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1

Mittwoch, 12. Oktober 2005, 14:28

Lyrik Nietzsches

Vereinsamt

Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein, -
Wohl dem, der jetzt noch - Heimat hat!

Nun stehst du starr,
Schaust rückwärts, ach! wie lange schon!
Was bist du Narr
Vor Winters in die Welt entflohn?

Die Welt - ein Tor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends Halt.

Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.

Flieg, Vogel, schnarr
Dein Lied im Wüstenvogel-Ton! -
Versteck, du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!

Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein, -
Weh dem, der keine Heimat hat!
______________________________

Das ist eines der Geheimnisse des Lebens:
Die Seele mit den Mitteln der Sinne und die Sinne mit den Mitteln der Seele zu heilen.
Oscar Wilde (1854-1900)

2

Mittwoch, 12. Oktober 2005, 15:25

...das hatten wir letztes Jahr als Einstiegsgedicht in Deutsch... und ich glaube, ich war so ziemlich die einzige in der Klasse, der es gefallen hat ;-)

3

Mittwoch, 12. Oktober 2005, 18:57

Ich hätte nich gedacht, dass Nietzsche mich berühren kann ...
______________________________



Before criticizing someone, you should walk a mile in their shoes.
That way, when you criticize them, you're a mile away
and you have their shoes.

4

Mittwoch, 12. Oktober 2005, 19:27

Zitat

Original von Deimos
Ich hätte nich gedacht, dass Nietzsche mich berühren kann ...


lol...ich denke, dass jeder, der sich öffnet von ihm berührt wrden kann :-D
______________________________

"Ich kann nichts dafür, dass es auf diesem Planeten nichts vernünftiges zu Essen gibt, außer Fleisch." Bart Simpson
*stinkefinger3*

5

Montag, 17. Oktober 2005, 00:03

Das ist einfach wunderbar.

6

Dienstag, 18. Oktober 2005, 11:38

Zitat

lol...ich denke, dass jeder, der sich öffnet von ihm berührt wrden kann


Ich denke aber, man muss sich sicherlich auf eine....eine....ssspppiiiirituelle (einschläfernde Musik im Hintergrund) Art und Weise öffnen damit der olle Nietzsche einen berühren kann.....

Nee, mal ernsthaft, als Lyriker war er wohl ein bißchen verständlicher denn als Philosoph. Ich kenne das zitierte Gedicht schon recht lange und habe es das erste mal im Nietzsche-Haus Naumburg gelesen.
Ein großartiger Text, von dem man sehr viel lernen kann, auch was die Verbindung Form- Inhalt betrifft. Das sollten sich einige Jung-Dichter mal sehr genau anschauen!
Musiker war er übrigens auch, aber das lag ihm wohl nicht so recht.....
______________________________

42!

7

Donnerstag, 20. Oktober 2005, 22:23

Dem möchte ich beipflichten. Die Gedichte sind recht gut, seine Schriften mühsam...