Wenn zwei Menschen in einer sternklaren Nacht
An einem See im Mondschein sitzen
Und einander tief in die Augen sehen,
dann sagen sie:
Das ist Liebe.
Und wenn einer allein in einer ebensolchen Nacht
Zu Hause am Kamin im Sessel sitzt
Und an den anderen denkt und seufzt,
dann sagen sie:
Das ist Sehnsucht.
Und wenn sie Jahre später zusammen wohnen
In einem Haus mit Hund und See
Und in der Nacht nebeneinander schlafen,
dann sagen sie:
Das ist Glück.
Wenn ich mit dir in einer sternklaren Nacht
An einem See im Mondschein sitze
Und dir tief in die Augen sehe,
dann ist das Vieles,
aber nicht Liebe.
Und wenn ich allein in einer ebensolchen Nacht
Zu Hause am Kamin im Sessel sitze
Und an dich denke und seufze,
dann ist auch das Manches,
aber nicht Sehnsucht.
Und wenn wir Jahre später zusammen wohnen
In einem Haus mit Hund und See
Und in der Nacht nebeneinander schlafen,
dann kann das Vieles sein,
nicht unbedingt Glück.
Aber wenn ich dich lachen sehe
Und dein Lachen leuchtet in deinen Augen
Und dein Leuchten blendet mich,
dann fühle ich etwas Großes:
Liebe.
Aber wenn du weiter lachst und redest
Und in einer großen Menge stehst
Und alle beachtest nur mich nicht,
dann fühle ich etwas Trauriges:
Sehnsucht.
Aber wenn du dich dann umdrehst
Und mich ansiehst und lächelst
Und alle um dich vergisst außer mir,
dann fühle ich etwas unbeschreibliches:
Glück.
(erstmals veröffentlicht am 27.3. 2003 auf
www.gedichteseite.de)