So, hab das dann heute auch hinter mich gebracht. Extra noch abgewartet, damit der ganze Pöbel schon drinne war und ich gerade bei dem Film meine Ruhe hab und was sitzt ausgerechnet hinter mir? Ein Haufen fette Weiber, die den ganzen Film mit Chips rumknistern und blöde kichern mussten. Irgendwann werd ich auch noch zum Mörder. Oo
Der Film hat dann leider meine Erwartungen auch nicht erfüllt. Das lag nicht an den Kicherköppen und auch nicht nur daran, dass ich vorlektüriert ne werkgetreue Adaption verlangt hätte. Natürlich nicht.
Aber der Film geriet mir leider zu flach. Etwas störend war, wie auch schon der [URL=http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,436380,00.html]Spiegel[/URL] bemängelte, tatsächlich, (was ich vor’m Sehen nicht einsehen wollte), dass die penetrante optische Darstellung des heldischen Riechorgans irgendwann nervig wurde.
Dies ersetzt leider nicht, was im Kopf der Supernase vorgeht, ersetzt leider nicht seinen Weg zu dem was aus ihm wurde, ersetzt vor allem nicht die Frage nach dem WARUM.
Im Buch geht es um ein erbärmliches Dasein, wird nachvollziehbar, warum es Grenouille so leicht fiel über Leichen zu gehen, warum es ihm letztendlich auch so leicht fiel, alle Macht nicht zu nutzen und in den Tod zu gehen.
Im Film geht es um einen Psychopathen. Mehr nicht.
Natürlich lassen sich Gedanken schwierig optisch umsetzen, wenn man nicht den Erzähler die Hälfte des Buches vorlabern lassen will. (zumindest die erste Seite, WIE alles wie gestunken hat, wäre aber ein Muss gewesen. Narf.) :D
Aber: Man hätte einfach darauf eingehen müssen, dass Killer hierzulande seltener als bei Enterprise mit Mutationen, die sie allein bereits zum Killer machen, geboren werden, sondern eher mal darauf eingehen sollen, dass der tiefere Sinn des Buches darin liegen könnte, dass aus jedem so was werden kann, wenn man ihn wie Dreck behandelt.
So blieb es bei einem kranken Spinner, der wegen Fantastereien zum Arsch wurde. Oder war es die Vorsehung nach dem Land im Osten? Oo
Naja, wenigstens hat er geweint im Andenken an sein erstes Opfer.
Die „Damen“ hinter mir (keine Ahnung, ob die lesen konnten) haben sich leider zu keiner Zeit angesprochen gefühlt, noch nicht mal, wie vom Regisseur versprochen, „mitgefiebert“ mit dem Helden. Wie auch. Und so wird es wohl so einigen gehen, unabhängig davon, ob die lesen können. Denn warum war der Held am Ende plötzlich „verschwunden“? Ist wohl nach seiner Engeldarstellung gen Himmel aufgefahren?? Oo
Was ich einem TVmovie-Interview des Regisseurs zuvor entnommen habe (Quelle dito *keinenBockhabdiezusuchen*
) hat sich leider bewahrheitet: Dass er das Buch NICHT verstanden hat. Um das zu können, muss man wohl wie der Autor ein wenig misantrophisch sein und schon beizeiten ankündigen, sich den Film NICHT anzusehen.
Aus gutem Grund. Schales Popcornkino, über große Strecken gähnend, mit zeitweise guten Ansätzen, wie dem Versuch mit leider kurzen Fragmenten was zu erschaffen, etwa der optischen Geruchsandeutung am Anfang oder dem EINEN tröstlichen Satz, er verzichte, weil er niemals lieben könne und niemals geliebt werden würde, am Ende, was sich aber für die Masse in Belanglosigkeiten verlor, und SO knapp angerissen vor allem nicht mal ansatzweise kapiert werden kann.
Aber bevor ich hier nur meckere: Hauptdarsteller war geil. Zwar fehlte der etwas krank verklärte Blick des Andrè Eisermann, asketisch kam aber gut. (der sah irgendwie aus wie Jens. Genannt Jesus? Oo
) Die Massenszene war auch halbwegs geglückt. ;)
Aber wieso, bei Zeus fettem Arsch, (Zitat: The Rock ^^) wurden eigentlich nur Frauen konserviert? Haben Männer keine Pheromone oder wuschen die sich nur zu oft?
Lag der Sinn des Films vl. doch nicht nur in der Nase?
Ich bin mal gespannt, wer den Film so alles möglicherweise noch inspirierender erlebt hat, als es das Buch hier einstmals tat.