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1

Montag, 1. Dezember 2003, 20:54

Kritisches zu Sokrates

Ok, es kann ja nicht sein, dass hier gar nichts los ist. Ich dachte, die Gruftis philosophieren so gern?! :-D
Nun gut, ich habe beim stöbern im Netz folgende Aussage


Zitat

"philolex"
Kritisches zu Sokrates

Der Satz "Ich weiß, daß ich nichts weiß." ist falsch. Besser wäre die Formulierung: "Ich weiß vieles nicht." Oder "Ich glaubte, etwas zu wissen, und habe nun erkannt, daß ich es nicht wußte." Aber diese Sätze beinhalten nicht, daß ich überhaupt nichts weiß. Ich weiß z. B. die Existenz des Textes, den ich gerade schreibe. Ich kann mir Gedanken darüber machen, was für eine Art von Wissen mein Wissen ist. Ist es subjektiv, objektiv, relativ, absolut etc.? (Siehe "Wahrheitsbegriffe".) Welche Tragweite, Geltungsgebiete, Bedeutung hat mein Wissen? Dann ist man in der Erkenntnistheorie. Diese Gedanken sind etwas ganz anderes als die schlichte und falsche Feststellung "Ich weiß, daß ich nichts weiß." Ich will die Leistung des Sokrates für die Philosophie nicht abwerten, aber wie schon Cusanus sagte: Nichts gibt es in dieser unserer Welt, was nicht noch genauer gefaßt werden könnte. (Zitiert nach Hirschberger 3, S. 219.)



Ok, ist jetzt unterstes Niveau (im eigentlichen Sinne) ... aber was haltet ihr von dieser Aussage? WEISS er, dass er den Text schreibt? Weiss er das wirklich, oder glaubt er nur, etwas zu wissen - und Sokrates hat doch recht? :-D
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Harry Potter#7
Es sterben Hedwig, Moody, Dobby, Fred, Snape und Voldemort - sein Todesfluch wird reflektiert.
Harry (= Horcrux!) bringt sich um, tötet damit aber nur den Voldemort-Teil in sich!
Harry heiratet Ginny, Ron heiratet Hermione.

2

Montag, 1. Dezember 2003, 21:57

Ich seh das jetzt mal als ultimativen Test für meine Ethiklausur morgen...

Ich halte den Satz "Ich weiß..." für richtig. Letztendlich ist ja alles irgendwie nur Annahme... Man weiß (sollte wissen) dass man eben nichts weiß, dass heißt man darf nicht glauben unheimlich gescheit zu sein... der Autor kann also nicht ultimativ beweisen, dass er zum Beispiel den Text geschrieben hat. Solche Überlegungen führen allerdings insgesamt auch nicht sehr weit... und ich glaube auch nicht, dass Sokrates dies damit ausdrücken wollte. Zumindest nicht ausschließlich.
Ich halte es für wichtig den "Ich weiß... " Satz im Zusammenhang mit dem Satz "Ein ungeprüftes Leben ist es nicht wert, gelebt zu werden" zu nennen und auch damit zu argumentieren.

hm... *gg* ob das für 15 Punkte reicht? *kopfschuettel*
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Il me semble que je serais toujours bien là où je ne suis pas. Charles Baudelaire

3

Montag, 1. Dezember 2003, 22:20

Zitat

Original von Abs
WEISS er, dass er den Text schreibt? Weiss er das wirklich, oder glaubt er nur, etwas zu wissen - und Sokrates hat doch recht? :-D

Meiner Meinung nach hat Soki recht. *zustimm*

4

Montag, 1. Dezember 2003, 22:30

Zitat

Original von Judy

Zitat

Original von Abs
WEISS er, dass er den Text schreibt? Weiss er das wirklich, oder glaubt er nur, etwas zu wissen - und Sokrates hat doch recht? :-D

Meiner Meinung nach hat Soki recht. *zustimm*


Ich sammle jetzt ma meinungen für meine klausur... gg... warum glaubst du, hat er recht?
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Il me semble que je serais toujours bien là où je ne suis pas. Charles Baudelaire

5

Montag, 1. Dezember 2003, 22:47

Zitat

Original von LaNuitNoire
Ich sammle jetzt ma meinungen für meine klausur... gg... warum glaubst du, hat er recht?

Also, mir hat früher auch keiner bei meinen Hausaufgaben geholfen *hammer*

Und um beim Thema zu bleiben: Woher soll ich das wissen? :-D

6

Dienstag, 2. Dezember 2003, 13:51

Ich halte den Satz vom ollen Sokrates für stimmig.
Was vielleicht voraussetzt, kurz zu erläutern, wie ich ihn generell interpretiere.

Ich gehe mal davon aus, das Sokrates ein schlauer Bursche war und sich dessen auch ebwußt war. Daher kann der Satz für mich im eigentlichen Sinne nur bedeuten, dass er sich darüber bewußt ist, etwas zu wissen. Allerdings ist dies im Vergleich zu dem, was er NOCH ZUSÄTZLICH wissen könnte nachezu nichtig. Er könnte noch viel mehr wissen. Wenn ich jetzt noch wüßte, in welchem Lebensabschnitt er diesen Ausspruch getätigt hat, so könnte man den Satz
a) für das hehre Ziel eines vorbildlichen Schülers halten oder
B) für das Resumee eines alternden Gelehrten.

Letztlich ist doch aber der Punkt immer gegeben, dass man stetig am suchen ist und daher das, was einem bewußt ist und amn weiß nicht als DAS ultimative Wissen betrachten sollte sondern immer fleißig weiter suchen sollte.


Um genaueren Bezug zu ABS Frage zu nehmen: Ja, der schreiberling weiß dass er den Text schreibt. Wobei man da auch wieder ansetzen könnte:
Entweder betrachtet man den Text wieder als ganzen, dann weiß er sicherlich, dass er den GESAMTEN Text schreibt. wenn man aber Nur Sätze oder wörter oder Silben betrachtet, so wird das schon etwas komplizierter, denn dann kann er zwar sagen: "Ich werde dieses Wort schreiben" oder "Ich habe dieses Wort" geschrieben und sich somit ins Gedächtnis rufen, dass er von diesem Wort weiß aber er wird nicht im Augenblick des Schreibens sagen können: "Ich schreibe dieses Wort". Denn: Selbst wenn man während des Schreibens des Wortes laut vor sich hersagt: "Ich schreibe dieses Wort", so ist in diesm Moment kein Platz mehr für den Gedanken an das eigentliche Wort. Das Wort wird zwar geschrieben werden jedoch wäre dieser Prozess lediglich automatisiert und aknn man dann noch von "Wissen" reden?
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*kamera*zu meinen Photos*kamera*

7

Dienstag, 2. Dezember 2003, 17:28

na, ich sag auch mal was dazu. ich interpretiere diesen satz eher als erkenntnistheoretisches problem. also - wo bekommen wir die erkenntnisse her, die wir als gegeben ansehen? woher WISSEN wir, was wir zu wissen glauben? nehmen wir das seiende, so es seiend ist, wirklich als solches wahr, oder doch nur die schatten dessen, wie es platon im höhlengleichnis beschrieb?
jeder von euch hat matrix gesehen - ihr wisst was ich meine.

woher WEISS der schreiber, dass er den text schriebt? die idee dieses textes, also seine aussaqge - sogar sein theroetischer wortlaut sind existent, weil der schreiber ihn gedacht hat. er dachte, als war es. :-D
aber dass dieser text als geschriebenes und für andere rezipierbares schriftstück im netz existent ist, oder auch einfach nur auf dem pc des verfassers, das ist eigentlich nichts, was man wirklkich WISSEN kann, wenn man mal sehr korinthenkackerisch an die sache herangeht. die paar elektrischen impulse können durchaus fehlerhaft sein. klar?

alles andere, was wir zu wissen glauben: dass die erde rund ist (ist sie nicht), wie gravitation funktioniert, warum hummeln fliegen, was licht ist, was elektronen sind, was der urknall war - all das sind theorien. sie heißen sogar so.
niemand war beim urknall dabei, niemand kann genau auf quantenebene nachschauen, was licht wirklich ist. usw.
wir glauben nur, es zu verstehen.
aber eigentlich wissen wir es nicht.
dazu kommt das oben stehende problem - selbst wenn wir es sehen, respektive zu sehen glauben, wer sagt uns, dass es existent ist, nur weil wir es sehen? :-D
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Harry Potter#7
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8

Dienstag, 2. Dezember 2003, 19:10

Genau, der Abs bringts aufn Punkt. Woher wollen wir wissen, dass wir wissen, was wir wissen... *zustimm*

9

Dienstag, 2. Dezember 2003, 19:53

Das die Erde Runde ist, warum Hummeln fliegen, was Licht ist, was Elektronen sind, etc. sind wirklich nur Theorien. Doch wenn man unser näheres Umfeld betrachtet, wissen wir 'ne ganze Menge.

Ich weiß, dass Gläser zerspringen können. Ich weiß, dass in dem und dem Lied auf dem und dem Album an der und der Stelle ein guter Riff kommt. Ich weiß, dass mein Pullover schwarz ist. Ich weiß, dass genau in dem Moment mein PC an ist. Natürlich weiß ich das. Ich weiß auch, dass ich sterben werde (nichts ist sicherer als der Tod). Das kann ich endlos weiterführen.

Oder träume ich mein Leben nur? Es könnte ja sein, dass ich wer anders bin, der nur einen sehr sehr langen Traum träumt. Naja, alles nur Spekulationen.
Meiner Meinung nach war Sokrates entwedern:

ein Spinner,
ein Mensch mit bösen Halluzinationen oder
einfach ein Meister der Ironie (und es hat bis heute keiner begriffen, dass er so überzeugt von sich war, dass er ironischer weise diesen Spruch sagte).
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DiE ReaLitÄt iSt deR FriEdHoF DeR TräUmE!

10

Dienstag, 2. Dezember 2003, 20:20

woher WEISST du, dass dein pullover schwarz ist?
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11

Dienstag, 2. Dezember 2003, 20:20

Zitat

Original von blackfaith
Ich weiß, dass Gläser zerspringen können. Ich weiß, dass in dem und dem Lied auf dem und dem Album an der und der Stelle ein guter Riff kommt. Ich weiß, dass mein Pullover schwarz ist. Ich weiß, dass genau in dem Moment mein PC an ist. Natürlich weiß ich das. Ich weiß auch, dass ich sterben werde (nichts ist sicherer als der Tod). Das kann ich endlos weiterführen.


Also, ich bleib da bei der Sache mit dem begrenzten Wahrnehmungsfeld. Wir sehen immerhin mit Augen und hören mit Ohren, wer weiß, wie verfälschend die sind? Es sind immerhin "körperliche Gerätschaften in 3D". Und: Bist du sicher, dass du noch lebst, wer sagt, dass du nicht schon tot bist ?-| und vielleicht später "nach dem Tod" erst leben wirst?

Zitat


Oder träume ich mein Leben nur? Es könnte ja sein, dass ich wer anders bin, der nur einen sehr sehr langen Traum träumt. Naja, alles nur Spekulationen.

Eben, wer sagt, dass es nicht so sein könnte. Enge dich doch selber nich so ein mit den Möglichkeiten. :-)

12

Dienstag, 2. Dezember 2003, 22:00

Zitat

Ich weiß, dass Gläser zerspringen können. Ich weiß, dass in dem und dem Lied auf dem und dem Album an der und der Stelle ein guter Riff kommt. Ich weiß, dass mein Pullover schwarz ist. Ich weiß, dass genau in dem Moment mein PC an ist. Natürlich weiß ich das. Ich weiß auch, dass ich sterben werde (nichts ist sicherer als der Tod). Das kann ich endlos weiterführen.

Wenn du all das weißt , kannst du es dann auch beweisen ?

und wie kommst du auf die Sache mit den Halluzinationen ?-| Welcher Teil seiner Lehre lässt auf sowas schließen?

Hast du dich eigentlich mal mit der ganzen Thematik ein bisschen auseinander gesetzt?
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Il me semble que je serais toujours bien là où je ne suis pas. Charles Baudelaire

13

Mittwoch, 3. Dezember 2003, 08:49

wahrscheinlich ist es einfach noch zu früh für mich, aber was solls.

woher weiss ich, dass ich weiss, dass ich nicht weiss. (was für ein blöder satz) also, ich meine damit, wie kann ich beweisen, das ich wüßte, ich wisse nichts. das kann ich doch dann auch nicht. ich kann also weder das eine noch das andere beweisen.
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14

Mittwoch, 3. Dezember 2003, 13:57

naja, beweisen ist wirklich ne sache, die in der philosophie kaum was zu suchen hat ... :-D
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15

Mittwoch, 3. Dezember 2003, 14:31

mensch ich hab doch keine ahnung von philosophie, nicht mal von schwarzer (ich weiß, ungruftig :-D ). aber man muss doch von irgentetwas ausgehen, oder?

woher weiss er denn nun, das er nicht`s weiss, wenn er doch nicht`s weiss?
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16

Mittwoch, 3. Dezember 2003, 18:48

naja, natürlich ist der satz "ich weiß, dass ich nichts weiß" aussagenlogisch falsch. ist ja klar, weil ETWAS weß er, nämlich dass er nichts weiß.
(man könnte jetzt natürlich wieder ganz kleinlich fragen, ob er sich denn sicher sein kann, DAS zu wissen, aber wir wollen es jetzt mal nicht übrertrieben, ne? :-D )
es geht eher darum, dass er nichts anderes - außer eben dieser tatsache, dass er nichts weiß - weiß. :)

grundsätzlich ging es mir aber um die kritik des homepageerstellers - der diesen satz als absolut falsch kategorisierte, weil man ja immer ETWAS wüsste, wie zum beispiel, dass der pullover schwarz ist, etc.
das eben sehe ich halt nicht als gegeben - wissen ist ein schrecklich großes und absolutes wort, dass nicht nur subjektive, sondern gar objektive wahrheit zu beeinhalten scheint.

soll heißen: manche leute wissen, dass ihr pullover schwarz ist, manche leute wissen , dass es eine schwarze düsterphilosophie in unserer szene gibt - und vor ein paar hundert jahren wussten die menschen, dass die erde garantiert eine scheibe ist. all das ist/war auch in ihrem subjektiven wahrheitsbegriff richtung und eben wahr - wenn man für "wahr" einen ganz bestimmten wert annimmt. :-D
setzt man aber ganz kleinkariert den begriff "wissen" mit einer objektiven wahrheit gleich, so es sowas überhaupt gibt (gaaaaanz andere diskussion), dann ist es natürlich zum teil ganz schon banane.
(zum teil kann ein grüner pullover im dunkeln schwarz wirken, oder was weiß (haha) ich ...)

übrigens gibts bei unserem bäcker total leckeres weißbrot!
abs
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Mittwoch, 3. Dezember 2003, 19:33

ich nehme an, wäre also besser.
wahrscheinlich hat er das auch so gesagt, nur irgentson mönch hat wieder was falsch übersetzt.
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18

Mittwoch, 3. Dezember 2003, 19:46

"ich nehme an, ich weiss nichts"? nee, eher : "ich weiss nichts, außer dass ich sonst nichts weiss" ... :-D
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Mittwoch, 3. Dezember 2003, 19:58

aber dann würde hier nicht so oft weiss im thread stehen. mir is schon ganz schwindelig.*manic*

also ich fass mal zusammen, wie weit mich dieser exkurs ins philosophische gebracht hat.
wir können nichts als gegeben nehmen, außer eben, das wir nichts als gegeben nehmen können. oder? ?-(
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20

Mittwoch, 3. Dezember 2003, 20:06

ich finde, dass sich diese diskussion ganz schön in eine bestimmte haar-spalt-ecke verrannt hat ... *amkopfkratz*
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