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1

Donnerstag, 6. Oktober 2005, 15:41

imprisoned: gefangen in der sprache?

mir ist letztens mal folgendes durch den kopf gegangen:

in der deutschen sprache ist die bezeichnung für "glück" ein singular.

Das Glück - nicht etwa "die Glücke" ...
andererseits gibt es viele "unGlücke" ...

ist es diesem sprachlichen detail geschuldet, dass wann immer der mensch "glück" sucht, "eine" sache zu finden glaubt?

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tout va bien

2

Donnerstag, 6. Oktober 2005, 15:45

interessanter Denkansatz...

wahrscheinlich hat sich in der Sprachentwicklung das Wort "GLÜCK" auf alles was im Leben gut geht bezogen.....aber ein "UNGLÜCK" ist wahrscheinlich so tragisch für die Menschen, dass sie von mehreren sprechen!?

3

Donnerstag, 6. Oktober 2005, 15:53

ich empfehle immer jedem das buch "1984".

dort gibt es eine abteilung für sprache, die selbige auf das allernötigste zusammenfassen soll (NeuSprech) , um den menschen unmöglich zu machen, kritische dinge über die partei auch nur zu denken.

daraus der denkansatz:

wenn die sprache einen so großen einfluss auf die vorstellungskraft hat, wär es nicht fatal, das es unglücke - aber nur EIN glück gibt?
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tout va bien

4

Donnerstag, 6. Oktober 2005, 16:21

Zitat

Original von abfpan
ist es diesem sprachlichen detail geschuldet, dass wann immer der mensch "glück" sucht, "eine" sache zu finden glaubt?


ich würde es genau gegenteilig interpretieren...nämlich dass die mehrzahl und einzahl gefunden werden kann und somit nicht unterschieden wird...bei unglück dagegen immer von einzahl ausgegangen wird und es somit ne mehrzahl brauch
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"Ich kann nichts dafür, dass es auf diesem Planeten nichts vernünftiges zu Essen gibt, außer Fleisch." Bart Simpson
*stinkefinger3*

5

Donnerstag, 6. Oktober 2005, 16:34

laut duden gibt es 'die glücke', es wird nur selten benutzt.

ihr wisst doch: ein unglück kommt selten allein.
der mensch ist also pessimist, sogar aus linguistischer sicht. :D

6

Donnerstag, 6. Oktober 2005, 16:42

also ich hab auch erstmal nachgeschaut. glücke gibts aber in meinem duden nicht. allerdings war mir bisher nicht klar, dass es unglücke gibt. ich dachte, es gibt nur unglücksfälle.

wie auch immer: menschen registrieren negative eindrücke jedenfalls m.m. nach einfacher und langanhaltender. postive sachen werden nicht so eindrücklich wahrgenommen und meistens schneller abgetan und vergessen. vielleicht kommt die linguistische erscheinung daher.
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Mit dem Kopf gegen die Wand schlagen verbraucht pro Stunde 150 Kalorien.




7

Donnerstag, 6. Oktober 2005, 16:44

eine spachanomalie
man hat "öfters glück gehabt" oder "mehrere unglücke"
und man hat glück im unglück

ich denke mal das is aus der umganssprache, da das unglück was definierbares ist (der Blumentopf) aber keiner wirklich sagen kann was an einem vorgang (cooler job) glück und was können ist.

8

Donnerstag, 6. Oktober 2005, 16:50

na das glaub ich aber nicht.

'es war mein glück, dass er mir geholfen hat.'

ich hab extra online nachgeschaut, weil da am schnellsten auf sprachwandel reagiert werden kann. [wenn dein duden 2-3 jahre alt ist, dann ist das in der forschung schon 'stein' alt. ;)] da gibt es einen plural von 'glück' mit dem vermerk auf dessen seltenen gebrauch.

9

Donnerstag, 6. Oktober 2005, 23:12

Zitat

Original von nastizia
da gibt es einen plural von 'glück' mit dem vermerk auf dessen seltenen gebrauch.


ja,aber eben der selten Gebrauch hat ja auch seinen Einfluss auf die Sprachweise.

ich finde allerdings, dass es nichts zur sache tut, ob man Glück nun im Singular oder Plural verwendet. Es gibt so viele Redewendungen und Arten, Dinge zu bezeichen, deren genaue bedeutung man gar nicht verinnerlicht hat, dass das kaum Ausdruck in einem gestörten Glücksempfinden finden kann.

Zitat

Original von talea
wie auch immer: menschen registrieren negative eindrücke jedenfalls m.m. nach einfacher und langanhaltender.


wohl war ! Die gute Zeit vergisst man in der schlechten.
Beispiel aus der Psychologie (oder Tierdressur, auf beide Gebiete anwendbar) : Um eine Bestrafung oder ein einzelnes negatives Erlebnis auszugleichen, benötigt man sieben Belohnungen bzw. sieben positive Erlebnisse.
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Before criticizing someone, you should walk a mile in their shoes.
That way, when you criticize them, you're a mile away
and you have their shoes.

10

Donnerstag, 6. Oktober 2005, 23:22

liegt eher daran, dass "glück" kein konkreter zustand, kein konkretes ereignis, sondern ein gefühl und eine art der wahrnehmung ist. man kann "glück haben" und "glück empfinden". das gegenteil ist dann also eher "pech" oder "unglücklich".

das gegenteil von "unglück" ist ja eher "glücksfall", oder? und DA gibts den plural.
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Harry Potter#7
Es sterben Hedwig, Moody, Dobby, Fred, Snape und Voldemort - sein Todesfluch wird reflektiert.
Harry (= Horcrux!) bringt sich um, tötet damit aber nur den Voldemort-Teil in sich!
Harry heiratet Ginny, Ron heiratet Hermione.

11

Freitag, 7. Oktober 2005, 00:25

Zitat

Original von Abs
liegt eher daran, dass "glück" kein konkreter zustand, kein konkretes ereignis, sondern ein gefühl und eine art der wahrnehmung ist. man kann "glück haben" und "glück empfinden". das gegenteil ist dann also eher "pech" oder "unglücklich".

das gegenteil von "unglück" ist ja eher "glücksfall", oder? und DA gibts den plural.
Arsch. Das wollte ich grad schreiben. *traurigguck*

Das Unglück ist eben nicht das Gegenteil des Glücks. Das Glück ist eine undefinierte Empfindung, die sich nicht auf ein einzelnes isoliertes Ereignis bezieht. Das Unglück dagegen ist genau so ein isoliertes Ereignis.
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"Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Winston Churchill

"Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler."
Winston Churchill

12

Freitag, 7. Oktober 2005, 16:31

unglück ist doch nicht nur ein isoliertes ereignis!

es gibt doch genauso den unglücksfall , s. irgendwo o., um das isolierte ereignis des pechhabens zu beschreiben.

eine lösung oder ein anderer weiterführender ansatz fällt mir aber leider nicht ein.



*traurigguck*
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13

Freitag, 7. Oktober 2005, 16:50

na auf jeden Fall glaub ich nicht, dass wir es der Sprache zu verdanken haben, wenn wir dieses latente warme gefühl im bauch suchen, das uns froh macht, das dafür sorgt, dass es uns gut geht
( ich mein nicht Vodka)
man empfindet meist mehr, als die Sprache hergibt,
es gibt auch kein wort dafür, wie frische Kastanien sind, oder für "nicht durstig" etc,

herzlich et
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Werde Teil!

14

Freitag, 7. Oktober 2005, 17:01

Zitat

Original von EvilT
na auf jeden Fall glaub ich nicht, dass wir es der Sprache zu verdanken haben, wenn wir dieses latente warme gefühl im bauch suchen, das uns froh macht, das dafür sorgt, dass es uns gut geht
( ich mein nicht Vodka)

herzlich et


*lol2*

der macht ja nicht nur ein latent warmes gefühl im bauch

aber ich glaube, du hast recht. sprache ist sowieso nur ein behelfswerk. gefühle oder eindrücke kann man damit nicht wirklich ausdrücken. auch wenn es immer wieder versucht wird. wenn man richtig glücklich ist, gibt der satz "ich bin so richtig glücklich" denn auch nur annähernd das wieder, was man da gerade fühlt. also bei mir auch nicht.
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15

Freitag, 7. Oktober 2005, 17:04

ähnlich ists mit:
Ich fühl mich strange .
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Werde Teil!

16

Freitag, 7. Oktober 2005, 18:28

solange aber die sprache das wichtigste mittel darstellt, gedanken und gefühle zu teilen, finde ich schon, dass sie nicht zu vernachlässigen ist.

man denkt schließlich auch in einer sprache, was bedeutet, dass sie die grenzen des denkens vorgibt.

du kannst einen gedanken nicht halten, wenn du ihn nicht irgendwie konservieren kannst (zb text, tagebuch, übertragung ans soziale umfeld).
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tout va bien

17

Freitag, 7. Oktober 2005, 18:58

Zitat

Original von abfpan

du kannst einen gedanken nicht halten, wenn du ihn nicht irgendwie konservieren kannst (zb text, tagebuch, übertragung ans soziale umfeld).


ich kann mir merken, wie mich jemand angeblickt hat, und hab och kein wort dafür

et
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Werde Teil!

18

Freitag, 7. Oktober 2005, 19:08

und wie lange?
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tout va bien

19

Samstag, 8. Oktober 2005, 11:06

solange es wichtig ist für mich

ich weiß ich weiß
worte würden länger halten, werden aber nutzlos, wenn der Sinn flöten geht,
oder mußt du weinen bei W.v. Vogelweyde?

ich denke, dass wir nur gelernt haben worte, auch die gedachten zu nutzen ,um uns zu erinnern

die anderen sinne nutzen wir unbewußter,


et
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Werde Teil!