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1

Freitag, 4. Mai 2007, 16:09

2 neuere von mir

'Karenina'

Zerbrechlich schweben sie im Raume,
von tiefer Traurigkeit erfüllt.
Zerbrechlich, doch zugleich erhaben,
in dunkle Anmut eingehüllt.

Ihr reiner Klang liegt wie ein Schleier
auf dieser lauen Winternacht.
Er trägt die Schwere ihrer Worte -
ein Wispern, melancholisch-sacht.

Verloren sind nun die Gedanken,
sie fliehen fort aus dieser Welt,
auf Wogen schönster Traurigkeit,
wo nie ein Licht sie je erhellt.

..von Melodien getragen in Gedanken des Todes...



Sonnenuntergang

Zum Spiel des lauen Windes Symphonie
Neigt langsam sich der graue Tag dem Ende.
Gar scheint es mir, als ob das Glück ich fände
In dieser bitter-süßen Harmonie.

Mein Blick schweift demutsvoll in weite Fern’,
dort weilen noch der Sonne letzte Strahlen.
Und wie sie tiefrot diese Weiten malen,
erscheint schon schwach der erste Abendstern.

Der erste Bote düstrer Wirklichkeit,
die schweigend eine Welt der Last befreit;
bevor ein letztes Mal - gleich dem Ertrinken -

das alte Land in goldner Schönheit blüht,
als ob die Erde abschiedsgleich verglüht,
um letztlich ganz in Dunkelheit zu sinken.
______________________________

Ich möchte den Dorn der Rose ertragen, wenn ich sie dafür nur einmal wahrhaft in Händen halten darf.


2

Freitag, 4. Mai 2007, 21:20

Zu "Karenina" fällt mir irgendwie "Die unbeschwerte Leichtigkeit des Seins" ein, von Milan Kundera! Solltest Du mal lesen!!!

Wie wäre es, wenn Du zur Abwechselung mal ungereimte Gedichte einstellst? Das mit dem Reimen funktioniert momentan, denke ich, noch nicht so gut bei Dir. Die Gedichte erscheinen zu sehr am Reim orientiert und insofern, auch leicht unmotiviert und durch die permanent düstere Färbung zu einseitig und eindimensional.
Deswegen, versuche es doch erstmal mit den reim- und rhythmusfreien Gedichten und vor allem, ganz, ganz viel Herzblut und nicht Düster-Klischees. Überlege Dir genau worauf Du eigentlich hinauswillst und setze eine kernige Pointe. Ich glaube dann wird was gutes draus!
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42!

3

Samstag, 5. Mai 2007, 04:41

Danke erstmal für den Kommentar.

Zitat

Original von sandria_girrith
Die Gedichte erscheinen zu sehr am Reim orientiert und insofern, auch leicht unmotiviert und durch die permanent düstere Färbung zu einseitig und eindimensional.
Hmm..das finde ich eigentlich nicht, und bis jetzt hat das auch noch niemand kritisiert.
Beim ersten Gedicht ist es sogar nur ein halber Kreuzreim, das 2te ist ein Sonett, da kann ich auf die Reime nicht verzichten ;) Und Herzblut steckt auf jeden Fall drin. Aber falls man das nicht merkt, muss ich das akzeptieren.

LG,
Lacrimae
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Ich möchte den Dorn der Rose ertragen, wenn ich sie dafür nur einmal wahrhaft in Händen halten darf.


4

Samstag, 5. Mai 2007, 14:09

Ob nun Sonett, Haiku oder Distichon spielt keine Rolle. Ehe man diese Formen verwendet muss man sich einfach über die Tragweite und Stichhaltigkeit der Gedankenführung bzw. inneren Logik des Gesagten im klaren sein. Ich denke, es liegt vielleicht an der zu massiv verwendenten Düstersymbolik und dem zuviel an Pathos, das entsteht. Einfach, klar, gerade, schön entsteht nicht durch die mehr oder weniger meisterliche Verwendung bekannter Gedichtformen. Ich habe z.b. ganz mit Absicht noch kein Meistersonett geschrieben, denn ich für meinen Teil kann der strengen Form nur wenig abgewinnen. Vielleicht werde ich es tun, aber dafür müsste ich noch eine ganze Weile arbeiten. Denn Perfektion sollte das höchste Ziel sein, wenn man's streng sagt!
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42!