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Sonntag, 3. Dezember 2006, 02:03

Herbstliche Eindrücke - Winterliche Einbrüche

Herbstliche Eindrücke – Winterliche Einbrüche



Der Herbst erscheint dem Betrachter eine interessante Jahreszeit. Vielleicht ist es ein Spiegel seiner Seele?

Hier ist nun Vorstellungskraft gefragt...
Man schlüpfe in die Rolle dieses Betrachters, sitze auf einer Bank und stelle sich einen Baum vor. Er mag am Rande eines Feldes stehen, auf einer frisch gemähten Wiese oder aber inmitten einer abgasverpesteten Stadt, wo ihm das Atmen schwer fällt.
Irgendwo ist also ein solches Gebilde der Natur gewachsen. Es ist mit einer Vielzahl grüner Blätter ummantelt, die das Leben, welches der Betrachter in sich trägt, symbolisiert. Mit Einzug, des am Anfang dieses „ökologisch wertvollen“ Textes, erwähnten Herbstes, wird das Laub des Baumes kunterbunt. Hierbei ist es völlig egal, ob Feld-, Wiesen- oder Stadtbaum. Jedenfalls soll dies eine Art Kreativität darstellen, die der Betrachter zweifelsohne noch besitzt. Facettenreich sind die Farben – sowohl im Kopf des Menschen, als auch der am Baum hängenden Blätter.
Schaut man dem natürlichen Verlauf weiter zu, wird das Laub zunehmend an Farbe verlieren. Ähnlich dem Menschen. Besucht er nicht jeden Tag ein Solarium, um auszusehen, wie eine Mokkabohne und mit fünfundzwanzig Falten bis zum Arsch zu haben, wird er in einem trüben, fast durchsichtigen Hautton (v)erstrahlen.
Nun einen erneuten Blick in den Kopf des Betrachters – dort erübrigt es sich mit dem Farbenreichtum ebenfalls. Seine Fantasie und sein Ideenreichtum gehen sprichwörtlich flöten.

Wie geht es nun weiter mit dem herbstlichen Baum und dem Betrachter?
Ja, genau...die Blätter fallen ab. Während ein Baum nicht gegen sein Schicksal kämpft, das die Natur ihm beschert, hätte der Mensch seinen prachtvollen bunten Verstand gern behalten.
Wie dem auch sei, gelungen ist es ihm nicht. Also fügt er sich doch recht brav seinem Los und gibt sich der klaffenden Leere in seinem Inneren hin.
Der Betrachter wird nun die Bank, auf der er saß, verlassen. Auf dem Weg, den er einschlägt, trampelt er rücksichtslos über das raschelnde Laub. Ist dieses Rascheln ein Ertönen der verloren geglaubten Fantasie? Oder doch eher ein verheißungsvolles Raunen der Stimmen im Kopf des Menschen, die ihm raten, sein schützendes Heim (sofern er eines besitzt) aufzusuchen, sich eine wärmende Kerze anzuzünden und auf den Frühling zu warten?

Sollte man die Monate bis dahin nicht aushalten, bleibt die Option, sich an dem Baum zu erhängen, den man gerade noch beobachtete.
Die Wahl sollte jedes Individuum selbst treffen oder aber einen Spaziergänger um Rat fragen.
Sollte man sich aber spontan für letztere Variante entscheiden, lässt dies eine Assoziation mit dem am Boden liegenden, vergammelnden Laub zu. Ähnlich wie dieses, wird der Mensch nach dem Tod mit der Natur zu einer Masse verschmelzen. Man wird nützlicher Humus werden, der einem neuen Baum Kraft zum Wachsen spendet.
Welch tröstlicher Gedanke!

Und die Moral der Geschichte?
Der Mensch wirtschaftet sich und seine Umwelt herunter und wird irgendwann daran zugrunde gehen. Ein Individuum hat nicht den Einfluss, um etwas zu verändern. Der Herbst ist eine kaum noch wahrnehmbare Jahreszeit, man kann ihn wirklich fast an einem Tag, auf einer Bank sitzend, an sich vorbeirauschen sehen. Die Tendenz geht in Richtung eines langen Sommers bzw. Winters.
Menschliches Streben erscheint sinnlos, denn ähnlich den, von der Erdbevölkerung verursachten Treibhausgasen, verpesten Materialismus und menschliche Ignoranz die Luft. Die Menschen verlieren ihren Sinn und ihre Ziele aus den Augen, während die Natur stets weiß, was sie zutun hat.

-C.R.-