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- Farbschatten - 10-24-2006 Ich denke auch, dass viel am Hintergrundwissen hängt bei der Kunst. Rein vom Gefallen her kann man Kunst sicher nicht einordnen, weil das viel zu unterschiedlich bei den Leuten ist. Zur Bildenden Kunst gehört auch das Kunstgewerbe las ich heute. Früher gabs Läden dieses Namens und dort wurde auch solch Zeug wie meine kleine Tischfee verkauft. Ich entschloss mich deshalb dazu sie doch als Kunst anzusehen. *grimasse* Anne, Deiner Aussage "Arbeit macht auch etwas schön" stimme ich zu, muss aber hinzufügen, dass es nicht unwesentlich darauf ankommt für wen und/oder mit wem man etwas macht. *knuff* - Falk - 10-24-2006 Frage: Wenn ich fünf Leute nehme, jedem ein Musikinstrument in die Hand gebe, daß sie nicht spielen können und dann ihren Lärm , ihr Gequietsche oder auch die Stille aufnehme, ist das dann Kunst? Ich denke wohl kaum. Wenn ich fünf Farben nehme, jede mit einem anderen Pinsel wild und nicht zusammengehörend auf eine Leinwand schmiere, ist das dann Kunst? Ich denke wohl kaum. Wieso aber ist der zweite Fall Kunst, sobald ein bekannter idiotischer Selbstdarsteller sein Autogram druntersetzt? Kunst kann imho erst dann Kunst sein, wenn es egal ist wer oder wie es geschaffen wurde. Nur was kontextlos überzeugen kann ist Kunst. - DerHirntot - 10-24-2006 Zitat:Es ist aber alles eine Frage der Klassifikation und letzten Endes des Geschmacks. @Aquamarinanne: Ich glaube genau die Klassifikationswut ist eins der Probleme beim Kunstverständnis. Wo setzt man bei der Klassifikation an? Bei der Technik? Beim Motiv? Bei der Intention des Künstlers? @Falk: Beim ersten Beispiel kommt es in meinen Augen darauf an, was die Amateure dann mit den ihnen plötzlich zur vVerfügung stehenden Möglichkeiten machen. Wenn dabei ein neues Neubauten-Album herauskommt ... Kunst? - Farbschatten - 10-24-2006 Zitat:Original von Falk Gehen wir mal davon aus, dass ein Musiker was von Musik versteht und ein Maler von Farben... :-) Dann könnte man ja doch davon ausgehen, dass die beiden sich was dabei denken, wenn sie irgendwas rumnoten oder rumpinseln? Nur weil man das nicht gleich versteht oder nachvollziehen kann, ist es nicht automatisch Schund. In dem Sinne denke ich schon, dass Hintergrundinfos zuträglich sind. - Aquamarinkobold - 10-24-2006 Zitat:Original von DerHirntotGenau, man fängt bei Technik, Motiv, Intention, Zeitliches Umfeld an. @Falk: Da muss ich Farbschatten zustimmen, ein "Künstler",so wie man den Begriff regulär verwendet, sollte sich mit Farben, Techniken, etc. auskennen. Er muss also auch ein Meister in Umgang mit Darstellungsformen beziehungsweise der Verwertung bekannter Formen sein. - Darth Lommel - 10-24-2006 Also ist jemand der den Lommel naturgetreu nachmalen kann ein Künstler und wenn er ein rosa Dreieck auf einen pinken Untergrund malt ist das Kunst, während der Lommel selber keine Kunst fabrizieren kann, weil er numal nichts anderes außer rosa Dreiecke auf inkem Grund kann ? - -=]KhAoS[=- - 10-24-2006 also ich muss zugeben, dass ich so ziemlich null peilung von "kunst" habe. interessiert mich auch nicht. weil: ich finds bescheuert, dass irgendnen trottel wild mit farben auf leinen wirft und für den schwachsinn dann zig tausende verdient. meiner meinung nach bezahlt "man" auch nich den schrott, der fabriziert wurde, sondern den namen, der druntergekritzelt wurde und wahrscheinlich als einzigstes ne wirkliche bedeutung auf dem lappen hat. man kann mir nicht erklären, dass irgendnen farbgewusel ne bedeutung haben soll. genauso wie der mist, mit den händeabdrücken. für mich ich das schwachsinn. und die "künstler" freuen sich drüber, weil sie für den müll auch noch geld bekommen... ne menge... und das nur, weil sie nen "namen" haben. ![]() was is damit? mit nem bissl anstrengung krieg das sogar ICH hin. warum gilt sowas als kunst und wird unter umständen teuer verkauft? wo doch sehr viele menschen wirklich gut malen / zeichnen / etc. können!? warum gelten deren werke nicht als "kunst"? obwohls ... sagen wir, sehr "echt" aussieht etc... oder warum gelten deren werke nicht als kunst, obwohls genau so n farbenchaos is, wie sonstwer fabriziert hat, der damit millionen verdient? edith: für die, die es interessiert: das bild is von Juliette Barbier und heißt "Tiges". - DerHirntot - 10-24-2006 Zitat:Original von AquamarinkoboldJa nee, du missverstehst mich. Ich sehe die verschiedenen Ansätze eher als Problem als als Lösung. Also wenn wir mal mit der Technik anfangen: Ölmalerei? Kunst! Bildhauerei? Kunst! Kartoffeldruck? Hmm ... und wenn ich mittels Kartoffeldruck eine zweite Mona Lisa schaffe? Kunst? Noch schwieriger wirds beim Motiv. Und bei der Intention hörts ganz auf. - zykosomatic - 10-25-2006 Zitat:Original von K-Oz Kannste knicken! Derlei ist viel komplizierter als du (oder man) auf den ersten Blick ahnt. Farbgebung an sich, Bildaufbau, Verteilung der Farben, Anteile der Farben usw (ist dir zB aufgefallen, dass der Anteil von ROT wesentlich geringer ist, als der des helleren Lilatons? Und dennoch scheint Rot mindestens genauso viel "Platz" einzunehmen) "Etwas" wird meines Erachtens zu Kunst, sobald ein Konzept, eine inhaltliche (ja, auch bewußt zuv ersuchen, KEINE Aussage zu treffen, ist eine Intention, die allerdings schwerlich eingehalten werden kann) Grundintention vorhanden ist, diese auch quasi am "Objekt" belegt werden kann und somit auch seitens des Betrachters/Zuhöhers... zumindest theoretisch nachgestaltet werden kann. Aus eben diesem Grunde, ist das inhaltslose Abzeichnen von Portraits zB keine Kunst, denn das hat keine Aussage! Während das Zeichnen von Portraits mit persönlicher Interpretation der Wahrnehmung des zu Zeichnenden durch den Zeichnenden durchaus ne Aussage hat, denn sie (die Aussage) ist ja an Reflexion gebunden. Darum sind die Action Paintings von Pollock eben Kunst während es die von Schimpanse Ursula eben nicht sind. bei Literatur wird es ein wenig komplizierter, denn sicherlich ist mancher Reim (nehmen wir mal die Lyrik als Beispiel) mit Intention behaftet jedoch fehlt ihm der (eigene) Stil. Daher würde ich die Idee der Intention hier auf den begriff des Konzeptes erweitern wollen. womit ein rein emotionaler Ausbruch zum 1000. Liebesgedicht wieder keine Kunst mehr ist, der erste ernsthaft refexive Gedanke an die Ackerfurchen der Kindheit eben doch - aeset - 10-25-2006 Wer die Augen allein auf dem Preis als auf das Werk hat, geht schon völlig verkehrt an das Thema Kunst ran. "Banausen" sind für mich nicht die, die Kunst nicht verstehen oder als nichtig erachten, sondern jene, die Unmengen an Geld für Werke bekannter oder aufsteigender Künstler ausgeben, ohne sich mit deren Werken auseinander gesetzt zu haben und sich weiterhin mit ihr auseinander zu setzen. Kunst ist meiner Meinung nach immer von der Technik, der Darstellung/Botschaft und vom Geschmack des Betrachters abhängig. "Darstellung/Botschaft" weil für mich die Darstellung manchmal wichtiger ist als die (fehlende) Botschaft und anders herum. Von der Technik darum, weil es immer darauf ankommt, wie, womit und unter welchen Bedingungen etwas erschaffen wurde. Darum finde ich auch das Kartoffeldruckbeispiel sehr treffend: Wenn jemand Lommel mit dieser Kartoffel 1:1 kopiert hätte, oder wenn das Bild von K-Oz von einem blinden Menschen mit den Zehen gezeichnet worden wäre, hätte ich eine Menge Respekt vor dem Ergebnis. Und Respekt ist ein erster Ansatz, sich mit Kunst zu beschäftigen. Hat man allerdings mehr Respekt vor dem Ruf des Künstlers als an seiner Methode und Herangegehensweise, ist das entgegen wirkend. Ich sehe aber keine große Problematik in der verfluchten Klassifikation. Nur wer dogmatisch sagt, dass Ölmalerei (generell) Kunst ist und Bildhauerei keine, hat damit ein Problem. Man muss immer differenzieren und Bilder immer neu betrachten - unabhängig von bereits existierenden Werke unt unabhängig von Klassen und Kategorien. Man kann keine Zeichnung mit der Fotografie vergleichen. |