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SiggiSuppentopf

unregistriert

21

Dienstag, 12. Juni 2007, 11:09

sagt mal, wieso muss denn immer alles eindeutig sein?
Wieso kann Körper und Seele nicht gleichzeitig eins und auch zwei sein?

22

Dienstag, 12. Juni 2007, 12:31

*lol2*
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habe mich ab hälfte nicht mehr komplett durchgewurstelt aber der anfang beschreibt bereits in deutlichem masse die schwierigkeiten aber auch die möglichkeiten dieses sicher nicht neuen ansatzes
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der haken liegt vorwiegend an den multiplen begriffszuschreibungsmöglichkeiten - erst recht wenn es um bedeutungsdehnbare begriffe wie "seele", "seelenkörper" und vor allem "geist" geht....

ohne diesen hokuspokus an "vorbelasteten" begriffen sieht die sache bedeutend einfacher und vor allem auch logischer aus.

es ist einfacher "materialismus", wie ich es mal hier nennen möchte
habe mich in philosophischen kontexten nur querbelesen
aber ähnliches lässt sichbereits finden in sophistischen anfängen der orientierung am menschlichen wahrnehmungsspektrum als maß für wirklichkeit .
und neben nietzsche und konsorten lässt sich das ua auch bei Merleau-Ponty finden oder anderen einfach körperbezogenen darlegungssystemen, in den ansätzen des auf diese Natur gemünzten "gottes" begriffes oder sog "schöpferprinzips" lässt sich dieser materialismus auch bei spinoza finden
[SIZE=1](nebenbei....da das kirchenbild auch nur eine projektion des "gottesbegriffes" auf die jenseitigen ebenen dieser natur darstellt lässt sich dieser materialismus auch in den gängigen religiösen und naturokkulten auslegungssystem finden - auch wenn diese als feinere spielart erscheinen ...)[/SIZE]

dass dieser ansatz durchaus seine berechtigung hat steht ausser frage - es ist nun mal so dass der mensch maßgeblich aus dem stoff dieser natur gebaut ist und diese ist nun mal ein materialisierte erscheinung.
dass diese "materie" nicht nur eine grobe ansicht hat, sondern auch eine "durchdringend belebende" sei nur nebenbei erwähnt (LOL wink Abs ESO)

schwierig wird die sache erst wenn eindeutig (mind) zweideutige begriffe adaptiert werden ohne eine konkretere umschreibung, also begriffsdefinition.
was meines erachtens auch immer irgenswie inkonsequent wirkt - salopp gesagt nach dem motto - "ich will auch eine seele haben"....[SIZE=1]denkblase[/SIZE] ("die vielleicht doch die eigenschaften hat die die bekannten religionen versprechen")


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andere konsequenz oder besser gesagt inkonsequenz - wozu dann "philosophie"?????????????
narzismus?
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ernste stunde


*wanne*
ich glaub ich bin verliebt *komasauf*

23

Dienstag, 12. Juni 2007, 13:30

Zitat

Original von sandria_girrith
Das ist richtig, aber es geht ja auch nciht nur um die Einheit...wenn man es genau nimmt ist gar nichts wirklich neu.
Ich muss nicht an die Einheit eines Seelenkörpers glauben, wenn sie ist. Wenn ich davon ausgehe, dass ich an sie glauben müsste, wäre es ja etwas, dass wie Gott sich unserer Erfahrung entzieht und nicht begreifbar ist. Dann müsste ich daran glauben.

Der Atheismus ist sicherlich die "Glaubensform" der Zukunft. Noch eine Weile hin wird sich der in unseren Kulturkreisen durchgestzt haben, was auch sehr gut sein wird. Insofern ist der Elementarist ein im günstigsten Fall ein Atheist, da es in diesem System keine übergeordneten Mächte über dem Menschen ist und er sich von jeglichen Glaubensformen befreit hat.


Dann ist es wohl auch keine neue philosophische Strömung. ;-)
Ich muss auch nicht an Gott glauben, wenn er doch ist. Du gehst davon aus, dass Dein Sein (oder das des Elementaristen) auf einem Seelenkörper aufgebaut ist und auf ihm beruht, und musst darum nicht an ihn glauben; ich gehe aus Vernunftsgründen von einem Gott aus, und glaube deshalb nicht an ihn. Ich verweise an dieser Stelle zum Deismus. Letztendlich ist beides trotzdem ein Glaube, auch wenn wir ihn nicht bewusst "praktizieren" oder ihn als solchen ansehen.

Ich bezweifle es stark, dass nach tausenden von Jahren die Gottesidee einfach abklingt. Und angenommen, Du behältst Recht, wird sich trotzdem eine gewisse (vorbelastete) Gottesspur durch alle neuen philosophischen Ideen ziehen. In Seelenkörper ist sie ja auch schon drinnen.
Wenn Du Dich einfach für eine Seite entscheiden würdest, dass wir entweder nur Geist oder nur Körper sind, wäre es auf alle Fälle einfacher und in letzterem Falle auch gottloser.
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Als Alptraum tropf ich unaufhörlich,
bist du mir versunken bist, unwiederbringlich.

24

Dienstag, 12. Juni 2007, 14:10

"geist" als synonym für etwas erhabenes sind wir mit sicherheit nicht - da gibt es nichts zu entscheiden

frage ist was soll "geist" sein?
wenn es das verstandesbewusstsein sein soll kann es auch so benannt werden und man vermeidet die "gottesspuren" in der "philosophie"

wenn wir körper sind ist das unbestreitbar
wenn gesagt wird dass der mensch eine einheit aus körper/verstandesbewusstsein, seinem empfindungsbewusstsein und bedingt selbstreflektivem verhalten bildet kann das ebenso wenig abgestritten werden
wenn aber begriffe wie geist oder "seele" auf oben genannte begriffe gemünzt wird beginnt die streitbarkeit
- soweit der begriffsspielraum nicht klar abgesteckt wird
und selbst dann ist fraglich ob das so wirklich sein muss...


fataler wird es noch wenn man mit diesem degenerierten oder eingeschränkten begriffsverständniss alles versucht aus dieser einen persprektive zu sehen - dann entseht das schönste wirrwar und wir haben die zustände die wir jetzt/heute (nicht nur hier) haben *zaehneputz*
ein meinungssammelsurium mit multiplem geltungsanspruch

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[SIZE=1]rückwirkend[/SIZE]


Zitat

Original von Wargsang

Zitat

Original von sandria_girrith
die zweitausend Jahre dogmatischer Glaubensausübung sind auch vorbei


ist reichlich realitätsfern. Oder liegt es nur an meiner beschränkten Wahrnehmung, dass es (mir) so scheint der Großteil der Welt-Konflikte (USA-Iran-Irak-Indonesien-Israel usw usf) rühre von (religiösem) Dogmatismus her? ;P


beides hat seine berechtigung

tatsächlich kann man sagen dass der zwang für das individuum als solches lange nicht mehr so gross ist und für jeden dem das bedürfnis dahin führt ist es heutzutage durchaus möglich sich von den bindungen zu lösen(zumindest in unseren kultivierungsbreiten ist die möglichkeit durchaus gegeben)
dass man sich immer noch innerhalb der alten ordnung bewegt, als individuum oder masse, ist eine andere seite und deutliches kennzeichen einer festgefahrenheit sowie der verweigerung der oft beschrienen, aber selten wahrgenommenen, eigenen mündigkeit - also individuelles verantwortungsbewusstsein

aber die möglichkeit der loslösung ist heutzutage weit aus höher als noch von ein paar jahrzehnten
jede rückbindung ist heutzutage eigentlich fast "freiwillige" unterordnung (auch wenn das wort freiwillig nicht wirklich stimmt - da mensch als masse selten von der gegebenheit(!!!) der eigenverantwortlichkeit selten gebrauch macht und gerne verantwortung nach aussen schiebt)
[SIZE=1]sei es nun die "doofe" lokalpolitik, der "gemeine" kapitalismus oder eine der vielen anderen kleineren und grossen missstände innerhalb des eigenen lebenssystems erde, von familiären sozialen umfeld bis global(selbst kosmisch... *grimasse* )[/SIZE]
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ernste stunde


*wanne*
ich glaub ich bin verliebt *komasauf*

25

Freitag, 15. Juni 2007, 15:08

Wohlgemerkt, zum Thema dogmatische Glaubensausübung, ich habe in einem Beitrag zum Thema bereits geschrieben, das der Elementarismus sich auf den zentraleuropäischen Kulturkreis bezieht, alles andere würde keinen Sinn machen.....

Im Seelenkörper kann ich absolut keine Gottesspur ausmachen...und deswegen ist die Aussage falsch. Ich habe ja gerade den Atheismus des Elementaristen hervorgerufen, für den höre Ordnungen keine Rolle spielen.

materialismus ist der Ausgangspunkt für den Elementarismus, ebenso wie der Existenzialismus. Jedoch sind beide Systeme doch schon ein wenig ins alter gekommen, und insofern sicherlich nur noch in beschränktem Umfange gültig, zumal die Argumentationen zu diesen Strömungen ebenfalls as einer anderen Zeit stammen...

Geist meint nicht Gottesspur, ist wie gesagt ein Fehlschluss...die Verwendung dieser Begriffe ist zum Verständnis der Problematik unumgänglich, wenn ich gleich neue Begriffe verwendet hätte, wüsste keiner worum es geht. Ehe die neuen Begriffe geklärt wären, hätte man schon fünf Seiten Definition verfassen müssen, das erschien mir im SH als wenig sinnvoll, kann aber gerne nach Anfrage geliefert werden....


Ganz genau. Es geht um die Möglichkeit der tatsächlichen Loslösung und ultimativen selbstbestimmung...jeder ist für das was er ist und glaubt selbst verantwortlich und muss sich in jedem Moment seines lebens zu sich selbst entscheiden. (ich folge hier in diesem Punkt Kierkegaard)
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42!

26

Freitag, 15. Juni 2007, 16:56

ist denn der mensch selbstbestimmter, wenn er nicht aus zwei verschiedenen teilen besteht, sondern aus einem? warum denn?
das problem mit deinem elementarismus ist eben, finde ich, dass du bis jetzt noch gar nicht so richtig erklärt hast, was dieser seelenkörper so ist. vielleicht liegts auch daran, dass ich studienbedingt da etwas mehr klarheit erwarte, aber ich hab jetzt schon mehrmals gefragt, ob für dich der mensch dann quasi ein biocomputer ist - was das eigene ich eben zum programm desselben macht. das ist ja eine durchaus nachvollziehbare einstellung, der viele neurobiologen zustimmen werden. in dem fall würde ich aber nicht begreifen, warum man begriffe wie geist und seele überhaupt noch verwenden muss - und nicht gleich bei emotionen, informationsverarbeitung und dergleichen bleibt - eben all das, was das hirn dann eben so anstellt.
du benutzt aber eben den begriff seele und gibst dieser damit ein eigenständiges sein (also sein in (unserem) geiste) - was ja offensichtlich eher das gegenteil deiner argumentativen absicht ist. die "seele" ist aber eben etwas grundverschiedenes vom körper: dieser ist körperlich, greifbar, definierbar - die seele all das nicht. du hast gesagt, dass die seele entweder die emotionen, das emotionshabende oder beides sei - aber das sagt über die seele als solche gar nix aus. aus was ist sie? wie ist sie?
wenn der seelenkörper als einheit von körper und seele eben die einheit von beidem ist, dann heißt das dennoch, dass es beides gibt - sonst könnte man ja kein konklomerat aus beidem bilden. da stellt sich, wie schon gesagt, ja eben das problem, dass man meiner ansicht nach keine einheit aus körper und geist bilden KANN: weil körper und geist so grundweg verschieden sind, dass sie sich nicht "vermengen" können. descarte löste das mit seiner zwierbeldrüse, was ich aber auch etwa seltsam finde. :-D
ich finde, dass der einzige weg diese trennung zu überwinden ist, eins von beidem zu eleminieren. entweder du machst auf idealist und leugnest glatt mal die existenz des materiellen - oder du gehst halt den beschriebenen biologischen weg und sagst, dass es metaphysischen scheiß wie geist und seele nicht gibt - und alle affekte, geistesblitze und dergleichen rein körperliche auswirkungen haben. damit hast du dann aber eben keine EINHEIT erzielt!

was das göttliche angeht: die seele ist eben "göttlich". damit ist aber nicht gemeint, dass sie jetzt irgendwie jawhes odem in unserem lehmgeformten körper ist, oder so - sondern nur, dass sie eben per definition etwas ist, was gott sehr nahe kommt: sie ist oft (also in vielen definitonen) unsterblich, sie besteht aus "göttlichem material", also aus irgendwas unmateriellen, sie ist für all die "höheren" sachen wie denken, fühlen und erkennen erforderlich - sowas halt. wer also an seelen, an geistsubstanzen und dergleichen glaubt, der kann gott, engel und feen nicht gleich ausschließen - das wär inkonsequent.

und das ist ja, wie gesagt, mein problem mit deiner these: allein weil du von einer einheit aus dem körper und etwas theistischen sprichst kannst du damit keinen atheismus erreichen, ohne irgendwie inkonsequent zu sein.
naja, oder du hast dich unglücklich ausgedrückt und meinst eben das ganz rein materielle neurobiologische seelenlose.
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Harry Potter#7
Es sterben Hedwig, Moody, Dobby, Fred, Snape und Voldemort - sein Todesfluch wird reflektiert.
Harry (= Horcrux!) bringt sich um, tötet damit aber nur den Voldemort-Teil in sich!
Harry heiratet Ginny, Ron heiratet Hermione.

27

Mittwoch, 25. Juli 2007, 10:46

Da ich mich zur Zeit selbst mit dem Thema des Kirchendiskurses im Mittelalter auseinandersetze, nur soviel dazu. Die gelehrten Diskurse des Mittelalters waren doch etwas heterogener als gemeinhin angenommen wird. Manchmal scheint der Topos des finsteren und intoleranten Mittelalters überstrapaziert zu sein. Diese Heterogenität bezieht sich nicht bloß auf Themen, welche auserhalb der theologischen Diskussion gestanden hätten, sondern bezieht sich auf solche, welche direkt im Zentrum der Theologie gestanden haben. Es ist, denk ich, einsichtig, dass eine Diskussion in der Ontologie auch schnell zu einer theologischen Diskussion wird, oder im Falle des Mittelalters entweder nicht davon getrennt werden kann oder um dessen Willen geführt wird.