Hammer! So viel Testosteron und Coolness sollten eigentlich nicht in einen einzelnen Film passen. Noch nie und in wirklich keinem anderen Sandalenfilm haben blechbehangene Muskelprotze SO cool und heldenhaft ausgesehen wie in 300.
Das eigentlich unmögliche Unterfangen etwas so stupidem wie der fast zweistündigen Darstellung einer Schlacht, eines schier endlosen und blutersäuften Gemetzels und der Hintergründe spannend und mitreißend darzustellen ist hier zweifelsohne gelungen. Die Bilder, der Sound – das hat nicht nur die Qualität von Sin City, meiner Meinung übertrifft es das sogar, in (s)einer hirnabschaltenden , testosterongeschwängerten Art und Weise.
Himmel – eigentlich passiert wirklich nicht viel mehr, als das 300 Leute in einer Schlucht stehen und sich heldenmütig einer gewaltigen Übermacht stellen – aber die Bilder, die Musik, die Regie – ich bin hin und weg.
Hammer!
Vorgreifendes Geunke es wären zu viele Mutanten und Monster drin zieht nicht. Es passt und es funktioniert. Die Geschichte wird von einem Recken, einem Barden erzählt – und natürlich schmückt er sie aus. Da wird aus dem Wolf eben ein riesiges Wolfsmonster, da werden aus Elefanten 10 Meter hohe Rüsselmonster, da wird aus dem riesenhaften Krieger in der Mitte der Perser eben ein echter Riese der so wild ist, dass selbst sie ihn anketten müssen.
Genau so und nicht anders würde ein Recke von der Schlacht erzählen und deshalb passt es haargenau so wie es ist.
Weinerliches Geunke der Film sei antisemitisch, weil die Perser schlecht wegkommen zieht übrigens auch nicht. Die fand ich, obwohl die Spartaner teilweise ECHT beeindruckend cool aussahen (auch wenn mich die Umhänge gestört haben. Wer ist so dumm und kämpft mit nem Umhang?!) kamen sie dahingehend an ihre Kontrahenten gar nicht ran.
Ich muss meine persischen Nachbarn zwingen in Zukunft auch in so coolen Klamotten rum zu rennen. Hachja.
Den Vorwurf des faschistoiden kann man dann aber insoweit mitgehen, dass Benn hier eine tolle Begründung für seine Zuchttete gefunden hätte, in seiner kurzen Phase der Demenz. Das Problem: es war wirklich so, und das viele viele Jahre vor den Faschos. Nichts was man also vorwerfen könnte.
Absolute Empfehlung von mir. Ein Muss für alle Freunde sinnloser aber stilvoll dargesteller Gewalt, blitzendem Stahl, Abenteuergeschichten und viel männlichem Gegrunze auf UNSERER Seite der Leinwand!