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Sonntag, 14. Oktober 2007, 16:27

Phaenomenologie

Hegel, Fichte, Schlegel... die Namen der Zeit der (dt.) Aufklärung sind nahezu endlos.
Wie funktioniert unsere Wahrnehmung und was an ihr ist wirklich real?

Die Theorien sind so zahlreich wie (un)verständlich. Als Existenzialist, im Sinne Kiergegaards und Nietzsches, Schopenhauers und Hume, so unvereinbar es klingen mag, die Phänomenologie kann die ein oder andere Perspektive hinzfügen ohne etwas zu nehmen. Also: Was ist unsere Wahrnehmung?
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"Alles Leben ist Leiden."
Schopenhauer,1788-1860

TMS hört gerade *musik*

2

Sonntag, 14. Oktober 2007, 16:34

Zitat

Original von Trauermantelsalmler Also: Was ist unsere Wahrnehmung?


was wahrnehmung ist?
es ist die "bewusste" aufnehmung von informationen jeglicher art!
die fähigkeit etwas aufzunehmen und mit den eigenen sinnen zu verartbeiten!

was an ihr real ist und was nicht, weiß denke ich nur jeder einzelne mensch für sich selbst! *zustimm*

3

Sonntag, 14. Oktober 2007, 16:44

Weißt du, was mich daran stört?

Das man das Erleben einer Sache, inklusive der Vorgänge des Erlebens und die Ursachen des Erlebens mit dem eigentlichen Sein gleichzusetzen versucht.

Das ginge mit jeder Subjektivität nonkonform, welche sich aber automatisch aus einer Menge von Menschen ergibt.

Die Wahrnehmung ist damit ein subjektiv empfundener Teil einer möglichen objektiven Sache, ganz gleich ob man die nun "Sein" nennt.

schönes Thema :-)

4

Montag, 15. Oktober 2007, 19:28

Ich habe werde Schlegel noch Schopenhauer gelesen und was Kant angeht, so erachte ich seine Philosophie als berwerbewertet.
Obwohl ich die Leeren er angeblich Großen Philosophen nicht gelesen habe, will ich dennoch versuchen einen Begriff von Wahrnehmung darzustellen, wie ich es mir denke.
Wir koennen die genannte Philosophen gleich einmal an den Beginn der Darlegung stellen.
Diese Philosophen sind schon lange verstorben und dennoch hängen wir an ihren Theorien. Sind diese Philosophien aktueller denn je, oder hängt das einfach damit zusammen, dass der Mensch in seinem Handeln und auch in seiner Auffassung und somit im Denken überall auf der Welt zu allen Zeiten gleich tickt?
Was sind die Gründe, warum Kant so tradiert wird und diejenigen, die Kant beeinflusst haben eher untergehen in der Tradierung der Großen Koepfe?
Es betrifft nicht nur Kant, aber es handelt sich um eine Art Personenkult, der hier deutlich zu Tage tritt.
Wir lesen Bücher bestimmter Autoren, weil sie aus irgendeinem Automatismus her von einem Großteil der Gesellschaft als für gut befunden werden.
Dieses Prädikat beeinflusst unsere Wahrnehmung jeden Tag. Wenn für gut befunden worden ist, heisst es zumindest hier in Deutschland dass es sich lohnt über den Preis nachzudenken.
Die Vermarktung spielt hierbei eine große Rolle, die aber genauso stark unsere Wahrnehmung beeinflusst.
Wir sind nicht angehalten das Produkt zu testen, weil wir davon ausgehen, also blind darauf vertrauen dass es gut ist. Deswegen kaufen wir es doch auch.
Es haben bereits andere getestet. Worauf ist uns jedoch nciht wichtig, weil wir uns diese Frage nicht stellen.
Natürlich meine ich mit wir in diesem Zusammenhang nicht das Individuum sondern das Kollektiv.

Wie verhält es sich mit Religion und Magie beispielsweise?
Die Magie wirkt zwar auf das Individuum, während die Religion ein Gesellschaftsphänomen ist.( college de sociologie)
Wenn jedoch heute ein mit Blut beschmierter Mensch in die Kirche rennen würde, einem Hahn den Kopf umdreht und eine der Gläubigen verflucht, wird man wohl in unserer Gesellschaft eher dazu neigen, diesen Menschen als Spinner zu deklarieren.
Wenn jedoch der Glaube an die Wirksamkeit von Flüchen vom Kollektiv geteilt wird, so nimmt man diesen Menschen nicht als Spinner wahr, sondern als einen Menschen dessen Worte hoechste Wirksamkeit entfalten.


Die Wahrnehmung resultiert aber nun auch aus der Erziehung, welche sich ja zum Ziel gesetzt hat, dem Menschen Imperative zu internalisieren.
(Sitz gerade!, Schweig!, Sei Leise!, Hilf mir!, Geh weg!, Lern!, Gib nicht auf!..... [nicht allzugute Beispiele aber die einzigen die mir grad einfallen])

Die Wahrnehmung der Umwelt, also das Erlernen die Dinge der Natur zu miteinander in Beziehung zu setzen, ist zwar überall anders, aber das Ziel ist das Gleiche.
Hierbei spielt die Subjektivität keine Rolle, denn es geht weniger um das Wie als um das Ziel.
Auch wenn man viele Gewohnheiten als kulturspezifisch betrachtet, so sind oft nur die Wege unterschiedlich aber die Intentionen sind die gleichen.

Wenn ich in etwas einen Widerspruch sehe, so wiege ich mein Gesamtes Wissen gegen den Tatbestand vor dem ich stehe auf und untersuche, ob er in Widerspruch zu dem steht, was mir an Wissen und Erfahrung gegeben ist.
Das ist ein Mechanismus, der jedem Individuum gleich ist.

Ob jemand einen Widerspruch darin sieht, dass die Banane gelb ist während der andere hingegen einen Apfel logisch als schwarz hält hängt von anderen Faktoren ab.
Der Apfel kann sehr wohl schwarz sein, wenn die Vorstellung des schwarzen natürlichgewachsenen Apfels existiert. Der Apfel ist natürlich nicht schwarz, aber es lastet etwas an ihm, dass ihn schwarz macht und das ist dann aber einer kollektiven Vorstellung verdankt.

5

Donnerstag, 25. Oktober 2007, 17:06

Wahrnehmung ist in erster Linie die Aufnahme von Reizen (Schall, Licht, Geruch usw.), die Umwandlung in elektrische Potentiale und die Weiterverarbeitung im Gehirn (abhängig von genetischem und Erziehungs-Background sowie der momentanen physischen Situation). Eigentlich ganz einfach.

6

Freitag, 26. Oktober 2007, 15:22

na ja -ist auch sehr begrenzt auf die 5 sinne

die fünf sinne erfassen weder "gefühl" noch astrale bewegtheiten wie antipathie oder sympathie, die oftmals schon vor einer eingehenderen annäherung "wahrgenommen" werden können - nur als bsp!


wenn phänomenologie gemeint ist gehen ich aml davon aus(ohne den ganzen hurz gelesen zu haben) dass die wahrnehmung von äusserlichen oder innerle erscheinungen gemeint sind.
diese können sehr wohl unterschildlich interpretiert werden - und dadurch ergeben sich diskrepanzen im individuellen "wahr-nehmungsempfinden" - auch wenn die ausgangssituation eine relative objektivität darstellen mag


der realitätsbegriff ist nicht ganz unkompliziert
und kann nicht beschränkt werden auf die 5 sinne

nimmt man nur diese und klammert die anderen "internen" vorgänge im menschen aus müßte man annehmen jeder mensch würde objektiv wahrnehmen - die tatsache dass sachverhalte unterschiedlich aufgenommen werden müsste zu dem schluss führen (wie es komis cher weise vielen "philosophen" untergekommen ist...) dass "wahrheit" eine multiple erscheinung ist.

das reletaiviertz den begriff der wahrheit absolut! - was als temporäre krücke zur wahrheit individuell ganz nützlich sein kann um mit festgefahrenen bildern zu brechen, aber den kern der sache trifft es bei weitem nicht, da (individuelle) wahr-nehmung mit wahrheit verwechselt wird (was leider der regelfall ist)
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ernste stunde


*wanne*
ich glaub ich bin verliebt *komasauf*

7

Sonntag, 28. Oktober 2007, 20:36

Eine Antwort gibt es auf jede Frage. Wenn wir eine Antwort auf unsere Frage nicht finden, müssen wir vielleicht die Frage umstellen.
Wahrnehmung ist im allgemeinen die bewusste Aufnahme von Informationen eines Lebewesens über seine Sinne.
Jetzt kannst du aber nochmal jedes Teilgebiet, dass sich damit beschäftigt hat fragen und bekommst von jeder Seite eine Antwort.
Am besten du liest sie dir durch, denkst dann darüber nach, welche dir am besten gefällt und übernimmst sie dann. Oder aber, du fängst selbst an zu forschen oder darüber nachzudenken/zu philosophieren.
Ich geh mit der Allgemeinen Definition mit, dass meine Wahrnehmung die bewusste Aufnahme von Informationen ist.
Wenn ich nämlich gerade in der Tram sitze und Wrath Upon Ourselves höre und darüber nachdenke wo ich in zehn Jahren am gleichen Tag des Jahres um die gleiche Uhrzeit sitze, und welche Menschen mich dann umgeben, im Hinterkopf noch die heulende 16jährige völlig überforderte Mutter mit ihrer 3jährigen Tochter und einem Baby im Kinderwagen, die nach Essen schreien, dann nehme ich meine Umwelt nicht wahr.
Mein Bewusstsein ist auf etwas anderes gerichtet und vor mir kann die Tram in ein Loch ohne Boden fahren. Ich merke es erst, wenn mein Bewusstsein auf meine Wahrnehmung durch einen "Schmerz" verursachenden Reiz oder ein lautes Geräusch oder den Geruch von verbranntem Menschenfleisch(z.B.) gedrängt wird. Den Schmerz an sich gibt es natürlich nicht. Er ist nur ein Alarmsignal meines Körpers mich um ein Leck oder eine Delle in meiner wichtigen Hülle zu kümmern.
Bei der Frage was wahrnehmbar ist, vertrete ich die Meinung, Alles, was existiert, kann wahrgenommen werden.
Mein Schreibtisch und der PC existieren meiner Meinung nach, sonst könnte ich keine so klares Bild von ihnen haben. Woher soll mein Verstand das Material für meine Gedanken und Erkenntnisse haben, wenn er sie nicht beobachtet und erfahren hat?
Ich habe also meinen Schreibtisch und den PC beobachtet und erfahren und habe jetzt eine Erkenntnis darüber. Diese kann mir aber meiner Meinung nach nur das existierende Objekt an sich liefern. Was ich erfahren habe, habe ich beobachtet und wahrgenommen. Was ich erfahren und wahrgenommen habe existiert.
Das ist übrigens die Theorie von Locke, die ich hier vertrete. Nachzulesen in "Versuch über den menschlichen Verstand".
*gruebel*
Ach so, zum Vorgängerpost noch eine Ergänzung, nach Locke ist die Wahrnehmung äußerer Objekte die eine Quelle für die Ideen unseres Verstandes. Diese Objekte werden alle ausschließlich von unseren Sinnen wahrgenommen.
Die andere Quelle, aus der die Erfahrung den Verstand mit Ideen beliefert ist die Wahrnehmung der Operationen unseres Geistes, der sich mit den ihm zugeführten Ideen beschäftigt. Somit kommen wir zu Ideen, die durch äußerlich wahrnehmbares nicht hätten erlangt werden können: wahrnehmen, denken, zweifeln, glauben, schließen, erkennen, wollen und die ganzen Tätigkeiten unseres Geistes.
Wenn wir uns über sie bewusst werden und sie in uns beobachten, gewinnen wir ebenso deutliche Ideen von ihnen, wie von den Dingen, die wir durch unsere Sinne wahrnehmen. Diese Quelle liegt ausschließlich im Innern des Menschen, und wenn sie auch kein Sinn ist, da sie ja nichts mit den äußerlich wahrnehmbaren Dingen zu tun hat, so ist sie einem Sinn doch sehr ähnlich, und wird von Locke innerer Sinn genannt.
Somit haben wir nach Locke Reflexion und Sensation als Quelle für unsere Ideen. Mit dieser Meinung gehe ich vollkommen mit, da sie mir, nach längerem damit auseinander setzen plausibel scheint und rational für wahr zu halten. *gumo*
dazu ist mir grad in der Küche noch was eingefallen als ich mir meinen Schwarztee gemacht hab, "du kannst im Weltall keine Luft atmen."
Das beschreibt ebenso den Zusammenhang zwischen Existenz und Wahrnehmung.
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what is love without sacrifice
my tears hold no weight
if my commitment is only failure
each day I am born again to be
a child in the eyes of love
repeating yesterday
drain me of my very last essence
to form again what lasts


8

Sonntag, 28. Oktober 2007, 23:41

Zitat

Original von ISaBN
nimmt man nur diese und klammert die anderen "internen" vorgänge im menschen aus müßte man annehmen jeder mensch würde objektiv wahrnehmen - die tatsache dass sachverhalte unterschiedlich aufgenommen werden müsste zu dem schluss führen (wie es komis cher weise vielen "philosophen" untergekommen ist...) dass "wahrheit" eine multiple erscheinung ist.
usw.

Ich habe nicht behauptet, daß wir objektiv wahrnehmen, aber wir nehmen durch unsere Sinnesorgane (und nur durch diese) Reize auf. Andere Wahrnehmungen halte ich bis auf Weiteres für spekulativ.
Das heißt nicht, daß alle dasselbe wahrnehmen:
- selektive Wahrnehmung
- mehrfache Umwandlung der Information
- wie oben schon erwähnt Abhängigkeit von genetischem Background, vorherigen Erfahrungen und aktueller Lage
Es ist ganz klar, daß deshalb dieselben Sachverhalte ganz unterschiedlich wahrgenommen werden.
Eine andere Folge ist, daß wir keine absolute Aussage über die Wahrheit machen können, und das ist auch nicht weiter schlimm.

Und Dinge wie Gefühle sind einerseits (wie blooddrenched dargelegt hat) der Beschäftigung des Geistes mit sich selbst entspringend, andererseits abhängig von allen Wahrnehmungen, die auf uns einprasseln oder die schon im Erfahrungsschatz sind.
Sympathie und Antipathie als "astrale Bewegtheiten" zu betrachten, teile ich nicht, auch sie fallen unter die Wahrnehmungen und die Reaktion darauf. Wir sind natürlich keine vollständig rationalen Wesen und beurteilen deshalb Personen aufgrund eines kurzen Blickes.

9

Montag, 29. Oktober 2007, 16:53

Zitat

Wir sind natürlich keine vollständig rationalen Wesen und beurteilen deshalb Personen aufgrund eines kurzen Blickes .


durchaus durchaus

deswegen ist es im grunde absolut schnurz wer was mal gesagt hat oder sagen wird!!!
wenn davon teile "als wahr angenommen " werden heißt das ein wirres puzzle aus zitaten und lehrsätzen als fundament zu wählen - worin die eigene position sich nur über sympathie und antipathie zu thesen definieren kann.

mir ist klar dass es nicht das einfachste ist die frage selbst zu stellen und die antworten IN einem selbst aufblühen zu lassen - aber ...



wahrnehmung auf die groben sinne zu beschränken heißt seine eigenes wahrnehmungsspektrum entweder zu leugnen oder nicht bewusst zu erkennen
es ist dabei absolut schnurz was hinz und kunz gesagt haben
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ernste stunde


*wanne*
ich glaub ich bin verliebt *komasauf*

10

Donnerstag, 8. November 2007, 18:45

Ich halte die Attacke auf tote Klassiker, für ein wenig überlegtes Ziel. Denn zum einen sind sie nicht Schuld an der Huld durch ihre Rezipienten und zum anderen macht ihr Ruhm ihre Werke nicht schlechter. Die Verkleinerung der Bedeutung ihrer Werke auf unüberlegtes Kopieren kommt der Überbewertung des gesprochenen Wortes gleich, das als Empfehlung verstanden wird, dieses Werke zu lesen. Diesen Zug halte ich für einen Vorbehalt.

Zum Thema der Wahrnehmung möchte ich gern die Unterscheidung und auch Trennung von Wahrnehmung und Reflexion der Gleichsetzung von Wahrnehmung und Reflexion gegenüberstellen. Die Gleichsetzung von Wahrnehmung und Reflexion führt dazu, dass die Kategorie der Bedeutung verloren geht, indem sie auf Wahrnehmungsaktualität verkürzt wird. Dieser Wahrnehmungsaktualität wird eine reaktive Relation zum Objekt unterstellt. Diese reaktive Relation muss dann aber im Moment der Wahrnehmung stattfinden und ist damit zugleich ein sinnlicher wie auch ein relativierender Reflex. Sinnlichkeit jedoch wirkt auf den Rezipienten, während die Reflexion auf das Rezipierte wirkt. Wenn man das Objekt nicht relational einbinden möchte, dann muss man den Reiz als erste Ursache fassen. Würde man an dieser Stelle jedoch sofort die den Reiz relativierende Reflexion einsetzen lassen, so würde diese Relativierung stattfinden, ohne dass sie provoziert worden wäre. Reflexion ist also ein der Reizung nachgängiger Vorgang, kein gleichzeitiger. Deshalb möchte ich gern Wahrnehmung und Reflexion unterscheiden und trennen. Ich bin also skeptisch bezüglich dessen, dass Begriffe wahrgenommen werden können. Auf diese Weise sind doch nur Worte auf einen Rezipienten bezogen. Bedeutungen werden auf Reize bezogen und wohnen ihnen nicht bereits inne.

Zum Thema Objektivität nur soviel. Der Mensch hat erfolgreich mit erstaunlicher Präzission die praktische Einbindung des "Konzepts" der Tür in seine architektonische Umwelt vollzogen. Beneidenswert zuverlässig gehen tagtäglich die Menschen durch diese "Türen" ohne an der nicht wahrgenommenen Wand, welche sich in gefährlicher Nähe zur Tür befindet, zu scheitern.

11

Dienstag, 13. November 2007, 12:57

es wäre auch unnötig sich noch an dem phänomen "wand" fest zu halten, wenn eine durchlässigkeit gegeben ist! - geh durch!

mag sein daß objektiv gesehen eine "wand" da ist- aber es auch "objektiv" ein durchgang - vorhanden - es wäre selbstverliebtheit und selbstbeschränkung beim erkennen und reflektieren der wand stehen zu bleiben. - denn damit wird der duchgang wieder geschlossen .... geh durch!
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ernste stunde


*wanne*
ich glaub ich bin verliebt *komasauf*

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Dienstag, 13. November 2007, 15:49

Geh durch? Der Anschluss dieser Aussage in Form einer praktischen Anweisung an ein Problem der Erkenntnis ist mir in nicht ganz klar. Meinst du einfach nur, dass Denken zu Handeln führen soll und deshalb seine Betrachtung nicht im Selbstzweck stecken bleiben soll. Ist also Erkenntnistheorie eine Sklavin der praktischen Philosophie? Nun ja, das löst nicht das vorgängige Problem der, teilweise an Notwendigkeit grenzender Wahrscheinlichkeit der Möglichkeit und Wirklichkeit der Wahrnehmung des Tatsächlichen.
Und was meinst du mit: "...aber es auch "objektiv ein durchgang - vorhanden - ..."?

13

Montag, 19. November 2007, 18:16

zur zitatfrage:
da fehlte (mal wieder...) ein wort
sollte heißen: aber es ist "objektiv" auch ein durchgang vorhanden

zum "sklavischen" dasein der "erkenntnis(?)"

JA - folgt auf einer erkenntnis kein HANDELN darf man getrost annehmen daß das vermeindlich "erkannte" entweder aktiv verneint wird - nutzloser, weil unverdauter, ballast ist - oder einfach nur eine hypothetische annahme ist - und somit nichts mit erkennen zu tun hat.


hat ja auch bereits rein logisch betrachtet keinerlei sinn sachen "anzunehmen" oder sogar zu erkennen und dann "wie bekifft" davor stehen zu bleiben - in der freude des anblicks oder des erblickens ...*ni*
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ernste stunde


*wanne*
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Donnerstag, 22. November 2007, 13:02

der ursprüngliche beitrag hat zunächst seine speerspitze richtung realitätsrelativismus gesetzt. die nun vollzogene pragmatische wende der unterredung begegne ich mit der behauptung, das themen der theoretischen philosophie eine eigenständigkeit besitzen, vor themen der praktischen philosophie. schließlich ist handeln nicht möglich, ohne eine wahrnehmung und reflexive wahrnehmung, die zur wahrheit führt. ohne ankerhaken in den gezeiten der umwelt ist man doch verloren.

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Donnerstag, 22. November 2007, 13:24

da steht zu frage ob man da wirklich "verloren" wäre?

das berührt interessante aspekte!

zum einen - themenbezogen - da der wahrnehmung
durch die lebensgebunde zweckorientierung - primär gerichtet auf selbsterhaltung - daher müssen zwangsläufig alle anderen einflüße abgestoßen werden.

und wir nehmen jetzt mal an daß es andere gibt - denn gäbe es sie nicht wäre nicht nur diese unterredung sinnlos - sondern als philosophie und erst recht da wonach philosophie vorgeblich sucht

die wahrheit des eigenen lebenszustandes zu erkennne ist zwar nicht unbedingt einfach da die feinheiten doch etwas komplex sind - aber so schwer ist da bei einer aufrichtigkeit dann doch nicht - und so ist es lediglich theoretische akrobatik einen durchgang, als potenzial) in einer wand auf eine wand zurückzuführen und sich damit im handlungsspielraum unnötig zu beschneiden

zur frage steht an dieser stelle (ua.) welchen sinn dann philosophie hat, soweit sie nicht reiner narzismus sein soll ? (ist kein! individueller vorwurf)


zur frage steht bei eingehender betrachtung auch das subjektive verhältnis zu seiner umwelt....
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ernste stunde


*wanne*
ich glaub ich bin verliebt *komasauf*

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Freitag, 23. November 2007, 13:01

Das man ohne Wahrheitsfähigkeit verloren ist, sollte folgendes bedeuten. Wenn ein Wesen seine Umgebung nicht mit Wahrheit erkennen kann, dann wird es in dieser Umwelt scheitern. Kann man sich einmal orientieren, so kann man dann handeln. Da das Eine Bedingung des Anderen ist, ist Handeln und Erkennen oder auch Wahrnehmen nicht in einem Akt vorhanden sondern bedarf derer zwei. Mithin auch zweier Wissenschaften.

Alles was man tut, lässt sich auch vollziehen, selbst wenn man nicht sieht, wie zuverlässig das Denken und Vorstellen ist, mit dem die Umwelt bedacht wird. Also man erkennt irgendwie wie die Welt so aussieht, ohne zu wissen wie man begreift, erkennt oder versteht. Warum also das Erkennen erkennen?

Nur man scheitert ab und an und hat so das Gefühl, dass das daran liegt, dass man nicht immer mit seiner Einschätzung richtig liegt, bezüglich dessen was gerade der Fall ist. Das Problem ist entweder ein rein praktisches, man hat eben nicht die Bücher gelesen oder hat nicht mit den richtigen Menschen gesprochen oder ist mit den falschen Gedanken an die Sache ran gegangen. Man kann das aber auch als ein theoretisches Problem betrachten und sich fragen, ob überhaupt die Wahrnehmnung des einzelnen zur Wahrheit führt, oder man nicht lieben über die Dinge nur besonders lange nachdenken sollte um zur Wahrheit zu finden oder solle man sich mit anderen darüber streiten. Also die verschiedenen Erkenntniswege sind selbst Tätigkeiten und deshalb praktisch relevant. Ihre Berechtigung erfahren sie aber aus theoretischen Erwägungen. Und damit wird das Problem zirkulär, weil man ja von einem vortheoretischen Standpunkt erkennen können muss ob eine Theorie der Erkenntnis richtig ist. Problem! Lösung: begrenzte Ignoranz.

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Freitag, 23. November 2007, 13:14

durchaus durchaus

"ignoranz" wem oder was gegenüber?
anderen? - oder vielleicht auch den inneeigenen impulsen gegenüber?

nehmen wir einfach mal an es steigt eine ahnung oder ein "begriff" von etwas auf und du suchst eine entsprechung in den dir bekannten strukturen - du "weisst" um das wie und projizierst es natürlicherweise auf das eigenen lebensfeld - der traum zerspringt aber an und in der "realität" - was ist das?

was dann passiert ist entweder ein erneuter versuch auf etwas anderes projiziert oder eine inneeigene ignoranz zum "selbstschutz"


erkenntnis dem weltgefüge nach ist prinzipiell garnicht so schwer - bis zu dem punkt wo man erkennen kann dass der raum und die sich darin offenbarende zeit nicht "selbstlaufende" und "selbstberechtigende" prinzipien sind

wahrheit zu suchen ist wahrscheinlich ein grundimpuls der die ganze menschheit umfasst - nur wieso und warum torkelt er von einer fata morgana zur nächsten - wo er doch "mit beiden beinen auf der erde steht"?
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ernste stunde


*wanne*
ich glaub ich bin verliebt *komasauf*

18

Montag, 26. November 2007, 09:59

Jede Theorie hat eben ihre Widersprüche. Will man überhaupt irgendwie denken, so muss man diese Widersprüche ignorieren und zwar aktiv, indem ich sie vergesse, wenn ich sie kenne oder passiv, indem ich sie gar nicht kenne. Wenn ich sie kenne und sie diskutieren, so komme ich aus dem Kreislauf von Argument und Gegenargument nicht heraus.

Naja, diese aufsteigenden Vorstellungen können auch Irrungen sein. Man kann nur hoffen, dass fehlende Zusammenhänge Fehler und Irrtümer offenbaren.

Den Grund für das Torkeln von einer Fata Morgana zur nächsten, hab ich im vorangegangenen Abschnitt zu erklären versucht. Es ist der Versuch seine Fehler im Kognitionsapparat berechnen zu lernen.

19

Montag, 26. November 2007, 16:56

dieses torkeln kommt meiner behauptung nach vor allem dadurch daß die subjektive wahrnehmung, auch im kollektiven sinne als ausgangsbasis genommen wird (was naturgemäß kaum anders sein kann)

widersprüche müssen aber nicht angenommen oder ignoriert werden - sie sind indizien für eine fata morgana - ich weiß daß dann das komplette bild zusammen bricht - aber nur so fällt auch der schleier
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ernste stunde


*wanne*
ich glaub ich bin verliebt *komasauf*

20

Montag, 26. November 2007, 17:21

Ich würde hinzufügen, dass es die reflexive Wahrnehmung ist, welche zur Suche nach der Wahrheit führt. Denn Wahrnehmungen können zunächst nur als eigenen Informationstypus hingenommen werden. Erst ihre Betrachtung mittels einer anderen "Wahrnehmung" führt dann zur Vorstellung vom Wert der Wahrnehmung erster Ordnung. Enttäuschung ist ein Fall von reflexiver Wahrnehmung, da ich von einem wahrgenommenen Ereignis eine Vorstellung habe, die nicht einfach nur das Ereignis ist, sondern mehr ist. Nämlich Enttäuschung. Reflexive Wahrnehmung ist ein Versuch, Wahrnehmung als den Primat der Erkenntnis auszuweisen. Aber ich denke subjektive Ideen sind hier treffender. Es geht hier vor allem um Reflexivität. Denn ich denke, dass es keine Enttäuschungen in der Welt gibt, sondern vor allem im Subjekt oder auch System. Aber natürlich hast du Recht. Ein Subjekt als Relationiertes ist notwendiger Bestandteil von Wahrheit, die eine Relation ist. Und wenn die Relation verschiedenes, nähmlich eben Subjekt und Objetk, verbindet muss es sogar eine Reflexion sein bzw. eine Translation.

Was ist hinter dem Schleier. Noch ein Schleier? Sind das die theoretischen Kinderschuhe eines Schleierismus?