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Dienstag, 23. September 2003, 18:59
"Traurigkeit, die jeder kennt"
Ich persönlich habs leider nicht so mit dem Gedichteschreiben. Aber ich lese gerne anderer Leute Gedichte. Dieses Gedicht ist von Erich Kästner und ich finde es unheimlich schön, weil die Sprache und irgendwie auch die Botschaft so einfach und schlicht ist. Ich glaube, wenn es um Gefühle geht, ist es schwerer simpel zu klingen, als unheimlich emotional... Naja blablabla ... 
Hier isses :)
Liebe Grüße,
NuitNoire
Hier isses :)
Traurigkeit, die jeder kennt
Man weiß von vornherein, wie es verläuft.
Vor morgen früh wird man bestimmt nicht munter.
Und wenn man sich auch noch so sehr besäuft:
Die Bitterkeit, die spült man nicht hinunter.
Die Trauer kommt und geht ganz ohne Grund.
Und angefüllt ist man mit nichts als Leere.
Man ist nicht krank. Und ist auch nicht gesund.
Es ist, als ob die Seele unwohl wäre.
Man will allein sein. Und auch wieder nicht.
Man hebt die Hand und möchte sich verprügeln.
Vorm Spiegel denkt man: 'Das ist dein Gesicht?'
Ach, solche Falten kann kein Schneider bügeln!
Vielleicht hat man sich das Gemüt verrenkt?
Die Sterne ähneln plötzlich Sommersprossen.
Man ist nicht krank. Man fühlt sich nur gekränkt.
Und hält, was es auch sei, für ausgeschlossen.
Man möchte fort und findet kein Versteck.
Es wäre denn, man ließe sich begraben.
Wohin man blickt, entstellt ein dunkler Fleck.
Man möchte rot sein. Oder Gründe haben.
Man weiß, die Trauer ist sehr bald behoben.
Sie schwand noch jedes Mal, so oft sie kam.
Mal ist man unten, und mal ist man oben.
Die Seelen werden immer wieder zahm.
Der eine nickt und sagt: "So ist das Leben."
Der andre schüttelt seinen Kopf und weint.
Wer traurig ist, sei's ohne Widerstreben!
Soll das ein Trost sein? So war's nicht gemeint.
Man weiß von vornherein, wie es verläuft.
Vor morgen früh wird man bestimmt nicht munter.
Und wenn man sich auch noch so sehr besäuft:
Die Bitterkeit, die spült man nicht hinunter.
Die Trauer kommt und geht ganz ohne Grund.
Und angefüllt ist man mit nichts als Leere.
Man ist nicht krank. Und ist auch nicht gesund.
Es ist, als ob die Seele unwohl wäre.
Man will allein sein. Und auch wieder nicht.
Man hebt die Hand und möchte sich verprügeln.
Vorm Spiegel denkt man: 'Das ist dein Gesicht?'
Ach, solche Falten kann kein Schneider bügeln!
Vielleicht hat man sich das Gemüt verrenkt?
Die Sterne ähneln plötzlich Sommersprossen.
Man ist nicht krank. Man fühlt sich nur gekränkt.
Und hält, was es auch sei, für ausgeschlossen.
Man möchte fort und findet kein Versteck.
Es wäre denn, man ließe sich begraben.
Wohin man blickt, entstellt ein dunkler Fleck.
Man möchte rot sein. Oder Gründe haben.
Man weiß, die Trauer ist sehr bald behoben.
Sie schwand noch jedes Mal, so oft sie kam.
Mal ist man unten, und mal ist man oben.
Die Seelen werden immer wieder zahm.
Der eine nickt und sagt: "So ist das Leben."
Der andre schüttelt seinen Kopf und weint.
Wer traurig ist, sei's ohne Widerstreben!
Soll das ein Trost sein? So war's nicht gemeint.
Liebe Grüße,
NuitNoire
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Il me semble que je serais toujours bien là où je ne suis pas. Charles Baudelaire
Il me semble que je serais toujours bien là où je ne suis pas. Charles Baudelaire 
oh ist das schön *schnief* 
Dienstag, 7. Oktober 2003, 20:16
Finsterlicht im Schattenglanz des Trauerspiels
Folgendes gedicht ist die antwort von einem guten Freund und mir auf *hüstel* szenetypische lyrische ergüsse. ich hoffe, es nimmt keiner übel, schließlich ist es keine anspielung auf irgendjemanden auf diesem board.
Finsterlicht im Schattenglanz des Trauerspiels
Meiner Trauer schwarzer Gral
Trägt die Tränen meiner Qual
Das Lachen blieb mir stets verwehrt
Verlockend süß- der Tod durch's Schwert
In meiner Hand er funkelt fahl
Im Mondenschein- der kalte Stahl
Des Seelenschmerzes Schattenschwinge
Durchtrennt die Haut mit scharfer Klinge
Bei Finsternis mein Blut entrinnt
Des Lebensmut's verlornes Kind
Kein Nass aus meinen Augen tropft-
Die Tränendrüsen sind verstopft
Welch Gruftiepein, welch große Not
So ist's doch kein dramatisch' Tod
Das Leben meinem Leib entrinnt
Den Schmerz betäub ich mit Absinth
So einen Tod, den sterb ich nicht
Ganz ohne Tränen im Gesicht
Damit nicht schlägt die letzte Stunde,
Press ich ein Pflaster auf die Wunde
Am End der Stille stehst nicht du
Da steht mein linker Gruftieschuh
Den ich nicht seh in meiner Trauer
Der Kopf knallt an die Zimmermauer.
-TOD-
Es brach dem Gruftie das Genick
Oh! Welch grauses Missgeschick!
Und die Moral von der Geschicht:
Lausch Lacrimosas Klängen nicht,
Denn jeglich Egoismus thront
Im Winterglanz des Silbermond.
Finsterlicht im Schattenglanz des Trauerspiels
Meiner Trauer schwarzer Gral
Trägt die Tränen meiner Qual
Das Lachen blieb mir stets verwehrt
Verlockend süß- der Tod durch's Schwert
In meiner Hand er funkelt fahl
Im Mondenschein- der kalte Stahl
Des Seelenschmerzes Schattenschwinge
Durchtrennt die Haut mit scharfer Klinge
Bei Finsternis mein Blut entrinnt
Des Lebensmut's verlornes Kind
Kein Nass aus meinen Augen tropft-
Die Tränendrüsen sind verstopft
Welch Gruftiepein, welch große Not
So ist's doch kein dramatisch' Tod
Das Leben meinem Leib entrinnt
Den Schmerz betäub ich mit Absinth
So einen Tod, den sterb ich nicht
Ganz ohne Tränen im Gesicht
Damit nicht schlägt die letzte Stunde,
Press ich ein Pflaster auf die Wunde
Am End der Stille stehst nicht du
Da steht mein linker Gruftieschuh
Den ich nicht seh in meiner Trauer
Der Kopf knallt an die Zimmermauer.
-TOD-
Es brach dem Gruftie das Genick
Oh! Welch grauses Missgeschick!
Und die Moral von der Geschicht:
Lausch Lacrimosas Klängen nicht,
Denn jeglich Egoismus thront
Im Winterglanz des Silbermond.
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Il me semble que je serais toujours bien là où je ne suis pas. Charles Baudelaire
Il me semble que je serais toujours bien là où je ne suis pas. Charles Baudelaire 
Dienstag, 7. Oktober 2003, 21:33
Lyrikphobie 
Muss denn jedes Gedicht gleich die Welt verändern?? Mich berührts, es trifft den Punkt und das zählt. Find ich
Muss denn jedes Gedicht gleich die Welt verändern?? Mich berührts, es trifft den Punkt und das zählt. Find ich
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Rule #3: Don't believe what you're told. Double check.
Rule #7: Always be specific when you lie.
Rule #8: Never take anything for granted.
Rule #38: Your case, your lead.
Rule #3: Don't believe what you're told. Double check.
Rule #7: Always be specific when you lie.
Rule #8: Never take anything for granted.
Rule #38: Your case, your lead.
Dienstag, 7. Oktober 2003, 21:53
Zitat
ich finde es ehrlich gesagt zu einfach. Mir gefällt es nicht. Vielleicht liegt das aber auch an meiner - seit dem Deutsch-Unterricht im Abi - bestehenden Lyrikphobie.
Die Zeilen hören sich nett an und sicherlich entstehen sofort die entsprechenden Bilder und Gedanken im Kopf, doch hat es nichts zu bieten, was einem auf Dauer zum Nachdenken verleitet, nichts was man aus ihm mitnehmen kann, nichts nach dem man sich vielleicht richten kann oder was man sich zu Herzen nehmen kann.
es gibt eben lyrik, die keinen sinn braucht und es gibt gebrauchslyrik... beide formen können schöne gedichte hervorbringen
und beide gedichtformen können dem leser nur so viel sagen, wie er verstehen kann.
und tatsächlich, wie ich bereits sagte...es ist simpel und gerade aus den simplen gedichten "nimmt man etwas mit"
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Il me semble que je serais toujours bien là où je ne suis pas. Charles Baudelaire
Il me semble que je serais toujours bien là où je ne suis pas. Charles Baudelaire 
nö, bisher kannte ich das lied nich... is aba lustig =)
Donnerstag, 9. Oktober 2003, 12:05
Das Lied ist von Rammstein 
(Wenn ich mich nicht noch weiter täusche auf der "Mutter", oder ?)
Egal. Ich finde es ein wenig kruios, wie die Liedtexte der meisten definiert sind. Manchmal total Schwachsinnig und so weiter.
Da höre ich doch lieber mein gutes altes Electro und Industrial-Gesafte wo man nur nach dem "Beat" tanzt und die englische Übersetzung nicht über sich ergehen lässt.
(Wenn ich mich nicht noch weiter täusche auf der "Mutter", oder ?)Egal. Ich finde es ein wenig kruios, wie die Liedtexte der meisten definiert sind. Manchmal total Schwachsinnig und so weiter.
Da höre ich doch lieber mein gutes altes Electro und Industrial-Gesafte wo man nur nach dem "Beat" tanzt und die englische Übersetzung nicht über sich ergehen lässt.
Donnerstag, 9. Oktober 2003, 16:49
Original von Hecke
Das Lied ist von Rammstein
Egal. Ich finde es ein wenig kruios, wie die Liedtexte der meisten definiert sind. Manchmal total Schwachsinnig und so weiter.
Da höre ich doch lieber mein gutes altes Electro und Industrial-Gesafte wo man nur nach dem "Beat" tanzt und die englische Übersetzung nicht über sich ergehen lässt.
Also, das was ich gepostet hab, is von nem kumpel und mir und das leichenhalle lied is von den ärzten? was soll jetzt von rammstein sein?
Ehrlich gesagt, versteh ich überhaupt nicht, worauf du hinaus willst... ~doofgugg~
kannst du mich aufklären?
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Il me semble que je serais toujours bien là où je ne suis pas. Charles Baudelaire
Il me semble que je serais toujours bien là où je ne suis pas. Charles Baudelaire
Freitag, 10. Oktober 2003, 10:23
Die Leichenhalle ist von Rammstein.
Kann man sich doch denken oder ?
Worauf ich hinauswollte, dass die meisten "Gruftilieder" immer nur mit toten und verletzten zu tun haben.
Es gibt kaum noch Lieder von den Gothicbands, wo mal keine Seele abkratzt und so weiter.
Najaa, was solls :) Höre ich lieber "The Rasmus" ...
Kann man sich doch denken oder ?
Worauf ich hinauswollte, dass die meisten "Gruftilieder" immer nur mit toten und verletzten zu tun haben.
Es gibt kaum noch Lieder von den Gothicbands, wo mal keine Seele abkratzt und so weiter.
Najaa, was solls :) Höre ich lieber "The Rasmus" ...
Freitag, 10. Oktober 2003, 15:17
Original von Hecke
Die Leichenhalle ist von Rammstein.
Kann man sich doch denken oder ?
Worauf ich hinauswollte, dass die meisten "Gruftilieder" immer nur mit toten und verletzten zu tun haben.
Es gibt kaum noch Lieder von den Gothicbands, wo mal keine Seele abkratzt und so weiter.
Najaa, was solls :) Höre ich lieber "The Rasmus" ...
Und wer hat "Leichenhalle" nun geschrieben? Die Ärzte oder Rammstein? Auf jeden Fall ist auf der Ärzte CD "Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!" ein Lied, das "Leichenhalle" heißt. Deshalb hab ich gefragt.
und vielleicht bin ich schwer von Begriff, aber unter einem schwachsinnig definierten Liedtext kann ich mir auf Anhieb eben nich viel vorstellen
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Il me semble que je serais toujours bien là où je ne suis pas. Charles Baudelaire
Il me semble que je serais toujours bien là où je ne suis pas. Charles Baudelaire 
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