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Mittwoch, 16. Mai 2007, 18:21

Von der Allmacht zur Unendlichkeit

Ja, ja, ja, ja …
Es ist das Thema aller Stammtischdenker die mal abseits der Pläne zur besten Folterung eines Kinderschänders was philosophisches erörtern wollen. Das Thema für alle, die mal ohne großes Hintergrundwissen herumphilosophieren wollen. Aber egal: interessant ist es ja trotzdem. Oder eher: das ist ja gerade deshalb so, WEIL es interessant ist.

Auf den Gedanken gekommen bin ich, als ich mal wieder über das alte und zugegeben sehr ausgelutschte Steinparadoxon grübelte. Ihr wisst schon: Gott, der Stein, die Allmacht. Blabla. Normalerweise habe ich das für mich durch die Antwort gelöst, dass Gott diesen für ihn unhebbaren Stein natürlich schaffen und dann trotzdem heben kann. Ganz einfach WEIL er allmächtig ist. Damit habe ich eine schöne christliche Antwort gegeben und jeder in einer Höhle sitzende Eremit wäre stolz auf meinen die religiösen Bezüge beachtenden und gänzlich aussagenlosen kryptischen Gedankengang. Aber er ist nun einmal was er ist, und irgendwie war ich nie so ganz zufrieden damit.
Deshalb bin ich jetzt zu einem Punkt gelangt, wo ich Gottes Allmacht als „alles tun können, was im Bereich des möglichen liegt“ festsetze. Gott kann alles tun, vielleicht kann er sogar a=b setzen, aber bestimmt nicht –a=a, um mal in gänzlich philosophischen Termini zu reden. Er kann also alles tun, was möglich ist, selbst wenn es außerhalb der Möglichkeit (man beachte den bewusst gesetzten Unterschied zwischen möglich und Möglichkeit, der eventuell schlauer als möglich versus denkbar beschrieben wäre) weniger mächtiger Wesenheiten läge. Dabei muss Gott jetzt natürlich gar nicht existieren, wir grübeln ja nur rein hypothetisch.
Ich schlussfolger(t)e also: es gibt Prinzipien noch über Gott, wenn sie ihn in seiner Handlung einschränken können. Oder aber: alles seiende hat Grenzen, die nicht überwindbar sind, selbst wenn wir es als „allmächtig“ ansehen. Weil „alles“ nun doch nicht machbar ist.

Soweit gedacht ist man eigentlich recht fix bei der physikalisch-mathematischen Unendlichkeit, finde ich. Da bin ich jetzt natürlich nur Laie, was interessieren mich Naturgesetze. Trotz alledem möchte ich behaupten, dass die Unendlichkeit ein hypothetisches Gedankengebilde ist, das in den Naturwissenschaften das einnimmt, was die Allmacht in den Offenbarungsreligionen ist: eine rhetorische und rechnerische Endlösung, die viele Probleme löst, neue schafft – aber rein argumentativ unschlagbar ist.
Ich bin der Ansicht, und jetzt kommt eventuell ein Physiker und zerreist mich in der Luft, dass der Raum gar nicht unendlich sein kann. Das Ausgedehnte ist nun mal ausgedehnt, weil es expandiert. Seit dem Urknall (oder was auch immer) dehnt sich der Raum aus, wird größer seit dem Moment wo aus dem ausdehnungslosen Vorseienden das wurde, was jetzt eben „Raum“ ist. Wenn es sich aber noch ausdehnt, wenn es „größer“ wird, dann MUSS es eine Grenze haben. Etwas unendliches KANN sich nicht ausdehnen, weil ausdehnen ja bedeutet, dass die vorhandenen Grenzen sich voneinander wegbewegen. Etwas Unendliches hat aber per Definition keine Grenzen.
War also mit dem Urknall sofort ein unendlicher Raum da, in dem sich jetzt nur die Materie ausdehnt? Gibt es also hinter der Grenze der Materie einen Raum ohne Materie? Wie kann es aber „Raum“ sein, wenn dort nichts ausgedehntes ist – das „Nichts“ ist ja nun mal nicht möglich (zur Erinnerung: in dem Moment wo das Nichts eben das Nichts ist, ist es nicht mehr nichts, sondern eben das Nichts!)??
Es ist also das Ausgedehnte nicht unendlich, aber vielleicht der Raum, den es einnimmt. Da ist dann aber eben die knifflige Frage, ob es überhaupt Raum ohne Ausgedehntes geben kann – da sich Raum doch durch seine Ausdehnung definiert.
Ist also im Gegensatz zur mathematischen Unendlichkeit (die ist natürlich da, als logisches Denkgebilde) die physikalische, also die wirklich seiende nicht existent?
Und zwingt uns das da oben nicht entweder eben doch ein „Nichts“ zu akzeptieren, das eben noch hinter dem Ausgedehnten ist, oder doch etwas „anderes“, was aber dann eine unendliche Kette von immer anderen Andersheiten, die sich jeweils nacheinander ablösen bedeuten würde? Also Unendlichkeit, nur um die Unendlichkeit zu vermeiden?
Um es also auf den Punkt zu bringen: Unendlichkeit oder Nichts, was ist denkbarer? Wird es alles denkbarer, wenn wir wie Carnap zwischen "Nichts" und "dem Nichts" trennen?
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Harry Potter#7
Es sterben Hedwig, Moody, Dobby, Fred, Snape und Voldemort - sein Todesfluch wird reflektiert.
Harry (= Horcrux!) bringt sich um, tötet damit aber nur den Voldemort-Teil in sich!
Harry heiratet Ginny, Ron heiratet Hermione.

2

Mittwoch, 16. Mai 2007, 19:31

persönlich würde ich eher dazu tendieren, dass "nichts" wahrscheinlicher ist als "unendlichkeit"
woraus natürlich die frage entspringt: wenn das universum endlich ist, was kommt danach.
folgt am ende des unviversums eine mehrdimensionales äquivalent zu ner steilen klippe? oder eher ein negatives mehrdimensionales äquivalent
frage also was ist nichts? kann man es erkennen wenn man davor steht oder gibt es kein nichts, da das nichts aus nichts besteht?

in einem beitrag auf deutschland radio berlin (vor einigen jahre) habe physiker und philosophen diskutiert was vor dem urknall war. soweit ich mich erinnern kann nannten sie den zustand "nichts", bei dem etwas entseht und sofort wieder verschwindet, zum urknall soll es gekommen sein, da irgendwann einmal etwas nicht gleich wieder verschwunden sein soll.
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3

Mittwoch, 16. Mai 2007, 21:47

Das Abs erstellt einen Filosofen-Thread, dass ich das noch erleben darf ...

Also kurzgefasst willst du uns sagen, dass Gottes Allmacht eigentlich "nur" Übermacht und die Unendlichkeit eigentlich "nur" ziemlich lange ist?
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"Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Winston Churchill

"Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler."
Winston Churchill

4

Mittwoch, 16. Mai 2007, 21:50

nein ^^ 42 :D

Bzw. Das Nichts anstelle der Unendlichkeit ^^

Ausführliche Antwort gibts Morgen :-)

5

Mittwoch, 16. Mai 2007, 21:56

Zitat

Original von DerHirntot
Also kurzgefasst willst du uns sagen, dass Gottes Allmacht eigentlich "nur" Übermacht und die Unendlichkeit eigentlich "nur" ziemlich lange ist?


ja. :-)
respektive: "weit".
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6

Donnerstag, 17. Mai 2007, 20:00

Abgesehen davon das der einfache sterbliche Mensch weder "Nichts " noch "unendlich " fassen kann und wir diese Termini doch eigentlich nur verwenden um das auszudrücken was außerhalb des fassbaren liegt und dummerweise nicht in unsere Strukturen passt, eine lustige Frage.
Na dann, jetzt möchte ich mal einen Physiker finden der aus dem "Nichts " etwas macht das dann "Unendliches " ist, der bekommt den Nobelpreis!

Hatten wir nicht schonmal den Konsens gefunden "das man von allem was ist sagen kann es sei"? Also wenn etwas nicht ist es auch das Seiende aufheben würde und folglich "Nichts" wär, wir das also auch nicht diskutieren könnten? Vielleicht sollten wir mal von dem Dualismus wegtreten und uns mit den anderen Wissenschaften versöhnen, die wenn auch nur "erscheinendes Wissen" immerhin doch recht schlagkräftige Argumente haben. Wir brauchen doch einen Physiker ?-| .
@Abs: Kannst du die Frage nochmal konkretisieren?
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"Alles Leben ist Leiden."
Schopenhauer,1788-1860

TMS hört gerade *musik*

7

Freitag, 18. Mai 2007, 10:14

ein LOL*iges thema*totlach*

das ist vergleichbar mit dem gottesbeweisthreat

gemessen am kristallisationszustand des menschen und seinem lebensfeld kann mit sicherheit gesagt werden dass er innerhalb seiner deutlichen grenzen angieren kann und muss! das gilt ebenso für das vorstellungsvermögen, da es sich immer im rahmen des naturgesetzmässigen bewegen muss....
heisst: es ist nur erfassbar oder verstandesgemäss nachvollziehbar was sich innerhalb der naturgesetzte denen er unterliegt(!) offenbaren kann oder potenziell könnte.

die realität dessen zeigt sich alleine schon darin dass "gott" immer eine "wesenheit" sein soll und das "macht" eine beherrschung der gegebenen(!) materie beinhaltet - folgerichtig gibt es dann (wie abs schlussfolgerte) eine kraft die über dieser gottesfigur liegen muss...

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das "nichts" als seinendes eine paradoxie, gemessen an der menschlichen realität sein muss und gesetzmässig auch ist liegt auf der hand und beendet eigentlich bereits jede weitere diskusion

es sei denn man liebt es neue paradoxien zu konstruieren
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ernste stunde


*wanne*
ich glaub ich bin verliebt *komasauf*

8

Freitag, 18. Mai 2007, 11:20

Die Grenzen unserer Vorstellung unterliegen wohl kaum den Naturgesetzen im physikalischen Sinn, obwohl es auch nur biochemische Vorgänge sein mögen, so können wir uns doch eine Welt denken in der unsere Naturgesetze nicht wirken, eine Welt in der nicht jedes Leben auf Kohlenstoff basiert, nicht alles nach unten fällt und so weiter. Ganz ernsthaft berachtet kann man aus " a und -a" nicht nur ein Paradoxum oder einen logischen Fehler schließen, sondern auch die Einheit von "Allem" und "Nichts", und insofern läge es doch nah Gott zu definieren als:

F(x) -> (Fa) ^ (F( -a)) ?-|

(dummerweise bietet die Tastatur keine logischen Symbole)

Soll soviel heißen wie: Für alle Erlemente F (Gott) gilt sie haben alle Prädikate a und nicht-a. Lustigerweise logisch immer wahr und trotzdem keine Aussage *freu* .

Was ist daran paradox? Logisch betrachtet ist so ein Satz immer wahr weil er alle möglichen Bewertungen(V[SIZE=1]i[/SIZE] ) abdeckt.

Aber eigentlich wollte ich ja nur sagen, dass unsere Gedanken nicht nur innerhalb der Naturgesetze liegen, das wird wohl jeder bestätigen können der schonmal ein Buch in der Hand hatte.
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Schopenhauer,1788-1860

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9

Freitag, 18. Mai 2007, 12:17

Zitat

Original von ISaBN
gemessen am kristallisationszustand des menschen und seinem lebensfeld


seinem WAS?!
das klingt jetzt aber schon etwas esoterisch, oder? :-D

Zitat

folgerichtig gibt es dann (wie abs schlussfolgerte) eine kraft die über dieser gottesfigur liegen muss...


momeeeeent. ich habe NICHT kraft gesagt. sondern prinzipien.

Zitat

das "nichts" als seinendes eine paradoxie, gemessen an der menschlichen realität sein muss und gesetzmässig auch ist liegt auf der hand und beendet eigentlich bereits jede weitere diskusion


ich habe auch am ende auch die trennung von "das nichts" und "nichts" eingeführt.
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10

Samstag, 19. Mai 2007, 19:29

*zaehneputz*
durchaus mit "esoterischen" einflüssen, wenn man es so nennen möchte *grimasse*

ob nun kraft oder prinzip ist fast schnulle, da es ein "abstraktum" umschreiben soll das nicht beschreibbar ist - und an dieser stelle befindet sich nun einmal eine sehr deutliche grenze - um den bogen zum trauermantel zu schlagen :)


die terminitrennung scheint mir etwas schwammig
das nichts?
nichts?

mal eigene klärungsversuche
Das nichts: vergleichbar mit dem "freiraum" innerhalb dieses textfeldes, welchen die schrift nicht einnimmt.
übertragen auf "grössere" ebenen könnte man den "leeren" raum des sich ausdehnenden alls annehmen (es bleibt offen ob er wirklich "nichts"-leer ist..)
also ein komponente angenommener "nichtanwesenheit" von materie innerhalb der raumzeitlichkeit

nichts: verstanden als termininologie- und tatsächlicher erfassbarkeitsohnmacht - "nichts" als absolut NICHTS gemessen "am kristallisierten (starren) zustand des menschen" *grimasse*



bleibt dabei
die überlegungsansätze die zur diskussion stehen entstammen der vorstellungswelt des menschlich fassbaren und stellen folglich nur einen möglichkeitssinn innerhalb dieser naturordnung auf.
sie berühren in keiner form das darüber stehende "prinzip", welches durchaus diese natur belebt aber nicht aus ihr ist und bei weitem nicht den gleichen gesetzmässigkeiten unterworfen sein muss

es wird allso "allmacht" an einer relativen "bewegunbgsfreiheit" innerhalb der naturgesetzmässigen grenzen angenommen und formt somit einen "gottesbegriff" oder einen "gott dieser welt"
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ernste stunde


*wanne*
ich glaub ich bin verliebt *komasauf*

11

Samstag, 19. Mai 2007, 20:25

Ein wirklich hochspannendes Thema, zu welchem eine ausführliche Stellungnahme mir die Zeit jetzt fehlt, aber einige kurze Überlegung möchte ich doch schnell erbringen.

Zum einen gibt es, soweit ich weiß, in der Mathematik DIE Unendlichkeit, wie auch DAS Nichts nicht wirklich. Es werden viel eher Grenzwerte verwendet. Etwas strebt gegen Nichts bzw. gegen 0, erreicht diesen Wert zwar nicht, wird aber verdammt klein, so dass man diesen verdammt kleinen Wert vernachlässigen kann. Darauf beruht die Differentialrechnung, auch Infinitesimalrechnung genannt. Die Umkehr ist dann die Integralrechnung, bei der etwas verdammt groß wird, wobei ich nicht sagen kann, was denn nun das Gegenteil der Intergralrechnung hinsichtlich der Vernachlässigung extrem kleiner Werte in der Differentialrechnung ist?!

Und dann gibt es paradoxerweise verschiedene, begrenzte Unendlichkeiten. Im Bereich rationaler oder gar irrationaler Zahlen gibt es allein zwischen 1 und 2 unendlich viele Zahlen. Im Bereich der natürlichen Zahlen gibt es ebenfalls unendlich viele Zahlen, wobei aber gebrochen rationale Zahlen, insofern sich diese nicht als natürliche Zahlen darstellen lassen, rausfallen. Dies entspricht zunächst dem, was Abs anfangs geäußert hat, wenn von einem Phasenraum bzw. begrenzten Raum des Möglichem die Rede ist.
Allerdings ist bei dem genannten Beispiel aus der Mathematik fraglich, welche Menge der jeweiligen Elemente größer. Eigentlich dürften die Menge der rationalen Zahlen nicht größer sein als die der natürlichen, da beide unendlich sind. Andererseits bestehen die rationalen Zahlen aus den natürlichen Zahlen plus den gebrochenen Zahlen, also müsste die Menge der rationalen Zahlen doch größer sein.

Ich selber spiele diesbezüglich mit dem Gedanken einer endlichen und einer unendlichen Unendlichkeit, um das Ganze noch komplizierter zu machen.

Und noch ein für mich kniffliges Beispiel am Ende.
Wenn ich ein zweidimensionales Wesen wäre und mich auf einer Kugel bewege, dann dürfte diese für mich unendlich erscheinen. Es gibt ja für mich kein oben und unten, sondern nur links - rechts, vorne - hinten. Egal wohin ich mich bewege, es ist kein Ende in Sicht. Besitze ich aber die Fähigkeit dreier Raumdimensionen, kann ich durch das oben und unten ein Ende markieren, z.B. den Boden unter meinen Füßen, den ich nicht unterschreiten kann.
Was bei dem Beispiel schwierig ist und weswegen sich Argumente dagegen vorbringen ließen, wäre der Umstand, dass es nur unter höchst abstrakten Anforderungen möglich ist, wenn überhaupt, sich in die Lage eines auf zwei Raumdimension begrenzten Wesens zu versetzen.
Aber wie dem auch sein, es scheint mir zumindest sinnvoll, Unendlichkeit mit Dimensionalität, also bestimmten Grenzen in Verbindung zu setzen, so wie es Abs auch versucht hat und daneben noch eine grenzenlose Unendlichkeit zu bedenken. Und ich würde darüber hinaus behaupten, dass diese(r) grenzenlose Unendlichkeit (dem) Nichts entspricht, und das genau in diesem doppelten Wortsinne.
Nichts ist (grenzenlos) unendlich.
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"Ihr seid alles Individuen (...) Ihr seid alle verschieden." - "Ich nicht!"
*ni*

12

Samstag, 19. Mai 2007, 22:09

Also Mathe war ja nie mein Fach, aber wenn man das mal zusammenbaut...

1. Die Undendlichkeit, also alles, strebt gegen X
2. Wenn X in allem einen Anteil y hat, ist X=Y, aber auch nicht, dem logischen: a und -a entsprechend.
3. Nichts ist also nicht "0" sondern alles was wir Nichts nennen ist ein Näherungswert?
Wäre es Null würde es alles andere in sich aufheben?

Spannendes Thema, aber ich glaube wir sind zu Abs Fragestellung abgerschweif...?
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Samstag, 19. Mai 2007, 22:42

passt schon.
ich hatte keine (nichtrhetorische) frage - sondern wollte nur nen diskussionsansatz liefern. ;-)

das die zahlenreihen quasi ein aristotelisches kontinuum sind heißt aber nicht, dass es mehrere unendlichkeiten gibt. find eich.
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14

Samstag, 19. Mai 2007, 22:58

wäre ja auch quark

aber die unterscheidung könnte sinnvoll sein, oder sogar zwingend, da wie gesagt das gegebene maß an nacjvollziehbarkeit für "unendlich" ebend nur einen "näherungswert" entspricht *lol2*

also
dimensioniert
und grenzenlos

das dimensionierte kann sich durchaus innerhalb eines tatsächlich grenzenlosen offenbaren - anders herum ist das mit sicherheit nicht möglich, auch wenn das eine das andere trägt
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ernste stunde


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Sonntag, 20. Mai 2007, 16:07

Ein kleiner Mathematik-Exkurs:

Es gibt in der Mathematik die Unendlichkeit und sogar ein Symbol dafür: die umgekippte Acht. Grenzwerte sind kein Ersatz für Unendlichkeit, sondern Grenzwertberechnungen werden verwendet, um festzustellen wie sich Funktionen im Unendlichen verhalten. In diesem Zusammenhang ist das Zenon-Paradoxon des Wettlaufs von Achill und der Schildkröte sehr schön:
Die Schildkröte bekommt ein paar Meter Vorsprung. Wenn Achill den Punkt erreichte, an dem die Schildkröte startete, hat sie inzwischen eine neue Wegstrecke zurückgelegt. Das wiederholt sich immer und immer wieder. Demnach würde Achill die Schildkröte nie überholen können.
Das Paradoxon befasst sich mit der unendlichen Teilbarkeit der Wegstrecken, die beide zurücklegen. Gelöst werden kann es über den Grenzwert, weil die Aussage "beide legen unendlich teilbare Wegstrecken zurück" nicht ausschliesst, dass es einen endlichen Grenzwert gibt.

In der Mathematik gibt es den Begriff der Abzählbarkeit. Grundlage sind die Natürlichen Zahlen. Ihre Unendlichkeit ist definiert mit der Aussage "Der Nachfolger einer natürlichen Zahl ist die Zahl plus Eins". Die natürlichen Zahlen sind abzählbar unendlich und alle Zahlenmengen, die bijektiv (d.h. sowohl surjektiv als auch injektiv) auf die Natürlichen Zahlen abbildbar sind, sind auch abzählbar unendlich. Das tifft z.B. auf die Ganzen Zahlen und die Primzahlen zu.
Weiter oben las ich es müsste "verschieden große Unendlichkeiten" geben. Begründet wurde dies mit Enthaltenseinsbeziehungen. Die Aussage "die Natürlichen Zahlen sind eine echte Teilmenge der Ganzen Zahlen" bedeutet nicht, dass sie unterschiedlich "groß" in ihrer Unendlichkeit sind. Die von mir beschriebene Abzählbarkeit implizierte dies zwar schon, aber ich dachte mir ich schreib es besser nochmal auf. :-)
Abgesehen von den abzählbar unendlichen Zahlenmengen gibt es auch überabzählbar unendliche. Das wären beispielsweise die Reelen Zahlen. Jede Menge, die die Mächtigkeit der reelen Zahlen besitzt (Bijektivität zu den Reelen Zahlen), entspricht dem Kontinuum. Ein Beispiel wäre die Potenzmenge der Natürlichen Zahlen.

Ein gewisses Grundlagenverständnis ist der Diskusion sicher förderlich, auch wenn das hier grad etwas Mathe-lastig war.
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Das Glück wohnt an Orten, wo man die Zeit vergißt. (B. Raff)