12-23-2013, 02:34 PM
Alois Nebel
Ein Film der wesentlich an der Handlung vorbei filmt. Wie macht man das? Indem die Hauptfigur wenig selbstmotiviert handelt. Er reagiert auf die Aufforderungen oder auf die Ratschläge anderer und verbleibt sonst in seinen Routinen. Eigene Motive zeigen sich kaum. Auch Störungen seiner Routinen nimmt er ungeregt hin, auch wenn er kaum selbstständig auf diese Störung reagiert. Selbst schöne Ereignisse tastet er nur zaghaft mit einer richtunggebenden Handlung an. Was Alois macht, hat eigentlich keine Auswirkungen auf das, was ihm wiederfährt. Dies ändert sich auch dann nicht, wenn er gen Ende sein Herz entdeckt, klare Wünsche zeigt und zu handeln versucht. Selbst dann nehmen die Ereignisse ihren Lauf, wie sie ihn auch ohne sein nun eigenständiges Handeln genommen hätten. Allein sein Wille macht nun den Unterschied! Die eigentliche Handlung könnte nun überhaupt erst beginnen. Erst jetzt hat sich eine Figur entwickelt, die mit Willen handelt und den Fortgang der Handlung bestimmen oder wenigsten aktiv beeinflussen kann.
An welcher Handlung filmt der Film bis dahin vorbei? Andere Figuren handeln. Selbst die Weltgeschichte handelt, der Film spielt im Tschechien des Jahres 1989. Andere Figuren zeigen Motive, verändern durch ihr Handeln ihre Situation wie auch den Fortgang ihrer Handlungsstränge. Sie übernehmen dann und wann in Bezug auf Alois die Initiative. Dies mal zu seinem Nachteil, mal zu seinem Vorteil, jedoch ohne Aussicht das Wesentliche in seiner Entwicklung bewirken zu können.
Alois verdrängt eine traumatische Erinnerung aus seiner Kindheit. In der Erinnerung beginnt jedoch das selbstbestimmte Handeln. Wer kann denn schon non-stop spontan sein? Ohne einen selbstbestimmten Umgang mit seiner erinnerten Vergangenheit gelingt ihm auch keine selbstbestimmte Handlung in der Gegenwart. Hier zeigt sich dann auch die eigentliche Handlung, nicht in den außenweltlichen Resultaten seines Handelns. Seine Erinnerung hat dabei mit der Geschichte seines Vaterlandes zu tun und macht sein Leben zu einem Symptom der nationalen Geschichte.
Hier zeigt sich dann eine Parallele zwischen Figur und Filmtechnik! Die eigentliche Entwicklung der Figur zeigt sich in geradezu belanglosen Momenten, seine innere Realität bleibt größtenteils unbemerkt. Der Film in Rotoskopie gedreht, zeigt nur weniges, das nicht durch die Tricktechnik überarbeitet worden ist. Mal ist es eine Tür, mal ein Tisch oder die Tischdecke, Mauerwerk, etc. Nie ist es ein Mensch oder Teil eines Menschen und immer sind es unscheinbare Ausschnitte.
Ein Film der wesentlich an der Handlung vorbei filmt. Wie macht man das? Indem die Hauptfigur wenig selbstmotiviert handelt. Er reagiert auf die Aufforderungen oder auf die Ratschläge anderer und verbleibt sonst in seinen Routinen. Eigene Motive zeigen sich kaum. Auch Störungen seiner Routinen nimmt er ungeregt hin, auch wenn er kaum selbstständig auf diese Störung reagiert. Selbst schöne Ereignisse tastet er nur zaghaft mit einer richtunggebenden Handlung an. Was Alois macht, hat eigentlich keine Auswirkungen auf das, was ihm wiederfährt. Dies ändert sich auch dann nicht, wenn er gen Ende sein Herz entdeckt, klare Wünsche zeigt und zu handeln versucht. Selbst dann nehmen die Ereignisse ihren Lauf, wie sie ihn auch ohne sein nun eigenständiges Handeln genommen hätten. Allein sein Wille macht nun den Unterschied! Die eigentliche Handlung könnte nun überhaupt erst beginnen. Erst jetzt hat sich eine Figur entwickelt, die mit Willen handelt und den Fortgang der Handlung bestimmen oder wenigsten aktiv beeinflussen kann.
An welcher Handlung filmt der Film bis dahin vorbei? Andere Figuren handeln. Selbst die Weltgeschichte handelt, der Film spielt im Tschechien des Jahres 1989. Andere Figuren zeigen Motive, verändern durch ihr Handeln ihre Situation wie auch den Fortgang ihrer Handlungsstränge. Sie übernehmen dann und wann in Bezug auf Alois die Initiative. Dies mal zu seinem Nachteil, mal zu seinem Vorteil, jedoch ohne Aussicht das Wesentliche in seiner Entwicklung bewirken zu können.
Alois verdrängt eine traumatische Erinnerung aus seiner Kindheit. In der Erinnerung beginnt jedoch das selbstbestimmte Handeln. Wer kann denn schon non-stop spontan sein? Ohne einen selbstbestimmten Umgang mit seiner erinnerten Vergangenheit gelingt ihm auch keine selbstbestimmte Handlung in der Gegenwart. Hier zeigt sich dann auch die eigentliche Handlung, nicht in den außenweltlichen Resultaten seines Handelns. Seine Erinnerung hat dabei mit der Geschichte seines Vaterlandes zu tun und macht sein Leben zu einem Symptom der nationalen Geschichte.
Hier zeigt sich dann eine Parallele zwischen Figur und Filmtechnik! Die eigentliche Entwicklung der Figur zeigt sich in geradezu belanglosen Momenten, seine innere Realität bleibt größtenteils unbemerkt. Der Film in Rotoskopie gedreht, zeigt nur weniges, das nicht durch die Tricktechnik überarbeitet worden ist. Mal ist es eine Tür, mal ein Tisch oder die Tischdecke, Mauerwerk, etc. Nie ist es ein Mensch oder Teil eines Menschen und immer sind es unscheinbare Ausschnitte.