dir... auch in dieser scheinbar geregelten scheinwelt begibst du dich mit der eigenen phantasie des öfteren auf abwege...

warum gibt es denn so viele herr der ringe- oder star wars freaks ...?

und was is so verkehrt daran,seine eigenen phantasie zu benutzen? denkst du es gäbe irgendwelche bücher, großartige musik oder gemälde,wenn sich künstler nicht in die welt ihrer eigenen phantasie begeben würden?
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Before criticizing someone, you should walk a mile in their shoes.
That way, when you criticize them, you're a mile away
and you have their shoes.

LordIggi

unregistriert

18

Mittwoch, 10. August 2005, 17:44

Zitat

und was is so verkehrt daran,seine eigenen phantasie zu benutzen? denkst du es gäbe irgendwelche bücher, großartige musik oder gemälde,wenn sich künstler nicht in die welt ihrer eigenen phantasie begeben würden?


Eigentlich nichts, dennoch denke ich das es was anderes ist in seine eigene Welt zu gehen als im Gegenatz zu einem Buch oder Spiel.

Ich halte daran irgendwie fest.

Graf Blah

unregistriert

19

Mittwoch, 10. August 2005, 18:44

Magiciane,

Für mich ist Escapismus eine Sache, die das Leben erleichtert.

Das mal wieder die Dosis das Gift macht ist klar.

Ich denke, das auch den Menschen, die sich komplett in ihre Scheinwelt flüchten irgendwo klar ist, was sie da tun. Natürlich lügen sie sich in die Tasche um Ihr Verhalten für sich selber zu rechtfertigen. Auch ich bin ich da Profi drin und kann auf jahrelange Übung und Erfahrung im Verdrängen von Problemen zurückblicken.

Das Veständnis, das dieses Verhalten keine Probleme löst ist aber - so denke ich - auch für einen durchschnittlich intelligenten Menschen allgegenwärtig und nicht verdrängbar.

Um aber mal auf den Kern der Frage zurückzukommen:

Ich sehe in der Realitätsflucht kein Paradoxon. Mich würd mal interessieren, wie dies gemeint war.

20

Mittwoch, 31. August 2005, 23:08

Sie geht anscheinend ebenfalls davon aus, dass jeder seine eigene wahre Realität hat bzw. sie sich macht, und somit es paradox ist, sich wiederum in eine andere eigene Parallel-Welt zu begeben, anstatt anzufangen seine erste Welt anders zu betrachten und somit vielleicht mir ihr gar zufriedener zu werden.
Wenn man davon ausgeht, dass wir alle von vorn herein schon in ein und der selben Welt leben, ist es natürlich nicht paradox.

Ich für meinen Teil finde, egal ob paradox oder nicht, sich in eine andere Welt zu begeben, nicht weiter schlimm. Im Gegenteil sogar: Man kann so neue Kraft schöpfen oder lernen mit der Realität besser umzugehen.
Nichtsdestotrotz ist und bleibt doch eigentlich die wahre Realität ansich die beste Welt. In ihr allein kann man alles wahrhaftig erleben und spüren, nur in ihr kann man davon ausgehen, dass man nicht verloren geht. Das Leiden in der Realität sollte man fast schon als gut betrachten...
______________________________

Als Alptraum tropf ich unaufhörlich,
bist du mir versunken bist, unwiederbringlich.