aaalso, eigentlich wollte ich einen thread zum thema "tierheimhund versus zuchthund" eröffnen. ich möchte von anfang an betonen, dass ich jetzt nicht fussel angreife, gar nicht, auch wenn sie hier im forum vielleicht der auslöser für den gedanken an diesen thread war. ich will dich auch nichtz bedrängen oder so, aber durchaus mal ein wichtiges thema in der öffentlichkeit diskutieren.
seit wir unseren krüppelköter haben, hab ich natürlich auch teilweise im netz herumgelesen, was leute mit ihren tölen so anstellen - und das meistens im namen der tierliebe.
es ist zum kotzen.
ich versteh zum beispiel durchaus das argument, dass sich jemand sicherer fühlt einen hund von anfang an bei sich zu haben, und ihn halt so selbst erziehen und "auf sich prägen" zu können. und klar fühlt man sich sicherer, wenn man genau weiß, welche erbkrankheiten der hund und was er so alles erlebt hat.
ich muss aber ganz ehrlich sagen: das sind alles sachen, die mit dem zukünftigen besitzer zu tun haben. nicht mit dem hund. der glückliche kleine züchterwelpe, dem geht es gut. während liebe hunde wie zum beispiel unserer in spanien, in der türkei und auch hier in halle im tierheim jämmerlich verrecken.
und wenn man bei dem bleiben will, was für den besitzer gut ist: ich finde ein tierheimhund, wenn er nicht den totalen knacks weg hat, gibt einem das bisschen liebe, dass man ihm gibt, tausend mal mehr wieder als ein zuchthund. weil er einfach zu würdigen weiß, was man für ihn tut - weil er teilweise schon jahrelang alleine und auf der suche nach anschluß vegetiert hat.
ich würd also immer und immer wieder einen tierheimhund nehmen. zumal die tierschutzleute immer genau erzählen, wie der köter so drauf ist - und das "selva ist anhänglich und kann nicht an der leine gehen" traf bei uns 100% zu. naja, das anhänglich eher 150% - irgendwie hat jemand ne katze in den hund gekreuzt.
was ich aber mit tierquälerei meine ist gar nicht das: sondern was leute ihren hunden sonst noch so antun. O_o
man glaubt gar nicht, was angebliche tierliebhaber in den foren so als artgerechte aufzucht, oder als "gut für den hund".
da ist barfen. weil hunde ja von wölfen abstammen füttern die leute ihre hunde mit rohem fleisch, mit knochen und mit getreide. extrembarfer verbuddeln das fleisch sogar vorher 2-3 tage im garten, weil wölfe das ja auch machen. wie dämlich ist das?
was hat ein seit 10000 jahren extrem domestiziertes und teilweise zur unkenntlichkeit verzüchtetes tier noch mit wölfen zu tun? nicht nur, dass das risiko auf mangelernährung dadurch riesig steigt - das auf schädlings- und parasitenbefall auch. der teilweise enorme eiweißüberschuß in der ernährung ist auch nicht gesund.
ich traue auch 99% der hundebesitzern NICHT zu, dass sie in der lage sind barf-futter so zusammenzustellen, dass alle nährstoffe enthalten sind.
ich frage mich ebenso, warum diese leute nicht rohkost essen. zur erklärung: rohköstler meinen, dass wir uns in 10000 jahren gar nicht richtig vom urzeitmenschen wegevolutionieren konnten, und essen deshalb nur, was auch die essen konnten: prinzipiell also alles unzubereitet und roh.
yammi.
kupieren. ok, klar: in manchen fällen seh ichs ein. ein jagdhund würde sich seinen schwanz im gestrüp schwer verletzen können. bei qualzuchten wie möpsen und so besteht die gefahr, dass sich unter dem ringelschwanz fette eiterbatzen bilden - deshalb ist in solchen fällen diese verstümmelung in deutschland auch erlaubt.
es gibt aber immer noch leute, die das aus ästhetischen gründen machen. abartig.
elektroschockhalsbänder! würgehalsbänder! muss man dazu was sagen?
erziehungsmethoden wie schläge, oder so an der leine (am besten mit halsband, nicht geschirr) ziehen, dass man dem armen vieh fast da genick bricht.
und - qualzuchten. hunde, die nicht atmen können. hunde, die nicht springen können. nicht richtig laufen. hunde, deren niedliche glubschaugen rausfallen, wenn sie sich aufregen oder anstrengen.
und: zucht generell. warum hunde gezielt für geld vermehren, wenn anderswo hunde ohne besitzer verrecken? ich hätt auch gern n irish wolfhound oder nen neufundländer gehabt: aber es geht doch um den hund, nicht um mich? ich verstehs nicht, echt nicht.
klar - zur rasseerhaltung kann man ja ab und an mal nen rüder rüberschicken, aber diese fats schon industrielle vermehren von tieren ums haushaltsgeld aufzubessern ... zum kotzen. O_o
kann man solchen leuten nicht einfach ein tamagotchi in die hand drücken?
diskussion zu einzelnen - oder anderen - punkten erwünscht.