Du bist nicht angemeldet.


Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Schwarzes Halle. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

1

Dienstag, 10. Oktober 2006, 00:30

Die Welt ohne Herrschaft

„Stell dir vor, es gäbe keine Herrschaft“

Als ich letztlich von meinem Domizil in Richtung Universität lief, überfielen mich diese Worte in der Zeitgenössischen Kunstform, des Graffiti geschrieben, regelrecht und zwangen mich auf penetrante Art und Weise zum Nachdenken.
Was wäre, wenn es keine Herrschaft gäbe?
An sich ist diese Frage zum Scheitern verurteilt, denn es wird immer jemanden geben, der sich an die Spitze einer, von Humanoiden erschaffenen Gesellschaft stellt, selbst wenn es die Menschheit im Allgemeinen betrifft.
Doch sehen wir das ganze fiktiv, versetzen wir uns also in die Lage einer Zeit, in der es keinen Willen und keine Grundlage zur Herrschaft gibt.
Die Welt stünde im Chaoszustand. Schon allein deswegen, und hier möchte ich der Menschheit einen Pluspunkt schenken, ist es absurd, denn es ist unmöglich, dass auch nur annähernd 40% der „gebildeten“ Klasse mit dieser Situation konform gehen könnten.
Der gemeine Mensch ist ein Tier des Rudels, sicher gibt es einige Ausnahmen, doch fühlt er sich ohne Gleichwertiges Volk auf verlorenem Posten, siecht schließlich.
Kommen wir zurück.
„Es gibt keine Herrschaft.“
Ein jeder könnte tun was ihm gefällt, rauben, vergewaltigen, einfach nur das, was er als dringend erforderlich hält, und notwendig in einer solchen Lage sieht – ganz davon abgesehen, dass er anderen Menschen seine Hoheit aufhalsen will.
Entweder löscht sich die gesamte Menschheit aus, oder es tritt erneut das Alte Szenario ein – eine erneute Herrschaft.

Ich finde keine andere Möglichkeit. Zumindest erscheint es mir nicht logisch, noch erstrebenswert...

______________________________

"Ich werde diese Schallplatte nicht kaufen, sie ist zerkratzt..."

"Mein Luftkissenfahrzeug ist voller Aale..."


2

Dienstag, 10. Oktober 2006, 00:51

Wenn jemand vergewaltigt, beherrscht er damit die Frau und ist ein Widerspruch zur Nichtexistenz der Herrschaft. So kann man mit fast allen Fakten irgendwie argumentieren.
______________________________

Warum sollte man Zeit mit unnützen Tätigkeiten vergeuden, wenn man sie doch einfach sinnlos verstreichen lassen kann ?

3

Dienstag, 10. Oktober 2006, 03:47

jo, recht haste lommelchen. aber ich denke es ist eher auf die art "herdenführer" bezogen. kein mensch / keine regierung etc., der/die die große herde menschen "anführt".

meiner meinung nach:

- würden wir menschen dann - was technologie, intelligenz etc. angeht - nicht "soweit sein", wie wir es sind.
wir würden weiterhin "tiere" sein, die vereinzelt / einzeln ihren weg gehen, tiere jagen, beeren sammeln - um´s überleben kämpfen.

- würde dieser zustand abrupt eintreten, stände die welt vorerst kopf. jeder würde tun und lassen, was ihm gefällt. es käme zu katastrophalen zuständen. und das global. unzählige menschen würden ermordet (nicht nur aus lust am morden, sondern aus hunderten verschiedenen gründen), etc. pp. totale anarchie halt.
aber letztenendes würde es dann irgendwann wieder dazu kommen, dass eine art regierung o.ä. entwickelt wird / zustande kommt.
allein schon aus dem grund - wie bragisson schon sagte - dass ein großer teil der menschheit tatsächlich damit nicht konform gehen möchte und kann.
______________________________

/o/ NÖRGEL-GROUP ASSEMBLE \o\



_.«¤°'¯¦»Kµåøs«¦¯'°¤»._
"du bist nicht nur musikalisch hardcore" ^^

4

Dienstag, 10. Oktober 2006, 03:54

Zitat

Original von Bragisson
Entweder löscht sich die gesamte Menschheit aus, oder es tritt erneut das Alte Szenario ein – eine erneute Herrschaft....Ich finde keine andere Möglichkeit.

Jo. Sonst hätten wir die auch schon. Wieso das eher fern liegend ist, sieht man nicht nur an geraumer Weile Geschichte, sondern auch täglich hier im Forum. :-D

Und das muss jetzt auch so bleiben. Nich, dass ich mir wegen deiner neuen revolutionären Ideen in dem Alter noch was nicht Schwarzes kaufen muss. Also das überleb ich nich…*rofl2*
______________________________

„Mit Psychopathen kann ich nicht arbeiten.“
Tarantino (Reservoir Dogs)

5

Dienstag, 10. Oktober 2006, 07:35

Das ist das was viele Leute als Anarchie verstehen. Und die funktioniert nicht. Eine Welt ohne Herrschaft im traditionellem Sinne ist nur durch einen langen, geschichtlichen Prozess zu ereichen. Und selbst in disem Prozess wird es nicht einfach sein weiter zu kommen. Die Menscheit muß sich daran gewöhnen. Und das verlangt unbedingt Zeit. Möglich wäre es.

M.k.G. Ozzi.

6

Dienstag, 10. Oktober 2006, 07:56

Zitat

Original von Ozzi
Das ist das was viele Leute als Anarchie verstehen. Und die funktioniert nicht. Eine Welt ohne Herrschaft im traditionellem Sinne ist nur durch einen langen, geschichtlichen Prozess zu ereichen. Und selbst in disem Prozess wird es nicht einfach sein weiter zu kommen. Die Menscheit muß sich daran gewöhnen. Und das verlangt unbedingt Zeit. Möglich wäre es.


..nicht.
Meiner Meinung nach.
In einer Gesellschaft gibt es immer stärkere und schwächere Angehörige. Nun liegt es in der Natur, dass jedes Lebewesen zunächst mal an sich denkt, und das Beste für sich versucht zu erreichen. In jeder Beziehung.
Da bei diesem Wettlauf um Erfolg, der Stärkere wohl schneller selbigen haben wird, herrscht "ratzifatzi" ein Ungleichgewicht.
Dies würde der Schwächere natürlich versuchen auszugleichen. Und zwar in dem er sich mit anderen Schwächeren zusammenschließt. Nun ja. Schon wird der Stärkere zum Schwächeren, der sich dann auch wieder in eine Gruppe integrieren wird. usw...
Aus Gruppen werden Stämme werden Gemeinschaften werden Völker werden Staaten. Organisiert, durchstrukturiert, mit Regeln und Rechten, auf die sich jeder weitestgehend verlassen kann.

"Und das ist auch gut so!" (K. Wowereit)

Mit einem (im Besten Fall) gewählten Anführer / Herrscher oder einer Regierung. Nun kann man das ganze auch unter Herrschaft betiteln. Wobei in der Demokratie das Ziel sein sollte, dass das Volk herrscht, wenn auch indirekt.

Selbst in Gruppen wie Attack oder Greenpeace, die ja eigentlich mit (gutem[?]) Beispiel vorran gehen könnten, so es denn funktionieren würde, herrscht eine glasklare Hierarchie und Aufgabenteilung und keinesfalls Anarchie oder Herrschaftslosigkeit.
______________________________

--- Die Kapaku auf Papua sind davon überzeugt, dass es nicht gut ist, an zwei aufeinander folgenden Tagen zu arbeiten. ---

7

Dienstag, 10. Oktober 2006, 10:35

vielleicht sollten wir den begriff herrschaft erstmal definieren, denn ich finde, hier geht so einiges durcheinander.

aufgabenteilung zum beispiel ist kein indiz für eine herrschaft.

die einzeller konnten durch differenzierung komplexe mehrzeller werden und funktionsgruppen bilden, die wiederum kombiniert einen funktionierenden organismus gebildet haben.

selbstorganisation und evolution. ohne bauplan eines herrschers.

natürlich könnte man jetzt das gehirn zum herrscher deklarieren, aber _ist_das_so?

thema vergewaltiger... immer wieder gern genommen um _irgendwas zu beweisen.

wir reden hier von trieb. das ist unabhängig von herrscher oder nicht herrscher.
der eine hat ihn, der andere nicht.

mitgefühl und menschenverstand und moral lernt man nicht von einem herrscher, sondern von seinem umfeld. (eltern zum beispiel... freunde ... etc).

jetzt isser wech... der faden ...
______________________________

tout va bien

8

Dienstag, 10. Oktober 2006, 11:22

Zitat

Original von pan:core
mitgefühl und menschenverstand und moral lernt man nicht von einem herrscher, sondern von seinem umfeld. (eltern zum beispiel... freunde ... etc).


Wieso nicht? dehnt man den Begriff ein wenig, so sind doch deine Eltern auch deine Herrscher, oder nicht.. so wie Stalin der Großvater der Nation, Mao der Vater und Kim der "Liebe Führer"..
______________________________

--- Die Kapaku auf Papua sind davon überzeugt, dass es nicht gut ist, an zwei aufeinander folgenden Tagen zu arbeiten. ---

9

Dienstag, 10. Oktober 2006, 11:46

wie allen bekannt ist, ist der mensch ein herdentier und ist damit an soziale strukturen gebunden. eine klare ordnung und regeln muß sein, da sonst der herdenverband auseinanderfällt und damit die weitere existenz der art gefährdet sein könnte.

auch muß ich hier widersprechen, daß die evolution ohne herrschaft sich entwickelt. in der tierwelt gibt es alphatiere welche sich diese stellung "erarbeitet" haben (im gegensatz zu einigen menschen) und diese legen das verhalten ihrer herde fest.

herrschaft ist nicht automatisch an eine person gebunden, sondern es kann auch eine gruppe sein(incl.gruppenzwang), die gesellschaft(wir passen uns automatisch mehr oder weniger an). ohne natur kommen wir alle nicht durch das leben, ist die natur unsere herrschaft???

im endeffekt ist herrschaft und was wäre ohne sie, alles eine definitionsfrage.

10

Dienstag, 10. Oktober 2006, 11:48

is doch meen reden..*daumenhoch* [SIZE=1](zumindest war es meine Intention)[/SIZE] *amkopfkratz* *kicher*
______________________________

--- Die Kapaku auf Papua sind davon überzeugt, dass es nicht gut ist, an zwei aufeinander folgenden Tagen zu arbeiten. ---

11

Dienstag, 10. Oktober 2006, 12:10

Alles in allem wurde hier von fast jedem dasselbe gesagt.
Eine Welt ohne Herrschaft ist nicht möglich.
Und damit ziele ich direkt auf die Gesellschaftsebene des Menschen ab.
Die Idee mit den Alphatieren...
Nun, ich hatte es vergessen zu erwähnen, denn gerade das macht den gesamten Standpunkt klar.

Letzten Endes ist dieses Thema indiskutabel, selbst wenn wir diskutieren, so bleibt doch das Ergebnis, sollte es ausserhalb des bisherigen sein, eine einfache Theorie sein.

Dieses Graffiti ist also nichts weiter, als der Geistige Dünnschiss eines verbitterten Möchtegernrevolutionären, der sich nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt hat, oder eben gerade eine solche Diskussion, wie diese hier entfachen wollte.

Fassen wir zusammen:

Mensch = Herdentier = Zwang eines Alphatiers = Herrschaft

Mensch = Organismus = In der Natur verwoben = (zumindest noch) an deren "Herrschaft" gebunden


Bitte nicht als universell und endgültig betrachten (ist nur meine Meinung; zumindest bis jetzt)
______________________________

"Ich werde diese Schallplatte nicht kaufen, sie ist zerkratzt..."

"Mein Luftkissenfahrzeug ist voller Aale..."


12

Dienstag, 10. Oktober 2006, 13:28

Paracelsus sagte: "Die Dosis macht das Gift".

Ich finde, dass darauf läuft das letztendlich alles hinausläuft. Keine Herrschaft herrschaft (Nenn es "Anarchie", "(Neo-) Liberalismus", whatever) kann genauso schlimm sein, wie eine Herrschaft.

Das "Wohlbefinden" des einzelnen in der Gesellschaft zeichnet sich meiner Meinung nach dadurch aus, dass dieser sich einerseits möglichst frei entfalten kann, andererseits aber vor der Beeinträchtigung von "stärkeren" geschützt ist. Wobei der "Schutz" natürlich dem "Stärkeren" gegenüber eine Einschränkung bedeutet.


Thomasch
______________________________

Das Recht auf Dummheit gehört untrennbar zum Recht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit und ist damit verfasungsrechtlich geschützt.
[SIZE=1](R. Schwentker in de.alt.sysadmin.recovery)[/SIZE]

13

Dienstag, 10. Oktober 2006, 13:29

Zitat

Original von Bragisson
...
Dieses Graffiti ist also nichts weiter, als der Geistige Dünnschiss eines verbitterten Möchtegernrevolutionären, der sich nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt hat...



urteile nicht über jemanden, den du nicht kennst.
______________________________

tout va bien

14

Dienstag, 10. Oktober 2006, 14:12

Zitat

Original von thomasch
Ich finde, dass darauf läuft das letztendlich alles hinausläuft. Keine Herrschaft herrschaft (Nenn es "Anarchie", "(Neo-) Liberalismus", whatever) kann genauso schlimm sein, wie eine Herrschaft.


.. ist das eine lange verschollen geglaubte Art zu schreiben, oder fehlen mir einfach nur ein paar Drogen? *gruebel* *zitter* *kicher*

Ist doch aber schön, wenn wir alle die gleiche Meinung haben.. dann können wir nun zu Thema B übergehen.
Wieso leckt sich der Hund die ...
______________________________

--- Die Kapaku auf Papua sind davon überzeugt, dass es nicht gut ist, an zwei aufeinander folgenden Tagen zu arbeiten. ---

15

Dienstag, 10. Oktober 2006, 14:34

...weil er Herrscher seiner Dinger ist...*totlach*
______________________________

[SIZE=3]"Das Leben ist eine scharfkantige rostige Tüte voller saurer Fussnägel, wenn Sie mich fragen. Aber mich fragt ja keiner!", Walter Moers [/SIZE]

16

Dienstag, 10. Oktober 2006, 14:51

herrschafts-losigkeit ist das fiktive ideal eines anarchisten - nur leider wird man irgendwann feststellen müssen dass dafür die entsprechende basis in der grundstruktur des uns bekannten menschen fehlt... angenommenen falls man stellt sich darunter nicht nur blosses chaos vor sondern ein selbstbestimmtes und verantwortungsvolles miteinander ....
dass dieses unter normalen umständen reine utopie bleibt ist deutlich sichtbar

selbst die uns und mir bekannten "anarchisten" verstricken sich tag täglich in den wiederspüchen zwischen fiktion und eigener realität

der einzige weg liegt nicht in der horizontalen sondern in der vertikalen auf punkt null der naturgeburt
______________________________

ernste stunde


*wanne*
ich glaub ich bin verliebt *komasauf*

17

Dienstag, 10. Oktober 2006, 15:09

Zitat

Original von MercuR

Zitat

Original von thomasch
Ich finde, dass darauf läuft das letztendlich alles hinausläuft. Keine Herrschaft herrschaft (Nenn es "Anarchie", "(Neo-) Liberalismus", whatever) kann genauso schlimm sein, wie eine Herrschaft.


.. ist das eine lange verschollen geglaubte Art zu schreiben, oder fehlen mir einfach nur ein paar Drogen? *gruebel* *zitter* *kicher*


Was genau ist dir daran unklar? (zumal ich das weiter unten nochmal näher erläutert habe)


Zitat


Ist doch aber schön, wenn wir alle die gleiche Meinung haben.. dann können wir nun zu Thema B übergehen.
Wieso leckt sich der Hund die ...


Könnte ich wohl verstehen, muss ich aber wohl nicht....

Thomasch
______________________________

Das Recht auf Dummheit gehört untrennbar zum Recht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit und ist damit verfasungsrechtlich geschützt.
[SIZE=1](R. Schwentker in de.alt.sysadmin.recovery)[/SIZE]

18

Dienstag, 10. Oktober 2006, 15:38

Zitat

Original von thomasch
Was genau ist dir daran unklar? (zumal ich das weiter unten nochmal näher erläutert habe)


Hieroglyphen kann man auch entziffern, aber warum nicht gleich auf deutsch? Ich meine: Hast du dir deinen Text nochmal durchgelesen? Nicht umsonst gibt es ne Editierfkt... denke ich.
______________________________

--- Die Kapaku auf Papua sind davon überzeugt, dass es nicht gut ist, an zwei aufeinander folgenden Tagen zu arbeiten. ---

19

Dienstag, 10. Oktober 2006, 17:25

Ihr alle redet völlig am Kern des Anarchismus vorbei!

Denn im politischen Anarchismus geht es nicht um völlige Herrschaftslosigkeit, sondern um ein Fortbestehen/Neuentstehen von Organisation.
Diese soll allerdings losgelöst sein von autoritären und zentralistischen Strukturen/Handlungen, von Gewalt und soll fußen auf Freiwilligkeiten und gegenseitiger Hilfe/Unterstützung.
Dass dies mit dem heutigen Menschen noch nicht erreichbar ist steht außer Frage..... doch können wir schon heute auf erste Erfolge des ontologischen Anarchismus zurückschauen (beispielhaft die Pariser Kommune, die Zapatisten, die Räterepublik) die für sich sprechen könnten, wenn derartige Bewegungen nicht immerzu grausamst niedergemetzelt worden wären.
Bei Interesse an politischem Anarchismus verweise ich auf Bakunin und Trotzki!

Zur Herrschaft an sich kann man sagen, dass die Natur tatsächlich herrschaftliche Mindestzustände definiert.

20

Dienstag, 10. Oktober 2006, 17:25

so schlimm isses nu auch nicht... *suche*
______________________________

ernste stunde


*wanne*
ich glaub ich bin verliebt *komasauf*